Maxi Hill - Die Würde

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Als der angolanische Vertragsarbeiter Amadou in den Vor-Wendejahren auf Betty trifft, begehrt er sie aus reinem Heimweh, weil sie seiner Schwester Nsamba ähnelt. Für Betty, die Altenpflegerin, ist Amadou nur eine der willkommenen Abwechslungen zu ihrem freudlosen Job. Im Widerstreit der Kulturen trennen sich ihre Wege, bis Betty schwanger wird, und nicht weiß, von wem… Zu allem Übel hat Betty auch noch ein Problem mit der Heimbewohnerin Irma, deren Kinder gerade aus Angola zurückgekehrt sind, mit dem Versprechen an die Eltern, deren Sohn Amadou in der DDR zu unterstützen. Bald wird Piet und Toni Hein klar, dass mit Irmas wie mit Amadous Würde sträflich umgegangen wird.
In der Wendezeit treten erstmals auf ostdeutschem Boden Kräfte in Erscheinung, die Amadous Schicksal fatal besiegeln, aber auch solche, die Irma verzweifeln lassen …Zum Glück gibt es auch mutige Menschen, wie den Journalisten Volker Brandt, die etwas bewirken können…

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»Na ja, prächtig? Mit 78, da muss man wohl auf vieles gefasst sein.«

»Sehen Sie, genau das ist der Punkt. Sie haben keinen stationären Bedarf mehr, aber Sie haben in Ihrer Verfassung einen … nun sagen wir … einen gewissen Pflegebedarf. Schwester Marianne ist ein wahrer Glücksumstand. Sie hat einen Platz im Pflegeheim für Sie ergattern können.«

»Pflegeheim…?«

Irma hat keine Zeit sich an das Unglück zu gewöhnen, das auf sie zu schwappt, genau so plötzlich und so unverständlich wie die vielen Worte und Begriffe, die zwischen der Schwester, dem Arzt und John Hein hin und her gewechselt werden. John hat Irma noch nicht einmal die Hand gegeben an diesem Morgen. Noch traf sie kein einziger Blick von ihm. Niemals ist John so zurückhaltend gewesen wie in diesem Moment, wo sie seine Hilfe, sein auflehnendes Wesen, so dringend gebrauchen könnte.

»Wir müssen Ihre Frau Mutter entlassen«, sagt der Arzt zu John. »Es sei denn, Sie tragen die Kosten allein. Der Krankenkasse reicht die Diagnose nicht für einen weiteren Aufenthalt bei uns.«

Während John nickt, quetscht Irma hohe Töne aus ihrer Kehle, die sich verengt, bis sie beinahe keine Luft mehr bekommt.

»Ich kann doch … nach Hause!«

»Frau Hein«, die Schwester legt behutsam ihre Hand auf Irmas Hand, die sich an der Bettdecke festkrallt. Noch behutsamer formt sie die Worte, noch sanfter die Töne. »Pflege ist Frauensache. Sie sagten doch, ihre Schwiegertöchter lassen sich nicht sehen. Stimmt doch, nicht wahr?«

Zum Glück muss Irma John nicht ansehen und John nicht Irma. Sie nickt hastig, aber unumstößlich zustimmend.

»Na sehen Sie. Ihr Sohn wäre jetzt hilflos überfordert. Es ist das Beste für Sie, glauben Sie mir.«

»Ich lasse mir schon lange das Essen bringen und die Zucker-Spritzen bekomme ich regelmäßig zu Hause. Ich brauche doch nicht viel…«

Jetzt sucht sie Johns Gesicht, der sich im Hintergrund hält und kein Wort dazu sagt. Vielleicht ist sie in der Beurteilung seiner Person schon lange nicht mehr gerecht. Vielleicht ist ihre Erwartung einfach zu hoch. Was kann eine Mutter von ihrem Sohn erwarten? John nimmt nichts ernst, was aus ihrem Munde kommt. Alte Leute, so sagt er, sehen die Welt wieder wie kleine Kinder. Sie wollen nicht wahr haben, dass ihre großen Kinder jetzt die Dirigenten ihres Lebens sind. Die Abhängigkeiten haben sich geändert und nur die entscheiden, nichts sonst.

»Bedenken Sie«, die Stimme der Schwester klingt noch immer sehr sanft, sehr beruhigend, »putzen, einkaufen, Kohlen vom Keller holen, Friseur, Fußpflege, Arztbesuche, das alles kann ihr Sohn nicht alleine schaffen. Und möchten Sie nicht auch mal einen Spaziergang machen, oder Karten spielen? Und was ist, wenn der nächste Ohnmachtsanfall kommt. Wer hilft Ihnen, Sie sind allein?«

Irma will es nicht hören. Sie schaut nur auf John. Dann dreht auch sie den Kopf zum Fenster und schaut dahin, wo John hinschaut.

Draußen ist es stürmisch, die trockenen Äste der Bäume ächzen, die welken Blätter verlieren den Halt im Sog des Sturmes, sie fallen. Für einen Moment glaubt auch Irma zu fallen. Mit großer Kraft vereint sie die Hände auf ihrem Leib: Lieber Gott, lass das vorbei gehen, lass das alles nicht geschehen. Nicht mir.

»Ich will nach Hause«, murmelt sie gegen die Gestalten an, die neben ihrem Bett stehen und über Dinge reden, die sie nicht kennt. Worte wie Einstufung in Pflegekasse, Rehabilitation, Demenz, Dekubitus, und von einem dreifachen Formblatt reden sie, dann verabschieden sich Doktor Schneider und Schwester Marianne. Zurück bleibt nur John. Anstatt mit ihr zu reden, erklärt er der Bettnachbarin mit polternder Stimme, warum das Heim für Mutter Irma das Beste sei. Um Irma herum verschwimmen die Bilder der Vergangenheit mit vagen Bildern einer furchterregenden Zukunft. Wie hat sie sich um Erwin bemüht, als er nicht mehr so konnte wie einst. Wie hat sie ihn umsorgt, ihn bemuttert, in aller Herrgottsfrühe schon gewaschen und fein angezogen, weil er es so wollte. Er wollte fein sein, ehe die Krankenschwester, die zum Spritzen kam, an der Tür klopfte. Sie kam nicht zu Erwin, sie kam seit langem zu Irma. Seine Anwesenheit im Wohnzimmer wäre nicht nötig gewesen, aber er war sehr eitel und wollte dabei sein und ordentlich aussehen. Und jetzt? Jetzt wollen die Söhne für sie nicht ein winziges Bisschen davon zurückgeben?

»Hat Piet geschrieben?«, fragt sie ganz unvermutet. »Wann kommt er endlich?«

John lächelt zum ersten Mal, doch das Lächeln gleicht dem eines Lehrers auf die dumme Frage eines Schülers.

»Der macht dich auch nicht gesund.«

»Weiß er es überhaupt?«

Piet ersetzt zwar keine Frau, aber mit ihm kann Irma vertrauensvoll reden. Er nimmt ihre Sorgen ernst, er ist nicht so polternd wie John. Und Toni. Sie ist anders als Gerlinde, ganz anders. Damals, vor zwei Jahren im Krankenhaus, da hat Toni sie besucht und betüddelt, solange sie da war. Sogar den Schieber hat sie ihr gebracht und ihn wieder entsorgt. Das wäre Gerlinde niemals eingefallen. Aber undankbar sind sie alle. Man ist es seinen Eltern schuldig, sich um sie zu kümmern. Und was machen sie? Sie gehen in die weite Ferne. War es nicht schon Abkehr genug, dass Piet und Toni so weit weg ihr Zuhause hatten. Musste er auch noch bis nach Afrika?

»Muttchen, wie soll Piet es wissen?«, poltert John und lacht, als wäre es die dümmste Frage, die ein Mensch stellen kann.

»Mach dir keine Sorgen«, sagt er mit fadem Witz in der Stimme. »Wir schaffen das alles alleine, du hast doch mich.«

Er nimmt sie nicht ernst, so wie er sie nie ernst nimmt. Irma zieht ihre Decke bis zum Kinn, schaut John nicht mehr an, denkt nur noch an ihren Erwin, den sie nicht mehr hat.

»Alleine? Das ist ja das Schlimme«, murmelt Irma vor sich hin.

Im Pflegeheim

»Keine Angst, hier passiert nichts Schlimmes«, beruhigt die nette Schwester im Altenpflegeheim den Neuzugang.

»Danke«, sagt Irma Hein und schaut sich zum ersten Mal vorsichtig um. Dieses rotbraune Backsteinhaus kennt sie bisher nur von außen. Nun hat sie es betreten und sofort kommt ein Gefühl in ihr auf, das sie nicht erklären kann, das sie einengt, das sie rechtlos macht. Ihre Beine wie Gummi drohen einzuknicken wie Streichhölzer. Doch Bettina hilft ihr, den Rest ihrer Habe zu verstauen, was Irma um keinen Preis von John erledigt wissen wollte. Geduldig hört Bettina zu, wie Irma ihr Leid klagt. Sie wollte nicht in dieses Heim, sie habe genug Geld, um häusliche Hilfe bezahlen zu können. Seit Kurzem aber denke sie, ihre Söhne spekulierten auf ihr Geld, das sie nicht bekommen würden, wenn sie es vor dem Ableben für Pflegeleistungen aufbrauchte. Am liebsten wäre es ihr, wenn sie beide eine Zeitlang nicht sähe.

Trotz chronischen Zeitmangels übt sich Bettina heute in Ruhe. Sie streicht geduldig über den letzten Stapel Unterwäsche, den sie für die Alte in den Schrank schiebt, registriert die Inkontinenzeinlagen, die Irma im Krankenhaus für die Nächte bekommen, aber nie gebraucht hatte.

»Für Extrageld bekommt man auch hier Extrawünsche erfüllt«, sagt die Schwester wie beiläufig, und sofort beginnen Irmas Augen zu leuchten.

»Dann schieben Sie dieses Bett hinaus. Ich möchte ein Einzelzimmer«, flüstert sie Bettina zu und schielt abwechselnd auf das leere Bett an der kurzen Wand. Das Zimmer bildet einen rechten Winkel um die eingebaute Badezelle. Noch unschlüssig greift sie zur Tasche, in der sie ihr Portemonnaie und eines ihrer Sparbücher aufbewahrt. Zum Glück hatte sie es sich zur Angewohnheit gemacht, eins der Sparbücher immer bei sich zu haben. John war sehr oft anderer Meinung als sie, aber sie denkt gar nicht daran zuzulassen, ihrer finanziellen Entscheidungen beschnitten zu werden.

»Aber … Sie sind doch allein«, sagt die Schwester schnell. Zum Glück war Nummer 42 gestern nach langem Kampf endlich verstorben, nicht auszudenken, es wäre in der ersten Nacht des Neuzuganges passiert.

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