Achim Balters - Gegen den Koloss

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Die Menschen in Anfelden leben in einer Ausnahmesituation, weil sie wegen des Braunkohlentagebaus aus ihrer Heimat vertrieben werden. Sie erleiden einen Machtmissbrauch von Politik und Wirtschaft, der für sie empörend und unfassbar ist. Fast alle haben schon resigniert, doch bei manchen regt sich erbitterter Widerstand. Ihre Wut entzündet sich an der heimatvernichtenden und umweltzerstörenden Katastrophe, die der Braunkohlentagebau verursacht. Sie wehren sich vor einem Abgrund, wollen verteidigen, was für sie wertvoll ist. Es ist eine Art Krieg, der in Friedenszeiten gegen sie und viele andere skrupellos geführt wird. Die ungeheuren Zerstörungen, die er anrichtet, empört sie so sehr, dass ihr Widerstand radikaler wird. Wegen des beispiellosen Unrechts, das tief in ihr Privatleben eingreift, fühlen sie sich dazu berechtigt. Sie beugen sich nicht länger der Willkür der Mächtigen, sondern wehren sich gegen die menschenfeindlichen Zustände. Ihr Leben verändert sich dramatisch.

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Als sich das Gerücht bewahrheitete, fühlte sich Richard wie jemand, dem der Boden unter den Füßen entzogen wird. Er brauchte einige Tage, um sich wieder zu fangen und auf die nervenaufreibende Situation einzustellen. Es war für ihn eine einschneidende Lebenswende, so schmerzhaft, wie er es noch nie erlebt hatte. Jetzt war er selbst davon betroffen, was die bisherigen Opfer des Braunkohlentagebaus schon durchlitten hatten. Und wie ihr Leben, änderte sich auch sein Leben auf eine nicht für möglich gehaltene Weise. Zusammen mit den Einwohnern von Anfelden und den anderen vom Untergang bedrohten Ortschaften protestierte er anfangs heftig. Sie hielten anklagende Plakate hoch, gründeten Bürgerinitiativen, versammelten sich auf Großdemonstrationen, Umweltschützer ermutigten sie, wissenschaftliche Gutachten sicherten sie ab, ihr Rechtsempfinden ließ sie schließlich klagen. Juristisch gestützte Hoffnungen keimten auf. Sie fühlten sich im Recht.

Doch sie scheiterten mit ihren Klagen vor Gerichten, wo ihre Menschenrechte von wirtschaftspolitischen Scheinargumenten ausgehebelt wurden.

Sie hatten kein Recht auf ihre Heimat und auf ihr Eigentum, wurden dazu verurteilt, dem Tagebau zu weichen. Manchmal flammten Proteste wieder auf, doch nicht lange, dann lähmte sie ihre Machtlosigkeit.

Es gab keine Gesetze, die sie schützen. Sie hatten das Gefühl, als wäre ihre Heimat Abfall, der entsorgt werden musste. Eine störende äußere Zivilisationsschicht, wertlos im Vergleich zu der angeblich Energiesicherheit garantierenden, konkurrenzlosen Braunkohle unter ihr.

Es empörte sie und ekelte sie an, wie die katastrophale Ausbeutung von Braunkohle als energiepolitische Notwendigkeit zurechtgelogen wurde. Entmutigt von ihrer hoffnungslosen Lage, gaben sie ihren Widerstand auf, resignierten. Für sie war es ein verlorener Kampf nach einer kraftraubenden Zeit des Aufbegehrens.

Ihre Ohnmacht hat viele die vom Unrecht diktierten Verträge zu früh unterschreiben lassen. Sie sind bereits Opfer einer flächendeckenden Erpressung geworden. Sie haben erschöpft aufgegeben, es nicht mehr geschafft, einen günstigeren Verkaufspreis für ihr Eigentum auszuhandeln. Sie sind Betrogene, ihre Schwäche haben zynische Mitarbeiter der Energetik AG kalt lächelnd ausgenutzt.

Richard ist davon überzeugt, dass ihm so etwas nicht passieren wird. Die Phase, in der er gegen Einflüsterungen der Resignation ankämpfen musste, ist glücklicherweise vorbei. Er hat sich wieder im Griff. Es ist eine Herausforderung, der er sich gewachsen fühlt. Er wird sich, davon ist er überzeugt, immer mehr an diesen noch nie erlebten Ausnahmezustand gewöhnen und kompromisslos die höchste Entschädigung aushandeln. Zwar ist er auch ein Leidtragender des Braunkohleterrors, aber das darf sein Leben nicht verdüstern. Es rumort noch in ihm, er versucht, es weiter zu dämpfen. Warum sollte er sich davon noch aus dem Gleichgewicht bringen lassen? Schließlich bietet ihm das Leben noch genug, was ihm gefällt. Während er sich dem hier herrschenden Zwang beugt, plant er bereits für die Zeit nach Anfelden. Dann wird er wieder nach seiner Fasson leben. Er glaubt, dass er auf dem richtigen Weg ist.

Heute Morgen fühlt sich Richard voller Elan. Er wundert sich über sich selbst. Als hätte er alles, was ihn belastet, von sich abgeschüttelt. Es fällt ihm leicht, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Im Architekturbüro ist er in seinem Element. Zusammen mit Axel Tiedeck, seinem Partner, sitzt er vor einem großen Monitor, in dem sie gerade auf einem virtuellen Spaziergang ein Bauprojekt im Aachener Norden besprechen.

«Wir sollten die Dachgeschosse noch etwas großzügiger gestalten. Mit tieferen Fenstern und breiteren Balkonen», schlägt Richard vor.

«Also mehr Kosmetik als bauliche Veränderung», meint Axel schnell, bevor Richard weitersprechen kann.

«Ja, auch. Axel, ich war noch nicht fertig. Was hältst du davon, wenn wir in allen Geschossen die Dielen verkleinern und dadurch die Wohnzimmer vergrößern. Ich finde, da haben wir noch Spielraum.»

Axel blickt Richard an, als wollte er aus seinem Gesicht noch weitere Informationen herauslesen, wiegt dann Zweifel mimend seinen Kopf hin und her.

«Ich weiß nicht, Richard. Das Projekt ist doch so gut wie durch. Alles schon abgesegnet. Die Finanzierung ist wasserdicht. Warum sollten zusätzliche Kosten einkalkuliert werden?»

«Weil sie den ganzen Komplex attraktiver machen. Und dazu mehr Wohnqualität versprechen. Die Eigentumswohnungen könnten teurer verkauft werden.

«Genau. Ich glaube auch, dass die Kosten für diese Veränderungen kaum ins Gewicht fallen werden», meint Claudia Verwey, die zu ihnen gekommen ist, die Hände auf den großen Tisch stützt und auf den Monitor blickt. «Alles würde dann ohne großen Aufwand weniger standardisiert aussehen.»

«Und die Herren Investoren wären dann noch zufriedener als sie es sowieso schon sind», sagt Richard. «Leerstände brauchen sie für dieses Projekt bestimmt nicht befürchten. Auch wenn alles so bleibt, wie es ist», sagt er, sich zu Claudia wendend. «Übrigens, Claudia, es war eine gute Idee von dir, die Grünflächen zwischen den Häusern anders anzuordnen. Dadurch sieht alles aufgelockerter und einladender aus. Die von Conselect waren auch sofort einverstanden.»

«Kein Wunder. Sie haben sofort begriffen, dass der ganze Komplex dadurch gewinnt. Vorher sah es zu genormt aus. Größere Rasenflächen und ein paar Bäume und Sträucher mehr machen alles freundlicher und großzügiger», sagt Claudia.

«Die gepflasterten Flächen wirken dadurch nicht mehr so nackt», meint Richard, das am Computer veranschaulichend.

«Und weniger geometrisch», fügt Axel hinzu. Er überlegt kurz. «Es soll uns ja egal sein. Aber es stinkt gewaltig. Dass auf dem Grundstück so ein Komplex mit Eigentumswohnungen gebaut werden kann, ist wieder einmal ein Beispiel für institutionalisierte Korruption. Der Bebauungsplan sah vorher ganz anders aus.»

Axel lehnt sich im Stuhl zurück, wendet seinen Blick vom Monitor ab, lehnt sich zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkend.

«Ursprünglich sollten dort ja nur Einfamilienhäuser gebaut werden. Aber dann hat man von Conselect für das marode Gymnasium gespendet. Und siehe da, sie bekamen grünes Licht für ihr Projekt», sagt Richard.

«Auch weil der ehrenwerte Herr Behrens als Grundstückseigner im Gemeinderat sitzt. Spielt den fidelen Rheinländer. Weiß, wie er leutselig seine Schäfchen ins Trockene bringt», fügt Axel hinzu.

«Konnte dann an Conselect das ganze Bauland verkaufen. Schneller und zu einem höheren Preis, als wenn dort Einfamilienhäuser entstehen würden», sagt Claudia, sich neben Richard setzend.

«Der übliche Reibach. Wo ein Bauamt ist, das gibt’s auch einen Skandal», meint Axel.

«Mindestens», sagt Richard.

«Wiederum, wäre das Grundstück nicht zur Bebauung freigegeben worden, hätten wir den Auftrag nicht bekommen.»

«Na logisch», sagt Claudia knapp. Sie mustert Axel etwas abfällig, die Stirn hochziehend.

«Ich finde, wir können zufrieden sein, im Großen und Ganzen. Wir haben eine auch ästhetisch gelungene Lösung für das Projekt gefunden. Trotz mancher Abstriche», sagt Richard.

«Das finde ich auch», sagt Claudia. «Gut, dass wir die versetzte Anordnung der Gebäude durchgeboxt haben. Und dass sie kein Flachdach bekommen. Das würde zu roh aussehen.»

«Zweifellos. Aber was waren die anfangs verbohrt», erinnert sich Richard.

«Setzten Rendite mit Billigbauweise gleich. Wir haben sie erst bearbeiten müssen. Haben’s dann aber eingesehen», sagt Claudia.

«Jetzt können sie mehr herausholen, als sie vorher einkalkuliert haben», sagt Axel.

«Eine gute Investition für sie», sagt Claudia.

«Und für uns eine gute Basis für weitere Aufträge, die Conselect für Bauvorhaben vergibt», sagt Richard.

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