Eckhard Lange
Gegen den Strich - was so noch nicht geschrieben steht
Menschen aus der Bibel erzählen ihre eigene Geschichte
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Inhaltsverzeichnis
Titel Eckhard Lange Gegen den Strich - was so noch nicht geschrieben steht Menschen aus der Bibel erzählen ihre eigene Geschichte Dieses ebook wurde erstellt bei
DAS UNVERMEIDLICHE VORWORT DAS UNVERMEIDLICHE VORWORT Die Bibel, auf die sich die folgenden "Selbstzeugnisse" beziehen, ist ein interessantes Buch, das vor allem Glauben bezeugen und Glauben wecken will. Darum ist die Bibel aber oft auch ein "glattgebügeltes" Buch. Generationen von frommen Menschen, von Priestern und Theologen jeglicher Couleur, haben daran gearbeitet, haben die Geschichten durchaus auch kritisch gelesen und auf den eigenen Glauben hin dann neu und vielleicht auch anders erzählt. Das alles hat seinen Sinn und ist wohl auch notwendig, denn nichts ist zeitlos - außer Gott. Aber es reizt deshalb auch, das so Erzählte einmal "gegen den Strich" zu bürsten und zu schauen, was dabei alles herauskommt. Vielleicht sogar neue Wahrheiten, auf jeden Fall aber die Anregung, selbst Fragen zu stellen. Die Bibel ist Dichtung, Literatur, sogar Weltliteratur - und das nicht wegen der unerreichten Höhe ihrer "Auflagen", sondern wegen des meisterhaften Zusammenspiels von Formen und Inhalten, von Stil und Aussage. Das flößt Ehrfurcht ein, aber eben darum reizt es zugleich, auch diese Anfragen und Hinterfragungen im eigenen Stil zu Papier zu bringen. Ob das damit schon ein wenig Dichtung, ein bißchen Literatur ist, müssen die Leser entscheiden - wenn es denn welche gibt. Und ich hoffe, sie sagen dann jedenfalls "laudanda est voluntas". Den ersten Teil des Zitats übergehe ich lieber. Ein bißchen Stolz muß bleiben.
ADAM (1. Mose 3)
EVA (1. Mose 2+3; 1.Timotheus 2, 12-15)
KAIN (1. Mose 4, 1 – 11)
NOAH (1. Mose 6-8)
SARAH (1. Mose 18)
ISMAEL (1. Mose 16, 1-4 und 21, 8-21)
ABRAHAM (1. Mose 22)
ISAAK
ESAU
JAKOB
LEA (1.Mose 29-30)
THAMAR (1. Mose 38)
JOSEPH (1.Mose 39)
BENJAMIN (1. Mose 43-45)
MIRJAM (2. Mose 15, 20-21)
RAHAB (Jos. 2)
SAUL
DAVID (1.Samuel 17)
ABIGAIL (1. Samuel 25)
ABISAG VON SUNEM (1. Kön. 1-2)
AHAB (I) (1. Könige 16, 29-33; 28, 17-40; 19,1-3)
AHAB (II) (1. Könige 21)
VASTHI (Esther Kap. 1)
JONA (Jona 4)
ZACHARIAS (Lukas 1, 5-25. 39-45. 57-68)
MARIA (Matth. 12, 46-50)
NIKODEMUS (Johannes 3)
DIE FRAU AM JAKOBSBRUNNEN (Johannes 4, 1-29)
HERODIAS (Matthäus 14, 1-12)
SALOME (Markus 6, 17 -29)
DER JÜNGLING VON NAIN (Lukas 7, 11-17)
MARIA AUS BETHANIEN (Lukas 10, 38-42)
DER NAMENLOSE JÜNGLING (Matthäus 19, 16-22)
PETRUS (Markus 14)
HANNAS (Johannes 18, 12f)
KAIPHAS (Johannes 11, 46-53)
BARABBAS (Lukas 23)
PILATUS (I) (Markus 15, 1-5)
PILATUS (II) (Matthäus 27, 1-26)
SIMON VON KYRENE (Markus 15,21)
JUDAS (Matthäus 26 + Johannes 13, 21-30)
JOSEF VON ARIMATHIA (Matthäus 27, 57-60)
SIMON MAGUS (Apostelgeschichte 8, 5-25)
LYDIA (Apostelgeschichte 16, 11ff)
JAKOBUS (Galater 2, 9-16)
ONESIMUS (Brief an Philemon)
Impressum neobooks
DAS UNVERMEIDLICHE VORWORT
Die Bibel, auf die sich die folgenden "Selbstzeugnisse" beziehen, ist ein interessantes Buch, das vor allem Glauben bezeugen und Glauben wecken will. Darum ist die Bibel aber oft auch ein "glattgebügeltes" Buch. Generationen von frommen Menschen, von Priestern und Theologen jeglicher Couleur, haben daran gearbeitet, haben die Geschichten durchaus auch kritisch gelesen und auf den eigenen Glauben hin dann neu und vielleicht auch anders erzählt. Das alles hat seinen Sinn und ist wohl auch notwendig, denn nichts ist zeitlos - außer Gott. Aber es reizt deshalb auch, das so Erzählte einmal "gegen den Strich" zu bürsten und zu schauen, was dabei alles herauskommt. Vielleicht sogar neue Wahrheiten, auf jeden Fall aber die Anregung, selbst Fragen zu stellen.
Die Bibel ist Dichtung, Literatur, sogar Weltliteratur - und das nicht wegen der unerreichten Höhe ihrer "Auflagen", sondern wegen des meisterhaften Zusammenspiels von Formen und Inhalten, von Stil und Aussage. Das flößt Ehrfurcht ein, aber eben darum reizt es zugleich, auch diese Anfragen und Hinterfragungen im eigenen Stil zu Papier zu bringen. Ob das damit schon ein wenig Dichtung, ein bißchen Literatur ist, müssen die Leser entscheiden - wenn es denn welche gibt. Und ich hoffe, sie sagen dann jedenfalls "laudanda est voluntas". Den ersten Teil des Zitats übergehe ich lieber. Ein bißchen Stolz muß bleiben.
Ich will ein Loblied auf die Schlange singen!
Erkenntnis hat sie gebracht,
das Wissen um Gut und um Böse.
Was wäre Adam, der Mensch,
ohne die Frucht, die sie ihm empfahl?
Wann wurde das Tier zum Menschen
im Laufe der Evolution,
wann dieser aufrechtgehende Allesfresser
zu einem Ebenbild des Höchsten?
Wann unterschied sich die Krone der Schöpfung
von allen Geschöpfen umher?
Wo ist mein Platz in der Kette des Lebens,
wo wollt ihr Adam verorten?
Ich will es euch sagen:
Nicht durch den lebendigen Odem,
den der Schöpfer mir gab -
den haben sie alle,
die andern Geschöpfe.
Gefühle kennen auch Hund und Hase,
Geräte schuf sich auch der Schimpanse,
lernen kann selbst der Regenwurm.
Zum Menschsein reicht das alles nicht.
Intelligenz ist nicht sein Vorrecht
und auch nicht die Seele,
Produkt vielleicht nur
aus Nervenzellen und -bahnen.
Was den Menschen erst menschlich macht,
was mich Adam werden ließ,
ist dieses allein:
Daß er Böses tut und weiß,
es ist böse.
Grausam sind Tiere auch,
töten und quälen andere Kreatur.
Aber daß dies böse ist,
wissen sie nicht.
Das weiß nur Adam, der Mensch.
Und er allein empfindet Freude dabei,
obwohl er es weiß -
oder auch, weil er es weiß.
Ja, ich preise dich, Gott,
daß du die Schlange erschufst,
klüger als alle Tiere des Feldes,
und, wie ich glaube,
allein zu dem Zweck geschaffen,
daß sie die Frucht uns empfahl,
gewachsen am Baum der Erkenntnis.
Du hättest uns nicht vertreiben müssen
aus deinem Garten,
denn den Baum des Lebens
begehre ich nicht.
Daß Mühsal und Schmerz unser Dasein bestimmen,
will ich gerne ertragen.
Daran reifen wir nur und wachsen.
Aber es tröstet, daß dies alles
nicht ewig dauert,
daß im Tod wir versinken
und daß Schmerzen und Mühsal enden
und auch die Bosheit ihre Zeit hat
und mit uns hinsinkt ins Grab.
Nein, dieses Leben würde uns nur
zur unerträglichen Last,
wenn es ewig währte,
wenn die Jahre verfließen
und die Bosheit sich anhäuft unendlich.
Denn wir kennen nicht nur das Böse,
wir wissen ja auch, was gut ist.
Bewußt ist uns Menschen,
uns Menschen allein,
was der Schöpfung nützt.
Wir kennen ihr Ziel,
den Plan ihres Schöpfers.
Wir kennen den Auftrag,
nach ihm zu handeln,
das Gute in Güte zu verwandeln
und die Güte des Schöpfers
zum Guten werden zu lassen
für all seine Schöpfung
durch unser Tun.
Und wir erkennen doch,
wie vergeblich das ist,
weil wir das Böse kennen und tun.
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