Eckhard Lange - Gegen den Strich - was so noch nicht geschrieben steht

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In 46 Kurzgeschichten erzählen Menschen, von denen die Bibel berichtet, ihre eigene und auch eigenwillige Sicht der Geschehnisse, lassen uns an ihren Gedanken und ihren wahren Absichten teilhaben. Und was sie offenbaren, stimmt längst nicht immer mit dem überein, was wir in der Bibel lesen.

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Vielleicht hätte ich dann vergeben können.

Vielleicht wär dann aus einer Wüste

ein grünes Land der Hoffnung aufgeblüht.

ABRAHAM (1. Mose 22)

"Vater des Glaubens,"

so nennen mich jene,

die glauben möchten.

Lernen wollen sie

ausgerechnet bei mir,

was Glaube sein kann,

was Glaube vermag.

Was ist euch denn Glaube?

Dem Wissen widersprechen,

das alles zu erklären weiß?

Dem Wissen entsagen,

das widerlegt,

was Glaube gern

zu glauben begehrt,

weil Wissen ihn fordert,

selbst zu entscheiden

und für wahr zu halten,

was ihm bewiesen

mit Zahlen und Fakten,

mit Experiment und Logik?

Dem Wissen verbieten,

einzudringen in Gebiete,

die geheiligt sind,

dem Heiligen vorbehalten,

und unerforschlich

auch bleiben sollen?

Vorläufig ist das alles,

naiv und ohne Erfahrung

vom Abgrund,

der den wirklich Glaubenden

manchmal verschlingt.

Ich will euch erzählen,

was Glaube heißt:

Meinen Sohn nahm ich,

den einzigen, Isaak,

den geliebten,

der Grund genug war zu glauben,

der Verheißung zu trauen,

daß wie Sand am Meer,

wie Sterne am Himmel

zahllos werde das Volk,

einst geboren aus meinem Samen.

Holz lud ich ihm auf,

ein Opfer zu bringen,

wie mir befohlen.

Und der Knabe fragte,

während wir gingen,

wo das Opfertier sei.

Es zerriß mein Herz,

denn er vertraute,

vertraute Gott

und vertraute mir.

Und ich gab ihm Antwort,

vieldeutig, düster

und ohne Hoffnung,

ohne Vertrauen,

ohne Sinn zu sehen.

Er glaubte,

wo ich mit jedem Schritt

ein Stück Glauben verlor.

Ihr fragt, was Glauben ist -

ausgerechnet mich

sucht ihr als Zeugen?

Ich will euch Antwort geben,

doch ich warne euch,

meinen Glauben zu teilen.

Denn verloren habe ich

dort auf dem Weg

den Glauben an einen,

der gütig ist und voller Liebe.

Verloren habe ich

den Glauben an einen,

der sein Wort nicht zurückzieht.

Verloren habe ich

den Glauben an einen,

dem ich vertrauen kann.

Glauben heißt, ungläubig zu werden,

ohne Vertrauen zu leben

und ohne Hoffnung.

Glauben heißt, ins Dunkel zu gehen

und den Schmerz zu tragen,

der doch unerträglich ist.

Glauben heißt, das Sinnlose zu tun

und das Nichts zu erfahren.

Wollt ihr wirklich

glauben wie ich?

Und als der Engel mich packte

und die Hand zurückhielt,

als sie ausholte zum tödlichen Streich,

da war ich längst

ohne Glauben geworden,

nur noch gehorsam dem,

der der Mächtige ist.

Der Widder im Busch,

er rettet nicht mehr,

wenn das Herz zerbrochen,

das Vertrauen verloren,

die Hoffnung erloschen.

Wollt ihr wirklich

glauben wie ich?

ISAAK

Erbe der Verheißung sei ich,

so sagen die Leute von mir,

aber bin ich nicht anderes eher –

Erbe des Zweifels und der Verzweiflung?

Da ist der Vater, glaubensstark und willensmächtig

in den Augen der vielen.

Ich habe ihn anders erlebt,

und er hat mich nicht seinen Glauben gelehrt

durch das, was er tat vor meinen Augen.

Einen Bruder hatte ich,

zwar von einer anderen Mutter geboren,

aber doch ein Gefährte im Lernen, im Spiel.

Lieb hatte ich ihn,

denn er lehrte mich, den Jüngeren, vieles,

zugetan war ich ihm wie einem Freund.

Noch wusste ich wenig vom Erbe des Vaters,

von den Verheißungen Gottes für Abrahams Sohn.

Doch gerne hätte ich mit dem andern geteilt –

das Vieh und die Knechte und auch die Verheißung.

Aber der Vater riß ihn heraus, weil die Mutter es wollte,

riß ihn heraus wie ein Unkraut im Weizen,

riß ihn heraus auch mir aus dem Herzen,

und ich fluchte dieser Verheißung,

die den Bruder mir raubte,

der mich beschützte, mich lehrte, mich trug.

Damals begann ich, an der Liebe zu zweifeln,

die ein himmlischer Vater den Menschen versprach,

weil ich enttäuscht war vom irdischen Vater,

dem wir doch beide stets Söhne waren,

und beide hatten wir ein Recht,

dass er auch uns beide –

mich ebenso wie den andern –

als Vater beschützte und liebte.

Und dann kam der Tag,

auf ewig eingebrannt in mein Gedächtnis,

der Tag der Angst, der mich für immer zerriß –

nein, nicht der Angst vor dem Tod,

von dem ich in jenen Jahren nur wenig wusste,

war ich doch trotz allem ein Kind.

Angst aber vor dem eigenen Vater,

der uns alle belog über das, was er plante –

die Knechte, denen er unsere Rückkehr versprach,

und auch mich, als ich in aller Unschuld

ihn nach dem fehlenden Opfertier fragte.

Angst war es vor einem Vater, der so fürsorglich schien,

als er mir allein nur das Holz anvertraute,

damit Feuer und Messer in seiner Hut blieben,

denn sie taugten nichts für kindliche Hände.

Angst vor ihm, als er wortlos mich band,

damit ich wehrlos dalag auf dem Holz des Altars,

Angst, als er ebenso wortlos das Messer ergriff,

während ich, sprachlos vor Schrecken,

seine Absicht begriff, den Sohn zu ermorden.

Manchmal wünschte ich mir,

er hätte sein Werk vollendet,

mir wäre vieles erspart geblieben im Leben,

und ich hätte nicht leben müssen mit diesem Glauben,

einen Vater zu haben, dem ich es nicht wert war,

sich aufzulehnen gegen Gottes Befehle.

Denn eines hat er dort auf dem Berge geopfert –

seine Liebe zu mir, seinem einzigen Sohn,

und eines hat er in mir an jenem Tage geweckt:

Misstrauen gegen alles, was sich Liebe nennt,

Misstrauen auch gegen den himmlischen Vater.

Ja, ich weiß: Es ist mehrfach geschehen,

daß Gott auch vor mir sein Versprechen beschwor,

ein großes Volk entstehen zu lassen

aus der Frucht meiner Lenden - und doch:

War es der Erstgeborene dann, dem mein Segen galt,

wie er nach Recht und Sitte allein ihm hätte zukommen müssen?

Wurde ich nicht wieder belogen im Alter,

weil Gott einen vorzog, der den Bruder betrog,

der den Segen und damit die Verheißungen Gottes

sich erschlich durch Lüge und Täuschung und List?

So verlor ich beide – den einen an seine Trauer,

den andern durch Flucht vor dem Zorn des Bruders,

verlor auch die Liebe der Frau, die beide gebar

und um des einen willen den eigenen Mann verriet,

sein Gebrechen nutzte, sein Vertrauen missbrauchte.

Nein, nicht mein Misstrauen ist meine größte Schwäche,

schlimmer war, dass ich zu wenig misstraute,

als ich die Stimme des Sohnes, des falschen, erkannte.

Sollte ich darum nicht auch diesem Gott misstrauen,

der mich so oft getäuscht und enttäuscht?

Niemals will ich wie Abraham glauben,

will ich Gott oder Menschen noch trauen.

Ob die Verheißung sich einmal erfüllt

oder ob sie auf einem Altar einst doch noch geopfert,

ob aus dem Lügner Jakob wahrhaftige Kinder

als Volk dieses Gottes hervorgehn

oder ob sie anderen Göttern und anderen Zielen

ihr Leben verschreiben in späteren Zeiten –

ich werde es niemals erfahren und will es auch nicht;

aber niemand wird mir verdenken, wenn ich

misstrauisch bleibe und zweifle am Guten,

weil ich Güte und Gutes so selten erfahren

und so oft nur Verzweiflung und Zweifel.

Ja, ich will mich einem Gott unterwerfen,

den ich selten verstand, der mir oft grausam

und lieblos und herzlos erschien –

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