Andreas Laun
Die Bibelzitate wurden der revidierten Einheitsübersetzung 2017, Katholisches Bibelwerk, Stuttgart, entnommen.
GEGEN DEN ZEITGEIST
Andreas Laun
© Media Maria Verlag, Illertissen 2019
Alle Rechte vorbehalten
eISBN 978-3-9479316-9-9
www.media-maria.de
Ein Schmetterling Ein Schmetterling Unmittelbar vor der Predigt entdeckte ich einen Schmetterling, der offenbar hinaus ins Freie wollte – durch das hermetisch geschlossene Kirchenfenster! So flatterte er auf und ab, fand natürlich keinen Ausgang, weder ich noch irgendjemand anderer hätte ihm helfen können. Auf die Idee, zurückzufliegen und durch die offene Tür zu entkommen, kam er nicht, weil Schmetterlinge eben nicht denken können, keine Ideen haben. Im Evangelium des Tages sprach Jesus von der so notwendigen Bereitschaft für das Kommen des Herrn zu unerwarteter Stunde. Jesus hätte auch aus dem Schmetterling ein Gleichnis machen können: Warum kehrt er nicht um und fliegt ins Freie durch jene Öffnung, durch die er hereingekommen ist? Ich wählte das arme kleine Tier zur Einleitung für meine Predigt: Viele Menschen sind ganz ähnlich gefangen wie dieser Schmetterling. Sie haben sich verirrt, sie sehen durch die von ihren ideologischen Vorurteilen verschmutzte »Glasscheibe« ihres Unglaubens hindurch zwar einen Schimmer, aber sie erreichen das Licht nicht, weil sie nicht aufhören zu versuchen, durch die Glasscheibe durchzukommen! Auch sie suchen, aber nicht die offene Kirchentür, sondern flattern an Fenstern, die getrübtes Licht, aber keine Luft durchlassen und vor allem kein Ausgang ins Freie sind! Resistent gegen jeden vernünftigen Einwand begeistern sie sich für die Weisheit eines angeblich »Erleuchteten«, eines Gurus, eines Schamanen oder was es auch sein mag. Und was kann die Kirche tun? Sie kann den »Schmetterlingen« die Fenster öffnen, damit sie zu dem fliegen können, der die Wahrheit und das Licht ist! Nur das, denn an den Flügeln packen darf man Schmetterlinge bekanntlich nicht. Zugegeben, das Schmetterlingsgleichnis entspricht nicht dem Gleichnis des Evangeliums, aber es würde dazu passen: Der Mensch, der an der falschen Stelle »flattert«, und der Mensch, der fest eingeschlafen ist und so das Kommen des Herrn verpasst, haben eine innere Verwandtschaft: Der eine versäumt Jesus, der andere findet ihn nicht, beide gelangen nicht zum Heil und zur Freude, die von Gott kommt.
Die Gender-Ideologie
Klosterreform
Irgendwas glauben
Abtreibung – und was die Kirche tun sollte!
Eine Liebesgeschichte
Fragen zum Religionsunterricht
Die Bibel im Abfall
Verwirrungen in Kirche und Gesellschaft – auf Schritt und Tritt
Die Beichte
Die Fischerin
Amos’ Hölle
Offener Himmel – Hölle geschlossen?
Die »Pille danach«
Europa – Ungarn – Rechtsstaatlichkeit?
Homosexueller dankt Weihbischof
Fragen zum Islam
Die Krise
Abtreibung
Das Naturrecht – Gesetz Gottes für Staat und Bürger
Zum heiklen Thema »Wiederverheiratete Geschiedene« (WIGE)
Tiere und Tierliebe
Franz von Sales und die Neuevangelisierung
Ehevermittlung »kathTreff« und das Ethos der Zärtlichkeit
»Gleichgeschlechtliche Ehe« in Rumänien und anderswo?
Reformstau
UN-Migrationspakt
Verlobung
Nochmals zur Abtreibung
Unmittelbar vor der Predigt entdeckte ich einen Schmetterling, der offenbar hinaus ins Freie wollte – durch das hermetisch geschlossene Kirchenfenster! So flatterte er auf und ab, fand natürlich keinen Ausgang, weder ich noch irgendjemand anderer hätte ihm helfen können. Auf die Idee, zurückzufliegen und durch die offene Tür zu entkommen, kam er nicht, weil Schmetterlinge eben nicht denken können, keine Ideen haben.
Im Evangelium des Tages sprach Jesus von der so notwendigen Bereitschaft für das Kommen des Herrn zu unerwarteter Stunde. Jesus hätte auch aus dem Schmetterling ein Gleichnis machen können: Warum kehrt er nicht um und fliegt ins Freie durch jene Öffnung, durch die er hereingekommen ist?
Ich wählte das arme kleine Tier zur Einleitung für meine Predigt: Viele Menschen sind ganz ähnlich gefangen wie dieser Schmetterling. Sie haben sich verirrt, sie sehen durch die von ihren ideologischen Vorurteilen verschmutzte »Glasscheibe« ihres Unglaubens hindurch zwar einen Schimmer, aber sie erreichen das Licht nicht, weil sie nicht aufhören zu versuchen, durch die Glasscheibe durchzukommen! Auch sie suchen, aber nicht die offene Kirchentür, sondern flattern an Fenstern, die getrübtes Licht, aber keine Luft durchlassen und vor allem kein Ausgang ins Freie sind! Resistent gegen jeden vernünftigen Einwand begeistern sie sich für die Weisheit eines angeblich »Erleuchteten«, eines Gurus, eines Schamanen oder was es auch sein mag. Und was kann die Kirche tun? Sie kann den »Schmetterlingen« die Fenster öffnen, damit sie zu dem fliegen können, der die Wahrheit und das Licht ist! Nur das, denn an den Flügeln packen darf man Schmetterlinge bekanntlich nicht.
Zugegeben, das Schmetterlingsgleichnis entspricht nicht dem Gleichnis des Evangeliums, aber es würde dazu passen: Der Mensch, der an der falschen Stelle »flattert«, und der Mensch, der fest eingeschlafen ist und so das Kommen des Herrn verpasst, haben eine innere Verwandtschaft: Der eine versäumt Jesus, der andere findet ihn nicht, beide gelangen nicht zum Heil und zur Freude, die von Gott kommt.
Die große österreichische Dichterin Erika Mitterer schrieb in einem ihrer Gedichte (»Das Sichere. Religiöse Gedichte«):
Mut, Bruder Bischof!
Versuche nicht, mit den Augen zu hören
und mit den Ohren zu sehn!
Es ist dein Auftrag zu sagen,
was du mit Sicherheit weißt,
weil es der Christus gesagt,
weil es der Christus getan.
Anders bekehrst du nicht einen!
Bekehren willst du sie gar nicht,
sondern du lässt sie in Ruhe,
damit sie uns in Ruhe lassen?
Wobei?
Weh über dich, über uns!
Zeugen der Wahrheit zu sein
sind wir berufen. Zeugen
sagen:
Ja!, oder Nein!
Die beiden großen ideologischen Bedrohungen der Welt durch Kommunismus und Nationalsozialismus sind zwar nicht ganz verschwunden, aber ihre dämonisch große Macht ist gebrochen.
Die neue Bedrohung heißt »Gender-Mainstreaming«! Hoffnung und Sehnsucht sind, dass sich in der Kirche mehr und mehr Stimmen zu Wort melden und Nein sagen als Zeugen und Nein sagen als denkende Menschen, die die höchst gefährliche Lüge entlarven. So etwa haben sowohl Christoph Kardinal Schönborn, der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, als auch der frühere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof em. Robert Zollitsch, gegen den sogenannten »Estrela«-Antrag im Europaparlament mit seiner Forderung nach noch weitergehender Freigabe der Abtreibung, nach Homo-Ehe, nach Durchsetzung der Gender-Ideologie klar und unmissverständlich Stellung bezogen. Besonders klar und deutlich tat dies in der Schweiz auch der Bischof von Chur, Vitus Huonder. Und ein besonders kostbares, weil ausführliches und prägnantes Dokument zur Bedrohung durch die Gender-Ideologie verdankt Europa den slowakischen Bischöfen. Denn auch diese Ideologie schaffe, so die Bischöfe, jene »Kultur des Todes«, vor der Papst Johannes Paul II. gewarnt hatte, ohne dass er den Begriff »Gender« schon kannte. Es ist hilfreich, die slowakischen Bischöfe im Volltext zu Wort kommen zu lassen:
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