Cornelius Keppeler
Die Laien bei den Kirchenvätern
Impulse für die Reflexion über die Laien in der Kirche von heute und morgen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Cornelius Keppeler Die Laien bei den Kirchenvätern Impulse für die Reflexion über die Laien in der Kirche von heute und morgen Dieses ebook wurde erstellt bei
1 Einleitung 1 Einleitung Das Unternehmen, die Kirchenväter über die Laien zu interviewen, mag zunächst ein wenig verwegen erscheinen. Doch bei näherem Hinsehen wird schnell deutlich, dass es einen eigenen Reiz und eine gewisse Berechtigung hat. Als Erläuterung mögen zunächst einige wenige Aussagen genügen: Die Kirchenväter lebten zu einer Zeit, in der sich innerkirchlich mit der Professionalisierung der Leitungsämter der Klerikerstand und damit auch der Laienstand ausbildeten. Einige Kirchenväter waren Laien, was ihrer Autorität jedoch nicht abträglich war. Das Zweite Vatikanische Konzil bezog aus der Theologie der Kirchenväter wichtige Impulse, veränderte damit das Kirchenverständnis, erschloss sich dadurch einen neuen Zugang zur Welt und brachte den Laien eine alte Wertschätzung entgegen, indem sie sie als Subjekte der Kirche wieder wahrnahm.
2 Kirchenväter
3 Laien
Exkurs: Was heißt heißt »Tradition«?
4 Das Verhältnis zwischen Laien und Amtsträgern
5 Theologische Spannungsverhältnisse, die sich im Verhältnis zwischen Laien und Klerus widerspiegeln
6 Perspektiven
Literaturverzeichnis
Impressum neobooks
Das Unternehmen, die Kirchenväter über die Laien zu interviewen, mag zunächst ein wenig verwegen erscheinen. Doch bei näherem Hinsehen wird schnell deutlich, dass es einen eigenen Reiz und eine gewisse Berechtigung hat. Als Erläuterung mögen zunächst einige wenige Aussagen genügen:
Die Kirchenväter lebten zu einer Zeit, in der sich innerkirchlich mit der Professionalisierung der Leitungsämter der Klerikerstand und damit auch der Laienstand ausbildeten.
Einige Kirchenväter waren Laien, was ihrer Autorität jedoch nicht abträglich war.
Das Zweite Vatikanische Konzil bezog aus der Theologie der Kirchenväter wichtige Impulse, veränderte damit das Kirchenverständnis, erschloss sich dadurch einen neuen Zugang zur Welt und brachte den Laien eine alte Wertschätzung entgegen, indem sie sie als Subjekte der Kirche wieder wahrnahm.
Kirchenväter werden geistliche Autoren bezeichnet, die zwischen dem 2. und 8. Jahrhundert lebten. In ihren Texten, die nach dem Abschluss der Kanonbildung entstanden, setzen sie sich mit aktuellen Fragestellungen auseinander. Dabei beziehen sie sich kommentierend auf biblische Schriften, berücksichtigen aber auch die Lehrentscheidungen der ersten Konzilien. Historisch betrachtet stehen die Kirchenväter an der Stelle, an der sich die Kirche zunehmend hierarchisch institutionalisiert. Mit der damit verbundenen Ausdifferenzierung der Aufgaben wird einerseits die Rolle der Amtspersonen (Bischof, Priester, Diakon) gestärkt, werden andererseits aber die Kompetenzen und folglich die Einflussmöglichkeiten der Laien in der Kirche reduziert. Damit einher geht auch eine Professionalisierung der Führungspersonen, wodurch die Unterscheidung Amt/Laie untermauert wird. Diese Entwicklung wird darüber hinaus durch die Entfaltung einer Theologie – besonders prägend in diesem Prozess sind die Konzilien – unterstützt, die die kirchliche Identität im philosophischen Diskurs und im gesellschaftlichen Umfeld ausbildet. In diesem Kontext wirken die Kirchenväter mit Briefen, Predigten und Unterweisungen. Damit überbrücken sie die Zeit nach den Aposteln und Apostelschülern, bis die Bischöfe ihren Einfluss in der Kirche stabilisiert und durch die Lehrentscheidungen auf den ersten Konzilien institutionell verwurzelt haben. Die Autorität dieser Kirchenväter basiert insbesondere in der Frühzeit auf ihrer Bildung und ihrer Lebensweise. Die Individualität der jeweiligen Person sowie ihr persönliches Zeugnis und Auftreten verleihen ihnen Glaubwürdigkeit, so dass es zunächst sekundär ist, ob sie eine Weihe empfangen haben oder nicht. So sind viele Kirchenväter »nur« Laien – bekleiden also kein kirchliches Amt –, unterweisen jedoch das Volk und kirchliche Amtsträger in theologischen und spirituellen Fragen. Als Beispiel seien Tertullian, Justin der Märtyrer oder Klemens von Alexandria genannt.
Die Differenzierung und Teilung der Aufgaben verbunden mit der Professionalisierung ihrer Ausübung, wie sie sich in der patristischen Zeit ergeben haben, führen dazu, dass sich die Amtsträger primär um binnenkirchliche Aufgaben kümmern und die Laien innerhalb der Kirche kaum mehr Verantwortung haben, dafür aber in der Welt Zeugnis geben sollen. Diese Entwicklung wird durch gesellschaftliche Einflüsse gnostischer, stoischer und neuplatonischer Provenienz verursacht oder mindestens verstärkt, so dass die Ideale der Keuschheit oder der Jungfräulichkeit auch im Christentum an Bedeutung gewinnen. Zwar wendet sich die Kirche gegen dualistische und leibfeindliche Positionen, wie sie von häretischen Sekten und anderen Gruppierungen vertreten worden sind, doch wird die Lebensweise der Laien gegenüber dem asketisch-zölibatären Lebensentwurf der Kleriker als notwendiges Zugeständnis an die schwache menschliche Natur verstanden und damit abgewertet.
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