Das war sein Zeichen. Er huschte die Treppe hinauf und schlich sich zur Tür. Er konnte die Frau immer noch singen hören.
Vorsichtig spähte er hinein.
Und traute seinen Augen nicht.
Verdammt, was war eigentlich los? Vielleicht hätte er doch noch einmal genau überlegen sollen, bevor er diesen Job angenommen hatte.
Er war hier wirklich in einem Tollhaus gelandet.
Bumsen, das war augenscheinlich alles, woran man hier dachte.
Denn, hatte er die junge Frau eben noch vollständig gekleidet bei ihrer Arbeit gesehen, so war sie jetzt splitternackt.
Und da sie sich unbeobachtet fühlte in einer ziemlich leichten Stimmung.
Fast hätte er damit gerechnet, sie würde jetzt an sich herumspielen, zumindest hätte ihn das nicht mehr erschüttert, doch dann sah er, das sie etwas anderes vorhatte.
Mit einem Lächeln nahm sie ein blaues Satinkleid, das augenscheinlich Miss Paddington gehörte, vom Bügel an der Wand und streifte es sich über.
Der dünne Stoff floss an ihrem Körper entlang und passte fast wie angegossen.
Die Frau lächelte und zupfte hier und da ein wenig herum. Dann drehte sie sich um, schien in einen Spiegel zu schauen.
Er konnte sie jetzt fast von vorn sehen und verdammt, sie war eine ausgesprochen schöne junge Frau. Ihre festen Formen wurden durch diesen sündhaft teuren und dünnen Fetzen unheimlich hervorgehoben.
Deutlich konnte er ihre ausgeprägten Brustwarzen erkennen und in seiner Hose begann sich etwas zu regen. Was Wunder?
Die Hausangestellte war sich ihrer Wirkung offensichtlich bewusst, denn sie lächelte fröhlich und strich sich langsam über ihren Körper.
Und da war ihm klar, dass er sich jetzt entscheiden musste.
500.000 Dollar oder ein gewaltiger Orgasmus!
Er entschied sich für das Geld, aber es fiel ihm verdammt nochmal nicht leicht. Wirklich nicht.
Er huschte in den Raum, stellte sich hinter die Frau und sah sie an.
Zunächst glaubte er, sie wäre so mit sich beschäftigt, dass sie ihn nicht bemerkte, doch mit einem Male verschwand ihr Lächeln und sie drehte sich um.
Und plötzlich war er hilflos.
Ziemlich verwirrt nahm er sie bei den Schultern, riss sie förmlich zu sich und starrte ihr grinsend in die Augen.
Ihr Schock war nicht zu übersehen.
„Was zum...?“ platzte sie hervor.
Doch weiter kam sie nicht. Er drückte seine Lippen auf die Ihren, schob seine Zunge in ihren Mund und - großer Gott - genoss es!
Anfangs wehrte sie sich, doch dann schien sie nachzugeben. Er ließ ihre Schultern los und sie umarmte ihn.
Ihre Zunge begann zu rotieren, wurde leidenschaftlich.
Er schob seine rechte Hand zu ihren Pobacken, drückte kräftig zu und sie stöhnte auf.
Seine linke Hand fuhr durch ihr dichtes, langes Haar. Wieder stöhnte sie.
Und ehe er sich versah, war es nicht mehr er, der hier das Kommando hatte, sondern sie.
Herrgott, sie war jetzt richtig bei der Sache!
Wieder war er kurz davor, alles stehen und liegen, nein, nur alles stehen zu lassen und sich hier mit dieser Frau zu vergnügen.
Und er verfluchte seine Hände insgeheim, als sie die Frau herumdrehten, zu ihren Schenkeln wanderten, sich hinauf zu ihren Brüsten schoben und sie liebkosten (er innerlich dabei noch die Hoffnung hatte, es würde jetzt erst richtig losgehen), dann aber zu ihrem Hals wanderten und ihren Kopf blitzschnell ein wenig drehten und jegliche Leidenschaft aus ihrem Körper wich.
Herrgott, er hatte immer gedacht, der Einbruch würde das Schwierigste werden, dabei hatten ihn diese beiden Frauen mehr durcheinandergebracht, als alles Geld in Fort Knox!
Aber er hatte widerstanden. Mit etwas wackligen Knien ging er, nachdem er auch diese Frau gut verschnürt hatte, aus dem Ankleidezimmer und überquerte den Flur zum Schlafzimmer der Paddingtons.
Beinahe hätte er nicht aufgepasst! Als seine Hand sorglos zur Türklinke griff, war es fast schon zu spät.
Gottverdammt, er musste sich wieder fangen. Jetzt und auf der Stelle. Er musste den Einbruch durchstehen. Nachher wäre noch genügend Zeit für erotische Spielchen.
Ziemlich entsetzt riss er die Hand wieder an seinen Körper.
Er konnte nicht so einfach zufassen und hineinspazieren. Das wäre doch viel zu einfach gewesen.
Die Alarmanlage hatte, auch das wusste er, vier Millionen Dollar gekostet und da waren die Sicherungsanlagen an den Hauswänden, Fenstern und Türen nur ein geringer Teil gewesen.
Den weitaus größten Batzen hatte die Sicherungsanlage hier am und im Schlafzimmer gekostet.
Und da wollte er einfach hineinspazieren! Irgendwo mussten das Geld ja geblieben sein.
Er atmete ein paarmal tief durch und fasste sich zwischen die Beine. Richtete seinen Penis wieder bequem aus und gewann seine Fassung zurück.
Neben der Tür waren drei Schalter untereinander angeordnet.
Diese Schalter mussten in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden, erst dann würde die Tür ohne Alarm aufspringen.
Also, welches war die richtige Reihenfolge?
Ganz einfach: Mitte, oben, unten!
Er hatte diese Dinger schon so oft gesehen und auch geknackt, dass er sie fast im Schlaf öffnen konnte.
Flink huschten seine Finger über die Schalter.
Eine Sekunde später wechselte das kleine rote Licht über den Schaltern auf grün und wieder eine Sekunde später sprang die Tür auf.
Ruhig verharrte er am Eingang und ließ die Tür ganz aufgleiten.
Der Raum war mäßig beleuchtet, gab den Blick aber auf das riesige Bett (Er fragte sich ernsthaft, wozu die beiden das noch brauchten?) und auf diverse kleinere Möbelstücke frei.
Nachdem er sich genau umgeschaut hatte, nahm er ein kleines Gerät von seinem Gürtel und setzte es sich auf den Kopf. Es sah aus, wie ein Nachtsichtgerät und hatte fast auch die gleiche Funktion.
Es war eine Infrarotbrille, mit der er Lichtschranken erkennen konnte.
Doch was er da sah, waren nicht ein paar von diesen Dingern, sondern ein ganzes Meer davon. Der ganze Raum war plötzlich tiefrot.
Himmel, das war mehr, als er erwartet hatte!
Da würde er nie durchkommen, wenn...
Ja, wenn er nicht gewusst hätte, dass irgendwo der Sender war, der die Lichtschranken produzierte.
Denn, da waren zwar hunderte von diesen Dingern, aber sie alle gingen nur von einem Punkt aus.
Sehr nachlässig. Aber doch gut genug, um jeden noch so guten Einbrecher abzuhalten.
Aber doch nicht gut genug für ihn.
Er verstellte die Frequenz seiner Brille, nahm einen anderen Filter. Die Lichtschranken verschwanden vor seinen Augen.
Was blieb waren zwei tiefblaue Punkte an der gegenüberliegenden Wand.
Der eine war deutlich zu sehen, der andere durch einen Tisch halb verdeckt.
Er überlegte. Der freie Punkt war nicht der, den er brauchte. Der andere war der Richtige. Von ihm gingen alle Lichtschranken aus.
Schnell nahm er eine kleine Armbrust vom Rücken, spannte sie und legte einen Pfeil ein, an dessen Ende keine Spitze war, sondern ein ca. 5 cm großer Saugnapf, dessen Innenseite mit Carbonglas ausgekleidet war. Diese Art Glas war sehr sauber gearbeitet und die konvexe Oberfläche würde dafür sorgen, dass der Sender nicht gestört wurde.
Er wechselte nochmals den Farbfilter an seiner Brille und konnte jetzt sowohl den Sender, als auch die Lichtschranken sehen.
Und das war auch nötig. Natürlich musste der Saugnapf auf den Sender, aber doch so, dass keine Lichtschranke unterbrochen wurde.
Er drehte seinen Körper ein wenig, lehnte ihn gegen den Türrahmen.
Ja, so könnte es...! Nein, er musste ein wenig höher gelangen, dann erst würde er den perfekten Schuss bekommen.
Er stemmte sich mit den Füßen auf halber Höhe in den Türrahmen. Sein Kopf stieß dabei leicht gegen die Oberkante. Aber er konnte jetzt ungehindert schießen. Sorgsam visierte er an und gab das Geschoß frei.
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