Ralf Trautwein - Heldenzeit

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Schwenningen, 1914. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Nach dem Attentat vom Sarajewo steuert Europa unaufhaltsam in den großen Krieg. Auch im württembergischen Industriestädtchen Schwenningen ist die Spannung dieser Tage spürbar. Der Krieg wirft seine Schatten auch auf das Leben der Menschen hier. Dies ist die Geschichte des Mechanikers Georg benzing, seines Freundes Paul Link und des Lehrers Christian Rapp. Georg und Christian lieben die dieselbe Frau. Während sie die Schrecken des Krieges an der Westfront erleben, kehrt Paul schwer verundet heim. Hier beginnt er für den Industriellen Jakob Kienzle zu arbeiten. Sie sind die helden dieser Erzählung – aber sind sie auch die helden ihrer Zeit? Kennt der Krieg überhaupt Helden? Oder kennt er nur Opfer?

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Die Produktion der örtlichen Fabriken stieg Jahr für Jahr. Immer mehr Güter mussten seine Leute am Bahnhof abfertigen. Besonders an den Kohlelieferungen konnte man die Steigerungsraten erkennen. Die Dampfmaschinen wurden immer größer und brauchten immer mehr Brennstoff. Der Bahnhofsvorsteher wollte sich noch gar nicht vorstellen, wie das alles während des Krieges weitergehen sollte. Denn er kannte natürlich die geheimen Pläne, die für den Fall der Mobilmachung die Versorgung der Armee sicherstellen sollten.

Dazu gehörte, dass sämtliche nicht kriegswichtigen Lieferungen eingestellt werden mussten. Und das Bärenbier, mochte es den tapferen Kämpfern auch noch so gut schmecken, war nun eben mal nicht kriegswichtig.

In den letzten Wochen vor Kriegbeginn hatte er sich oft mit Retouren herumschlagen müssen. Die russischen Behörden hatten mehrere Lieferungen von Uhren wieder zurückgeschickt. Angeblich, weil diese nicht richtig verpackt gewesen waren und an den Kisten die nötigen Angaben gefehlt haben sollten. Wehler hatte dies damals schon für reine Schikane gehalten. Er hatte vermutet, dass sich das Zarenreich auf diese Weise unerwünschte Konkurrenz aus dem Ausland vom Hals halten wollte.

Die Fabrikanten hatten dies ebenso gesehen und waren abends beim Dämmerschoppen im „Kronprinzen” lauthals über die unverschämten Russen hergezogen. Dennoch hatte auch der Bahnhofsvorsteher einen Teil des Ärgers abbekommen, den die Willkür der Russen auslöste. Denn er war es, der sich jedes Mal die ungehobelten Schimpftiraden der Fabrikfuhrleute anhören musste, wenn diese wieder eine Retoure am Bahnhof abzuholen hatten.

Erst vor drei Tagen waren vier schwere Holzkisten mit Salonuhren der Firma Mauthe von der Zollstation der Russen zurückgesandt worden. Gerade noch rechtzeitig, denn jetzt würde die Bahn solche Lieferungen nicht mehr transportieren und sie stattdessen am nächstbesten Bahnhof aus dem Zug holen. Das Militär und seine Anforderungen hatten jetzt absoluten Vorrang. Männer und Material mussten bewegt werden. Und nicht Uhren. Längst lagen die Detailpläne für diese Situation in den Schubladen der Eisenbahnverwaltung bereit.

Bei den Verhandlungen zu Beginn des Jahres hatten sich die Vertreter der Industrie noch tüchtig gesträubt, der Armee derartige Zugeständnisse zu machen. Schließlich ging es ihnen ums Geschäft. Doch mit mehr oder weniger sanftem Druck hatte die Regierungsseite den Fabrikanten und Händlern deutlich gemacht, dass eine zügige und ungestörte Mobilmachung im Kriegsfall unbedingt im Sinne aller Deutschen sei.

Erst vor drei Tagen hatte Bahnhofsvorsteher Wehler von der Eisenbahndienststelle in Rottweil die genauen Anweisungen für den Mobilmachungsfall erhalten. Der so genannte „Terminkalender” war in einem verschlossenen Umschlag aufbewahrt worden. Dieser hatte nur auf ein bestimmtes Alarmwort hin von den zuständigen Bahnbeamten geöffnet werden dürfen.

Wehler wurde es ganz schummrig vor Augen, wenn er nur daran dachte, welch umfangreiche Aufgaben man auf seinem kleinen Bahnhof von ihm erwartete.

Die Lokomotiven durften sich nicht länger als unbedingt notwendig aufhalten, und Güterwagen mussten sofort entladen werden. Das Schlimmste war aber, dass er jene sechs Waggons, die er bisher als stille Reserve auf seinem hinteren Abstellgleis bereitgehalten hatte, nun ohne jeden Ersatz an die übergeordnete Dienststelle abgeben musste. Alois Wehler war auf sein Organisationstalent beinahe so stolz wie auf den prächtigen Bart, der unter seiner Nase prangte. Immer wieder war es ihm bisher gelungen, mit ein paar kleinen Tricks für seine Schwenninger Kundschaft doch noch eine Transportmöglichkeit zu schaffen. Bei den Kontoristen der Fabriken hatte er deshalb einen dicken Stein im Brett. So kam es schon vor, dass er auf ein Viertele Wein eingeladen wurde, wenn er nach Schichtende ins Gasthaus „Hecht” einkehrte.

Seine Miene verdüsterte sich: Mit solchen Wohltaten konnte er in nächster Zeit wohl nicht mehr rechnen. Es war vorbei mit spontanen Transporten für die Uhrenindustrie, die in einem zusätzlich angehängten Wehlerschen Reserve-Waggon hinter einem der regulären Güterzüge mitrollten. Damit würde er auf absehbare Zeit auf die „Dankesviertele” für seine aktive Wirtschaftsförderung verzichten müssen.

„Das ist jetzt eine Maßnahme des Prioritätenplans”, brummte er, da er bemerkt hatte, dass Georg und Paul ziemlich ratlos zum Lagerschuppen starrten – und auf das Bier, das nun ganz sicher andere trinken würden. Die beiden grau Uniformierten drehten sich um und blickten direkt in Wehlers kantiges Gesicht mit dem Riesenschnauzbart. Der kleine Mann genoss die Aufmerksamkeit und strich mit der flachen Hand über die vergoldeten Knöpfe seiner Eisenbahneruniform.

„Wegen der Mobilmachung werden zivile Gütertransporte eingestellt”, erklärte er den beiden Soldaten in amtlichem Tonfall. „Vorerst mal”, schränkte er dann ein. „Wir brauchen jeden Waggon für die Armee, für Waffen und Nachschub. Euer gutes Bärenbier muss jetzt also erst mal warten.”

Wehler grinste breit. Georg und Paul hörten den triumphierenden Klang in der Stimme des Wichtigtuers. Vor allem Georg konnte den „Bahnle” überhaupt nicht leiden: In ihm sah er einen Wicht, der sich in seiner Uniform größer machte, als er in Wirklichkeit war. Hinzu kam, dass er auch schlechte Erfahrungen mit dem Bahnhofsvorsteher gemacht hatte. Nie würde er vergessen, wie Wehler einmal den Zug vor seiner Nase hatte abfahren lassen. In voller Absicht.

Das war vor drei Jahren an einem Sonntagmorgen im Winter gewesen. Georg hatte Katharina besuchen wollen, die damals vorübergehend bei einer Tante in Lauffen gewohnt hatte. So hatte er sich zum Bahnhof aufgemacht. Doch es hatte gefroren über Nacht, und die Wege waren über und über mit dickem Eis bedeckt gewesen. Alois Wehler hatte ganz genau gesehen, wie Georg zur Abfahrtszeit des Zuges in Richtung Rottweil auf den Bahnsteig gerannt war, hatte aber nur breit gegrinst. Und dann kräftig in seine Pfeife geblasen.

Georg war rot vor Zorn gewesen, als die große schwarze Lokomotive davongedampft war. Doch er hatte es nicht gewagt, auf einen der anfahrenden Waggons aufzuspringen. Ganz bestimmt hätte ihm der kleine Bahnhofstyrann dann mit einer Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die Beförderungsbestimmungen noch mehr zu schaffen gemacht.

Nun musste Georg schmunzeln, als ihm diese Episode in den Sinn kam. Es ist Krieg, und wir haben alle andere Sorgen, dachte er sich. Dennoch wollte er die Gunst der Stunde ausnutzen: Der kleine Pfeifenheini sollte ihn nicht so schnell vergessen, egal ob er nun aus diesem verdammten Krieg zurückkehren sollte oder nicht.

Er trat einen Schritt nach vorne und baute sich vor Wehler auf und zog das lange Bajonett aus der Lederscheide, die er am Gürtel trug. Er fuhr mit der geschärften Klinge unter einen der Goldknöpfe an Wehlers Jacke und trennte ihn mit einem schnellen Schnitt ab. Wehler war vor Entsetzen wie gelähmt und beobachtete fassungslos, wie sein Knopf über den Bahnsteig kullerte.

Georg ließ das Bajonett in die Scheide zurückgleiten. „Eines sag ich dir, du kleiner Drückeberger: Wenn du hier unser Bärenbier aussäufst, während wir an der Front sitzen, dann schneide ich dir alle deine anderen hübschen goldenen Uniformknöpfe ab und lasse sie dich einzeln aufessen.”

KAPITEL 17 - DER FRANZOS’ RENNT

SCHWENNINGEN, 3. August 1914, 9.44 Uhr. Auf dem Weg zum Bahnhof hatte Paul nur wenig gesprochen. Nun, nach der Begegnung mit dem „Bahnle”, der auf seine Uniformknöpfe ganz offensichtlich keinen Appetit zu verspüren schien, hatte sich seine Laune etwas gebessert. „Krieg hin, Krieg her – sieh es doch mal positiv”, versuchte er Georg zum Lachen zu bringen. „Wir sind heute Ehrengäste der Reichsbahn. Bist du schon jemals umsonst Zug gefahren? Ich jedenfalls nicht.” Paul ließ sich von der seltsam euphorischen Stimmung anstecken, wie die meisten Männer in den feldgrauen Röcken, die auf ihre Abfahrt warteten. Viele hatten ihre Angehörigen mitgebracht: Frauen, Kinder, Eltern. Hansjörg Jauch und eine Handvoll seiner Parteifreunde von der SPD waren auch da. Sie drückten den Leuten, die auf dem Bahnhofsvorplatz standen, Flugblätter in die Hand, auf denen sie den Krieg verurteilten und als falsch bezeichneten.

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