Berthold Merkle
Ralf Trautwein
UNSERE HELDEN
Georg Benzing, Fabrikarbeiter
Paul Link, Uhrmacher
Karoline Link, seine Frau
Fritz und Franz Link, ihre Söhne
August Bettinger, Nachbar und Soldat
Elsa Bettinger, seine Frau
Karl Schäfer, Fabrikarbeiter
Christian Rapp, Reallehrer
Katharina, seine Verlobte
Wilhelm Bauer, Schüler
Konrad Müller, Schüler und Soldat
Ernst Schlenker, Schriftsetzer der „Neckarquelle”
Alois Wehler, Bahnhofsvorsteher
Adelbert Haber, Realoberlehrer
Karl Dörfler, Lehrer an der Fachschule
Jakob Maier, Lehrer an der Fachschule
Johann Hauser, Soldat
Dr. Max Kolb, Lazarettarzt
Jakob Dettler, Beamter
Nelly Bürk, Rotkreuzhelferin
Anton Bürkle, Kraftfahrer der Bärenbrauerei
Rudolf Haizmann, Schichtführer
Richard Haizmann, sein Sohn
Gottfried Esslinger, Fabrikarbeiter
Fritz Rohner, Unteroffizier aus Rottweil
Erich Bumiller, Soldat aus Rottweil
Friedrich Staiger, Feldwebel aus Rottweil
Theodor Moser, Dorfschullehrer und Soldat
Hans Buchs, Soldat
Jakob Kessler, Soldat
Gottfried Braitsch, Soldat
Martin Bäuerle, Soldat
Karl Eisenkeck, Feldwebel
Gero von Hartwitz, Oberstleutnant
Ernst von Crailsheim, Hauptmann
Peter Grüneis, Soldat aus Deißlingen
Berthold Mayle, Soldat
Werner Bergner, Soldat
Dr. Carl-Friedrich Besinger, Psychologe
Gerhart von Bühler, Hauptmann
Bernhard Reiter, Hauptmann
Eric Rameaux, Corporal
Jean-Pierre Duflot, Sergeant
Eventuelle Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
HISTORISCHE PERSÖNLICHKEITEN
Jakob Kienzle, Kommerzienrat
Agathe Kienzle, seine Frau
Dr. Emil Braunagel, Schultheiß
Johannes Kohler, Ratsschreiber
Emil Seiz, Verleger und Redakteur der „Neckarquelle”
Martha Seiz, seine Frau
Hermann Kuhn, Altverleger der „Neckarquelle”
Eduard Ehemann, Faktor der „Neckarquelle”
Franz Schäfer, Hotelier „Kronprinz”
Alfred Bürk, Vorsitzender der Turngemeinde
Gustav Braunmüller, Brauereibesitzer
Johann Beckenreuther, sein Inspizient
Johannes Kauffmann, Ratsherr
Matthias Fleig, Ratsherr und Kassierer des Konsumvereins
Julius Treiber, Ratsherr
Philip Speck, Ratsherr
Jakob Benzing, Ratsherr
Johann Jäckle, Ratsherr
Eugen Schreiber, Rotkreuz-Obmann und Fabrikant
Emma Staudacher, Oberschwester
Dr. Hermann Etter, Stadtarzt
Clara Etter, seine Frau, Schwester der Mauthe-Brüder
Fritz Mauthe, Fabrikant
Alfred Mauthe, Fabrikant
Thomas Ernst Haller, Fabrikant
Otto Berthold, Musikdirektor
David Würth, Altschultheiß
Wilhelm II., deutscher Kaiser
Prinz Heinrich von Preußen, Großadmiral
Wilhelm Müller, Admiral
Theobald von Bethmann Hollweg, Reichskanzler
Helmuth von Moltke, Leiter des Generalstabs des Heeres
Otto von Marchtaler, württembergischer Kriegsminister
Franz Ferdinand Carl Ludwig Joseph Maria von Österreich-Este, Thronfolger
Sophie Maria Josephine Albina Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin, seine Frau
Franz Joseph I., Kaiser von Österreich-Ungarn
Eugen Ketterl, kaiserlicher Kammerdiener
Eduard Graf von Paar, kaiserlicher Adjutant
Franz Conrad von Hötzendorf, Chef des Generalstabs
Leopold Graf Berchtold, Außenminister
Leon Bilinski, Finanzminister
Karl Stürgkh, Ministerpräsident
Alexander Krobatin, Kriegsminister
Oskar Potiorek, k.u.k.-Landeschef von Bosnien und der Herzegowina
Leopold Loika, Kraftfahrer in Diensten des Grafen Harrach
Gavrilo Princip, serbischer Attentäter
Danilo Ilic, Princips Komplize
Charles De Gaulle, Capitaine
PROLOG
Den Ball hatte Fritz unter den Arm geklemmt. Die Lederkugel war sein ganzer Stolz. Fritz hatte sie von Onkel Hermann bekommen. Vater lachte immer nur über seinen Villinger Schwager und schüttelte den Kopf. „Diese Badenser sind doch verrückt! Wissen nichts Besseres, als einem Lederball nachzurennen und dagegenzutreten.” Fritz allerdings hing an den Lippen des Onkels, wenn dieser ihm von seiner Leidenschaft erzählte. Schließlich machte es ihm ebenso großen Spaß, sich mit seinen Freunden zu treffen und Fußball zu spielen. Und er war ein guter Spieler. Was auch daher rühren mochte, dass er für seine elf Jahre groß gewachsen und recht kräftig war.
„Du bist der ideale Mittelstürmer”, hatte Onkel Hermann bei seinem letzten Besuch gesagt. „Wenn du ein wenig älter bist, Friedrich, dann kannst du bei uns im Club spielen.”
„Blödsinn!”, hatte sich Vater aufgeregt. „Friedrich wird ein Turner werden wie ich. Nächstes Jahr kann er in unsere Riege eintreten. Turnen – das ist richtiger Sport!”
„Lass doch den Jungen”, hatte sich Mutter eingemischt, und ihr jüngerer Bruder hatte Fritz weiter vom FC 08 vorgeschwärmt. Während Hermann seinem Neffen erzählte, wie seine Nullachter ihren letzten Gegner schwindlig gespielt hatten, begannen seine Augen zu glänzen. Für Fritz war klar: Auch er wollte Fußballspieler werden. Warum der Vater Fußball als „blöden Engländersport” bezeichnete, verstand er nicht. Für Paul Link allerdings gab es da keinerlei Diskussion: „Ein Deutscher hat zu turnen! Sollen die auf ihrer Insel doch machen, was sie wollen.”
Fritz sah das anders. Er wollte kicken. Wenn nicht für Schwenningen, dann eben für die Villinger. Dafür trainierte der Junge fleißig. Seit Frühjahr traf er sich jeden Nachmittag mit den Necklemern. Als Spielfeld diente ihnen meist der Paulusplatz, und wenn man sie dort vertrieb, weil sie beim Spielen Lärm machten, suchten sie sich eben eine frisch gemähte Wiese auf dem Sauerwasen oder am Hirschberg.
„Komm, Kleiner”, sagte Fritz und schubste den kleinen Franz vorwärts. „Gustl und die Jungs werden schon auf uns warten.” Der Siebenjährige beklagte sich nicht über die rüde Behandlung. Er war stolz darauf, dass ihn sein älterer Bruder zum Kicken mit den großen Buben mitnahm. Sie gingen die Bahnhofstraße hinunter, vorbei an der Kienzle-Fabrik Richtung Bismarckstraße, wo sie am Steg die Gleisanlage und gleich darauf die Neckarstraße überquerten.
„Du Fritz, heute lasst ihr mich aber auch mal Stürmer spielen?”, fragte Franz.
„Dafür bist zu noch zu klein. Du stellst dich wieder ins Tor, oder du kannst gleich nach Hause gehen.”
„Das ist aber gemein!”
„Sag das dem Gustl, und er gibt dir gleich eine auf die Nase.”
Franz tat, als ob er schmolle, doch insgeheim war er schon zufrieden, dass ihn die Älteren mitspielen ließen. Fritz grinste ihn an, ließ die schwere Lederkugel vor sich auf den Boden fallen und kickte sie vor sich her. „Das Wichtigste, sagt Onkel Hermann, ist es, ein Gefühl für den Ball zu entwickeln.” Ein Gefühl für den Ball – Fränzchen konnte sich so recht nichts darunter vorstellen. Doch das kümmerte ihn nicht weiter. Er würde es Fritz und den anderen Großen schon noch zeigen, wenn er etwas älter sein würde ...
Auf dem Paulusplatz warteten die Spielkameraden: August, den alle nur „Gustl” nannten, und der die Jungs aus dem Neckarviertel anführte. Bei ihm waren Ludwig, Andreas, Urban und Arnold, der seinen kleinen Bruder mitgebracht hatte. Thomas war genauso alt wie Franz. Die beiden drückten zusammen die Schulbank.
Читать дальше