Ralf Trautwein - Heldenzeit

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Schwenningen, 1914. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Nach dem Attentat vom Sarajewo steuert Europa unaufhaltsam in den großen Krieg. Auch im württembergischen Industriestädtchen Schwenningen ist die Spannung dieser Tage spürbar. Der Krieg wirft seine Schatten auch auf das Leben der Menschen hier. Dies ist die Geschichte des Mechanikers Georg benzing, seines Freundes Paul Link und des Lehrers Christian Rapp. Georg und Christian lieben die dieselbe Frau. Während sie die Schrecken des Krieges an der Westfront erleben, kehrt Paul schwer verundet heim. Hier beginnt er für den Industriellen Jakob Kienzle zu arbeiten. Sie sind die helden dieser Erzählung – aber sind sie auch die helden ihrer Zeit? Kennt der Krieg überhaupt Helden? Oder kennt er nur Opfer?

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„Dass die Österreicher nach dem Attentat etwas gegen Serbien unternehmen würden, habe ich mir schon gedacht. Aber ich habe zunächst den offiziellen Versicherungen vertraut, dass kein Eingriff in serbische Hoheitsrechte geplant sei ...”

„Die Russen werden mobil machen”, unterbrach ihn Emil Braunagel. „Vielleicht tun sie’s schon zur Stunde. Das scheint mir so sicher wie das Amen in der Kirche.”

„In diesem Fall dauert es bei uns auch nicht mehr lange, lieber Braunagel”, meinte Kienzle. „Dann kommen schwere Zeiten auf uns zu. Aufs Deutsche Reich und auch auf unser Schwenningen. Von Moltke und Falkenhayn werden garantiert keine Zeit verlieren wollen.”

Braunagel hob sein Glas: „Aufs Wohl unseres Kaisers, Herr Kommerzienrat. Prost, Johannes!” Kienzle und Kaiser prosteten sich zu und tranken in kleinen Schlucken.

„Ein wirklich feiner Tropfen”, lobte Johannes Kohler und schnalzte mit der Zunge, „ein guter Schluck Heimat”.

„Ja, der 1910er-Schwarzriesling. Es gibt keinen Besseren.” Kienzle hob sein Glas und betrachtete es von unten gegen das Licht der Deckenlampe mit Kennerblick.

„Wir haben auch keine Zeit zu verlieren, wenn wir den Schlieffen-Plan mit Erfolg umsetzen wollen”, wandte sich Emil Braunagel wieder der Politik zu und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Er musterte den einflussreichen Fabrikanten über den Hals der geöffneten Flasche hinweg, die zwischen ihnen auf dem weißen Tischtuch stand. „Solange die Russen noch mobil machen, müssen wir den Franzmann schlagen. Es muss halt schnell gehen. Dann kann der Kaiser unsere Truppen nach Osten schicken und mit den Russen aufräumen.”

„Wenn das nur mal so einfach wird”, wandte Kohler ein.

„Das sollte schon klappen. Schließlich hat sich unsere Generalität jahrelang den Kopf darüber zerbrochen, wie wir den nächsten Sieg erringen”, entgegnete der Schultheiß. „Wir überrennen Belgien, umgehen die Flanke der französischen Armee und fallen ihr in den Rücken. Das war es.”

„So einfach wird das nicht. Da bin ich ganz bei unserem lieben Kohler!” Jakob Kienzle zupfte mit den Fingern an seinem grauen Kinnbart. Seine kaufmännische Lehre hatte er in einer Kolonialwarenhandlung gemacht, wo Importware aus Übersee, vor allem Kaffee, Kakao, Zucker, Gewürze und Tee, umgeschlagen worden war. „Mein Freund, ich bin schon einiges in der Welt herumgekommen”, sagte er. „Und ich kenne die Briten ganz gut. Ich sage Ihnen: Unsere Herren Generäle machen ihre Rechnung ohne die Engländer.”

„Was gehen uns die Engländer an?”, wollte Braunagel wissen. Trotz schwang in seiner Stimme mit. „Die sitzen auf ihrer Insel und leben ganz hervorragend von ihren Kolonien. Warum sollten sich die gegen das Deutsche Reich engagieren?”

„Sie fürchten uns. Sie fürchten, Deutschland strebe danach, ganz Europa zu beherrschen. In den letzten zwanzig Jahren ist unser Außenhandel wesentlich stärker gewachsen als der ihre. Das ist ihnen nicht entgangen. Sie fürchten um das Gleichgewicht der Kräfte.”

„Na ja”, meinte Johannes Kohler und nippte an seinem Wein, „man muss ja nur mal die kaiserliche Flotte anschauen. Wäre ich ein Engländer, würde ich mir ihr Wachstum auch nicht so ruhig ansehen.”

Wilhelm II. hatte seit Beginn des Jahrhunderts eine Flotte bauen lassen, die im Kriegsfall die Handels- und Überseeverbindungen vor Unterbrechungen schützen sollte. Der Flottenbau sollte das Reich befähigen, im Rennen der modernen Staaten um Märkte und Einfluss in der Welt Schritt zu halten. Nachdem Großbritannien, Russland, die Vereinigten Staaten und Japan ihre Flotten bereits Jahrzehnte zuvor hochgerüstet hatten, hatten auch die Deutschen Ende des letzten Jahrhunderts damit begonnen.

„Ich sehe die Angelegenheit eher wie unser Admiral von Tirpitz”, wandte Emil Braunagel ein. „England, Frankreich und die Russen sind allesamt Kolonialrivalen. Die Briten werden eher mit uns als mit den anderen ein Bündnis eingehen.”

„Der Admiral irrt, lieber Braunagel. Und Sie auch.” Kienzle strich mit dem Daumen nachdenklich über die Tischdecke, als wolle er zwei kleine Flecken, die der Württemberger Schwarzriesling im Tuch hinterlassen hatte, einfach wegwischen. „Der Engländer hat den Franzosen schon in den Marokko-Krisen gegen uns unterstützt. Und sie werden es wieder tun. England will Frankreich auf dem Kontinent als Gegenkraft zu uns Deutschen sehen.”

„Tirpitz setzt auf Abschreckung”, schaltete sich Kohler ein. „Dieses Prinzip kann funktionieren. Oder auch nicht.”

„Oder auch nicht”, echote Kienzle.

Braunagel wollte nicht nachgeben: „Die Engländer mag ich nicht so recht fürchten. Asquith und Grey sind Zauderer, lieber Herr Kommerzienrat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie einen kontinentalen Konflikt als den ihren betrachten. Und überhaupt: Lloyd George und Winston Churchill machen dem guten Asquith und seinen Liberalen schon genug zu schaffen. Er wird sich erst einmal in der Innenpolitik durchsetzen müssen.”

„Darf es noch etwas sein, Herr Kommerzienrat, meine Herren?” Hotelier Schäfer unterbrach die Unterhaltung. Jakob Kienzle nickte ihm zu. „Bringen Sie uns noch eine Flasche, Franz.”

Schäfer lächelte servil. „Wieder den Württemberger, Herr Kommerzienrat?”

„Warum nicht?”

„Ich habe auch noch einen Forster Ungeheuer vom Weingut Buhl. Ein Pfälzer, ganz hervorragend.”

„Soll mir recht sein. Wissen Sie was? – Bringen Sie uns einfach den allerbesten Wein, den Sie im Keller haben, Franz. Ich will heute Abend noch einmal mit meinen Freunden einen guten Tropfen trinken. Wer weiß schon, wie lange wir das noch in Frieden tun können.”

KAPITEL 13 - DAS VERSPRECHEN

SCHWENNINGEN, 30. Juli 1914, 10.00 Uhr. „Ich beeile mich, Herr Lehrer”, versprach Schuster Nutz und rieb sich geschäftstüchtig die abgearbeiteten Hände. „Sie sind aber nicht der Einzige, der gerade neue Stiefel will. Das wissen Sie schon!” Er wandte sich wieder der Lederstanze zu, mit der er seine Schuhsohlen zu fertigen pflegte.

„Das weiß ich schon”, brummte Christian. „Dafür zahle ich ja auch gut.”

„Für elf Mark kriegen Sie nirgends in Schwenningen bessere Stiefel,” prahlte Nutz. „Mein Heinrich bringt sie Ihnen morgen vorbei, Herr Lehrer. Gleich, wenn ich sie fertig habe. Wenn ich das verspreche, können Sie sich darauf verlassen.”

Christian nickte und verließ den kleinen Laden des Handwerkers auf dem Sturmbühl. Wenn sich der Meister sputete, würde er pro Tag zwei Paar Stiefel fertigen können, drei Paar vielleicht, wenn er bis tief in die Nacht hinein arbeitete. Nun, es sollte sich für den Schuhmacher lohnen. Christian rechnete täglich mit dem Mobilmachungsbefehl. Dann würde auch er einrücken müssen. Und gutes Schuhwerk benötigen. Er dachte zurück an seine Militärzeit in Stuttgart. Sämtliche Lehrer des Bataillons waren in einer Stube untergebracht worden. Exerziert hatten sie auf dem Canstatter Wasen, im Degerloch und auf dem Exerzierplatz am Weissenhof.

Im Vergleichsschießen mit den anderen Kompanien hatte die seine einen Sieg errungen, wenngleich Christian als mäßiger Schütze nicht viel dazu hatte beitragen können. 1912 war er als Unteroffiziersaspirant entlassen worden. Der Bataillonskommandeur hatte beim Schlussappell eine flammende Rede gehalten, von Treue, Tapferkeit und von Vaterlandsliebe. Die Einzelheiten hatte Christian schnell wieder vergessen, nicht aber, dass es sich mit guten Stiefeln besser marschiert.

Heute stand es in der „Neckarquelle”: Der betagte österreichische Kaiser Franz Joseph hatte Serbien den Krieg erklärt. Nun war es wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Russen reagieren würden und ein Krieg ausbrach. Bereits als Österreich-Ungarn von den Serben in seiner Berchthold-Note gefordert hatte, bei der Untersuchung des Attentats in Belgrad österreichische Beamte zuzulassen, hatte Christian eine schicksalhafte Wendung der Krise im Juli befürchtet. Er machte sich keine Illusionen: Wie die meisten waffenfähigen Männer würde auch er schnell einberufen werden. Blieb die Hoffnung, dass es ein schneller Waffengang werden würde, wie man im Allgemeinen annahm. Womöglich würde schon nach ein paar Wochen alles vorbei sein.

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