Ralf Trautwein - Heldenzeit

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Schwenningen, 1914. Das Schicksal nimmt seinen Lauf. Nach dem Attentat vom Sarajewo steuert Europa unaufhaltsam in den großen Krieg. Auch im württembergischen Industriestädtchen Schwenningen ist die Spannung dieser Tage spürbar. Der Krieg wirft seine Schatten auch auf das Leben der Menschen hier. Dies ist die Geschichte des Mechanikers Georg benzing, seines Freundes Paul Link und des Lehrers Christian Rapp. Georg und Christian lieben die dieselbe Frau. Während sie die Schrecken des Krieges an der Westfront erleben, kehrt Paul schwer verundet heim. Hier beginnt er für den Industriellen Jakob Kienzle zu arbeiten. Sie sind die helden dieser Erzählung – aber sind sie auch die helden ihrer Zeit? Kennt der Krieg überhaupt Helden? Oder kennt er nur Opfer?

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Ernst Schlenker nickte und verschwand in der Bleisatzgasse. Er war ein versierter Setzer und schaffte von Hand immerhin an die tausenddreihundert Zeichen pro Stunde. Natürlich hatten sie auch schon Setzmaschinen, die bei der Produktion regulärer Ausgaben zum Einsatz kamen. Aber das zweiseitige Extrablatt zum Kriegsausbruch würden sie im Handsatz wirtschaftlicher produzieren.

Schlenker bediente sich aus den vier großen Steckschriftschränken mit über zweihundert Schubladen, gefüllt mit Lettern, die man für die großen Schriften benötigte. Er hatte einmal ausgerechnet, dass hier über drei Tonnen Bleibuchstaben lagerten. Auf der anderen Seite der Gasse standen die Schränke mit den Brotschrift-Setzkästen, in denen die kleineren Schriftgrößen aufbewahrt wurden, mit denen die Schriftsetzer die Grundschrift gestalteten. Seiz beobachtete zufrieden, wie geschickt Schlenker im Setzkasten spiegelverkehrte Worte und Sätze bildete.

„Emil, wir haben ein Problem!” Eduard Ehemann, der Faktor, stand im Türrahmen und kratzte sich am Kopf. „An der Dampfmaschine ist der Treibriemen ist gerissen ...”

„Schon wieder?” – Das Gesicht des Redakteurs verfärbte sich dunkelrot. „Was macht ihr nur immer mit dem Ding, Eduard? – Schau gefälligst, dass du es zum Laufen bringst. Die verschieben den Krieg nicht, weil wir nicht rechtzeitig mit unserem Blatt rauskommen.”

Die neue Flachdruckmaschine der „Neckarquelle” wurde von einer Dampfmaschine angetrieben, die dafür sorgte, dass Farbwalzen und Druckzylinder die Buchstaben auf die Papierbögen zauberten. Im vergangenen Jahr hatte Emil Seiz die Heureka-Flachform-Rotation gekauft. Diese Anlage war sein ganzer Stolz und in der Lage, die gesamte Zeitungsauflage in einer knappen Stunde zu drucken. Vorausgesetzt, die Dampfmaschine machte keine Mucken. Die „Heureka” war mit einem Trichter und einem Falzapparat-Zylinderteil ausgerüstet. Gespeist wurde sie mit Rollenpapier, das sie nach dem Druck in Bogen schnitt und mit Hilfe eines angeschlossenen Falzapparats in fertige, maximal achtseitige Zeitungsexemplare weiterverarbeitete.

Bisher war die Schwenninger Zeitung noch immer pünktlich erschienen. Zumal Eduard sich im Falle eines Falles stets als überaus geschickter Mechaniker erwiesen hatte. „Ich schau, dass ich’s hinkriege”, sagt er und machte sich an die Arbeit. Ehemann gehörte praktisch zum Inventar des Verlags. Vor gut dreißig Jahren war er als Druckerlehrling aus Geislingen zu Hermann Kuhn gekommen und hatte es seitdem zum technischen Leiter der Verlagsdruckerei gebracht.

„Klar kriegst du das hin”, gab Seiz zurück. Es klang mehr wie ein Befehl als eine Ermunterung.

Missmutig dachte er an das, was auf sie alle zukommen würde: schlechte Zeiten. Krieg bedeutete Not. Und in der Not sparten die Leute. Wie würde sich die Mobilmachung auf die Wirtschaft auswirken? Wie lange würden die Maschinen in den Fabriken wohl stillstehen müssen, weil die Arbeiter an die Front befohlen würden? Wer wollte noch Zeitung lesen, solange er nichts zu beißen hatte? Seiz schwirrten viele solcher Gedanken durch den Kopf. Im Geiste verfluchte er die Österreicher, die nun im Begriff waren, das Deutsche Reich mit in dieses Schlamassel zu ziehen. Und damit seine Pläne zu durchkreuzen: So schnell würde es mit der neuen Dampfmaschine, die er gerne gekauft hätte, nun wohl nichts werden. Seiz ahnte, dass diese Investition warten musste.

Schlenker, der seine Satzarbeiten inzwischen beendet hatte, und Ehemann mühten sich redlich, einen neuen Antriebsriemen aufzuziehen. „Jetzt sollten wir eine dieser neumodischen Maschinen haben”, ächzte Schlenker und wischte Schweiß von der Stirn. Seiz nickte, ganz in Gedanken versunken.

Kurze Zeit später hatten es die beiden Männer geschafft. Die Dampfmaschine verrichtete wieder stampfend ihren Dienst. Die „Heureka” spuckte die ersten Druckbögen aus. Die Schwenninger würden ihnen dieses Extrablatt in den nächsten Stunden förmlich aus den Händen reißen. Auch wenn es keine guten Nachrichten waren, die es heute zu lesen gab.

KAPITEL 15 - GLOCKENLÄUTEN

SCHWENNINGEN, 1. August 1914, 11.15 Uhr. Die Hitze hing wie eine große, unsichtbare Käseglocke über den Dächern Schwenningens. Georg hatte sich auf dem Markt ein paar Rettiche gekauft und Wurst beim Metzger Baumann. Grübelnd trug er die Einkäufe in einer braunen Papiertüte nach Hause. Seine Gedanken kreisten um Katharina. Und um das, was sich in der Welt da draußen tat. Irgendein junger Bursche hatte den österreichischen Thronfolger umgebracht, und in der Fabrik hatten sie erzählt, das Deutsche Reich werde deshalb nun Krieg führen müssen.

Es war nicht viel, was Georg über Politik wusste. Und es war ihm ziemlich egal, was die Politiker taten. Die Woche über hatte er bei Bürk genug zu tun, und am Wochenende zog es ihn auf den Sportplatz und in die Kneipe. „Warum müssen wir in den Krieg, wenn die Österreicher mit den Serben und den Russen Ärger haben?”, hatte er von Paul wissen wollen. Sein Freund interessierte sich für solche Dinge, und er hatte es ihm erklärt. Paul pflegte die Zeitung täglich von vorne bis hinten zu lesen und überdies jedes Buch, das er in die Finger bekam. Georgs Welt war das nicht. Das einzige Schriftstück, das er gerne zur Hand nahm, war die Speisekarte im „Waldhorn”. Und die kannte er längst auswendig.

Als Georg in die Sedanstraße einbog, kamen ihm die Bettingers entgegen. August und Elsa Bettinger besaßen das Häuschen direkt neben den Links. Bettinger war wie Paul Uhrmacher, allerdings in Diensten Kienzles. „Grüß dich, Georg”, sagte er.

„Grüß Gott, ihr beiden!”, entgegnete Georg. „Na, wo habt ihr euren Nachwuchs?” Er mochte die Bettingers. Sie waren gute Nachbarn und rechtschaffene Leute.

„Die Kinder sind bei Karoline. Und Georg, wie geht es dir so?”, wollte Elsa wissen.

Georg verspürte wenig Lust, hier auf der Straße sein verletztes Seelenleben auszubreiten. „Geht schon”, brummte er einsilbig.

„Hast du deine Uniform schon gebügelt?”, fragte August, der ebenso wie Georg Reservist war.

„Glaubst du, dass wir sie wirklich brauchen werden?”

„Ich meine schon.”

„Ich weiß nicht. Was soll das bringen? Diese Terroristenstrolche, die den Thronfolger erledigt haben, gehören aufgehängt. Dann wäre die Sache erledigt. Was geht das schon uns kleine Leute an?”

Bettinger legte Georg seine Pranke auf die Schulter. „Weißt du, wenn sich Kaiser und Könige nicht einig sind, ist immer der kleine Mann der Dumme.”

„Da hast du wohl Recht, August. Wollen wir es trotzdem nicht hoffen, dass sie uns einrücken lassen. Sonst muss der Herr Kommerzienrat Kienzle seine Uhren ja zuletzt noch eigenhändig bauen.”

Bettinger grinste. Sie verabschiedeten sich. Das Ehepaar hatte noch Einkäufe zu erledigen.

Paul war im Vorgarten mit Holzspalten beschäftigt, als Georg das Haus erreichte. Er unterhielt sich mit Alfred Bürk, während die Axt in seinen Händen immer wieder kraftvoll auf den Spaltklotz niederfuhr, sodass die Buchenscheite nach beiden Seiten davonflogen.

Bürk war Vorsitzender der Turngemeinde. Paul war früher ein guter Turner gewesen, die beiden kannten sich aus der Riege. Georg hatte schon immer lieber Feldhandball oder Fußball gespielt. Wieder hieb Paul mit der Axt einen kräftige Buchenscheit entzwei. Schweiß rann ihm in Strömen über die Stirn und färbte das helle Baumwollhemd, das er trug, dunkel.

„Grüß dich, Alfred.”

„Ja, Georg, warst du schon beim Frühschoppen?”, foppte ihn Alfred.

„Fehlanzeige, Alfred. Ich wart’ immer noch drauf, dass du mich endlich mal einlädst!”

„Da kannst du lange warten.”

„Das glaub ich auch, du Geizkragen.” Bürk knuffte Georg in die Seite, und sie lachten.

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