Sie lächelte erleichtert über das ganze Gesicht. „Toll, dann bis Morgen.“ Sie stand auf, warf noch einen Blick auf Jannik, der sie immer noch beobachtete und verschwand mit klopfendem Herzen und feuchten Händen in der Menge der anwesenden Studenten.
„Wow, die Braut ist heiß und sie hat Dich angebaggert.“ Jannik grinste vielsagend. „Du hast jetzt ein richtiges Date mit ihr.“ Er lachte laut. „Oho, ich weiß wer am Samstag heißen Sex mit einer Blondine haben wird.“ Er lachte wieder, bis Ben ihn stoppte.
„Hör auf Jannik. Da läuft nichts zwischen Mareike und mir. Ich bringe ihr Mathe bei. Wir verstehen uns ganz gut. Aber da ist nichts.“ Ben belog sich selbst und er hoffte, dass Jannik es nicht merken würde.
Doch sein Freund blieb hartnäckig. „Sorry Kumpel, aber das glaube ich Dir nicht. Die ist doch scharf. Hast Du denn ihre Brüste nicht gesehen? Und die blonden, langen Haare? Du stehst doch auf Blondinen.“ Janniks Blick bohrte sich in Bens Gesicht. Er wollte jede Regung seines Freundes erfassen.
Ben fühlte sich ertappt und wich Janniks Blick aus. „Hast Du vergessen, dass ich eine Freundin habe. Sandra wird mir den Kopf abreißen, wenn sie auch nur den kleinsten Verdacht hat. Nein, durch dieses Drama muss ich nicht noch einmal durch.“
Jannik nickte. Er wusste wie temperamentvoll Sandra sein konnte. Daher war sie auch nicht sein Fall. Außerdem war ihr Busen zu klein und ihre Haare zu kurz. „Sandra muss es doch nicht erfahren.“ Jannik grinste und hoffte nun auf eine Regung von Ben, die ihm verraten würde, was sein Freund wirklich dachte.
Doch Ben konnte sich für den Moment beherrschen, obwohl Mareikes kurze Anwesenheit in seiner Nähe und ihr verlockendes Angebot, ihn erregt hatten. Sein Schwanz war unwillkürlich angeschwollen.
„ Ich werde es nicht zugeben, aber natürlich habe ich ihren Busen gesehen und bemerkt wie sich dieser in Erregung hob und senkte. Mareike ist eine scharfe Blondine. Das habe ich von Anfang an gesehen. Doch ich habe eine feste Freundin. Diese Tatsache darf ich nicht ignorieren. “ Er schaute etwas grimmig.
Vorsichtshalber, versuchte er aber das Thema zu wechseln. „Ich freue mich auf das Spiel morgen im Stadion. Ich war lange nicht mehr bei einem Heimspiel meines Vereins.“ Er grinste traurig, denn als armer Student konnte er sich die hohen Ticketpreise trotz Ermäßigung nur ganz selten leisten.
„Stimmt, ich war auch lange nicht mehr im Stadion. Aber vielleicht sollte ich meinen alten Herrn einmal wieder besuchen. Könnte sein, dass er mir das Geld für ein Ticket gibt.“ Jannik grinste plötzlich vielsagend. Er schien eine ihn begeisternde Idee gehabt zu haben. Auf jeden Fall aber, war das Thema Mareike erst einmal vom Tisch. Ben atmete erleichtert auf.
Am Samstagmittag war Mareike derart nervös, dass sie nicht mehr wusste, was sie anziehen sollte. Es dauerte eine Stunde bis sie eine Jeans, ein blaues Langarmshirt und ihre HSV Fanartikel heraus gesucht hatte.
Sie seufzte als sie sich die herausgelegten Kleidungsstücke ansah. „ Eigentlich war es doch egal was sie trug. Sie gingen doch „nur“ zu einem Fußballspiel. Es war kein „Date“ bei dem sie ihn verführen wollte. Wozu also der Stress? “ Mareike atmete etwas erleichtert auf.
Nachdem sie dann schließlich ihre Lieblingsjeans und das blaue Langarmshirt angezogen hatte und sich im Spiegel betrachtete, wurde sie endgültig ruhiger. Sie sah sportlich aus und wirkte dennoch sexy, da sie ihre blonden Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte, der jetzt keck über ihrem Rücken hin und her wippte.
Der HSV Schal und die Kappe mit Logo passten gut zu ihrer Bekleidung. Sie fühlte sich wieder wohl und freute sich auf das Spiel, obwohl ihr Verein, der Hamburger Sportverein in den letzten Wochen sportlich nicht geglänzt hatte.
Es hatte lediglich den einen oder anderen Medienrummel gegeben wegen des Privatlebens einiger Spieler. Auch hatte der unerwartete Wechsel eines jungen Spielers zu einem gegnerischen Verein in der 1. Bundesliga, für viel Wirbel und für Unruhe im Verein und unter den Fans gesorgt. Doch solch Gebaren war nun einmal Teil des Profisports. Man musste damit leben.
Ben holte sie pünktlich ab. Es überraschte sie, dass er unter seiner Jacke ein HSV Fanshirt trug. Doch es freute sie, da sie nun äußerlich zusammen passten. Sie steckte die Tickets ein und gemeinsam machten sie sich auf den Weg ins Stadion.
Die S-Bahn war bereits voller Fußballfans als sie einstiegen. Daher gab es keinen freien Sitzplatz mehr und Mareike und Ben standen im Gang des S-Bahnzuges, der von Station zu Station voller wurde.
Andere HSV Fans sprachen sie an und machten Scherze über das Spiel. Die Stimmung war bereits vor dem Erreichen des Stadions gut. Mareike fühlte sich wohl, obwohl sie das Gedränge in der Bahn nicht mochte.
Im Shuttlebus zwischen einem S-Bahnknotenpunkt und dem Stadion, war noch mehr Gedränge als in der S-Bahn. Daher passierte es, dass Mareike den Halt verlor und gegen Ben gedrückt wurde. Er nahm es gelassen, fing sie auf und schien es alles völlig normal zu empfinden, dass sie sich notgedrungen an ihn schmiegte.
Mareike genoss diese zufällige Nähe zu Ben sehr. „ Was für ein schöner Zufall “, seufzte sie innerlich und kostete diesen Moment aus. Denn es war ihr nicht unangenehm. Aber ihr Herz klopft so heftig, wie sie es selten erlebt hatte. Sie hoffte, dass Ben diese Situation so wie sie empfinden würde.
Was Mareike in dem Gedränge entging, war die Tatsache, dass Ben es durchaus genoss ihr so nah zu sein und seine Arme schützend um sie legen zu können, ohne das es ungewöhnlich wirkte.
Er freute sich sogar, als der Bus an einer Ampel anhalten musste und seine Umarmung von Mareike noch etwas länger dauerte. „ Zufall “, flehte er, “ laß die Ampel defekt sein. Dann steht sie noch länger so nah bei mir. “ Er nahm ihr Parfüm war, das sie offenbar immer trug und versuchte ihrem Gesicht so nah zu sein wie möglich. Denn dadurch spürte er ihren warmen Atem auf seiner Brust. Es erregte ihn und ließ sein Herz unwillkürlich schneller schlagen.
Mit einer so attraktiven Blondine, wie Mareike, unterwegs zu sein, steigerte seine Vorfreude auf das Spiel. Zwar ging es heute vorwiegend um Fußball, doch insgeheim beglotzten die Männer auch die im Stadion anwesenden Frauen. Daher freute sich Ben eine so sexy Blondine neben sich zu haben.
Der Shuttlebus hielt vor dem Stadion und die Fans strömten heraus. Mareike und Ben gingen zielstrebig zum Eingang für die Osttribüne. Am Eingang wurden nicht nur ihre Tickets überprüft und eingescannt, sondern sie mussten sich auch einer kurzen Sicherheitskontrolle unterziehen, bei der ihr Körper von einem Sicherheitsbeauftragten abgetastet wurde.
Für Männer und Frauen gab es verschiedene Kontrollpunkte, da die Damen nicht von einem männlichen Sicherheitsbeauftragten abgetastete werden sollten und umgekehrt die Herren nicht von einer Frau.
Ben grinste, als er sah wie Mareike von einer Frau abgetastet wurde. „ Ich hätte gern diese Aufgabe übernommen. Doch dann würde ich wohl kaum noch die Möglichkeit haben das Spiel zu sehen, da sich dann wahrscheinlich alles anders entwickeln würde als geplant .“ Ein schelmisches Grinsen war in seinem Gesicht zu erkennen.
Im Stadion gingen sie zuerst zu ihren Plätzen. Doch als sie merkten, dass sie noch ausreichend Zeit hatten für ein Getränk oder einen Snack vor Beginn des Spiels, machten sie kehrt und gingen zurück zur Gastronomie-Meile der Osttribüne.
Dort gab es mehrere alkoholfreie Getränke, aber auch Bier zu kaufen. „ Ob sie Bier bestellen wird? Mal sehen .“ Ben wartete gespannt. Doch Mareike entschied sich für eine Portion Pommes Frites. Er grinste, bestellte für sich ein Bier und bezahlte auch gleich die Pommes für Mareike. Auch wenn sie kein Paar waren, so wollte er sich doch großzügig zeigen. Außerdem hatte sie für die Tickets gesorgt, die einen wesentlich höheren Gegenwert hatten als eine Portion Pommes.
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