Bettina Reiter
Denn ich darf dich nicht lieben
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Inhaltsverzeichnis
Titel Bettina Reiter Denn ich darf dich nicht lieben Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort © Bettina Reiter Lektorat: Edwin Sametz Titelbilder: Fotolia: © Andrey Kiselev/Fotolia.com, © kharchenkoirina/Fotolia.com Titelbildgestaltung: © Bettina Reiter Innenseiten Grafikbilder: Pixabay: GDJ, susannp4, rebeccaread Website der Autorin: www.bettinareiter.at Alle Rechte liegen bei der Autorin. Sämtliche Texte sowie das Cover sind urheberrechtlich geschützt. Eine Nutzung in jeglicher Form (Fotokopie, Mikrofilm, Verbreitung, Textauszug, Vervielfältigung oder anderes) ist ohne die schriftliche Genehmigung des Rechteinhabers/Urhebers nicht zulässig und daher strafbar!
Teil 1 Teil 1 – Le cœur ne choisit pas celui, qu’il aime – Das Herz sucht sich nicht aus, wen es liebt. Worte sind wild, frei, unverantwortlich und nicht zu lehren. Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken. Aber dort leben sie nicht. Virginia Woolf
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
Epilog
Impressum neobooks
© Bettina Reiter
Lektorat: Edwin Sametz
Titelbilder: Fotolia:
© Andrey Kiselev/Fotolia.com, © kharchenkoirina/Fotolia.com
Titelbildgestaltung: © Bettina Reiter
Innenseiten Grafikbilder: Pixabay: GDJ, susannp4, rebeccaread
Website der Autorin: www.bettinareiter.at
Alle Rechte liegen bei der Autorin.
Sämtliche Texte sowie das Cover sind urheberrechtlich geschützt.
Eine Nutzung in jeglicher Form (Fotokopie, Mikrofilm, Verbreitung, Textauszug, Vervielfältigung oder anderes)
ist ohne die schriftliche Genehmigung des Rechteinhabers/Urhebers nicht zulässig und daher strafbar!
– Le cœur ne choisit pas celui, qu’il aime –
Das Herz sucht sich nicht aus, wen es liebt.
Worte sind wild, frei, unverantwortlich
und nicht zu lehren. Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und
sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken.
Aber dort leben sie nicht.
Virginia Woolf
Paris, 1739
Der Schnee knirschte unter Henriettes Schuhen, als sie durch das Labyrinth schlenderte. Von ihren Brüdern war weit und breit nichts zu sehen, die sie herbegleitet hatten. Eigentlich hatte ihnen Großtante Françoise verboten, im königlichen Park herumzustreunen. Früher setzte es dafür sogar eine Tracht Prügel, doch das war zumindest Luc und ihr den Spaß wert gewesen, denn die Ohrfeigen hatten längst nicht so wehgetan wie das ständige Stillsitzen. Nicht einmal laut reden durften sie, geschweige denn lachen. Henriette seufzte. Sie war froh über den Umzug ins ´Palais Bourbonˋ, das voraussichtlich Mitte des nächsten Jahres fertig sein würde. Ihre Großmutter Lotti ließ es erbauen. Dort würde das Leben hoffentlich nicht mehr so vielen Regeln unterliegen wie hier auf Versailles.
Hinter einem Busch bewegte sich etwas. Im selben Augenblick rutschte Schnee von den Ästen. „Seid ihr das, Luc und Louis?“, fragte Henriette.
„Da bist du ja“, hörte sie ihren älteren Bruder Luc. Sekunden später standen beide vor ihr. „Wir haben dich schon überall gesucht. Es wird bald dunkel und wir sollten schleunigst zusehen, dass wir ins Schloss kommen, bevor man uns vermisst.“
„Was sicher längst geschehen ist“, murrte Louis, der korpulenter war als Luc. Sein Kopf war einbandagiert, wodurch von den schwarzen Haaren kaum etwas zu sehen war. Vor einigen Tagen war er vom Pferd gefallen. Dabei hatte er sich nicht nur am Kopf verletzt, sondern auch einen Teil seines Eckzahnes verloren. „Ich habe dir gleich gesagt, dass es Stunden dauern wird, bis wir Henriette finden.“
„Nun übertreib mal nicht“, verteidigte Luc seine Schwester und fuhr sich durch das braune schulterlange Haar. „Oder hätten wir sie ihrem Schicksal überlassen sollen?“
„Du tust gerade so, als wüsste sich die Kleine nicht zu helfen.“ Louis zog sich die dunkle Jacke enger um die Brust. Seine Wangen waren gerötet. „Euretwegen riskiere ich wieder Großmutter Lottis Unmut. Von Françoise ganz zu schweigen.“
„Wovor hast du Angst?“, erkundigte sich Luc mit leisem Spott, der seinen Bruder um einen Kopf überragte. Er war zwanzig Jahre alt und seine ehemals schmächtige Statur war um einiges männlicher geworden, seitdem er Unterricht im Schwertkampf bekam. „Man muss sich nicht alles gefallen lassen, Louis.“
„Wenn man etwas erreichen möchte, sollte man aber im richtigen Moment die Klappe halten. Vielleicht beherzigst du das in Zukunft.“ Louis stapfte los. Henriette und Luc folgten ihm. „Unser Großonkel war Regent von Frankreich. Davon profitieren auch wir. Außerdem kennt ihr Mutters Pläne. Ich soll Diana heiraten, aber Großtante Françoise hat mehr als einmal damit gedroht, dass ich das vergessen kann, wenn ich weiterhin bei ihr in Ungnade falle. Dabei wäre das Einheiraten in das mächtige Haus Orléans ein Segen für unsere Familie.“
„Du hast wohl nur deine Karriere im Kopf“, schimpfte Luc mit seinem achtzehnjährigen Bruder. „Davon abgesehen hat dich keiner von uns dazu gezwungen, mitzukommen.“
„Auch ich brauche dann und wann frische Luft.“
Henriette und Luc schauten sich grinsend an. Louis und seine Wut. Das kam häufig vor und meistens bekamen sie alles ab. Vor allem Luc. Es verging kein Tag, an dem sich die beiden nicht stritten. Doch das war kein Wunder. Henriettes Brüder waren so verschieden wie Tag und Nacht.
„Wieso sind dir Macht und Ansehen eigentlich so wichtig?“, ergründete Luc.
„Weil ich es im Leben weiter bringen will als du.“
„Aha.“
„Aha“, äffte Louis ihn nach. „Von euch lasse ich mir nichts kaputt machen. Deswegen war es heute das letzte Mal, dass ich mit euch gegangen bin. Fragt mich nie wieder, verstanden?“ Er sprach in einem Ton mit ihnen, als hätten sie ihn tatsächlich gegen seinen Willen zum Labyrinth mitgeschliffen.
„Langsam regst du mich auf, Louis. Du musst endlich lernen, zu den Dingen zu stehen, die du machst. Anderen dafür die Schuld zu geben ist unfair. Ansonsten lass lieber die Finger davon.“
„Luc hat recht“, sagte Henriette und schloss die obersten Knöpfe ihres Mantels. Erst jetzt spürte sie die Kälte. Ihre Hände und Füße fühlten sich taub an. Über ihnen verdunkelte sich der Himmel. Vereinzelt wirbelten Schneeflocken auf sie herab.
„Das musste ja jetzt kommen.“ Louis beschleunigte seine Schritte. „Ihr beide seid sowieso immer einer Meinung.“
„Was dir zu denken geben sollte“, konterte Luc. „Jedenfalls müssen wir nicht zu Intrigen greifen, um uns vor anderen zu profilieren.“
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