|:er setzt sich zum Braunen und tut, was er kann -
und wer ihn da fordert, der kommt übel an,
der kommt übel an. :|
4.
Unser Herrgott muss endlich wohl selber drüber lachen,
was die Menschen für närrische Sachen tun machen;
|:planieren, plattieren, plattieren, planieren,
und am Ende, da tun sie gar appellieren,
gar appellieren. :|
5.
Bei der ersten Halben, da ist’s mäuschenstille,
weil keiner mit einer was anfangen wille;
|:die zweite ist kritisch, die dritte muss ziegen,
bei der vierten gibt’s Schlag’, dass die Haar’ davon fliegen,
dass die Haar’ davon fliegen. :|
6.
Wenn ich einst sterbe, so Lasst mich begraben,
nicht unter den Kirchhof, nicht über den Schrägen;
|:hinunter in’n Keller, wohl unter das Fass!
Lieg’ gar nit gern trocken, lieg’ allweil gern nass,
lieg’ allweil gern nass. :|
7.
Auf meinem Grabsteine, da könnt ihr einst lesen,
was ich für ein närrischer Kauz bin gewesen,
|:beständig betrunken, zuweilen ein Narr,
doch ein ehrlicher Kerl, und das letzte ist wahr,
und das letzte ist wahr! :|
Volkslied
1.
Und im Schneegebirge,
da fließt ein Brünnlein kalt,
|:und wer das Brünnlein trinket, :|
wird jung und nimmer alt.
2.
Ich hab daraus getrunken
gar manchen frischen Trunk;
|:ich bin nicht alt geworden, :|
ich bin noch allzeit jung.
3.
„Ade, mein Schatz, ich scheide,
ade, mein Schätzelein!“
|:„Wann kommst du aber wieder, :|
herzallerliebster mein?“
4.
„Wenn’s schneiet rote Rosen
und regnet kühlen Wein.
|:Ade, mein Schatz, ich scheide, :|
ade, mein Schätzelein.“
5.
„Es schneit ja keine Rosen
und regnet keinen Wein:
|:so kommst du auch nicht wieder,:
herzallerliebster mein!“
Volkslied
1.
Pfeifchen, wer hat dich erfunden,
wem verdankst du dein Besteh’n?
Ist sein Name längst verschwunden?
Sag’ warum, sag’ warum ist das gescheh’n?
2.
Ei, mein Liebchen will’s nicht leiden,
wenn mich meine Pfeife freut:
Mag sie mich darum auch meiden,
meinem Pfeifchen, meinem Pfeifchen bleib’’ ich treu.
3.
Wollen Weiber uns verfluchen
wegen Tabaksraucherei,
ei, so wollen wir’s versuchen,
ob das Rauchen, ob das Rauchen schädlich sei.
4.
Komm’ ich abends spät nach Hause,
wenn die Tür verschlossen ist,
so nehm’ ich meine Pfeif und rauche,
bis die Tür, ja bis die Tür geöffnet ist.
5.
Wenn gebückt in späten Tagen
ich einst geh’, der Arm wird matt,
und die Knie den Dienst versagen,
bleibst du doch, bleibst du doch mein Kamerad.
6.
Lieg’ ich einst im Sterbebette,
reicht mir meine Pfeife her!
Rauch’ mit jedem in die Wette,
Zug für Zug, Zug für Zug mein Pfeifchen leer.
Volkslied
1.
Was kümmert mich die ganze Welt,
wenn mir mein Pfeifchen winkt,
und Gerstensaft, der mir gefällt,
an meiner Lippe blinkt;
was würd’ aus manchem Erdensohn,
wenn nicht die Pfeife wär,
ich gäb’ sie nicht um einen Thron
und darbt’ ich noch so sehr.
2.
Mein treues Mädchen, die oft,
hat das Rauchen mir versagt,
weiß nicht, dass das hier in der Stadt,
so manche Grill’ verjagt.
Und doch aus Liebe hab’ ich oft,
das Pfeifchen weggelegt,
und dann die Holde unverhofft,
durch meinen Kuss bewegt.
3.
Drum, Pfeifchen, komm’,
ich lass dich nicht,
wenn auch mein Mädchen schmollt,
sie schielt mir scherzend ins Gesicht,
und doch bleibt sie mir hold!
Das zarte Liebchen brennt mir an
gedrehten Fidibus,
ich hielt ihr so die Hand als Mann
und dank’ mit einem Kuss.
Ernst Anschütz
1.
Auf dem grünen Rasen,
da wo die Veilchen blüh’n,
geht mein Schäfchen grasen
in dem jungen Grün.
2.
Auf der grünen Weide,
froh mein Schäflein springt,
fühlt wie ich die Freude,
die der Frühling bringt.
3.
Wo die Blümchen blinken
an der Quelle Saum,
geht mein Schäfchen trinken,
schläft dann unter’m Baum.
4.
Immer, Schäfchen, freue,
dich der Herrlichkeit.
Denn des Himmels Bläue,
währt oft kurze Zeit!
Volkslied
1.
Es kam ein fremder Schleifer daher, er schleift die Messer und die Scher.
Fi-de-fi-de-ral-la-la, ri-o-la-la, schleift die Messer und die Scher.
2.
Den Jungfrau’n schleif ich sie umsunst,
mit meiner schönen Schleiferkunst.
3.
Ich hab im Sinn, nach München zu fahr’n,
mit meinem schönen Schleiferskarrn.
4.
In München sind auch große Herrn,
die mir was zu verdienen geb’n.
5.
Nur eines steht mir sehr wohl an:
Ich kann des Hoffmanns Lisi han.
6.
Zu Haus hab ich ein gar faules Weib,
drum hab ich auch kein Hemd am Leib.
7.
7. Sie kocht mir selten die Suppe warm,
das G’müs ist geschmelzt dass ‘s Gott erbarm.
8.
Ach! Scherenschleifer, schleif nur zu,
denn schöne Mädchen gibt’s genu’.
Das Tarnowitzer Glöcklein
Volkslied
1.
Schon wieder tönt vom Schachte her,
des Glöckleins dumpfes Schallen;
lasst eilen uns, nicht säumen mehr,
zum Schachte Lasst uns wallen.
Drum Freunde, reicht die Hand zum Gruß,
lasst scheiden uns, weil sein es muss,
das ist des Schicksals Lauf.
Glück auf! Glück auf! Glück auf! Glück auf!
2.
Bald fahren wir mit heit’rem Sinn
die steile Fahrt hernieder.
Ein jeder eilt zur Arbeit hin,
und alles regt sich wieder.
Man hört des Pulvers Donnerknall,
das Schlägels und des Eisens Schall,
der Hunde Räderlauf.
Glück auf! Glück auf! Glück auf! Glück auf!
3.
Und sollte einst in ew’ger Nacht,
mein letztes Stündlein schlagen,
so steh’ ich ja in Gottes Macht,
der hilft mir alles tragen.
Drum, liebe Freunde, weinet nicht!
Den Tod nicht scheu’n ist Bergmanns Pflicht.
Wir fahren zum Himmel hinauf.
Glück auf! Glück auf! Glück auf! Glück auf!
Ferdinand Gumpert (um 1860)
1.
Ich weiß mir etwas Liebes auf Gottes weiter Welt,
das stets in meinem Herzen den ersten Platz behält.
Kein Freund und auch kein Liebchen verdränget es daraus:
Das ist im Vaterlande das teure Vaterhaus.
2.
Des Lebens laute Freuden verhallen in der Brust;
ich bleibe stets im Herzen des Liebsten mir bewusst.
Es drücken aus den Augen die Tränen sich heraus,
denk ich an meine Heimat, an’s teu‘re Vaterhaus.
3.
Und hab ich einst geendet des Lebens ernsten Lauf,
dann setz mir einen Hügel und setzt ein Blümlein drauf!
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