Volkslied (18. Jh.)
1.
Auf einem Baum ein Kuckuck,
sim saladim bamba saladu saladim,
auf einem Baum ein Kuckuck saß.
2.
Da kam ein junger Jägers-
sim saladim bamba saladu saladim,
da kam ein junger Jägersmann.
3.
Der schoss den armen Kuckuck,
sim saladim bamba saladu saladim,
der schoss den armen Kuckuck tot.
4.
Und als ein Jahr vergangen
sim saladim bamba saladu saladim,
und als ein Jahr vergangen war,
5.
da war der Kuckuck wieder,
sim saladim bamba saladu saladim,
da war der Kuckuck wieder da.
Volkslied
1.
Backe, backe Kuchen,
der Bäcker hat gerufen.
Wer will guten Kuchen backen,
der muss haben sieben Sachen:
Eier und Schmalz,
Butter und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gehl.
Schieb‘, schieb‘ in’n Ofen rein!
Bald prangt den Morgen zu verkünden
Text: Schickaneder
Musik: Wolfgang Amadeus Mozart
1.
Bald prangt, den Morgen zu verkünden
die Sonn’ auf gold’ner Bahn
bald muss die Nacht, die düstre, schwinden
der Tag der Weisheit nah‘n
o holder Friede, steig‘ hernieder,
kehr in der Menschen Herzen wieder,
dann ist die Erd‘ ein Himmelreich,
und Sterbliche sind Göttern gleich,
und Sterbliche sind Göttern gleich,
2.
Dir strahlt aus tausend Augen wieder,
dein Bild, o Lichtesquell.
In Perlen fiel der Tau hernieder,
und grüßt dich rein und hell.
Dir dankt, o hehre Lebenssonne,
die stille Blume Lichteswonne;
dir dankt in frohbewegter Brust,
die neu erwachte Lebenslust,
3.
Schwing frei dich von dem Rand der Erde,
empor in Ätherblau!
Beglückt im Reich des Lichtes werde,
die ärmste, tiefeste Au.
Wir werfen ab der Nächte Sorgen
des besten Tages schöner Morgen
er bricht in jeder Seele an,
er führt sie froh auf lichter Bahn.
Bei einem Wirte wundermild
Ludwig Uhland
1.
Bei einem Wirte wundermild,
da war ich jüngst zu Gaste.
Ein gold’ner Apfel war sein Schild,
an einem langen Aste.
2.
Es war der gute Apfelbaum,
bei dem ich eingekehret;
mit süßer Kost und frischem Schaum,
hat er mich wohl genähret.
3.
Es kamen in sein grünes Haus,
viel leicht beschwingte Gäste;
sie sprangen frei und hielten Schmaus
und sangen auf das Beste.
4.
Ich fand ein Bett zu süßer Ruh,
auf weichen grünen Matten.
Der Wirt, der deckte selbst mich zu,
mit seinem grünen Schatten.
5.
Nun fragt’ ich nach der Schuldigkeit,
da schüttelt er den Wipfel.
Gesegnet sei er allezeit,
von der Wurzel bis zum Gipfel.
Volkslied
1.
|:Wiedele, wedele, hinterm Städtele,
hält der Bettelmann Hochzeit. :|
Pfeift das Mäusele,
tanzt das Läusele,
schlägt das Igele Trommel.
Alle Tierle, die Wedele habe’,
soll’n zur Hochzeit komme’.
Volkslied
1.
Bier her, Bier her, oder ich fall um,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Soll das Bier im Keller liegen
und ich hier die Ohnmacht kriegen?
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
2.
Bier her, Bier her, oder ich fall um,
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Wenn ich nicht gleich Bier bekumm,
schmeiß ich die ganze Kneipe um (drum:)
Bier her, Bier her, oder ich fall um!
Blüh nur, blüh, mein Sommerkorn
Volkslied
1.
Blüh’ nur, blüh’, mein Sommerkorn,
ich hab wohl heut’ mein’ Schatz verlor’n;
blüh’ nur, blüh’, mein Rosenstrauch,
ich such mir wieder einen andern aus.
2.
Das Kränzel, das bleibt immer grün,
lässt du mich gleich beim Tanze steh’n;
bin ich nicht schön und reich genug,
hab ich doch Treu und Ehr‘ genug.
3.
Das Turteltäubchen macht es so:
Im Winter kriecht’s ins Haberstroh,
im Frühjahr fliegt es wieder aus,
und setzt sich nieder auf ein’ grünen Strauch.
4.
Auf grünem Strauch und dürren Ast;
bin ich reich, so gelt‘ ich was,
bin ich arm und hab kein Geld,
bin ich verlassen von der ganzen Welt.
Volkslied
1.
Bruder Jakob, Bruder Jakob!
Schläfst du noch? Schläfst du noch?
Hörst du nicht die Glocken? Hörst du nicht die Glocken?
Ding, dang, dong, ding, dang, dong!
Brüder, das Glas zur Hand!
Volkslied
1.
Brüder, das Glas zur Hand!
Füllt es bis an den Rand,
dann schnell geleert!
Fort tön’ es in der Rund’
aus unser aller Mund,
wie es in Tharand geht,
wenn man den Jux versteht.
|:Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder trinkt aus! :|
2.
Mich und mein grünes Kleid,
kennt man ja weit und breit,
mein Stutzerl auch.
Und meine Forstmannspflicht,
vertauscht’ ich wahrlich nicht,
gab’ mir ein König gleich,
sein ganzes Königreich.
|:Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
3.
Wir müssen viel studier’n,
sehr viel Papier verschmier’n
und schwitzen oft;
drum sind auch weit und breit,
wir als gescheite Leut’’
ringsum im ganzen Land,
nur allzu wohl bekannt.
|:Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
4.
Alle die Mädel hier,
machen nicht viel Gezier,
und sind uns hold.
Macht man auch nebenbei,
so eine Kinderei,
hat man auch Teufelsnot,
schießt man sich nicht gleich tot.
|:Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
5.
Hätten wir nur brav Geld,
so fräßen wir die Welt,
mit Haut und Haar.
Doch unser Forstgericht,
leidet dies alles nicht,
mengt sich zumeist darein,
sperret die Fresser ein.
|:Darum stoßt an, stoßt an!
Brüder, trinkt aus! :|
Brüder, reicht die Hand zum Bunde!
Volkslied (1824)
1.
Brüder, reicht die Hand zum Bunde!
Diese schöne Freundschaftsstunde,
führ’ uns hin zu lichten Höh’n!
Lasst, was irdisch ist, entfliehen,
uns’rer Freundschaft Harmonien
dauern ewig fest und schön,
dauern ewig fest und schön.
2.
Preis und Dank dem Weltenmeister,
der die Herzen, der die Geister,
für ein ewig Wirken schuf!
Licht und Recht und Tugend schaffen,
durch der Wahrheit heilige Waffen,
sei uns heiliger Beruf!
3.
Ihr, die auf diesem Stern die Besten,
Menschen all’ in Ost und Westen,
wie im Süden und im Nord:
„Wahrheit suchen, Tugend üben,
Gott und Menschen herzlich lieben!“
Das sei unser Losungswort.
Brüder, zur Sonne, zur Freiheit
Hermann Scherchen (1918)
1.
Brüder, zur Sonne, zur Freiheit,
Brüder zum Lichte empor!
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