Hell aus dem dunklen Vergang‘nen
leuchtet die Zukunft hervor.
Hell aus dem dunklen Vergang‘nen
leuchtet die Zukunft hervor.
2.
Seht, wie der Zug von Millionen
endlos aus Nächtigem quillt,
bis eurer Sehnsucht Verlangen
Himmel und Nacht überschwillt!
3.
Brüder, in eins nun die Hände,
Brüder, das Sterben verlacht!
Ewig, der Sklav’rei ein Ende,
heilig die letzte Schlacht!
Brüderchen, komm’, tanz mit mir
Volkslied
1.
Brüderchen, komm’, tanz‘ mit mir,
beide Hände rech’ ich dir,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
2.
Mit den Händchen klipp, klapp, klapp,
mit den Füßchen tripp, tripp, tripp,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
3.
Mit den Köpfchen nick, nick, nick,
mit den Fingerchen, tick, tick, tick,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
4.
Ei, das hast du gut gemacht,
ei, das hätt’ ich nicht gedacht,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
5.
Noch einmal das schöne Spiel,
weil es mir so gut gefiel,
einmal hin, einmal her,
rundherum, das ist nicht schwer.
Ernst Moritz Arndt (1815)
1.
Sind wir vereint zur guten Stunde,
wir starker deutscher Männerchor,
so dringt aus jedem frohen Munde,
die Seele zum Gebet hervor:
Denn wir sind hier in ernsten Dingen
mit hehrem heiligen Gefühl;
|:drum muss die volle Brust erklingen
ein volles, helles Saitenspiel. :|
2.
Wem soll der erste Dank erschallen?
Dem Gott, der groß und wunderbar,
aus langer Schande Nacht uns allen
in Flammen aufgegangen war,
der unsrer Feinde Trotz zerblitzet,
der unsre Kraft uns schön erneut,
|:und auf den Sternen waltend sitzet,
von Ewigkeit zu Ewigkeit. :|
3.
Wem soll der zweite Wunsch ertönen?
Des Vaterlandes Majestät!
Verderben allen, die es höhnen!
Glück dem, der mit ihm fällt und steht!
Es geh’, durch Tugenden bewundert,
geliebt durch Redlichkeit und Recht,
|:stolz von Jahrhundert zu Jahrhundert,
an Kraft und Ehren ungeschwächt! :|
4.
Das dritte, deutscher Männer Weide,
am hellsten soll’s geklungen sein!
Die Freiheit heißet deutsche Freude,
die Freiheit führt den deutschen Reih’n;
für sie zu leben und zu sterben,
das flammt durch jede deutsche Brust;
|:für sie um großen Tod zu werben,
ist deutsche Ehre, deutsche Lust. :|
5.
Das vierte - hebt zur hehren Weihe,
die Hände und die Herzen hoch! -
Es lebe alte deutsche Treue!
Es lebe deutscher Glaube hoch!
Mit diesen wollen wir’s bestehen,
sie sind des Bundes Schild und Hort:
|:Fürwahr, es muss die Welt vergehen,
vergeht das feste Männerwort! :|
6.
Rückt dichter in der heil’gen Runde,
und klingt den letzten Jubelklang!
Von Herz zu Herz, von Mund zu Munde,
erbrause freudig der Gesang!
Das Wort, das unsern Bund geschürzet,
das Heil, das uns kein Teufel raubt,
|:und kein Tyrannentrug uns kürzet,
das sei gehalten und geglaubt! :|
Bunt sind schon die Wälder
Johann Gaudenz Salis-Seewis (1782)
1.
Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.
2.
Wie die volle Traube,
aus dem Rebenlaube,
purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen
rot und weiß bemalt.
3.
Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.
4.
Geige tönt und Flöte,
bei der Abendröte,
und im Mondesglanz;
junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.
Karl Gottlieb Hering
1.
C-a-f-f-e-e, trink nicht so viel Caffee!
Nicht für Kinder ist der Türkentrank,
schwächt die Nerven, macht dich blass und krank.
Sei doch kein Muselmann, der ihn nicht lassen kann!
Volkslied (1536)
1.
Christ ist erstanden
von der Marter allen.
Des sollen wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
2.
Wär er nicht erstanden,
die Welt, die wär vergangen,
seit dass er erstanden ist,
so loben wir den Herrn Jesu Christ.
Kyrieleis.
Robert Reinick (1844 - 1845)
1.
Die Nacht vor dem Heiligen Abend,
da liegen die Kinder im Traum,
sie träumen von schönen Sachen
und von dem Weihnachtsbaum.
2.
Und während sie schlafen und träumen,
wird es am Himmel klar,
und durch den Himmel fliegen
drei Engel wunderbar.
3.
Sie tragen ein holdes Kindlein,
das ist der heil’ge Christ,
es ist so fromm und freundlich,
wie keins auf Erden ist.
4.
Und wie es durch den Himmel,
still über die Häuser fliegt,
schaut es in jedes Bettchen,
wo nur ein Kindlein liegt.
5.
Und freut sich über alle,
die fromm und freundlich sind,
denn solche liebt von Herzen,
das liebe Himmelskind.
6.
Wird sie auch reich bedenken
mit Lust auf’s Allerbest,
und wird sie schön beschenken
zum morgenden Weihnachtsfest.
7.
Heut’ schlafen noch die Kinder,
und seh’n es nur im Traum,
doch morgen tanzen und springen
sie um den Weihnachtsbaum.
Volkslied
1.
Christkindelein, Christkindelein,
komm’ doch zu uns herein.
Wir haben frisch’ Heubündelein
und auch ein gutes Gläschen Wein.
Das Bündelein für’s Eselein,
für’s Kindelein das Gläselein,
und beten können wir auch,
und beten können wir auch.
Johann Ludolf
1.
Da draußen zum Wald,
wo die Maiglöckchen blüh’n,
wo das Hifthorn erschallt,
durch das schwellende Grün,
zu dem luftigen, duftigen, klingenden Reich,
wo die Nachtigall singt in dem Dämmergezweig.
O dahin lass uns zieh’n,
o dahin lass uns zieh’n,
o dahin, mein Liebchen,
o dahin lass uns zieh’n!
2.
Da draußen im Wald,
da vergeht alle Not,
da pflück’ ich dir bald,
ein Röslein gar rot,
und gar heimlich und traulich,
ist dort eine Stell’,
da strahlet der Mond,
durch die Zweige so hell.
O dahin lass uns zieh’n,
o dahin lass uns zieh’n,
o dahin, mein Liebchen,
o dahin lass uns zieh’n!
Wilhelm Gerhard (1820)
1.
A B C D, wenn ich dich seh’,
dich, meine süße Lust,
klopft die bewegte Brust,
wird mir so wohl, so weh,
wenn ich dich seh’.
2.
E F G H, wärst du doch da!
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