Fabian Holting - Sonne am Westufer

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Marco Bessell, Anfang Vierzig, verbringt seinen ersten Winter am Schweizer Ostufer des Lago Maggiore. Als sein Nachbar mit eingeschlagenem Schädel tot unten am See gefunden wird, gerät er zusammen mit der attraktiven Noch-Ehefrau des Toten in Verdacht. Es beginnt eine Spurensuche, die viele Fragen aufwirft. Ein spannender Krimi um Liebe, gescheiterte Ehen und unerwartete Verwicklungen. Alles eingerahmt von der wunderschönen Landschaft des Tessin.

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»Wo wird die Beerdigung sein?« Nicole strich mit ihrem Daumen langsam über ihre Oberlippe. Sie bekam feuchte Augen und nahm sich die Serviette vom Tisch und putzte sich damit leise die Nase.

»Ich mag gar nicht daran denken.«

Sie versuchte, die Tränen zu unterdrücken. Zwinkerte mit den Augen, doch eine Träne fand trotzdem den Weg aus dem Augenwinkel heraus. Mit der flachen Hand rieb sie die Träne von der Wange.

»Die Beerdigung wird ganz sicher in Schaffhausen stattfinden. Da ist er aufgewachsen, seine Mutter lebt dort und auf dem Friedhof liegt sein Vater begraben.« Bessell sah auf seine Armbanduhr. Es war Viertel nach sechs. Mittlerweile waren drei Männer und eine Frau eingetreten und hatten sich an einen Tisch ganz in ihrer Nähe gesetzt.

»Ich glaube wir sollten zurückfahren«, sagte Bessell. »Es war gut, dass wir gesprochen haben, auch wenn ich immer noch nicht den geringsten Anhaltspunkt habe, wer deinen Mann auf dem Gewissen haben könnte. Vielleicht war es auch irgendein Verrückter, der in der Gegend umherfährt und Leute umbringt.« Bessell hatte es mit dem Verrückten nicht besonders ernst gemeint. Nicole zahlte die Rechnung. Die junge Kellnerin kassierte. Während Bessell die Jacken von der Garderobe holte, sah Nicole aus dem Fenster und betrachtete die Felsenmadonna im Schein der grellen Strahler, die der Kirche einen Teil ihres Zaubers nahmen. Sie verabschiedeten sich noch von der älteren Kellnerin, die sie in der Nähe des Ausgangs abgepasst hatte.

»Schön, dass Sie wieder einmal da waren, und grüßen Sie Ihren Mann von mir.« Nicole lief rot an, sagte aber nichts, sondern nickte nur. Dann verließen sie das Lokal. Es war sehr kühl geworden und die Luft war feucht. In der Ferne funkelten die Lichter der Uferorte. Unter ihnen zogen die Reihen der Straßenlaternen von Locarno gelb gepunktete Linien in den Berg und in die Ebene bis hin zum Seeufer. Schweigend gingen sie an der Brüstung des Fußweges entlang. Steile Stufen führten hinunter in einen terrassierten Park, der jetzt in völliger Dunkelheit lag.

10

Als sie das Parkdeck erreicht hatten, suchte Nicole nach dem Parkticket und fand es schließlich in ihrer Jackentasche. Bessell half mit Kleingeld aus. Ihr Auto stand jetzt allein auf dem Parkdeck. Wie selbstverständlich betätigte Bessell die Fernöffnung des Wagens, hielt Nicole die Beifahrertür auf, ging dann um das Fahrzeug herum und setzte sich hinter das Lenkrad. Ihre Wanderstiefel wollte Nicole anbehalten, so dass sie gleich losfahren konnten.

»Ich mag die Stimmung am Abend sehr, mit den ganzen Lichtern unten am Ufer und den wenigen in den Bergen«, sagte Nicole leise, während sie mit zur Seite geneigtem Kopf aus dem Fenster der Beifahrertür sah.

»Wenn man eine Zeit lang hinaufschaut und den Berg beobachtet, dann sieht man zuweilen noch spät abends ein Auto zu einer Stelle hinauffahren, wo ein paar mehr Lichter verraten, dass dort eine Gruppe von Häusern ist, vielleicht sogar ein kleines Dorf. Ich stelle mir die Abgeschiedenheit dort oben sehr schön vor.«

Bessell konnte ihr Gesicht nicht sehen, doch ihre melancholisch klingende Stimme verriet ihm, dass sie der Wirklichkeit für diesen Augenblick gedanklich entrückt war. Während sie zur anderen Uferseite nach Gerra zurückfuhren, entstand eine Stille im Wagen, in die sich nur die Fahrgeräusche und das gelegentliche Ticken des Blinkers mischten.

Jetzt hatte er Nicole Hengartner also näher kennengelernt. Er hatte etwas aus ihrem Leben erfahren und fragte sich, ob es den Vorstellungen entsprach, die er sich von ihr gemacht hatte, als sie nichts weiter als seine Nachbarin war. Er hatte sie als eine zwar unnahbare, aber sehr attraktive Frau wahrgenommen. Aber gerade diese Unnahbarkeit weckte sein Interesse um so mehr. Bisher hatte sie auf ihn gewirkt, wie eine Frau, die hart mit sich selbst und anderen war und ihre Ziele mit einer gleichbleibenden Ausdauer verfolgte. Natürlich war er davon ausgegangen, dass sie einem interessanten Beruf nachging. Er hatte sie sich als Rechtsanwältin gut vorstellen können. Vielleicht auch als Wirtschaftsprüferin in einer großen Sozietät. Wie sehr der äußere Anschein doch täuschen konnte. Er hatte in Nicole Hengartner eine Frau gesehen, die sie gar nicht war. Sicherlich hatte sie etwas, dass man wohl als introvertiert bezeichnen musste. Aber sie war keine Frau, die einer Berufung bis zur inneren Erschöpfung nachging und andere dabei ins Verderben zog. Ihre Unnahbarkeit schien ein Mittel zu sein, mit dem sie ihre Mitmenschen gelegentlich strafen wollte. Vielleicht weil sie sich minderwertig vorkam. Sie hatte nicht das aus ihrem Leben gemacht, was sie sich einmal erhofft hatte. Sie wollte Innenarchitektin werden und brach ihr Studium wegen ihres Mannes ab. Sie wollte Kinder haben, doch ihr Mann war nicht in der Lage, welche zu zeugen. Schließlich wollte sie ein Kind adoptieren, aber ihr Mann war hierzu nicht bereit. Eigentlich hatte sie allen Grund, ihn dafür zu hassen. Sie hätte sich dagegen zur Wehr setzen müssen, doch sie ließ es bleiben. Wie musste sie sich bloß als Fockaffe gefühlt haben, wenn sie mit ihm segeln war? Doch ihr Mann verstand es, sie bei Laune zu halten. Er kaufte das Haus am Lago Maggiore, dass sie nach ihren Vorstellungen und Wünschen einrichten durfte. Irgendwann hatte sie ihren Mann durchschaut und fasste den Entschluss, sich von ihm zu trennen. Sie wird sich gefragt haben, warum sie es ihm so leicht gemacht hatte, seinen Willen in all den Jahren durchzusetzen. Die Adoption hätte sie wenigstens durchsetzen können. Aber Bessell kannte ihren Mann zu wenig, um sich darüber ein Urteil erlauben zu können. Vermutlich wollte er einfach keine Familie mit Kindern, weil er sich zu sehr auf seinen Beruf fixiert hatte und jeglichen Stress außerhalb des Geschäftslebens vermeiden wollte. Vielleicht war er in dieser Beziehung Saskia sehr ähnlich, die auch nicht bereit war, ausreichende Zeit für eine intensiv gelebte Partnerschaft aufzubringen. Bessell hatte mit Nicole Mitleid. Sie hatte seinen Beschützerinstinkt geweckt und er hatte das Verlangen, ihr in dieser Situation zur Seite zu stehen.

Es war ruhig im Ort. Carla Menottis Café hatte bereits geschlossen. Die Polizeitaucher mussten ihre Arbeit längst beendet haben, zumindest waren keine Einsatzfahrzeuge mehr zu sehen. Bessell setzte den Blinker und bog in ihre Straße ein. Während der Autofahrt hatte Nicole ganz entspannt ausgesehen. Mittlerweile hatte sich ihre Miene wieder verfinstert. Sie schien sich förmlich auf die nächste böse Überraschung einzustellen. Bessell parkte den Wagen. Als er den Motor abgestellt hatte und das Licht im Inneren des Wagens anging, sahen sie sich beide an.

»Vielen Dank für diesen Tag, Marco. Ich habe das Gefühl, nicht mehr allein mit der ganzen Angelegenheit dazustehen.« Bessell lächelte sie zuversichtlich an und gab ihr den Autoschlüssel. Beinahe gleichzeitig stiegen sie aus. Nicole holte aus dem Kofferraum ihre Schuhe.

»Könntest du dir vorstellen, mich bei den Dingen, die jetzt geklärt und geregelt werden müssen, zu unterstützen. Ich meine, die Beerdigung, die ganzen Formalitäten, die Klärung der Vermögenslage mit unserem Steuerberater. Ich verstehe davon einfach zu wenig.«

Bessell schwieg und überlegte, was er darauf antworten konnte. Dann sagte er:

»Ich werde tun, was ich kann, aber vielleicht solltest du dir lieber einen Anwalt nehmen. Vielleicht sollten wir beide uns einen Anwalt nehmen.«

»Also kann ich auf dich zählen? Ich wüsste nämlich sonst niemanden, den ich darum bitten könnte.« Bessell nickte. Sie schlenderten das kurze Stück hinunter zu den Hauseingängen. Das Auto veranstaltete das übliche Lichterspiel beim Abschließen. Als sie die Stufen zu Bessells Haustür erreicht hatten, gab sie ihm die Hand und er hielt sie länger fest, als nötig gewesen wäre.

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