Fabian Holting - Sonne am Westufer

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Marco Bessell, Anfang Vierzig, verbringt seinen ersten Winter am Schweizer Ostufer des Lago Maggiore. Als sein Nachbar mit eingeschlagenem Schädel tot unten am See gefunden wird, gerät er zusammen mit der attraktiven Noch-Ehefrau des Toten in Verdacht. Es beginnt eine Spurensuche, die viele Fragen aufwirft. Ein spannender Krimi um Liebe, gescheiterte Ehen und unerwartete Verwicklungen. Alles eingerahmt von der wunderschönen Landschaft des Tessin.

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»Früher haben die Tessiner an jeder Wegkapelle ein Ave Maria gebetet. Ein alter Mann aus dem Maggiatal hat mir vor Jahren einmal erzählt, dass unterwegs gebetet wurde, damit die giftigen Schlangen und der Teufel von Engelshänden verscheucht werden. Das Arbeitsleben in den Tessiner Tälern bestand zumeist aus Heuen, Kastanien sammeln, Kartoffeln aushacken, Holz und Stroh machen und die Ernte einschaffen. Sind Sie religiös?«

Bessell verneinte die Frage und dann setzten sie ihre Wanderung fort, ohne dass Frau Hengartner ihm verraten hatte, wie sie es mit der Kirche hielt. In San Bernardo, einem kleinen Bergdorf mit wenigen Häusern machten sie auf einer Holzbank rast. Sie schwiegen und genossen jeder für sich die herrliche Aussicht. Dann gingen sie weiter, jedoch nicht mehr höher, sondern hinüber in den kleinen Ort Monte Bré, von wo aus ein kleiner steiler Geißenpfad durch den kahlen Kastanienwald wieder hinunter nach Orselina führte. Frau Hengartner ging noch schneller als beim Aufstieg. Bessell spürte schon seine Waden und ihm taten die Achillessehnen etwas weh. Der Abstieg schien unendlich lang zu sein, doch Frau Hengartner lief wie ein Duracellhase in gleichmäßigem Tempo voran. Nur gelegentlich sah sie sich zu Bessell um, der bemüht war, nur einige Schritte Abstand zu lassen. Endlich erreichten sie die Straße an der sich das Parkdeck mit ihrem Auto befand. Frau Hengartner schlug vor, ins Restaurant Funicolare zu gehen. Bessell war einverstanden. Die Wanderstiefel wollte sie anlassen, so dass sie gar nicht erst zum Auto zurück mussten. Das Restaurant war direkt gegenüber der Seilbahnstation. Als sie mit dem Auto ankamen, war es Bessell gar nicht aufgefallen.

9

Im Funicolare wurden sie von zwei Kellnerinnen begrüßt. Die eine war sehr jung, hatte brünette Haare und eine kräftige Statur. Sie stand hinter der Theke und polierte mit einem Geschirrhandtuch die Weingläser. Wenn sie mit einem Glas fertig war, hielt sie es kurz in die Luft und nahm sich dann das nächste vor. Die zweite Bedienung war schon etwas älter, Mitte fünfzig vielleicht. Sie war gertenschlank, hatte blond gefärbte Haare und musste in jungen Jahren einmal sehr hübsch gewesen sein. Sie ging auf Frau Hengartner zu, reichte ihr die Hand und brachte mit einigen netten Worten ihre Freude über ihren Besuch zum Ausdruck. Sie sprachen gleich deutsch miteinander, natürlich bis auf das obligatorische buongiorno. Anschließend nickte sie Bessell mit einem freundlichen Lächeln zu, ohne ihm jedoch die Hand zu geben. Frau Hengartner musste schon häufiger im Ristorante Funicolare verkehrt haben. Die Nachricht vom Tod ihres Mannes war ganz offenbar noch nicht bis hierher vorgedrungen. Es war auch keine Verwunderung in den Gesichtern der Kellnerinnen darüber zu erkennen, dass Frau Hengartner das Restaurant mit einem fremden Mann besuchte. Sie waren die ersten Gäste an diesem späten Nachmittag. In einem großen Kamin knisterte ein wärmendes Feuer. Die Tische mit ihren orangefarbenen Tischdecken waren bereits alle für die Abendgäste eingedeckt. Neben den gefalteten hellgelben Servietten standen geschmackvolle Stilgläser für Wasser und für Wein. Die Bestecke für mehrere Gänge lagen wohlgeordnet daneben. Gegenüber dem Kamin, ganz am anderen Ende des Raumes, war eine Fensterfront, die auf die Aussichtsterrasse hinausging. Auch vor diesen Fenstern standen eingedeckte Tische und von dort musste die Aussicht sehr schön sein.

»Wo wollen wir sitzen, direkt beim Kamin oder lieber dort vorne, wo wir die Aussicht auf den See haben«, fragte Frau Hengartner. Bessell zögerte. Der Kamin strahlte eine angenehme Wärme aus und er hatte geschwitzt, andererseits war es draußen noch hell genug, um hinauszusehen. Außerdem konnte er ihrem Gesicht ansehen, dass sie viel lieber den Tisch am Fenster nehmen würde.

»Ach, lassen Sie uns ruhig noch eine Weile die Aussicht genießen.« Er nahm Frau Hengartner die Jacke ab und brachte sie zusammen mit seiner zur Garderobe. Als sie saßen, kam die ältere von den beiden Kellnerinnen mit den Speisekarten. Sie bedauerte, dass es um diese Uhrzeit nur Lasagne und eine Gemüsebrühe gab. Beide hatten sie vom Wandern Hunger bekommen. Sie bestellten jeder die Lasagne und dazu einen Insalata Mista. Bessell wollte Mineralwasser dazu trinken. Frau Hengartner wählte für sich einen trockenen Weißwein aus und orderte gleich eine große Flasche Mineralwasser dazu. Nachdem sie bestellt hatten, blickte Frau Hengartner gedankenverloren aus dem Fenster. Die Ellbogen hatte sie auf den Tisch aufgestützt und die Hände wie zum Gebet zusammengelegt. Ihre Fingerspitzen berührten dabei ihr Kinn. Sie trug ein langärmeliges hellblaues Shirt. Es lag sehr eng an und Bessell konnte sehen, dass sich darunter ein Top abzeichnete. Auch sie hatte sich beim Wandern warm gelaufen. Unter ihren Achseln hatte sie geschwitzt.

»Ich komme hier so gerne her«, sagte sie ganz unvermittelt und in einem sanften Ton, »weil ich den Anblick der Madonna del Sasso sehr mag.« Bessell nahm seinen Blick von ihrem Gesicht und sah ebenfalls hinaus. Gleich hinter der Terrasse des Ristorante Funicolare lag eine steil abfallende Parkanlage mit hochaufragenden Palmen, deren mächtige Fächerkronen den Winter bisher gut überstanden hatten. Etwas tiefer gelegen prunkte auf einem Felsplateau im dämmrigen Licht des Spätnachmittags die ockergelbe Klosterkirche, mit ihrer Arkadengalerie, dem langgezogenen erdig roten Dach und dem etwas zu klein geratenen Glockenturm. Dahinter lag in dunstiger Luft der milchig schimmernde See. Auf der gegenüberliegenden Uferseite stieg der mächtige Monte Tamaro steil empor.

»Eigentlich hat die Kirche den Namen Santa Maria Assunta, doch die Menschen hier nennen sie nur Madonna del Sasso, die Felsenmadonna.« Frau Hengartner lächelte träumerisch, ohne ihren Blick von der Wallfahrtskirche zu nehmen. Dann legte sie ihre Unterarme auf den Tisch, so dass ihre Hände beinahe auf Bessells Tischseite lagen und sah ihn an. Die junge Bedienung trat an ihren Tisch. Sie hatte ihre brünetten Haare mittlerweile zu einem Zopf zusammengebunden und servierte das Mineralwasser und die gläserne Weinkaraffe. Während sie einschenkte, sagte sie einige Worte auf Italienisch. Sie sprach über das gute Wetter und die leider sehr schlechten Aussichten für die nächsten Tage. Dabei sah sie hin und wieder aus dem Fenster. Bessell antwortete auf Italienisch. Er bemängelte mehr zum Spaß, die unzuverlässigen Wettervorhersagen und versicherte ihr, dass es kein schlechtes Wetter gäbe, sondern nur die unpassende Kleidung dazu. Als sie wieder allein waren, fragte ihn Frau Hengartner erstaunt.

»Woher können Sie so gut Italienisch sprechen?«

»Meine Mutter ist Italienerin. Ich bin in Deutschland zweisprachig aufgewachsen.«

»Seitdem wir das Haus im Tessin haben, habe ich immer mal wieder versucht mein Italienisch zu verbessern. Doch da hier so viele Deutsch sprechen, ist es bei den wenigen Worten geblieben«, sagte Nicole Hengartner.

»Ja, die meisten können ganz passabel Deutsch sprechen« stimmte Bessell ihr zu.

»Und Ihre Eltern, leben sie noch in Deutschland?«

»Meine Mutter, ... mein Vater ist vor fünf Jahren gestorben.« Frau Hengartner machte ein betroffenes Gesicht.

»Das tut mir leid. Hat Ihre Mutter nach dem Tod ihres Vaters nie die Absicht gehabt, wieder zurück nach Italien zu gehen?«

»Doch, sie hatte mit dem Gedanken gespielt.«

»Und warum hat sie es nicht getan?«

»Meine Mutter hat viele Freunde in Deutschland und lebt alles andere als zurückgezogen. Auch nach dem Tod meines Vaters hat sie sich nicht eingeigelt, obwohl es unmittelbar danach sehr schwer für sie war.«

»Woher stammt Ihre Mutter?«

»Aus Latisana, einem kleinen Städtchen im Friaul, das liegt in Norditalien.« Frau Hengartner nickte nur und ihr war anzusehen, dass sie zwar das Friaul kannte, aber von der Stadt Latisana noch nie etwas gehört hatte. Für einen Augenblick schwiegen sie sich an. Frau Hengartner sah vor sich auf den Tisch und betrachtete ihre Fingernägel. Dann sah sie zu Bessell auf.

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