Jürgen Ruszkowsi (Hrsg.) - Seemannsschicksale unter Segeln

Здесь есть возможность читать онлайн «Jürgen Ruszkowsi (Hrsg.) - Seemannsschicksale unter Segeln» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Seemannsschicksale unter Segeln: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Seemannsschicksale unter Segeln»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Seemannsschicksale unter Segeln und auf Dampfern aus dem 19. und vom Anfang des 20. Jahrhunderts werden in diesem Band vorgestellt. Als man noch ohne meteorologische Vorhersagen und ohne Satellitennavigation, nur auf die Kraft des Windes angewiesen, von Kontinent zu Kontinent fuhr, waren seemännische Erfahrung, Weisheit der Nautiker und wagemutiger Einsatz der Mannschaften überlebensnotwendig. Als die ersten Dampfer bereits die Ozeane überquerten, kreuzten die immer perfekter und größer werdenden Segelschiffe noch in großer Zahl die Weltmeere. Ihre Kapitäne und Mannschaften leisteten Hervorragendes und sollten nicht in Vergessenheit geraten

Seemannsschicksale unter Segeln — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Seemannsschicksale unter Segeln», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

In diesem angenehmen Bewusstsein entwickelte sich auch mein Selbstgefühl in so hohem Grade, dass ich auch meine physischen Kräfte zu verwerten gedachte, für den Fall, dass mein unliebenswürdiger Steuermann seine eigenartigen, durchaus unmotivierten Liebkosungen fortsetzen sollte. Dieser Augenblick kam wie der Blitz aus heiterem Himmel. Der Befehl des Steuermannes rief mich unter Deck. Ahnungslos folgte ich diesem Rufe. Doch kaum war das verhasste Tauende in Folge eines wuchtigen Schlages in meinen Gesichtskreis gekommen, so erhielt der tatenlustige Däne eine so gründliche deutsche Widerlegung, dass ich nach einer minutenlangen heftigen Debatte die Wahlstatt siegreich behauptete und von nun an jenes gefürchtete Tauende als meine höchste Trophäe in Besitz nahm.

Von diesem denkwürdigen Augenblicke an war ein ehrenvoller Waffenstillstand zwischen uns geschlossen, und ich durfte nun bald auch die Segnungen des Friedens voll und ganz genießen. Ich hatte mir eine würdige Lebensstellung im wahren Sinne des Wortes erkämpft.

Nachdem unser Schoner seine vorläufige Fahrt vollendet, im Hafen von New York Anker geworfen, hatte auch ich die erste Station meiner selbstgewählten Lebensbahn erreicht und betrat als neugebackener Matrose den amerikanischen Boden. Allein Amerika ist ein sehr praktisches Land. Mit einem erhebenden Bewusstsein und sehr dürftigen Portemonnaie kann man dort nicht weit kommen. Aber ich war ein stämmiger Bursche geworden, der nicht gewohnt war, seine Hände in den Schoß zu legen und der nun auch an Bord des nach London bestimmten großen amerikanischen Paketschiffes „AMERICAN CONGRESS“ seine ihm lieb gewordene Arbeit fand.

Der geehrte Leser wird mein Entzücken darüber begreiflich finden dass mir - фото 9

...Der geehrte Leser wird mein Entzücken darüber begreiflich finden, dass mir eine nach meinen damaligen Begriffen sehr beträchtliche Monatsgage von 18 Dollars zugesichert war... Sobald ein Tag zur Neige ging, war für mich der Augenblick gekommen, nachzurechnen, wie hoch sich jetzt mein Vermögen belaufe. Aber ich muss hinzufügen: nicht der Besitz allein machte mir diese Freude, sondern das erhebende Bewusstsein, dass ich den verdienten Lohn für meine Arbeit empfange, dass ich eine Leistung zu vollbringen im Stande sei, wofür der Amerikaner jene 18 Dollars gerne zahlte.

An Bord herrschte bei einer verhältnismäßig großen Besatzung ein recht reges, meinem Geschmacke zusagendes Leben. Der Umstand, dass unser Kapitän Leute von allen möglichen schifffahrttreibenden Völkern angeworben, was einen vielseitigen sprachlichen Verkehr hervorrief, bot dem für alles Fremdartige besonders entflammten Deutschen einen interessanten Sprachunterricht. Es war durchaus nichts Befremdendes, wenn z.B. der redegewandte Sohn Spaniens seinem holsteinischen Genossen eine lange Geschichte erzählte, von der dieser auch nicht ein Wort verstand, aber doch zum Schlusse der Erzählung auf einen Augenblick die Pfeife im Munde zur Seite schob und mit einem rührenden Ernst entgegnete: „Si, si, da kannst du di up verlaten.“

Nach einigen glücklichen Reisen mit diesem Schiffe erwachte eines Tages die bisher krampfhaft niedergehaltene Sehnsucht nach meinen Eltern zu lebhaft in mir, dass ich London schleunigst verließ und die Überfahrt auf der dänischen Brigg „CORA“ antrat. Auf dieser kurzen, aber heimtückischen Strecke musste ich entsetzliche Qualen erdulden. Unsere Brigg trieb mitten im strengen Winter bei einem rasenden Sturme zwischen Norwegen und England fünf volle Wochen umher. Auf der total durchnässten Kleidung hatte sich eine Eiskruste gebildet, welche die letzte Köperwärme aufzehrte. Bei diesem gänzlichen Mangel an trockenem Zeug, an Handschuhen und Stiefeln wurde mein Zustand ein geradezu verzweiflungsvoller. Andauernde bittere Kälte hatte meine Hände in dunkelblaue Fleischklumpen verwandelt, die bei der geringsten Bewegung namenlose Schmerzen verursachten. – Endlich war die Gewalt des Sturmes gebrochen. Der Kapitän konnte nunmehr den Hafen von Arendal anlaufen. Vierzehn Tage lagen wir hier vor Anker. Als dann das Eis der Ostsee kein allzu großes Hindernis mehr bot, gingen wir abermals unter Segel und erreichten unter anhaltenden Strapazen glücklich Kopenhagen. Der Reeder und alle Angehörigen der Besatzung waren freudig erstaunt, als das verloren geglaubte Schiff in den sicheren Port einlief...

...Die Erinnerung an den ersten elterlichen Empfang gehört zu den schönsten meines Lebens. Die monatelange Ruhezeit zu Hause flog mir wie ein kurzer Traum dahin. Ich ward erst dann wieder in die nüchterne Wirklichkeit versetzt, als ich aufs Neue Schiffsplanken unter den Füßen fühlte, die Befehle des Kapitäns über Deck schallen hörte. Das war zu Beginn meiner zweiten Reise 1853. Der in Bremerhaven erbaute Dreimaster „WINTERTHUR“ sollte seine erste Fahrt unter Hamburger Flagge machen. Der Abschied von den Lieben wurde unendlich schwer; meine Mutter und Geschwister waren beim Auslaufen des Schiffes anwesend. Während ich verschiedene, meist völlig nutzlose Arbeiten verrichtete, um nur den tränenvollen Blicken der Meinen zu entgehen, klopfte mein Herz so heftig, als wollte es seine Hülle gewaltsam sprengen.

Endlich war der qualvolle Augenblick vorüber. Abschiedsrufe und Kommandos erschallten. Mit einer stolzen Wendung setzte sich unser Schiff langsam in Bewegung und schon nach einer halben Stunde entschwanden die klaren Umrisse des Strandes mit all den uns teuren Personen unseren Blicken. Vom Mast herab sah ich noch lange das flatternde Taschentuch der trauernden Mutter. Nach einer sehr stürmischen Reise erreichten wir den imposanten Hafen von Liverpool, wo die Einnahme einer für Kalkutta bestimmten Salzladung erfolgen sollte. Unsere Arbeit wurde von plötzlichem Gegenbefehl unterbrochen, der uns anwies, das bisher eingeschaufelte Salz wieder zu löschen. Wir wurden hierauf mit Stückgut nach Melbourne bestimmt. Merkwürdigerweise wird die bedeutende Kursveränderung von dem Matrosen kaum beachtet. Seine Gedanken, die bei Beginn der Reise etwa mit Indien sich beschäftigten, machen sich ebenso schnell mit Australien vertraut. In solchen Dingen ist Jan Maat nicht kleinlich. Unsere Besatzung machte hiervon keine Ausnahme, Wind und Wetter waren ja günstig, die Arbeit gering, und die Behandlung erträglich. Mehr verlangt der wahre Seemann nicht.

Die WINTERHUR, Eigentum der Firma Wattenbach, Heiliger & Comp., lag fast segelfertig im Princess Dock. An der erforderlichen Zahl der Schiffsmannschaft fehlten uns nur noch zwei Mann. Zu jener Zeit war die Segelschifffahrt außergewöhnlich stark im Gange, der Mangel an Matrosen recht fühlbar. Unser Kapitän beauftragte mich mit dem Versuch, noch zwei Matrosen für die WINTERTHUR ausfindig zu machen und, wenn möglich, sogleich an Bord zu führen.

Nach vielen vergeblichen Bemühungen kam mir endlich der Zufall zur Hilfe. In einer der zahlreichen Wirtschaften Liverpools, in denen besonders Seeleute verkehrte, entstand unter den zahlreichen Gästen, die allen möglichen Nationen angehörten, eine handgreifliche Auseinandersetzung, die für den wesentlich schwächeren Teil der Streitenden, obwohl er sich tapfer wehrte, ein recht bedenkliches Ende nehmen musste.

Liegt es schon in der Natur jedes anständigen Menschen, in solchem Falle für die erdrückte Minderheit einzutreten, so wird die Parteinahme außerdem zur gebieterischen Notwendigkeit, wenn, wie hier, die eigene Nationalität aus Übermut angegriffen und verhöhnt wird. Engländer, Dänen, Franzosen, Italiener und Spanier, neun an der Zahl, unterhielten einen lebhaften Angriff gegen zwei Deutsche. Ein getreues Abbild derzeitiger Verhältnisse! Der unbehagliche Anblick trieb mein Blut rascher durch die Adern, es prickelte gewaltsam in meinen Fingern, und als nun gar der Italiener sein Messer zog, um den Faustschlag des Deutschen zu erwidern, da war meine Besonnenheit zu Ende. Mit lauter, jedes Geräusch übertönender Stimme ersuchte ich den Italiener, das Messer zu entfernen. Statt jeder Antwort spie er mir ins Gesicht. In demselben Augenblicke hatte ich den frechen Menschen ergriffen und hob ihn mit einem Rucke hoch empor. Wohl hätte es genügt, die schwächliche Gestalt einfach zu Boden zu werfen, aber meine Wut war einmal entfacht, und so musste denn der blutdürstige Italiener als Waffe gegen seine eigenen Bundesgenossen dienen. Zweimal hatte ich meinen wehrlosen Gegner erfolgreich gegen die bestürzten Verbündeten geschleudert, dann ließ ich den Ohnmächtigen niedersinken. Das Gefecht war entschieden – meine Schützlinge befreit. Einige der fremdländischen Matrosen suchten eilig das Weite, während sich der Rest vollständig untätig verhielt. Glaube ja nicht, geehrter Leser, dass ich mit dieser Darstellung eine Übertreibung begehe. Das Emporhalten eines wohl 130 bis 140 Pfund wiegenden Menschen war für mich wirklich nicht bedeutend. Ich erfreute mich in meiner Jugend einer Körperkraft, die in vielen Fällen bessere Proben ablegte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Seemannsschicksale unter Segeln»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Seemannsschicksale unter Segeln» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Seemannsschicksale unter Segeln»

Обсуждение, отзывы о книге «Seemannsschicksale unter Segeln» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x