Hansjürgen Blinn (Hrsg.)
Erregende Lektüren
Aus der Schatzkammer der Weltliteratur
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Hansjürgen Blinn (Hrsg.) Erregende Lektüren Aus der Schatzkammer der Weltliteratur Dieses ebook wurde erstellt bei
Anonymus: Linas aufrichtige Bekenntnisse oder Die Freuden der Wollust
Maria Janitschek: »In Schönheit«
Frank Wedekind: Die Schutzimpfung
André Chorier: Aloisia Sigaea
Lukianos von Samosata: Hetärengespräche.
Alfred de Musset: Gamiani oder zwei tolle Nächte
Giovanni Boccaccio: Zur Hölle mit dem Teufel!
Giovanni Boccaccio: Die Nachtigall
Lukianos von Samosata: Hetärengespräche. Krobyle und Korinna
Sueton: Die zwölf Cäsaren. Tiberius Nero Cäsar
Peregrinus Walker: Die schönste Viertelstunde
Peregrinus Walker: Der Kongress fickt
Die Erzählungen aus tausendundeiner Nacht
Einleitung
Die Geschichte des ersten Eunuchen namens Bukhait
Die Geschichte von dem Sohne des Wesirs und dem Weibe des Hammambesitzers
Des Weibes List, das ihren Gatten betrügen wollte
Der Schneider und sein Weib
Nachwort: Erotik, Aufklärung und Emanzipation
Quellennachweise
Impressum neobooks
Anonymus: Linas aufrichtige Bekenntnisse oder Die Freuden der Wollust
Schon in den frühesten Jahren entriss mir der Tod meine Mutter. Ich würde daher gar nichts von meiner Kindheit wissen, wenn nicht die Kammerjungfer und Vertraute meiner Mutter, die alle ihre Geheimnisse wusste, mir einigen Aufschluss darüber gegeben hätte. Was ich also von meiner Geburt und meinen ersten Lebensjahren, in denen noch das Gedächtnis und der Verstand mangelt, weiß, habe ich einzig derselben zu danken.
Ihrer Erzählung zu Folge blühte ich einer aufbrechenden Rosenknospe gleich, die, vom lieblichen Frührot bestrahlt, ihren angenehmen Duft in den Lüften verbreitet, in den frühern Jahren meines Lebens. Die Natur hatte alle Kräfte an mich gewendet, um in mir ein Muster weiblicher Schönheit und Grazie aufzustellen. Selbst die Umstände, die sich zu meinem Werden vereinigten, ließen einen ebenso ungewöhnlichen Effekt hoffen, als die Ursache desselben gewesen war. Meine Mutter war eins von denjenigen weiblichen Geschöpfen, deren einziges Vergnügen in der Wollust bestand. Dem ungeachtet war aus dem Keim ihrer Liebe noch keine Frucht hervorgegangen. Ein dicker Pfaffe, kraftvoll wie Herkules, pflügte an einem heitern Frühlingsabend mit vieler Mühe das Feld der Liebe und bestreute es reichlich mit seinem Samen. Ihm folgte unmittelbar darauf ein wackerer Kriegsritter, ein zweiter Mars, und diesem ein Stutzerchen, schön und zärtlich wie Ganymed. Aus diesem dreifachen Stoffe entstand ich . Schon in meinem zwölften Jahre vereinigte ich alle Eigenschaften meiner Erzeuger in einem hohen Grade. Obgleich meine Mutter frühzeitig gestorben war, so ruhte ihr Geist dennoch ganz auf mir. Ich beschloss, mein ganzes Leben der Liebe zu weihen und dem Naturtriebe zu folgen, der mir schon in Mutterleibe eingepflanzt wurde.
In meinem zwölften Jahre erhielt ich die erste Lektion in der Wissenschaft der Liebe. Ein Jüngling von zwanzig Jahren besuchte mich eines Tages auf meinem Zimmer, um die Blüte meiner Jungfrauschaft zu pflücken. Feurig schlang er seinen Arm um meinen Leib, indes er mit der andern Hand meine Brüste befühlte. Ich sträubte mich, aber dieses Sträuben war mehr eine Aufforderung zu kühneren Handlungen. Hasslo warf mich aufs Sofa, wo er unverzüglich meinen Busen enthüllte. Kaum hatte er meinen Rock von den Hüften herabgestreift, so wühlte seine Hand auch schon im Garten der Liebe. Meine weißen, runden Schneehügel und die niedliche Grotte, ob sie schon, noch von wenig Gesträuch umgeben, nur wenig Schatten gewährte, luden ihn dennoch ein, sich auf derselben zu lagern. Schon minutenlang hatte ich etwas Lebendes wahrgenommen, das, einem jungen Böcklein gleich, durch wiederholte Stöße seine Beinkleider zu zersprengen drohte. Aber wie groß war mein Staunen, als Hasslo einen großen schwarzen Bock aus den Hosen hervorspringen ließ. Kaum getraute ich mich, dieses schwarze und wilde Tier anzugreifen.
Die Angst war nicht klein, welche mich überfiel, als ich sah, dass Hasslo dieses ungebärdige Tier in meinen Leib stoßen wollte. Jetzt führte er dasselbe an den Eingang der Höhle; die andere Hand legte er unter meinen Steiß. Noch keinen Zoll tief drang sein Zepter beim zweiten Stoß, erst beim dritten gelang es ihm, etwas tiefer zu dringen. Wehmütig bat ich ihn zu ruhen, weil es mir unaussprechlichen Schmerz verursachte.
»Nur noch einige Augenblicke Geduld, – sprach Hasslo, – und namenloses Entzücken tritt an die Stelle des Schmerzes. Umfasse meinen Hintern, und schlinge das rechte Bein über meine Hüfte.«
Ich tat es, und beim vierten Stoß floss Hasslos Freudenquell, der aber noch nicht in mein kleines Becken eindrang. Hasslo selbst empfand Schmerz, weswegen er einige Minuten ruhen wollte.
Halb vom Schmerz betäubt, halb vom süßen Taumel trunken, lag ich, meine Wange an Hasslos geheftet, in sprachlosem Entzücken, als Hasslo mich bat, das andere Bein auch etwas in die Höhe zu heben. Nun führte er seinen Zauberstab, der bisher auf meinem Bauche gelegen hatte und jetzt wieder mutig hoch empor schnellte, aufs neue an den Eingang der Höhle, und nach vier kraftvollen Stößen drang er in das wahre Heiligtum ein.
Sanft schnitten, nach Hasslos Geständnisse, die fleischigen und aufgedunsenen Lefzen in den Priap ein und vermehrten den Reiz auf Hasslos Seite auf vielfache Art. Mit verdoppelten Kräften tat er noch zwei Stöße, und sein Balsam ergoss sich auf neue in noch stärkerer Dosis.
Jetzt betrachtete Hasslo das Meer genauer, welches er mit seinem Steuerruder in der Hand so eben befahren hatte. Ein sanftes Moos bedeckte diesen schönen Hügel, dessen Mitte ein purpurrotes Tal durchschnitt. Hasslos Mittelfinger, den er in den kleinen Spalt hineintrieb, fand eine Menge kleiner Bläschen, die mit einer klebrigen Feuchtigkeit bedeckt waren. Meine Brüste hatten zwar noch nicht die möglichste Vollkommenheit erlangt, aber die zarte und weiße Haut, die feste Rundung, auf deren Mittepunkt das niedlichste Knöspchen zum Kuss einlud, waren ganz zum Thron der Wollust geschaffen.
Ich erschrak, als ich an meinem Mäuschen Blut entdeckte, nicht wenig; aber Hasslo benahm mir alle Angst und versicherte mich, dass die Bahn gebrochen wäre, auf der man nun leichter zum Ziele kommen könnte.
In den folgenden Jahren erhielt ich mehrere Bekanntschaften beiderlei Geschlechts, mit denen ich oft den Zauberbecher der Wollust leerte. Ich glich in meinem sechzehnten Jahre, ohne mir übertriebene Reize zuzuschreiben, einer völlig aufgebrochenen Rosenknospe, die jeden Freund der Blumen an sich lockte. Meine beste Freundin und Lehrerin in der Kunst zu vergnügen war Julie, ein Mädchen mit schwarzen, feurigen Augen, blonden Haaren und schönem Körperbau. Bei einem ihrer Besuche, den sie bei mir abstattete, zog sie einen falschen Priap, Godemiché genannt, hervor und fragte: ob sie nicht, aus Mangel eines wahren Priap, mich mit dieser Maschine vergnügen sollte?
Ich erstaunte über das ungeheure Ding und begriff es auf allen Seiten. Doch da ich schon längst ein heftiges Jucken, welches ich durch den Finger zu stillen gesucht, aber noch mehr verstärkt hatte, in der Muschel empfand, so war ich sogleich dazu bereit; nur konnte ich mir nicht vorstellen, wie ein solches Instrument Vergnügen machen könnte. – Julie nahm hierauf warme Sahne und füllte diesen Schwanzaffen damit an. »Geschwind,« sagte sie, »lege dich aufs Bette, doch so, dass der Hintere weit hervor steht.«
Читать дальше