Sage der Schwarzen Rose
Von J.S.Summer
Buchbeschreibung:
Ein tragischer Zwischenfall wirft Anas Leben von heute auf morgen völlig aus den Bahnen. Als ihr Freund bei einem schweren Autounfall verunglückt und schließlich, wie es scheint, an den Folgen stirbt, bricht eine Welt für sie zusammen.
Auf einmal ist alles anders und Ana sieht Dinge, die sie eigentlich gar nicht sehen sollte …
Über den Autor:
Begonnen zu schreiben habe ich im zarten Alter von 14 Jahren, zunächst als »Lebenshilfe«. Durch das Niederschreiben meiner Gedanken und Gefühle konnte ich auch schwere Zeiten überstehen, habe darin Hilfe und Zuversicht gefunden. Mittlerweile macht es mir Spaß, anderen Menschen damit eine Geschichte zu erzählen.
Sage der Schwarzen Rose
Gefährliche Begierde
Von J.S.Summer
J.S. Summer
Wacholderweg 2
96215 Lichtenfels
Telefon: +49 9576 7269000
2. Auflage, 2017
© 2017 J.S.Summer – alle Rechte vorbehalten.
J.S. Summer
Wacholderweg 2
96215 Lichtenfels
DIE SAGE DER SCHWARZEN ROSE:
Band I: Gefährliche Begierde
Danksagung/Widmung:
* Ich widme dieses Buch all denjenigen, die selbst in schweren Zeiten immer zu mir gestanden haben.
* Meiner Freundin, Angi, die mehr Schwester als Freundin für mich ist, meiner Schwester Angela, meinem Freund Chris, meiner Familie und all denjenigen, die immer für mich da waren (besonders Uschi, Jenny und Sabine …)
Danke für Alles!
Eine Rose für die Liebe …
Eine Rose für das Leid …
Eine Rose für die tiefe Verbundenheit …
Eine Rose für den Tod …
Rückblick 1 7
Rückblick 2 19
Es lässt mich nicht los 37
Verhängnisvoller Augenblick 53
Die Begegnung 67
Aberglaube oder Realität? 81
Ein Vorfall, der alles verändert 96
Eine zweite Warnung 111
Das Ultimatum 129
Es beginnt 142
Sein Spiel 155
Einfach weg 169
Kurzzeitiges Glück 181
Bittersüße Zärtlichkeit 195
Der Kampf um das Entscheidende 208
Das Wiedersehen 222
Die Prägung 235
Was wirklich zählt! 251
Ein neues Leben, ein neuer Anfang 262
Rückblick 1
Ich kann mich noch gut an den einen Tag erinnern, als es geschah. Es war ein ganz normaler Tag, der mein Leben allerdings grundlegend und für immer verändern sollte …
»Ana?« Seufzend sah ich auf und legte das Buch, in welchem ich gerade las, beiseite. Ich war mir sicher, etwas gehört zu haben. »Ana? Hallo? Bist du daheim?«
Gerade als ich aus dem Bett steigen wollte, wurde die Tür aufgerissen und Sue stand plötzlich direkt vor mir. »Da bist du ja! Sag mal, hast du mich denn gar nicht gehört? Ich hab fast das ganze Haus nach dir durchsucht.«
Sue war vor einigen Jahren hierher nach Boston in die Nachbarschaft gezogen und seitdem meine engste Freundin und Vertraute. Nein, eigentlich war sie schon mehr wie eine Schwester für mich und wir machten einfach alles gemeinsam. Ich hob die Schultern und klappte das Buch zu.
»Sorry, ich war grad irgendwie ein wenig abgelenkt.«
Sie musterte das Buch argwöhnisch und sah dann mich an.
»Du willst mir doch nicht wirklich weismachen, dass du in dieses zerfallene Sachkundebuch vertieft warst, oder?«
Ich sah auf das Schulbuch und musste lachen. Das hörte sich wirklich etwas merkwürdig an.
»Sagen wir es so«, sagte ich, »ich hab zumindest versucht, ein wenig zu lernen.«
Sie setzte sich zu mir.
»Und? Hat es wenigstens etwas gebracht?«
Ich seufzte und schüttelte den Kopf.
»Um ehrlich zu sein, eher nicht. Ich hab mich förmlich gezwungen, mich da überhaupt rein zu versetzen, und als ich es dann endlich geschafft habe, na ja, da bist du hier aufgetaucht.«
Sie grinste.
»Also war jetzt etwa alles umsonst?«
»Ja, so sieht es wohl aus«, erwiderte ich.
»Sorry, ich hab ja nicht gewusst, dass du wirklich anfängst, diese schrecklichen Bücher zu lesen. Hätte ich das geahnt, wäre ich natürlich nicht so hereingeplatzt. Ich glaube aber, du bist nicht besonders verärgert darüber, oder? Zumindest siehst du nicht so aus«, lachte sie weiter und ließ sich auf die Matratze fallen.
Ich nahm das Buch mit dem abblätternden Umschlag und den eher gräulichen als weißen Seiten noch einmal in die Hand und seufzte, dann warf ich es endgültig auf den Boden. Ein paar Seiten fielen beim Aufprall heraus, doch das wunderte mich nicht besonders.
»Ich bin ehrlich gesagt schon fast etwas froh, denn der Stoff ist echt ermüdend und todlangweilig«, gab ich zu.
»Dann hab ich dir ja sogar einen Gefallen getan, oder?«
Ich musste lachen.
»Übertreib es mal nicht!«
Sue setzte sich wieder aufrecht hin und strich sich ein paar blonde Locken aus dem Gesicht, sodass man ihre tiefblauen Augen erkennen konnte. Sie schwang ein Bein über das andere und legte ihren Kopf leicht in den Nacken.
»Du wirkst verträumt? Ist irgendetwas?«, stellte ich fest und setzte mich etwas aufrechter hin.
Sie sah mich an.
»Das hast du gut erkannt.«
»Und gibt es dafür auch einen Grund?« Sie nickte und umschlang grinsend mit beiden Armen ihre dünnen Beine. Langsam wippte sie hin und her. Ich stöhnte leise auf. »Muss man dir denn wirklich jedes Wort aus der Nase ziehen? Warum bist du denn so verträumt?«
Sue rückte noch etwas näher an mich heran.
»Na ja, Tom hat mich endlich um ein Date gebeten.«
Ich sah sie mit offenem Mund an.
»Was? Wann war denn das? Das ist ja großartig!«
»Gerade eben erst. Ich habe ihn vor ein paar Minuten auf der Straße getroffen«, grinste sie breit.
»Und da hat er dich einfach so gefragt?« Sie nickte und das Grinsen auf ihrem Gesicht wurde augenblicklich breiter. Man sah ihr die Freude über diesen Zufall mehr als deutlich an. »Ach so, das ist also der Grund, warum du mich besuchen kommst …«, sagte ich mit ironischem Unterton in der Stimme.
»Ich wollte eh mal vorbeikommen, aber dann kam das eben noch dazu.«
Ich sah sie genauer an und bemerkte erst jetzt, dass sie ziemlich aufgestylt war. Ihre lockigen Haare fielen über ihre freie Schulter, sie trug ein hautenges Top und eine enge Jeans. Selbst Pumps hatte sie angezogen, was mich allerdings stutzig machte, denn normalerweise mochte sie solche Schuhe überhaupt nicht. Genau genommen hasste sie die sogar! Ich runzelte die Stirn.
»Sag mal, wann hast du denn eigentlich das Date mit Tom?«
Sie wurde sofort rot und versuchte, ihr Gesicht zwischen ihren beiden Händen zu verstecken. Sie begann zu nuscheln.
»Heute.«
»Was? Aber wie kannst du dann denn bitte schon fertig umgezogen sein, wenn du ihn eben erst getroffen hast?«
Sie hob ihren Kopf wieder an, um mich anzusehen, und grinste.
»Eigentlich hatte ich vor, mit dir in die Stadt zu gehen.«
»Ich vermute mal, dass daraus dann wohl nichts wird, hab ich recht?«
»Sorry, Süße, aber dieses Date kann ich einfach nicht abschlagen. Aber mach du doch mal wieder etwas mit deinem Freund. Der wird sich bestimmt freuen.«
Danny! An den hatte ich gar nicht mehr gedacht. Es gab da ja auch noch einen Freund, um den ich mich ab und zu, wenn er nicht gerade Fußball schaute und mal Zeit für mich hatte, kümmern musste. Sie sah mich an, so als hätte sie meine Gedanken gelesen.
»Sag bloß, daran hast du gar nicht gedacht?«
Ich seufzte und spürte, wie die Scham mir augenblicklich ins Gesicht stieg.
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