Joy Summers
Die Abenteuer von Molly Maus
Die Beerenernte Teil 2
Dieses Buch widme ich meinen Kindern, die mich immer wieder aufs Neue zum Schreiben inspirieren und ohne die es „die Abenteuer von Molly Maus“ wohl nie gegeben hätte.
Impressum:
Erste Auflage
Copyright © Svenja Pöhlmann
Copyright © 2016
Covergestaltung: Fotolia
Herstellung und Verlag:
epubli
Nachdem Anna Amsel zusammen mit Molly und Oma Grete auf ihrem Rücken unten am Fluss gestartet war, flogen sie zuerst über die hohen Baumwipfel.
Molly merkte wie sich langsam der Griff um ihren Bauch herum lockerte und als ihre Oma nun auch noch zu Summen anfing, war sie sich sicher, dass sie genauso viel Freude am Fliegen hatte wie sie.
Erleichtert sah sich Molly um. Es war erst das zweite Mal, dass sie in der Luft unterwegs war. Trotzdem fühlte sie sich schon so sicher, dass sie sich hin und her drehte um sich einen besseren Überblick zu verschaffen.
Natürlich war es unmöglich bis auf den Waldboden hinunter zusehen, doch sie wollte auf keinen Fall etwas verpassen.
Die Luft war nun nicht mehr unerträglich heiß, denn der milde Wind der ihr nun um die Nase wehte und eine Mischung aus Harz und Waldbeeren mit sich trug, kühlte ihr warmes graues Fell.
Allmählich senkte Anna die Flughöhe und Oma Grete klammerte sich wieder etwas fester an ihre Enkelin.
Molly wusste noch nicht genau wo sie waren, aber es musste irgendwo in der Nähe des Gefälles sein.
Die dichten Äste zogen an ihnen vorbei und Molly hatte nun auch Mühe sich im Gefieder zu halten.
Anna hatte die Geschwindigkeit kaum gedrosselt, doch es war für sie überhaupt kein Problem den zahlreichen Ästen auszuweichen.
Nun sah Molly den Boden und auch das Gefälle. Es würde nur noch wenige Sekunden dauern, bis sie es hinter sich gelassen hätten und endlich Moritz sehen könnten.
Gespannt blickte sie sich um und auch Oma Grete schien denselben Gedanken zu haben.
„Hey, ihr zwei. Ganz ruhig, wir sind gleich da oder wollt ihr auf die letzten Meter herunter purzeln?“, fragte Anna etwas streng.
Wie aus einem Mund antworteten Molly und Oma Grete mit einem lauten „Nein“ und warteten danach geduldig ab.
„Da ist er!“, rief Oma Grete aufgeregt und nun sah Molly ihn auch.
Winkend saß ihr Bruder etwa zwei Meter von ihnen entfernt.
Während Anna zur Landung ansetzte, klammerte sich Molly nochmals etwas fester an ihre Freundin.
Sie wusste dass dies etwas wackelig werden würde, denn auch Anna hatte noch nicht viel Erfahrung im Transport von Mäusen.
Holpernd setzten ihre Füße auf und schlitterten über den Boden.
Molly sah wie ihr Bruder immer näher kam und es immer knapper wurde.
Nochmals stemmte Anna sich so fest wie es ging in den Boden und wirbelte jede Menge Staub auf, bis sie endlich zum Stillstand kam.
Als der sich nun wieder legte, stiegen Molly und Oma Grete ab und stellten verblüfft fest, dass sie gerade mal eine Handbreit von Moritz entfernt gelandet waren.
„Hallo Brüderchen!“, rief Molly und fiel ihrem noch immer verdutzt drein schauenden Bruder um den Hals.
„Moritz mein Schätzchen! Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Oma Grete besorgt.
„Alles in Ordnung? Nun ich musste hier ewig sitzen, keiner kam um mich zu suchen und außerdem knurrt mein Bauch schon fürchterlich. Wenn ich nicht gleich etwas zu essen bekomme, werde ich verhungern.“, schmollte er etwas verärgert.
Molly hörte noch wie Oma Grete voller Besorgnis versuchte ihren Bruder zu beruhigen, doch das war im Moment nicht so wichtig.
Viel interessanter war der kleine Hase, den sie zwischen den Büschen entdeckt hatte.
Langsam ging sie auf ihn zu und auch er schien von der Neugier gepackt ihr entgegen zu hoppeln.
„Hallo, ich bin Molly. Wer bist du denn?“, fragte sie gespannt.
„Ich bin Hannah und was macht ihr denn in unserem Bau?“, fragte das Häschen etwas verwirrt.
„So ein Zufall, das ist dein Bau? Mein Bruder steckt mit seinem Fuß fest. Wir wollten ihn gerade befreien als ich dich gesehen habe.“
„Vielleicht sollten wir von beiden Seiten anpacken um ihn zu befreien.“, überlegte Hannah laut.
„Wie meinst du das von beiden Seiten?“, fragte Molly etwas verwirrt.
„Vielleicht können deine Freunde hier bleiben und an seinen Armen ziehen, du könntest mit mir kommen und wir nehmen den zweiten Eingang. Zusammen mit meiner Mama schieben wir von unten.“, gespannt legte das Häschen seinen Kopf zur Seite und sah Molly mit seinen großen braunen Kulleraugen an.
Molly brauchte nicht lange zu überlegen, es war wohl nicht nur die beste Möglichkeit Moritz schnell zu befreien, sondern Molly könnte sich nun auch einmal einen Hasenbau von innen ansehen.
„Natürlich so machen wir das. Ich gebe nur noch schnell den anderen Bescheid.“, stimmte sie schnell zu und flitzte los.
Bisher war ihnen noch gar nicht aufgefallen, dass sich Molly von ihnen entfernt hatte. Moritz protestierte noch immer, da Oma Grete ihm nicht einmal die Provianttasche mitgebracht hatte.
„Jetzt ist aber mal gut.“, sagte Molly scharf.
„Willst du hier noch bis Morgen sitzen und dich darüber beschweren, dass du nichts zu Essen hast oder lässt du dir nun helfen und machst dann eine Pause wenn wir zurück am Fluss sind?“
„Ist ja gut Schwesterchen, kein Grund sich aufzuregen. Ich wollte nur nicht, dass ihr den Ernst der Situation verkennt und ...“
„Also, während ihr euch hier unterhalten habt, war ich bei Hannah Hase und sie hat uns angeboten zu helfen, da es sich hierbei nämlich um ihre Wohnung handelt.“, unterbrach Molly ihren Bruder.
Gespannt sahen alle an Molly vorbei hinüber zu Hannah, die nun etwas verlegen winkte und schließlich zu ihnen hinüber kam.
Nachdem sich alle vorgestellt hatten und Molly ihnen ihren Plan erzählt hatte, waren sie sich einig, dass dies wohl die schnellste und einfachste Methode sein würde um Moritz aus seiner Lage zu befreien.
Während Oma Grete zusammen mit Anna Amsel bei Moritz blieb um ihn von oben heraus zu ziehen, machte sich Molly zusammen mit Hannah auf den Weg in den Hasenbau, von wo aus sie zusammen mit Hannahs Mama ihren Bruder von unten heraus schieben wollten.
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