Adrian Ambrer - Schule des Lesens

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Frank, Marcel, Lothar und Elke sind leidenschaftliche Leser, die es dazu drängt, ihre Leseeindrücke auszutauschen. Sie haben einen Lesekreis gegründet und versuchen sich bei ihren regelmäßigen Treffen tollkühn an mehr oder weniger großen Werken der Gegenwartsliteratur – an Roth und Updike, an McEwan, Kehlmann, Genazino, Safran Foer und anderen. Mal sind sie einig, mal zanken sie sich wie die Kesselflicker – immer aber reden sie auch du vor allem über sich selbst.
So vergehen die Jahre, doch auch das Leben bleibt nicht sehen. Frank durchlebt eine spannungsreiche und letztlich scheiternde Liebe mit er schönen Karin, Lothar versucht nach einer Scheidung wieder auf die Beine zu kommen, Marcel grämt sich über das mangelnde Interesse seiner Schüler an guter Literatur, und Elke, die Außenseiterin des Lesekreis, verfolgt einen geheimen Plan....
Im Mittelpunkt der Handlung aber stehen Bücher (insgesamt sind es achtzehn Romane) – beziehungsweise die unterschiedlichen Arten, wie Bücher gelesen werden können. Es geht um das Glück, das sie spenden, um die Kontroversen, die sie auslösen und am Ende um ihre Eigenschaft, immer auch Spiegel derer zu sein, die sie lesen.

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Nach der Lesung ließen Lothar, Frank und Marcel den Abend in einem Bistro ausklingen. Die spärlichen Kommentare, die jeder zu Paul Auster abgab, akzentuierten Verschiedenes, enthielten aber auch zahlreiche Gemeinsamkeiten. Insgesamt war die Stimmung erwartungsvoll, als würde man bald gemeinsam auf eine große Reise gehen und neue Erfahrungen machen, an denen das Wunderbare gerade war, dass im Augenblick noch niemand sagen konnte, wohin sie führen würde. Wer aber sollte mit auf diese Reise gehen? Denn dass der Lesekreis mindestens vier Personen umfassen sollte, darüber waren sich Frank, Lothar und Marcel einig. Einigkeit bestand auch darüber, dass Bücher noch persönlicher als Zahnbürsten und Kämme waren, so dass es nicht einfach sein würde, auf Anhieb Leute zu finden, mit denen man beides auf eine dauerhafte und erquickliche Weise würde teilen können.

Die erste Anwärterin auf den vierten Stuhl im Lesekreis war Elfriede, eine gut aussehende gertenschlanke Tierärztin, die sich von der Idee des Lesekreises ganz begeistert gezeigt hatte. Man hatte sich einmal auf einer Party bei Lothar gesehen, munter geplaudert, gescherzt und sich glänzend verstanden. „Lesen ist mein Leben“, hatte die schöne Veterinärin geflötet und sich sogleich als echte Ken Follett-Kennerin ausgewiesen. Sie kannte auch Dan Brown, Harold Robbins und alle Medicus-Romane, „sowohl den von Isfahan, wie den von Salamanca“. Ganz besonders aber hatte es ihr die “Die Päpstin“ angetan, während sie bei „Der Name der Rose“ den Film entschieden besser fand als das Buch. Kein Wunder, dass sich bei Frank und Marcel Skepsis regte, ob man auf Dauer auch wirklich die gleichen Bücher lieben würde. Doch Lothar konnte die beiden schon nach dem ersten Bier beruhigen. Elfriede hatte seit anderthalb Wochen eine neue Liebe gefunden und deswegen alle Termine erst einmal abgesagt. Aber es gab ja noch Wilfried und Ulf, zwei Literaturfreunde von ganz besonderem Kaliber, gegen die niemand etwas vorbringen konnte.

Aber auch die Aufnahme von Wilfried scheiterte - nicht an mangelndem Interesse sondern an der Art des Lesens. Wilfried, ein passionierter Verehrer von Arno Schmidt und Alfred Döblin, las Bücher gleich mehrfach nacheinander, weil er die Erfahrung gemacht hatte, dass eine Zweit- oder Drittlektüre ganz neue Einsichten zutage fördern konnte. Sein Verhältnis zu Büchern, die ihn wirklich interessierten, glich der eines optimistischen und liebenswerten Ehemannes, der sicher ist, noch nach Jahr und Tag an derselben Ehefrau Neues und Beglückendes entdecken zu können. So sehr Wilfrieds Methode auch anerkennende Zustimmung fand - für einen Literaturkreis, in dem pro Jahr sechs bis sieben Bücher gelesen werden sollten, war sie ungeeignet. Frank, Lothar und Marcel wollten nicht Ehegatten sondern Liebhaber sein, die ihr Glück bei wechselnden Werken suchen wollten.

Ulf, ein zurückhaltender Deutschlehrer, der seine rhetorischen Gaben nur selten aufblitzen ließ, erteilte ihnen ebenfalls eine Absage. Er fühle sich durch die Einladung geehrt, habe aber so wenig Zeit, dass er mit seiner Zeit „geizen“ müsste, um wenigstens seine eigenen literarischen Ambitionen pflegen zu können. Außerdem sei er schon seit langem kein Mann des Romans mehr, führte er am Ende der Unterredung hinzu. Sein Herz gehöre der epigrammatisch-lyrischen Form, so dass das Lesen eines Romanwerkes, und sei es noch so interessant, ihm kostbare Zeit stehlen würde.

Dieser prinzipielle Zweifel am Lesekreiskonzept wurde bei dem ersten Treffen des Lesekreises ausgiebig erörtert. Frank als Gastgeber kredenzte Pflaumen von Lidl und einen Aldi-Merlot und stellte die Frage, ob nicht in den Absagen von Wilfried und Ulf ausgereiftere Beziehungen zu Texten sichtbar würden als jene, die ihrem eigenen Lesekreis zugrunde lagen. Wilfried, der multiple Leser, schien die Vielfalt der Zeichen wirklich ernst zu nehmen, er ging offenbar a priori von einem so umfassenden Bedeutungsgehalt eines Werkes aus, dass aus seiner Sicht eine einmalige Lektüre unergiebig bleiben musste. Glichen sie selbst mit ihrer Liebhaber-Methode dagegen nicht einer literarischen Pauschalreisegruppe, die sechsmal im Jahr oberflächliche Stippvisiten in vollkommen unterschiedliche literarische Universen planten, ohne die Oberflächlichkeit, die mit diesem Modus verbunden war, wirklich zu erkennen? Marcel stimmte diesem Gedanken prinzipiell zu, entwickelte aber gleich anschließend die entgegengesetzte Position und stellte die Frage, ob Ulf, der Epigrammatiker, nicht sogar schon einen Schritt weiter sei. Vielleicht hatte er die Phase der multiplen Lektüre bereits hinter sich gelassen und erkannt, dass sich auch nach der fünften Lesung nichts Neues mehr erschloss, dass der Roman als Ganzes eine opulente, aber überflüssige Kunstform war, eine geschwätzige Gattung, mit der sich derjenige, dem es mit Stil und Inhalt wirklich ernst war, nicht mehr aufhalten durfte. Hatte nicht Adorno in seiner Kritik an den Sinfonien von Sibelius von den Noten gesprochen, die wie Betrunkene herumtorkelten, ehe sie vom Tisch fielen und für immer verschwanden? Ebenso verhielt es sich mit den unsäglichen Einschüben in den Romanen etwa von Karin Struck und Joseph von Westfalen, in denen zahlreiche Textpassagen keinerlei Funktion innerhalb des Gesamtwerkes erfüllten. Und hatte nicht Borges geschrieben: „Ein mühseliger und strapazierender Unsinn ist es, dicke Bücher zu verfassen, auf fünfhundert und mehr Seiten einen Gegenstand auszuwalzen, dessen vollkommen ausreihende mündliche Darlegung wenige Minuten beansprucht .“ So Marcel.

„Aber was ist mit dem Roman als Ganzem?“ fragte Frank. „Ist der Roman eine Kunstform mit der Bürde, ständig der Geschwätzigkeit anheimfallen zu können, oder ist er unter den Bedingungen der Moderne per se geschwätzig?“

Den Roman über das Element der Geschwätzigkeit zu definieren, kam Marcel vor, als würde man ein Hauptgericht durch seine Sättigungsbeilage beschreiben. „Niemand stört doch, dass sie da ist, weil man sie einfach nicht essen muss. Und wenn man sie isst, dann ist sie meist in der Lage, den scharfen Geschmack des Hauptgerichtes wohltätig zu neutralisieren, woraus doch wohl folge, dass man das, was man bislang als Geschwätzigkeit beklagt habe, mitunter auch eine ganz segensreiche Rolle spielen könne.“

„Eben“, meinte Lothar, „das könne man schon daran sehen, wie entspannend sich ihr eigenes Geschwätz über die Geschwätzigkeit gerade heute bei ihrem ersten Treffen auswirke.“

Da mussten alle lachen und schenkten sich ein weiteres Glas Pflaumenschnaps ein.

Lothar verwies darauf, dass das dreimalige Lesen eines Tausend-Seiten Werkes bei Wilfried und die Vorliebe für die Epigrammatik bei Ulf ja wohl Extremformen der literarischen Aktivität wären, die jedem gegönnt sein sollten, dass er sich aber durchaus darauf freue, gute Bücher in normalen Zeiten zu lesen, wobei er für sich in Anspruch nehme, den wesentlichen Gehalt eines Werkes nach einer einmaligen, wenngleich gründlichen Lektüre aufnehmen zu können. Und liege nicht genau der Vorteil ihres Kreises darin, dass das, was ihm möglicherweise entgangen sein sollte, ihm durch die anderen vor Augen geführt werden würde, so dass man mit Fug und Recht sagen könne, dass ein Lesekreis Wilfrieds multiples Lesen geradezu ersetze?

Das leuchtete allgemein ein, und wie zur Bekräftigung dieser Perspektive beschlossen Frank, Marcel und Lothar nach einigem hin und her die Aufnahme von Elke, die sich etwas ungefragt und gleichsam von der Seite her als leidenschaftliche Leserin kenntlich gemacht und als viertes Mitglied des Lesekreises ins Spiel gebracht hatte. Elke unterrichtete als Pädagogiklehrerin an der Schule, an der auch Lothar und Frank arbeiteten. Sie war eine adrette, immer gut gekleidete Endvierzigerin, die mit ihren angenehmen Umgangsformen eine beachtliche Hartnäckigkeit kaschierten konnte. Lothar war über Elkes Beitritt zunächst nicht begeistert, denn er hatte sie in Verdacht, dass sie zu Büchern das gleiche Verhältnis pflegte wie zu Schuhen. Zuerst sind sie das Allertollste, dann verschwinden sie für immer im Schrank. Auf der anderen Seite musste ihre Art des Lesens für den Lesekreis kein Nachteil sein. Während Lothar jedes Buch als Vorwurf las, warum er es selbst nicht geschrieben hatte, während sich Frank in den Romanfiguren wieder zu erkennen suchte und es Marcel nach formalen Raffinessen verlangte, las Elke nach ihrer eigenen Auskunft einfach nur, um sich zu entspannen, um aus dem Alltag zu fliehen, um etwas zu lernen, zu träumen oder auch nur, um über einem Buch wohlig zu entschlummern. Vielleicht würde sie deswegen der Anker sein, der ihren literarischen Ballon vor allzu dünner Luft bewahren könnte. So mochte ein jeder sich etwas anderes bei Elke denken, aber alle stimmten ihrer Aufnahme zu.

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