Morpheus - Die Legende von Ascardia

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Der König des magischen Landes Ascardia liegt im Sterben mit jedem Tag wird der Monarch schwächer, ohne dass seine Heiler und Zauberer etwas gegen seine auszehrende Krankheit unternehmen können. Schließlich sehen seine verzweifelten Berater nur noch einen Ausweg: Das Wissen und die Macht der bösen Hexe Lilith könnte ihrem König helfen. Doch die schwarze Königin lebt schon seit Jahren in Gefangenschaft in einem einsamen Turm am äußersten Ende des Reichs. In aller Eile wird eine Expedition ausgesandt darunter die Schwestern Cathrina und Mia; die eine als Soldatin des Königs, die andere als die fähigste Heilerin des Landes. Unterwegs droht der Gruppe jedoch nicht nur Gefahr in Form von Banditen und Wegelagerern finstere Gestalten im Inneren Ascardias spinnen ihre Intrigen, um die Reise zum Scheitern zu bringen

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hatte sie ihren Vater darum gebeten, sich neue beschaffen zu

dürfen, doch er hatte jedes Mal abgelehnt.

Dolche waren unsagbar teuer und er weigerte sich, ihr das nötige

Geld auszulegen.

Cathrina widerstrebte es, ihn überhaupt darum zu bitten, doch

schon bald war ihr keine andere Wahl mehr geblieben. Darüber

hinaus und das hatte sie mehrmals betont, sollte er die Dolche

nicht bezahlen, sondern ihr lediglich das Geld dafür leihen. Als

Soldatin brauchte sie schließlich anständige Waffen.

Seine Antwort blieb die gleiche. Und als ihr Vater ihr dann noch

herablassend unter die Nase rieb, dass sie nun langsam in dem

Alter sein sollte, für ihre Auslagen selbst aufzukommen, wusste

sie spätestens dann wieder, weshalb sie sich so lange dagegen

gesträubt hatte, dieses Thema überhaupt anzusprechen.

Sie hoffte inständig, dass Bodo ihr helfen konnte.

Cathrina fand ihn im hinteren Teil der Schmiede. Er war gerade

dabei ein Schwert fertigzustellen. Das Wasser zischte, als er den

heißen Stahl hinein hielt.

Sie wollte ihn nicht erschrecken und obwohl seine Türen immer

offen standen klopfte sie zaghaft an.

Er sah auf und blinzelte, als er sie entdeckte. Dann breitete sich

sein altbekanntes, zahnloses Grinsen auf seinem Gesicht aus.

„Cathrina! Wie schön! Ich bin hier gleich fertig, dann mach ich ein

Päuschen!“

„Keine Eile, Bodo. Lass dir Zeit.“

„Ich habe da etwas gehört …“, begann er und arbeitete weiter.

Cathrina war natürlich sofort klar, wovon er da sprach. Es musste

ein offenes Geheimnis sein.

„Ja?“

„Ist es wahr?“

„Das kommt darauf an. Was soll wahr sein?“, Bodo war von Natur

aus neugierig und es bereitete Cathrina eine gewisse Freude, ihn

ein wenig zappeln zu lassen, wie einen Fisch an der Angel.

„Jetzt spannt mich doch nicht so auf die Folter. Schon den ganzen

Morgen gehen hier Leute aus und ein. Junge Krieger, selbst der

Kommandant war heute schon hier.“

„Hawke? Tatsächlich?“

„Sehr richtig. Alle brachten sie mir Waffen. Schwerter, Dolche,

sogar einen Schild hatte einer dabei. Klingen, die ich schleifen

sollte. Das Schild hatte ein paar Beulen, die da nicht hingehörten.

Pfeilspitzen mussten ersetzt werden. Soviel hatte ich schon seit

Wochen nicht mehr zu tun.“

Auch wenn Gerbodo maulte, er liebte die Arbeit. Er lebte für seine

Schmiede.

„Einen der Männer, Ticzco hieß er, glaube ich, habe ich dann

schließlich gefragt, was denn anliegt, denn alles musste sehr

schnell erledigt werden …“

„Bis morgen früh …“

„Ja richtig. Und da erzählte er mir, dass sich ein paar Männer

auf den Weg nach Ribeon aufmachen. Und wisst Ihr, was mich

daran am meisten verblüffte?“

„Was denn?“, Cathrina kannte die Antwort bereits.

„Als er mir sagte, dass zwei der DuPuis Schwestern ebenfalls mit

auf diese gefährliche Reise gehen würden.“

„Aha …“

„Und jetzt erklärt Ihr mir bitte mal, warum ich das von einem

Fremden erfahren musste!?“

„Ich hatte noch keine Gelegenheit, Euch davon zu berichten. Es war

viel zu tun.“

„Verstehe …“

„Nun seid doch nicht böse, Meister Bodo! Natürlich hätte ich Euch

davon erzählt, aber es ist noch soviel zu erledigen. Mir schwirrt

schon der Kopf.“

„Hmm … Nun ja, verständlich. Also, Kind. Was kann ich für Euch

tun?“, Cathrina seufzte. Dann reichte sie ihm ihr Bündel, das er

langsam aufrollte.

„Oh weh! Kind! Die sind aber in einem schlechten Zustand!“

Sie nagte auf ihrer Unterlippe: „Ich weiß, Ser. Aber könnt Ihr nicht

trotzdem noch etwas retten?“

„Hmm … Ich weiß ehrlich gesagt nicht … Ich bin kein Hexer …“

„Vielleicht könnte ja ich etwas für Euch tun.“

Ohne, dass es Gerbodo oder Cathrina bemerkt hätten, hatte

Kristan die Schmiede betreten. Jetzt kam er zielstrebig auf sie zu

und schlang anzüglich einen Arm um ihre Hüfte. Als er versuchte

sie auf den Hals zu küssen, entwand sich Cathrina schnell seinem

Griff.

„Aber aber, meine Teure! Wer wird denn so schüchtern sein?“

„Was wollt Ihr hier, Kristan?“

„Ich habe gehört, dass Ihr uns für eine Weile verlassen wollt und da

dachte ich mir, wir genießen unseren letzten Abend bei einem

gemeinsamen kleinen Fest. Nur wir beide. Was haltet ihr davon?“

Er kam erneut näher und Cathrina wich zurück.

Sie hatte nichts gegen Kristan, aber sie hasste es, wie er sie

immer ansah und versuchte, sie bei jeder Gelegenheit

anzutatschen.

„Ich danke Euch für dieses überaus verlockende Angebot, Kristan,

aber ich habe noch unendlich viel zu tun. Und ich sollte morgen

früh ausgeruht sein …“

„Oh Ihr werdet ausgeruht sein … Verlasst euch darauf. So erholt

werdet Ihr Euch in Eurem ganzen Leben noch nicht gefühlt haben.“

Er versuchte wieder, sie an sich zu ziehen. Cathrina legte die Hände

auf seine Brust und versuchte ihn von sich zu schieben. Ohne

großen Erfolg.

„Habt Ihr nicht verstanden, was die Lady gerade gesagt hat? Ihr

sollt sie loslassen.“, Hawkes tiefe Stimme schallte durch die

Schmiede und Kristan erstarrte.

„Na sieh mal einer an, der Kommandant höchst persönlich!“, seine

Stimme triefte vor Abscheu.

„Hab ich gerade unbemerkt in Eurem Revier gewildert? Das

bedaure ich zutiefst.“

„Was redet Ihr da?“, Hawke wirkte leicht irritiert.

„Nun gut, meine Schöne. Dann will ich Euch nicht länger

aufhalten.“, er machte Anstalten Cathrina die Hand zu küssen und

nur ihre gute Erziehung hinderte sie daran, sie einfach weg zu

ziehen. „Kommt unbeschadet wieder nach Hause und seid gewiss,

dass ich hier auf Euch warten werde.“, er neigte höflich den Kopf

und ging zur Tür, „Ach eines noch, süße Cathrina. Achtet darauf,

dass der da Euch auf der langen Reise nicht anfällt. Ihr seid eine

wunderschöne Frau und der Himmel weiß, wozu solche Männer,

wie er einer ist, in der Lage sind, wenn sie solange ohne weibliche

Zuwendung verbringen müssen …!“

„Hurensohn!“, knurrte Hawke und wollte sich schon auf Kristan

stürzen.

„Nicht.“, Cathrina hielt ihn zurück, „Das ist genau, was er will.“

„Mag sein …“, er bleckte zornfunkelnd die Zähne, als er Kristans

Lachen hörte, das sich immer weiter entfernte, „Aber es ist auch

genau, was ich will.“

Er sah ihr in die Augen und dann auf ihre Hand, die seine Schulter

noch immer gepackt hielt. Schnell ließ sie ihn los.

„Nun, Schmied. Ist meine Waffe fertig?“

Gerbodo, der aus einem tiefen Traum zu erwachen schien, beeilte

sich in die Gänge zu kommen.

„Ja Ser. Hab sie soeben fertig gemacht.“ Er reichte Hawke sein

Schwert, das wie silbernes Mondlicht schimmerte.

„Gute Arbeit.“, er ließ ein paar Goldmünzen auf den Tresen fallen

und verließ ohne ein weiteres Wort die Schmiede.

Kurze Zeit sagten weder Meister Bodo noch Cathrina ein Wort.

Keiner von beiden konnte sich das eben Geschehene erklären. Sie

schüttelte den Kopf um ihn wieder frei zu bekommen.

„Bodo …?“

„Hmm?“

„Meine Dolche ?“

„Ah ja. Entschuldigt.“, er nahm die Waffen wieder in die Hand und

betrachtete sie aus jedweder Richtung, „Cathrina … Es tut mir leid,

aber selbst wenn ich sie schleife, poliere und auch den Griff

ausbessere werden aus ihnen keine anständigen Waffen mehr.“

Cathrina seufzte leicht resigniert: „Das dachte ich mir schon,

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