Ivonne Hufnagl
Die Legende vom Feuermal
Das Blut des Drachenvolkes
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Inhaltsverzeichnis
Titel Ivonne Hufnagl Die Legende vom Feuermal Das Blut des Drachenvolkes Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 – Jane und ihre Familie
Kapitel 2 – Der erste Schultag
Kapitel 3 – Ein kleiner Rundgang
Kapitel 4 – Der erste Unterricht
Kapitel 5 – Ein Unfall beim Essen
Kapitel 6 – Ein besonderer Abend
Kapitel 7 – Ein kleiner Wettstreit
Kapitel 8 – Das Geheimnis
Kapitel 9 – Die langweilige Braukunst und die interessante Zauberstabkunde
Kapitel 10 – Neuer Tag, neue Chancen
Kapitel 11 – Eine grauenvolle Nacht
Kapitel 12 – Eine witzige Sportstunde
Kapitel 13 – Ein größerer Rundgang
Kapitel 14 – Das Dodge-Fly-Fieber
Kapitel 15 – Erste Erkenntnisse
Kapitel 16 – Ein missglückter Versuch
Kapitel 17 – Ganz schön bissige Tiere
Kapitel 18 – Übung macht den Meister
Kapitel 19 – Dodge-Fly-Qualifikation
Kapitel 20 – Neue Erkenntnisse
Kapitel 21 – Schreckliches Halloween
Kapitel 22 – Der Tag danach
Kapitel 23 – Der Wettkampf
Kapitel 24 – Nach dem Wettkampf
Kapitel 25 – Ein großes Wiedersehen
Kapitel 26 – Das erste Zauberbowling
Kapitel 27 – Eine Winterwunderwelt
Kapitel 28 – Eine feurige Prüfung
Kapitel 29 – Kein guter Start
Kapitel 30 – Eine Vertrauensfrage
Kapitel 31 – Die Bewährungsprobe
Kapitel 32 – Dodge Fly im Teammodus
Kapitel 33 – Ein schöner Tag
Kapitel 34 – Das Verschwinden
Kapitel 35 – Suche nach Hinweisen
Kapitel 36 – Eine kleine Ablenkung
Kapitel 37 – Erste Ergebnisse
Kapitel 38 – Ein Training mit Stephen
Kapitel 39 – Große Enttäuschung
Kapitel 40 – Suche nach der Wahrheit
Kapitel 41 – Makos Geheimnis
Kapitel 42 – Der Zauberschirm
Kapitel 43 – Der Wridgewood
Kapitel 44 – Die Suche beginnt
Kapitel 45 – Der Wald
Kapitel 46 – Das Versteck
Kapitel 47 – Ereignisse in Kurzfassung
Kapitel 48 – Ein glückliches Ende?
Impressum neobooks
Kapitel 1 – Jane und ihre Familie
Es waren einmal zwei sich zankende Geschwister …
Damit wir uns nicht missverstehen, dies ist kein Märchen, ich habe es wirklich erlebt. Ich bin übrigens Tiberius Nicholai, aber alle nennen mich Nicholai.
Es war ein warmer Sommertag, der zwölfjährige Klars und seine Schwester Nami waren mit ihrer Mutter Jane in meinem Laden. Sie waren sehr ungeduldig und wollten unbedingt ein Eis haben. Ihre Mutter hingegen wollte hier noch ihren Schuleinkauf erledigen. Ich kann nur sagen, sie hat sich da den besten Laden ausgesucht, ich biete nur die beste Qualität an Zauberstäben, teilweise brauche ich Wochen, um einen neuen zu finden und dann erst die Schulung und die Pflege dessen. Das muss ich euch irgendwann noch genauer erzählen. Ohne meine Lehrlinge würde ich das alles zeitlich überhaupt nicht schaffen. Ich finde …
Oh, ich sollte euch vorerst nicht mit meinen Angelegenheiten stören, es interessiert euch sicherlich, wie es mit den Zwillingen weiterging. Ja, ihr habt richtig gehört, Nami und Klars sind Zwillinge. An diesem Tag brach Klars Kraft auf einmal aus ihm heraus. Dies war schon lange nicht mehr passiert, weshalb ihre Mutter schon gehofft hatte, dass es damals nur eine Phase gewesen sei.
Aber vielleicht sollte ich von Anfang an beginnen. Ich kenne die Fings schon sehr lange, bereits die Großeltern von Jane hatten ihrerseits den Zauberstab ihrer Tochter hier gekauft. Da war ich gerade noch in meinen Lehrjahren. Jane war ein nettes Mädchen gewesen, sehr schüchtern und stets höflich. Sie hatte ihr Gesicht hinter ihrem blonden, lockigen Haar versteckt. Damals war sie gerade zwölf, so wie viele Jahre später ihre Zwillinge bei mir. Professor Vellier sagte mir einmal, der Zauberstab würde sich seinen Meister suchen, doch halte ich das für reichlich übertrieben. Ich denke, es ist eher etwas Beiderseitiges.
Ich zeigte Jane einige Zauberstäbe und sie sollte den für sich bequemsten wählen. Es dauerte sehr lange, stets flüsterte sie ihren Eltern zu, was sie von dem Einzelnen hielt. Als sie den für sie richtigen Stab gefunden hatte, brauchte ich es nicht von ihren Eltern zu hören. Ich sah es in ihren glänzenden Augen, sie strahlten mir förmlich entgegen. Vielleicht kennt ihr das Gefühl, dass sie gehabt haben muss, es kribbelt im ganzen Körper und jede Faser weiß: es passt einfach perfekt.
Die Mutter lachte: »Natürlich, aus Kirschholz. Wie könnte es denn auch anders sein?«
Auf meinen fragenden Blick hin erklärte sie, dass Jane am liebsten die Farbe rot mochte und sie gar nicht genug von Kirschen bekommen konnte. Ich kann nur sagen, Kirschbaumholz ist perfekt, es sind sehr mächtige Stäbe und der Griff ist sehr weich und angenehm. Natürlich gibt es noch viele weitere Holzarten, die mächtige Zauberstäbe hervorbringen, aber zu Jane hätte wohl nichts anderes so gut gepasst.
Doch was dann einen Monat darauf passierte, kam in meiner Laufzeit erst Jahrzehnte später wieder vor, auch wenn ich nicht erwartet hätte, dass das jemals erneut geschehen könnte. Mister Crawford, dies war der ursprüngliche Familienname Janes, kam mit seiner Tochter im Schlepptau herein. Sie schaute auf den Boden und ich sah Tränen fallen. »Sind Sie mit dem Zauberstab nicht zufrieden, Sir? Oder brauchen Sie vielleicht noch etwas Bohnerwachs?«, erkundigte ich mich besorgt. Er gab Jane einen Klaps auf die Schulter und sagte: »Na los, zeig dem jungen Herrn, was passiert ist.« Und dann an mich gerichtet: »Es tut mir leid, ich weiß, dass so etwas eine Schande ist, ich kann es mir nicht erklären.« Erst jetzt konnte ich erkennen, was Jane in ihren Händen hielt: es war ihr Zauberstab…
Er war zerbrochen – in drei Teile.
Wieso ihr Vater es wie eine Schande gesehen hatte? Es ist schier unmöglich, einen zu zerbrechen. Sie sind hart wie Steine. Die Sehnen sind um den Knochen herum gebaut und stabilisieren ihn. Man müsste schon Maschinenkraft einsetzen, um das Unmögliche zu vollbringen. Und das Wichtigste: der Zauberstab würde sich dagegen wehren, er würde es nie zulassen. Es hatten sich schon Menschen, meist keine Zauberer, schwer verletzt, bei dem Versuch, einen zu zerstören.
Ich sah die beiden nur an und stotterte etwas von »Vorgesetzten holen«. Jane weinte herzzerreißend, dicke Tränen liefen ihre Wangen herab. Professor Vellier kam, mein damaliger Chef, der später sein Geschäft an mich übergeben würde. Ich wurde übrigens nie ein Professor. Die Studien, die dafür nötig sind, waren mir zu lästig. Ich bevorzuge die Praxis und würde mich trotzdem nicht als schlechteren Zauberstabmacher bezeichnen, vielleicht – ein alter Mann wie ich kann so dreist sein – vielleicht bin ich sogar ein besserer. Professor Vellier war stets in ein Buch vertieft, während ich mit den Stäben sprach, ihre Wünsche erfüllte und von ihnen so einiges lernen konnte, was ich wohl mit keinem Buch jemals hätte herausfinden können.
Aber nun wieder zu Professor Vellier, dieser äußerte sich ruhig zu dem Vorgefallenen: »Mister Crawford, ich verstehe nicht, wie so etwas geschehen konnte.«
Dieser erwiderte: »Ich leider auch nicht. Die Schule rief mich an. Sie sollten einen einfachen Kerzenzauber bewirken und irgendwie fing der Stab zu glimmen an. Jane wurde aufgefordert aufzuhören, doch sie konnte ihn scheinbar nicht loslassen und dann wurden Risse offenbar und er barst in drei Teile. Ich denke, sie ist wohl einfach nicht gemacht für das Zaubern. Ich stecke sie deshalb in eine andere Schule.«
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