Eileen Schlüter - Die erste Legende von Ashamur

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Es gibt viele Legenden im Königreich der vier Himmel, doch die erste prophezeit großes Unheil…
Eine uralte Prophezeiung hat sich erfüllt und versetzt das Königreich der vier Himmel in Angst und Schrecken.
Es scheint die Bestimmung einer jungen Magieträgerin zu sein, die den Geboten der Natur nach, gar nicht
existieren dürfte, die Rachegöttin, Oda-Rha aufzuhalten. Doch plötzlich wird sie selbst zur Gejagten, denn ein dunkles Geheimnis aus einer längst vergangenen Zeit holt sie ein und bedroht nicht nur eigenes Leben, sondern auch das ihrer Verbündeten…

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Eileen Schlüter

Die erste Legende von Ashamur

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Inhaltsverzeichnis Titel Eileen Schlüter Die erste Legende von Ashamur Dieses - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Die erste Legende von Ashamur Die erste Legende von Ashamur © by Eileen Schlüter 2021

Es gibt viele Legenden im Königreich der vier Himmel, doch die erste prophezeit großes Unheil... Eileen Schlüter Die erste Legende von Ashamur Dieses ebook wurde erstellt bei

Karte des Vierhimmelreichs Karte des Vierhimmelreichs

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

GLOSSAR

Eileen Schlüter 2021

Die erste Legende von Ashamur

Impressum neobooks

Die erste Legende von Ashamur

© by Eileen Schlüter 2021

Karte des Vierhimmelreichs

Prolog Reich der vier Himmel Westreich Hauptstadt Aracon Bei dem - фото 2

Prolog

Reich der vier Himmel,

Westreich - Hauptstadt Aracon

Bei dem köstlichen Duft des frischen mit Ziegenkäse gefüllten, gedämpften Hefebrötchens, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Wie lange war es her, seit er das letzte Mal etwas gegessen hatte? Zwei Tage, vielleicht sogar drei?

Zumindest hatte er in den vergangenen zwei Tagen hart arbeiten und allerlei Beschimpfungen und grobe Behandlungen der anderen Hafenarbeiter über sich ergehen lassen müssen, um sich das Geld für diese köstliche Mahlzeit zu verdienen. Sein Körper schmerzte noch immer von den schweren Lasten, die er von den Schiffen an Land geschleppt hatte. Die nächste Mahlzeit war nicht absehbar, denn er war bei weitem nicht der einzige Straßenjunge, der um Arbeit rund um den Hafen von Aracon bettelte. Die Aussichten, ein zweites Mal als Hilfsarbeiter angeheuert zu werden, standen ziemlich schlecht. Die anderen Jungen waren älter und wesentlich kräftiger gebaut, sodass sie mehr Säcke auf ihre, um einiges breitere Schultern hieven konnten als er. Dementsprechend hatte er sich so manche Beleidigung angesichts seiner schwächlichen Konstitution anhören müssen. Und dann hatte ihm der backenbärtige Hafenmeister doch glatt noch die Hälfte des verabredeten Lohns vorenthalten, mit der Begründung, seine gehbehinderte Schwester habe mehr Mumm in den Knochen und hätte in der Zeit dreimal mehr Säcke schleppen können.

Zu seinem Glück hatte der freundliche Turban tragende Straßenstandverkäufer, der seinem Aussehen nach einem Wüstenvolk angehörte, ein Auge zugedrückt und dem Jungen die zwölf Cuan erlassen, die ihm zum Erwerb des gefüllten Dampfgebäcks eigentlich gefehlt hatten. Der gute Mann schien großes Mitleid gehabt zu haben, beim Anblick des hungrigen Kindes mit den flehenden grauen Augen.

Er könne den Rest des Geldes einfach nächstes Mal bezahlen, hatte der Wüstenmann freundlich lächelnd gesagt und ihm das warme, duftende Hefebrötchen in die Hand gedrückt.

Sein Magen gab ein grollendes Geräusch von sich, das dem Knurren eines wütenden Wolfes nicht unähnlich war. Der Junge schob sich eine Haarsträhne aus den Augen. Unter der feinen Staubschicht wirkte das zerzauste, honigbraune Haar, das an seiner verschwitzten Stirn und den Wangen klebte, stumpf.

Es war Mittag. Die Mitsommersonne brannte ungnädig auf die stickigen Gassen der Stadt herab, während der beißende Gestank vom Hafen erbarmungslos in seine Nase kroch und einen Würgreiz auslöste. Er packte den Kragen seines zerschlissenen Leinenhemdes und zog den groben Stoff schützend über Mund und Nase. Nur weg von diesem Ort . Er hastete um eine Hausecke und folgte dem Weg in Richtung Stadtzentrum. In einiger Entfernung konnte er bereits den großen Marktplatz erkennen. Die grellbunten Planen der unzähligen Marktstände stachen ihm sofort ins Auge und er beobachtete einen Augenblick lang die Menschenscharen, die sich in der flimmernden Hitze eilig darunter herschlängelten.

Der Junge ließ sich unter einer von hunderten Spatzen bevölkerten, Schatten spendenden Zelkove auf dem weichen Untergrund nieder. Das fröhliche Zwitschern in der Baumkrone hoch über seinem Kopf wirkte auf eine unerklärbare Art tröstlich und zum ersten Mal seit vielen Tagen fiel diese innere Anspannung, die ihn stets begleitete, von ihm ab.

Das Dampfbrötchen in seiner Hand war immer noch angenehm warm. Er sog den Duft mit geschlossenen Augen tief in seine Lunge ein und wollte gerade den ersten Bissen nehmen, als ihn ein wütendes Grölen fast zu Tode erschreckte. Er riss die Augen auf, da traf ihn augenblicklich ein heftiger Schlag am Kopf. Im selben Atemzug flog seine Mahlzeit in hohem Bogen durch die Luft und landete im Dreck. Mit geweiteten Augen starrte der Junge auf das Brötchen, das von Schmutz und Staub bedeckt vor seinen Füßen lag, dann auf den Übeltäter, der es ihm auf brutalste Weise aus der Hand geschlagen und dabei seine rechte Gesichtshälfte gestreift hatte. Tränen brannten in seinen Augen, doch der, in seiner Brust anschwellende Zorn über den Angriff, der den Verlust seiner langersehnten Mahlzeit bedeutete, überlagerte den pochenden Schmerz an seinem Wangenknochen.

„Na wen haben wir denn da. Ist das nicht Kel – der kleine Schwächling?“ Ein großer Junge mit strähnigen, schwarzen Haaren und massigem Körper beugte sich bedrohlich über ihn. Eine tiefe dunkle Narbe zierte seine linke Schläfe. Doch vor allem an seinen auffallenden tiefschwarzen Augenbrauen, die über der Nasenwurzel übergangslos miteinander verbunden waren, erkannte Kel den Jungen sofort wieder. Er war einer der Hilfsarbeiter, die ihn während der Arbeit bei den Schiffen ständig drangsaliert hatten. Er war mindestens drei Jahre älter als Kel und wies schon eine ordentliche Gesichtsbehaarung auf. Seine Zähne waren braun und sein Atem roch sauer. Angeekelt wich Kel ein Stück zurück. Die zerklüftete Rinde des Baumes an dem er lehnte, bohrte sich in sein Fleisch.

Aus dem Augenwinkel sah er, wie sich zwei weitere Jungen näherten was seinen Herzschlag panisch in die Höhe trieb.

„Was willst du, Ocai?“, fragte er und versuchte seine zitternde Stimme unter Kontrolle zu bringen.

„Na, was denkst du wohl, Kel?“

Die anderen Jungen hatten ihn mittlerweile umzingelt. Er saß in der Falle.

Ocai zog seine mandelförmigen Augen zu Schlitzen zusammen. „Her mit deinem Lohn!“, grunzte er. „Wir haben uns den Rücken krumm gebuckelt und mindestens das Doppelte an Säcken und Kisten an Land geschleppt. Während du dich stundenlang an einer einzigen Kiste zuschaffen gemacht hast. Nächstes Mal solltest du dir besser Weiberarbeit suchen.“ Er lachte grimmig. Einer der anderen stemmte seine Fäuste in die Hüften und bäumte sich vor ihm auf. „Sozusagen haben wir deine Arbeit erledigt, daher steht uns auch der Lohn dafür zu. Also rück gefälligst das Geld raus!“

Kels Blick wanderte vorsichtig zu Boden, wo das gefüllte Brötchen mittlerweile unter den Füßen der Jungen platt getrampelt und gänzlich ungenießbar war.

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