Morpheus - Die Legende von Ascardia

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Der König des magischen Landes Ascardia liegt im Sterben mit jedem Tag wird der Monarch schwächer, ohne dass seine Heiler und Zauberer etwas gegen seine auszehrende Krankheit unternehmen können. Schließlich sehen seine verzweifelten Berater nur noch einen Ausweg: Das Wissen und die Macht der bösen Hexe Lilith könnte ihrem König helfen. Doch die schwarze Königin lebt schon seit Jahren in Gefangenschaft in einem einsamen Turm am äußersten Ende des Reichs. In aller Eile wird eine Expedition ausgesandt darunter die Schwestern Cathrina und Mia; die eine als Soldatin des Königs, die andere als die fähigste Heilerin des Landes. Unterwegs droht der Gruppe jedoch nicht nur Gefahr in Form von Banditen und Wegelagerern finstere Gestalten im Inneren Ascardias spinnen ihre Intrigen, um die Reise zum Scheitern zu bringen

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durchgeatmet hatte, klopfte sie an.

„Herein!“, die tiefe Stimme des Kommandanten war durch das

dicke Holz gut zu hören. Mia öffnete die Tür.

„Ihr habt meine Nachricht also bekommen. Gut. Tretet ein.“, sein

Blick blieb ausdruckslos und war weder freundlich noch feindselig.

Außer ihm befanden sich noch sieben weitere Männer im Raum

und einen erkannte Cathrina als Hawkes ersten Heerführer,

Kytschuld. Sie nickte ihm knapp zu und er erwiderte ihren Gruß.

„Wenn ich Euch kurz hier herüber bitten dürfte …“

Hawke ging etwas tiefer in den Raum hinein und blieb vor einem

langen Tisch stehen. Als sie näher trat, erkannte Cathrina eine

riesige Landkarte darauf.

„Also, machen wir es kurz. Gleich nach der Versammlung heute

Vormittag hat mich Helembertus, der Berater des Königs

aufgesucht.

Seine Majestät ist schwer krank, wie Ihr alle wisst. Laut

Helembertus geht es ihm immer schlechter. Seine Krankheit

übersteigt seine Fähigkeiten bei weitem. Helembertus sieht nur

noch eine Möglichkeit … Die schwarze Königin.“ Ein Raunen ging

durch die Menge.

„Die schwarze Königin? … Lillith?! Hat er den Verstand verloren?“,

rief einer der Männer aufgebracht. Hawke hob beschwichtigend die

Hände.

„Ruhig, Männer. Ich muss zugeben, dass auch meine erste Reaktion

ganz ähnlich ausfiel. Doch er könnte Recht haben. Lillith verfügt

über ungeahnte Zauberkraft und ist im Besitz großen Wissens. Nur

sie wäre vielleicht in der Lage seine Majestät noch zu retten.“

„Und wie kommt Ihr darauf? Sie ist eine Hexe! Verbannt in den

hohen Turm von Ribeon! Warum sollte ausgerechnet sie uns helfen

wollen?“, Kytschuld sah Hawke eindringlich an.

„Indem wir ihr die Freiheit schenken.“ Stille.

„Pff.“, machte einer der Soldaten, an dessen Name sich Cathrina

nur vage erinnern konnte.

„Als ob sie so dumm wäre, sich darauf einzulassen.“

„Wenn sie es nicht tut, müssen wir sie dazu zwingen. Das Leben

unseres Königs hängt davon ab.“ Kytschuld betrachtete die Karte

näher.

„Lillith ist nur eines unserer vielen Probleme. Ribeon liegt auf der

anderen Seite der Karte. Wir sind hier unten. Wir werden Wochen

unterwegs sein und die Reise wird alles andere als einfach.“

„Das stimmt. Deswegen muss sie gut geplant sein.“

Cathrina ließ den Blick durch die Runde wandern. Sie sah die

Zweifel in jedem einzelnen Gesicht. Und selbst Hawke schien sich

seiner Sache nicht allzu sicher. Aber er war entschlossen, das

konnte sie in seinem Blick sehen.

„Das einfachste wird sein, wenn wir nach Osten ziehen. In Kolkath

könnten wir auf Widerstand stoßen, darum wird es einfacher sein,

wenn wir direkt nach Lu’yasa reiten. Mit etwas Glück lässt uns

Mutter Benedicta unsere Vorräte aufstocken, bevor wir durch die

Lyriumwüste weiter nach Norden reisen …“

„Ihr wollt wirklich durch die Lyriumwüste ziehen?“

„Uns bleibt kaum eine andere Möglichkeit.“, er tippte mit den

Finger auf die Karte und zeichnete den Weg nach: „Hoch oben im

Norden ist nichts weiter außer Stein und Fels. Das könnte ewig

dauern und ist nicht unbedingt ungefährlicher als Bashima.“

Dem konnte niemand widersprechen. Aus diesem Grund waren

Catálash und Ribeon so unantastbar. Sie waren durch riesige

Gebirge oder tödliche Wüste wunderbar geschützt.

„In Catálash bekommen wir vielleicht noch einmal die Möglichkeit

ein wenig zu verschnaufen. Und selbst wenn nicht, da gibt es

unzählige Wälder, also Hunger droht uns dort nicht.“

Die Männer nickten, sie alle folgten Hawkes Beschreibung. Mochte

ihnen diese Vorstellung noch so widerstreben, sie alle werden

ihrem Kommandant ohne Murren folgen. Sie eingeschlossen.

„Wie kommen wir über den toten Fluss? Gerüchten zufolge kann

ihn niemand überqueren.“

„Ich weiß es noch nicht. Darüber mache ich mir Gedanken wenn es

soweit ist.“, Hawke richtete sich vollständig auf, „Männer, ich weiß

das wird eine harte und gefährliche Reise. In den Wäldern gibt es

Kannibalen und einen Haufen anderer Krimineller. Bashima ist

riesig und wird schwer zu überwinden sein. Doch genau aus diesem

Grund habe ich Euch ausgewählt. Ihr seid meine besten Männer

und ich würde Euch nicht etwas zumuten, von dem ich nicht

überzeugt wäre, dass Ihr es meistern werdet. Ich verlasse mich auf

Euch. Das Leben unseres Herrschers hängt davon ab. Wir tun es für

das Land, das wir lieben und ich erwarte, dass jeder Einzelne von

Euch bis an seine Grenzen geht …“

„Verzeiht, Ser. Aber ich verstehe nicht genau, was ich hier soll.“,

Mias Stimme klang fast schüchtern, als sie sich so direkt an den

großen Krieger wandte. Sein Blick wurde freundlich als er sie nun

ansah.

„Ihr, Melissa DuPuis, seid die fähigste Heilerin nach Helembertus in

ganz Ascardia und wahrscheinlich sogar in ganz Kalides. Wir

könnten Eure Fähigkeiten mit Sicherheit gut gebrauchen.“

„Aber ich bin keine Kriegerin …“

„Glaubt mir, ich würde Euch nicht solchen Gefahren aussetzen,

wenn ich nicht überzeugt wäre Euch beschützen zu können.“

Bei diesen Worten stieg Mia die Röte ins Gesicht: „Ich glaube Ihr

überschätzt mich.“

„Wenn man Helembertus Glauben schenken mag, untertreibe ich

sogar noch. Wir werden eure Heilkünste brauchen. Da bin ich

sicher. Und außerdem …“, nun fixierte er Cathrina, „Bin ich sicher,

dass Eure Schwester eher sterben würde, als dass sie zulässt, dass

Euch etwas zustößt. Habe ich nicht recht?“

„Das habt Ihr, Ser!“, Cathrina hielt seinem durchdringenden Blick

stand.

„Ihr würdet uns also einen großen Dienst erweisen, wenn Ihr uns

begleitet.“, Mia nickte und er wandte sich wieder an alle.

„Jeder von Euch hat den morgigen Tag dienstfrei. Ich erwarte von

jedem Einzelnen von Euch, dass er die freie Zeit nutzt, um sich auf

die Reise vorzubereiten. Kontrolliert Eure Waffen, die Pferde und

nehmt nur das Nötigste mit. Wir reiten übermorgen, bevor die

Sonnen aufgehen, los. Ihr könnt gehen.“

Aufbruch

Ein einziger Tag stellte sich schon sehr bald als viel zu kurz

heraus, um sich auf solch eine

Expedition vorzubereiten.

Cathrina hatte äußerst schlecht geschlafen. Immer wieder war sie

aufgeschreckt.

Bald war sie einfach aufgestanden. Schlaf würde sie in dieser Nacht

wohl keinen mehr finden. Bis zum Sonnenaufgang waren es noch

mehrere Stunden. Als sie hinunter ins Wohnzimmer kam,

entdeckte sie Mia, die in einem der Sessel saß und

gedankenverloren ins Feuer starrte.

„Kannst du auch nicht schlafen?“

Sie fuhr erschrocken hoch und die Decke in der sie eingehüllt war

verrutschte: „Himmel noch mal, Cathrina!“, rief sie vorwurfsvoll,

„Was tust du zu dieser späten Stunde hier unten?“

Cathrina schnaubte verächtlich. War ja nicht so, als dass Mia zwei

Jahre jünger als sie selbst war und es eigentlich an ihr gewesen

wäre diese Frage zu stellen.

„Ich konnte nicht schlafen. Und wie es aussieht, stehe ich damit

wohl nicht alleine da.“

„Ich plane nur den morgigen Tag.“

„Hast du denn gar nicht geschlafen?“

„Ein wenig, aber nicht viel. Ich konnte keine Ruhe finden.“

„Ja, das ging mir genauso.“

„Es ist soviel zu erledigen. Soviel an das zu denken ist. Ich habe

Angst, dass ich etwas vergesse, etwas Wichtiges. Was ist, wenn ich

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