Jo Hartwig - Robert im Bann des Lapislazuli

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Robert im Bann des Lapislazuli: краткое содержание, описание и аннотация

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Was zunächst wie ein ganz gewöhnlicher Geldraub aussieht, ist für Robert die gefährlichste Herausforderung, seit seiner ersten Begegnung mit dem Amulett. Unter dem Namen Phi hat sich der große Lapislazuli unbemerkt in Roberts Umgebung etabliert. Alle Menschen, die mit diesem Stein in Berührung kommen, unterliegen seinem dämonischen Einfluss. Das müssen auch der Hauptkommissar Werner und sein Assistent Fred Jarosch leidvoll erfahren. So baut sich Phi, mit Hilfe von Golubkardian, seinem menschlichen Helfer, eine alles beherrschende Organisation auf.
Sie will immer mehr Menschen in ihren Bannkreis ziehen und durch ein raffiniert gestricktes Netzwerk an Verbrechen unermessliche finanzielle Mittel erlangen. Die Spur führt Robert völlig überraschend in das Machtzentrum von Phi, der Zitadelle in Mainz. Dort keimt in ihm ein ungeheuerlicher Verdacht auf. Auf sich allein gestellt hofft Robert, das Unmögliche schaffen zu können…

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Jo Hartwig

Robert im Bann des

Lapislazuli

Inhalt

Überfall in der Schule

Eine erste Spur

Belastende Beweise

Geheimnisvolle Zitadelle

Mißbrauchte Magie

Geiselnahme

Verbrecherischer Organhandel

Phi`s Achillesferse

Maultrommeln greifen ein

Ein aussichtsloser Kampf

Robert im Bann des Lapislazuli

Jo Hartwig

Copyright 2012 Jo Hartwig

published at epubli GmbH, Berlin

www.epubli.de

ISBN 978-3-8442-1837-4

Überfall in der Schule

„Mann, Robert, da draußen ist tierisch was los!“, flüstert Tim seinem Banknachbarn Robert zu. „Die Wetterhexe verliert schon den Faden!“ Mrs. Weather, die Englischlehrerin mit dem Spitznamen „Wetterhexe“, wirkt tatsächlich so. Sie ist unkonzentriert und lässt, ganz gegen ihre Gewohnheit, Fehler in der Übersetzung durchgehen. Immer wieder fliegt ihr Blick nervös zur Tür, hinter der sich deutlich hörbar Unruhe breit macht. Endlich gibt sie sich einen Ruck, wirft ihre braune Haarmähne entschlossen nach hinten und geht auf den Flur hinaus. Die Tür schließt sie hinter sich. Alle in der Klasse spitzen die Ohren. Achim, normalerweise ein eher schwacher Typ, schleicht sich neugierig zur Tür und öffnet sie einen winzigen Spalt breit. Jetzt hören es alle: aufgeregt durcheinander redende Stimmen und Geräusche trampelnder Schritte. Stolz schaut Achim zu den anderen zurück, Anerkennung suchend für seinen Mut, doch plötzlich spürt er die Tür unsanft im Genick und taumelt. Die Wetterhexe kommt mit Elan in die Klasse zurück.

„Na, mein Lieber, was ist denn mit dir los, was machts du hier, hast du etwa gelauscht?“, wettert sie mit ihrer leicht rauchigen Stimme. „Bist du betrunken oder warum taumelst du so?”

Beschämt schleicht Achim wieder auf seinen Platz zurück. Er spürt das schadenfrohe Grinsen der anderen Schüler, als ob es wie Honig an ihm festkleben würde.

„Unser Schulleiter, Herr Direktor Gerlach, ist eben in seinem Büro überfallen und dabei verletzt worden. Gerade jetzt wird er mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.“ Nervös hantiert die Lehrerin an ihrer Brille: „Well, wenn ich mehr Informationen habe, werde ich es euch sagen. Aber jetzt machen wir mit unserer Übersetzung weiter. Achim, bitte nimm du den nächsten Absatz !“ Allmählich kehrt wieder Ruhe in der Klasse ein. Doch kaum ertönt das Pausenzeichen, scharen sich die Schüler zusammen und diskutieren lautstark, was da eben passiert sein könnte. Robert kann es kaum erwarten, die Klasse zu verlassen. Durch die geöffnete Tür zum Lehrerzimmer sieht er den Hausmeister mit verbundenem Kopf am Konferenztisch sitzen. Ein Sanitäter macht sich gerade an seiner rechten Hand zu schaffen. Einige Referendare laufen aufgeregt durch die Gegend, als ob sie ihr Nest suchen würden. Was ist da bloß passiert?

„Zwei Männer sind einfach hier hereingekommen und ins Büro des Direktors gestürmt!“ Die Sekretärin, Frau Niemann, sitzt noch immer fassungslos an ihrem Schreibtisch. Normalerweise wirkt sie sehr gepflegt, doch jetzt hängen ihr einige Haarsträhnen unordentlich ins Gesicht und ihre Miene ist völlig aufgelöst. Es ist ihr nicht gelungen, die beiden Burschen aufzuhalten. Sie wurde einfach grob in die Ecke gestoßen und mit einem Messer bedroht. Danach sind die zwei Kerle, ohne sich weiter um sie zu kümmern, in Gerlachs Büro weitergelaufen. Robert sieht gerade noch, wie zwei ihm unbekannte Männer, sicher schon Leute von der Kripo, die Treppe hochkommen und im Lehrerzimmer verschwinden. Dann ist die Pause vorbei und er muss zurück in die Klasse. Der Unterricht geht weiter. Tim stupst ihn in die Seite. „Ein neuer Fall für uns?“, flüstert er.

Robert spürt einen zweiten Stoß im Rücken. Das ist Chris, der hinter ihnen sitzt. Robert nickt seinen beiden Freunden zu. So wie es momentan aussieht, bahnt sich hier größerer Ärger an. Das kann er unmöglich alleine schaffen.

„Gleich nach der Schule treffen wir uns bei mir zu Hause, okay?“, kritzelt er hastig auf einen Zettel und schiebt ihn zu Tim hinüber.

„Geht klar“, schreibt Tim darunter und lässt den Zettel unauffällig nach hinten zu Chris wandern. „Super, auf so eine Gelegenheit warte ich schon lange!“, flüstert Chris nach vorne. Roberts Freunde lauern tatendurstig darauf, dass der Unterricht endlich zu Ende geht. Kaum ist die Klingel zu hören, schnallen sie ihre Inliner an und skaten in Richtung Hochhaus. Oben im elften Stock gönnen sich die Freunde erst mal eine Cola und teilen kameradschaftlich den Hackbraten, den Roberts Mutter als Mittagessen für ihren Sohn vorbereitet hat, durch drei. Endlich sitzen sie in Roberts Zimmer. Tim und Robert hocken auf dem Bett, Chris hat sich hinter dem Schreibtisch breit gemacht. Robert überlegt sorgfältig, wie er beginnen soll. „Könnt ihr euch noch an das Theater erinnern, als ihr mich im Keller zum Rauchen verführen wolltet?“, fragt er.

„Logo!“ Tim richtet sich auf. „Du bist damals klugerweise abgehauen.“

Robert nickt. „Und ihr zwei habt euch alleine eine reingezogen, richtig?“

„Na und, was war denn daran so schlimm?“, fragt Chris abweisend.

Robert hebt abwehrend die Hände. „Reg dich ab Chris, darum geht’s gar nicht. Wichtig ist, was danach geschehen ist: Ungefähr eine halbe Stunde später bin ich nämlich noch mal in den Keller runter gefahren um zu schauen, ob ihr noch da seid. Aber es war zu spät, nur die Luft war voll kaltem Zigarettenrauch, dementsprechend widerlich hat es auch gestunken ...“

Verblüfft schauen ihn seine Freunde an.

„Hey Mann, willst du uns etwa hier ’ne Moralpredigt halten?“, mosert Tim und boxt ihm herausfordernd in die Rippen. Robert zögert unsicher und überlegt. Verflixt, die Sache ist doch schwerer als er dachte. Wie soll er seinen Freunden bloß erkären, was damals passiert ist, ohne dass sie ihn für einen Spinner halten? „Nein, nein, es geht um was ganz anderes. Aber zuerst müsst ihr mir hoch und heilig versprechen, niemandem ein Sterbenswörtchen von dem, was ihr jetzt hören werdet, zu sagen!“ Die beiden Freunde nicken nur neugierig und versprechen es mit sichtlicher Spannung.

„Als ich schon gehen wollte, habe ich plötzlich eine zarte Stimme gehört, die meinen Namen gerufen hat. Erst bin ich erschrocken, aber dann habe ich am Boden zwei Ratten gesehen, eine weiße und eine schwarze“, fährt Robert mit leiser Stimme fort, ohne seine Freunde dabei anzuschauen. Irgendwie kommt er sich total blöd vor. Warum eigentlich, es entspricht doch der Wahrheit.

„Sie – sie haben mit mir geredet und mir gesagt, dass ich um Mitternacht nochmals in den Keller kommen soll. Natürlich habe ich es erst nicht geglaubt, bin aber trotzdem wieder hinuntergefahren, weil ich neugierig war. Und sie waren wirklich wieder da. Richtig feierlich haben sie mir ein Amulett gegeben, ein Zauberamulett.“

„He, was soll der Müll?“ Tim springt ärgerlich auf. „Zwei sprechende Ratten und ein Zauberamulett!? Machst du hier Märchenstunde mit uns, oder was?“

Chris, wie immer der Ruhigere, macht eine beschwichtigende Handbewegung zu ihm hin und schaut Robert gespannt an. „Nun lass Robert doch erst mal weitererzählen!“

Robert zieht Tim wieder aufs Bett zurück. „Komm, Tim, hör erst mal zu!“ Jetzt macht es ihm richtig Spaß, seine Freunde so aufgeregt zu sehen. „Ich weiß, dass es absolut unwahrscheinlich klingt, aber ich schwöre euch, es ist echt so passiert. Die zwei Ratten haben gesagt, sie haben sich für mich entschieden, weil ich standhaft war und mich nicht von euch zum Rauchen verführen ließ.“

Jetzt blicken sich Tim und Chris verständnislos an.

„Wegen so einem Mist bekommst du ein Zauberamulett?“, meint Chris schließlich.

„Das sollen wir dir abkaufen?“ Tim springt erneut voller Ungeduld auf. „Hey, du glaubst wohl, wir haben einen Getriebeschaden, was?“

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