Ludwig Witzani - Der asiatische Archipel

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Ludwig Witzani hat mit Flugzeugen und Bussen, Eisenbahnen, Motorrädern und Fähren die großen und kleinen Inseln des indonesischen Archipels erkundet. Er wanderte zu den Orang Urans von Bukit Lawang auf Sumatra und wohnte in den Stelzenhäusern von Komodo, der Insel der letzten Drachen. Er erkundete die Gewürzinseln Ternate und Tidore auf den Molukken und war wochenlang in Bali unterwegs, um den schönsten Tempel der Insel zu finden. Er erlebte den Sonnenaufgang auf dem Rand des Bromo-Vulkans in Ostjava und kroch in die Knochenhöhlen der Toraja auf Sulawesi. Im Hochland von Papua war er Gast in einem Steinzeitdorf und in Jakarta erlebte er am Nationalfeiertag ein Land im religiösen und politischen Umbruch. Das aktuelle Reisebuch eines notorischen Individualreisenden mit einer Schwäche für Tempel und Geschichte…

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Am Abend fuhren wir in die Innenstadt zum Hafenbecken des Singapur Rivers. Es handelte sich um einen breiten Mündungssee unmittelbar neben der Marina Bay, an dessen Ufern sich Promenaden, Geschäftshäuser und eine ganze Straße mit hochpreisigen Speiselokalen befanden. Ohne zu zögern bestellte Fabian bei einem Edelitaliener einen Nero d´ Avola, zu einem exorbitanten Preis, der ihm sehr gut schmeckte. Als ich ihn als Dank für seine Gastfreundschaft zu dieser Flasche Rotwein einlud, bestellte er gleich noch eine zweite Flasche, die ich inklusive des Abendessens auch noch bezahlte. Immerhin war ja auch der japanische Lehrer seinem Schüler etwas schuldig.

Aber es war gut angelegtes Geld, denn das Gespräch brachte viel Aufschlussreiches über Singapur zu Tage. Einen Wagen besitze er selbstverständlich nicht, erklärte Fabian, denn wenn man den Anschaffungspreis und die Lizenzgebühr für ein Fahrzeug, die in Singapur praktisch einen zweiten Kaufpreis ausmache, zusammenaddiere, könne man bis zum Lebensende U-Bahn fahren. Die drakonischen Strafen für Vandalismus und Vermüllung fand er voll in Ordnung, denn jeder wisse um diese Strafen, und wer sich den Luxus leiste, sie zu ignorieren, solle auch bezahlen. Das war der Fabian Purps, wie ich ihn kannte, ein konservatives Kraftpaket, dem man kein x für ein u vormachen konnte. Dass er sich gleich nach dem Abitur als Wehrpflichtiger freiwillig zu den Gebirgsjägern gemeldet hatte und in seiner Freizeit asiatischen Kampfsport betrieb, rundete das Gesamtbild ab. Diese robusten Basisdaten wurden mittlerweile allerdings durch zartere Ansichten ergänzt, in denen sich der veredelnde Einfluss seiner schönen Menschenrechts-Freundin bemerkbar machte. Sein Umweltenthusiasmus und seine Warnungen vor den die Gefahren des Klimawandels wirkten neben seinen sonstigen Ansichten, als hätte man von einem scharf gewürzten Gericht die Peperoni entfernt. Kein Zweifel, Fabian Purps befand sich nach zwei Flaschen Nero d´Avola im Einklang mit der Welt und genoss es sichtlich, seinem ehemaligen Lehrer die Welt zu erklären.

Am nächsten Tag war ich von morgens bis abends in Singapur unterwegs. Ich wunderte mich über die optimale Organisation des U-Bahn-Verkehrs, über die Sauberkeit auf den Gleisen und die zurückhaltende Höflichkeit der Menschen, wenngleich mir auffiel, dass sie nicht eigentlich fröhlich daherkamen. In Bangkok und mehr noch in Delhi oder Bombay war es erheblich dreckiger, trotzdem schien die Laune der Menschen viel besser zu sein als in dieser wie blankgeleckten Stadt. Sich immer nur an die Regeln zu halten, die zugleich eisern überwacht wurden, war gut für das Niveau der öffentlichen Ordnung, machte aber offenbar individuell wenig Freude.

Das erste, was ich von Singapur sah, als ich aus der U- Bahn stieg, war das Denkmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges: ein schmuckloser Obelisk, der von den ihn umgebenden Hochhäusern überragt wurde. Besser konnte man die Bedeutungslosigkeit solcher Denkmäler kaum darstellen. Die implizite Nachricht lautete: So schlimm konnte der Krieg ja wohl nicht gewesen sein, wenn schon eine Generation später neu erbaute Wolkenkratzer seine Denkmäler turmhoch überragten.

An diesem Vormittag lag ein wolkenfreier Himmel über Singapur, und obwohl es noch lange nicht Mittag war, entfaltete die Sonne bereits ihre Kraft. Wer hatte gesagt, dass das exakte Entfernungsmaß zwischen zwei Punkten in Singapur die Menge Schweiß sei, die man auf dem Weg von A nach B vergoss? So gut ich konnte, wich ich ins gekühlte Unterirdische aus. Geführt von einem indischstämmigen Straßenkehrer lief ich fast einen ganzen Kilometer durch schlauchartige U-Bahn-Zubringer und Malls, bis ich kurz vor der Marina Bay wieder das Licht des Tages erreichte. Mein zufälliger Führer hieß Ramin und war ein Tamile, der als junger Mann nach Singapur gekommen war. Er hatte in der Nachtschicht diverse U-Bahnhöfe gereinigt und befand sich nun auf dem Heimweg in die Vorstadt, wo er mit seiner Frau und vier Kindern lebte. Zweimal kamen wir auf unserem langen Weg durch die unterirdischen Verbindungsstraßen an schlafenden Obdachlosen vorüber, die es inzwischen also auch in Singapur gab. „Lange werden sie dort nicht liegenbleiben“, meinte Ramin. „Bald wird die Polizei kommen und sie wegjagen.“

Als ich kurz vor der Marina Bay die unterirdischen Tunnel verließ, traf mich der Anblick des umgestalteten Stadtzentrums wie ein Schock. Rund um eine direkt mit dem Meer verbundene Bucht war in den letzten 15 Jahren ein städtebauliches Ensemble der Sonderklasse entstanden, das in Asien seinesgleichen suchte. An der meereszugewandten Seite erhob sich das Bay Sands Hotel mit seinen drei fünfundfünfzigstöckigen Hochhäusern. Auf deren Dächern war über alle drei Häuser hinweg ein über hundert Meter langes steinernes Boot positioniert worden war, eine Arche Noah der Postmoderne, die auf dem Untergrund hypermoderner Architektur in eine ungewisse Zukunft steuerte. Ein neues Traumbild der Urbanität war geboren worden, eine überdimensionale Weltbarke, die in ihrem mittleren Teil von einem palmengesäumten Swimmingpool aus einen Blick über die gesamte Sechsmillionenstadt und das Meer erlaubte. Unterhalb des Bay Sands Hotels befand sich eine Mall und das Museum für Moderne Kunst, ein echter Augenöffner, denn es war als eine steinerne, sich entfaltende Blüte gestaltet, die sich hochhausgroß über dem Wasser der Bay erhob.

Beim Anblick der Marina Bay wurde mir klar, dass es ein Ausmaß an Stadtveränderung gab, dass alle früheren Besuche hinfällig machte. Aber hatte sich Singapur nicht schon immer permanent verwandelt, vielleicht nicht unbedingt ins Schönere, aber auf jeden Fall ins Effektivere? Singapur die „Löwenstadt“, war der Legende nach schon im 14. Jahrhundert gegründet worden. In Wirklichkeit aber hatte die relevante Geschichte der Stadt erst in dem Augenblick begonnen, als der britische Kolonialbeamte Stanford Raffles im Jahre 1811 seinen Fuß auf die unbedeutende Insel vor der malaiischen Stadt Johore gesetzt hatte. Raffles erkannte die exzellente strategische Lage der Insel und sorgte dafür, dass sie zu einem britischen Stützpunkt wurde, genauer gesagt: zu einem der Sprungbretter, von dem aus die Briten im 19. Jahrhundert Schritt für Schritt die Vorherrschaft und Kontrolle über die malaiische Halbinsel gewannen. Unter britischer Kolonialverwaltung erbauten Chinesen, Malaien und Inder eine staunenswerte Metropole, nicht Asien und nicht Europa, sondern ein drittes, das sein Anderssein bis in die Gegenwart erhalten sollte. Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1963 war Singapur schon im Jahre 1965 aus der malaysischen Konföderation ausgetreten, um sich in einer damals scheinbar aussichtslosen Kleinstaatlichkeit einzurichten. Doch dieser Kleinstaat gedieh gegen alle Wahrscheinlichkeit. Singapur wurde als Drehkreuz des Welthandels zu einem der asiatischen Tigerstaaten und hat inzwischen längst einen Großteil der europäischen Konkurrenten hinter sich gelassen. Der „Vater“ dieses staunenswerten Wirtschaftswunders, der Chinese Lee Yuan Kew, war im Jahre 2015 gestorben. Seine „asiatischen Werte“, d. h. die Verbindung von extremer Leistungsbereitschaft und Meritokratie, verbunden mit einer notfalls staatlich erzwungenen Gemeinwohlorientierung, hatten Singapur zu einer der wohlhabendsten Städte der Welt aufsteigen lassen. Nun hatte die Stadt das Stadium der bloßen Effektivität verlassen und war auch noch attraktiv geworden.

So nahe und plastisch der Gesamtanblick der Marina Bay mir an diesem Vormittag vor Augen stand, so kostete es mich einen langen Fußmarsch und beträchtliche Mengen Schweiß, ehe ich hinter dem Museum für Moderne Kunst den Eingang zum Bay Sands Hotel erreichte. Die gute Nachricht war, dass die Kosten für eine Übernachtung in diesem Hotel keineswegs so astronomisch hoch waren, wie ich erwartet hatte. Im Rahmen von Spezialangeboten war eine Übernachtung mitunter schon für etwa 200 Dollar zu buchen. Die schlechte Nachricht war, dass jeder Besucher, der nicht im Hotel logierte, für das Betreten des Oberdecks die stolze Summe von 25 Singapur Dollar berappen musste.

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