Gunter Preuß - Julia

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Julia: краткое содержание, описание и аннотация

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Julia ist zauberhaft! Von den Mädchen wird sie beneidet, von den Jungen begehrt.
Doch plötzlich ändert sich alles: Der vertraute Lehrer
Geht, eine neue kommt; in der Klasse brodelt's.
Zu Hause streiten sich die Eltern.
Pit, der gute alte Freund kapselt sich ab. Und da ist noch der gutaussehende Werner, den alle Mädchen anhimmeln…
Julia ist voller Unruhe, und eine unbekannte Sehnsucht verwirrt sie. Wie wird sie sich entscheiden?

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In Julia meldete sich wieder ihre zweite Stimme zu Wort: »Warum sollte sie dich eigentlich nicht fragen?«

»Bist du aber aufdringlich! Scher dich dorthin, wo der Pfeffer wächst!«

»Sind Zirkuskarten etwa ein Geheimnis?«

»Nein, aber ... «

»Was aber?«

»Ach nichts. Lass mich zufrieden! Meine Ruhe will ich haben!«

Julia hörte Ellen sagen: »Ich tue dir doch nichts, Juli. Wieso lass ich dich nicht zufrieden?«

»Entschuldige«, sagte Julia. Sie versuchte, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.

Frau Rosen sprach über das Leben von Karl Marx und Friedrich Engels. Sie begann zögernd. Aber was sie sagte, war für Julia neu und ließ sie zuhören. Herr Rohnke hatte auch oft über Marx, Engels und Lenin gesprochen. Aber bei ihm waren diese drei immer wie Götter erschienen, unfehlbar, denkmalhaft, hochstehend, unerreichbar. Bei Frau Rosen begannen sie Menschen zu werden.

Julia hatte das Gefühl, als säßen sie unter ihnen im Klassenzimmer.

Frau Rosen hatte eine Zeichnung mitgebracht, auf der Karl Marx auf einer Brücke stand, auf das Geländer gestützt, nur etwas herausgehoben aus dem Strom der Arbeiter, die, aus der Fabrik kommend, über die Brücke liefen.

Frau Rosen ließ das Bild herumgehen. Es dauerte lange, bis es Julia in die Hand bekam. Sie wunderte sich darüber, denn für gewöhnlich gingen solche Bilder schnell von Tisch zu Tisch. Aber dieses Bild hatte Julia noch nicht gesehen. Es war eine Grafikreproduktion. Julia erkannte bald den Zusammenhang zwischen dem Philosophen Marx und den Arbeitern. Und sie sah Karl Marx zum ersten Mal lächeln.

Frau Rosen sagte: »Die Grafik ist von einem jungen, noch unbekannten Künstler. Wie gefällt sie euch?«

Die Klasse schwieg. Nach einer Weile sagte Röbel: »Ich dachte, wir haben Geschichte. Aber da ist wahrscheinlich Zeichnen vorverlegt worden.«

Einige lachten beifällig. Julia sah Frau Rosen die Enttäuschung an. Es war, als ob sie noch kleiner, noch mädchenhafter wurde, als sie sich setzte.

Warum gibt sie so schnell auf, dachte Julia. Es war doch nicht schlecht, was sie in dieser Stunde gemacht hatte.

Sie wollte sich gerade melden, sagen, dass sie die Zeichnung ganz gut fände. Aber da war Liebscher aufgestanden. Er hielt den Kopf etwas gesenkt. Als er zu sprechen begann und aufblickte, sah sie, dass er aufgeregt war.

Liebscher rief: »Was ist denn das überhaupt für ein Bild? Wer ist denn der Mann darauf, der sich auf die Brücke stützen muss, um nicht umzufallen vor Schwäche? Karl Marx jedenfalls stelle ich mir anders vor! Ich erkenne ihn ja kaum in dem Menschengewimmel!«

Es war still in der Klasse. Liebscher stand noch immer. Sein Gesicht glühte. Er hatte die Hände geballt.

Julia wagte nicht mehr, etwas zu sagen. Ihr war so, als hätte sie eben Herrn Rohnke sprechen hören. Sie schämte sich fast, dass ihr das Bild gefallen hatte.

Frau Rosen war aufgestanden. Sie ging Liebscher zwei Schritte entgegen, blieb dann stehen und fragte: »Also, wie würdest du dir Karl Marx vorstellen?«

Liebscher wandte sich zur Klasse um und lachte herausfordernd.

»Wie ich mir Karl Marx vorstelle? Wie sich ihn jeder vernünftige Mensch vorstellt ... «

Liebscher zögerte. Er überlegte. Dann sagte er: »Es gibt doch genug Bilder und Denkmäler von ihm. Er ist groß, stark, klug ... «

»Ja, und weiter«, drängte Frau Rosen. »Wie ist er sonst noch gewesen? Groß und stark und klug sind viele Menschen. Aber gerade du willst ihn doch als einen besonderen Menschen erkennen. Was hat ihn dazu gemacht?«

Julia sah: Liebscher war in einer dummen Situation. Sie hätte auf diese Frage auch nichts zu antworten gewusst. Karl Marx war eben Karl Marx. Darüber hinaus hatten sie nie nachgedacht. Er war einer der größten Philosophen, hatte Frau und Kinder ... Julia überlegte ebenso krampfhaft wie Liebscher und alle anderen aus der 8b. Was war dieser Karl Marx für ein Mensch?

Liebscher raffte sich zu einer Antwort auf: »Mir ist ganz gleichgültig, ob er zu Mittag gern rote Grütze aß oder ob er wollene Unterhosen trug! Das will ich alles überhaupt nicht wissen! Will ich ihn sehen, gehe ich ins Erdgeschoß der Schule - da steht eine Büste von ihm. Die hat ein bekannter Bildhauer angefertigt.«

Liebscher hob das Geschichtsbuch hoch und zeigte es in die Runde. »Und hier drauf ist Karl Marx auch zu sehen!«

Julia erschien es, als wäre Frau Rosen blass geworden, als müsste sie sich mit ihren hinter dem Rücken verborgenen Händen auf den Tisch stützen.

Frau Rosen konnte die Aufregung in ihrer Stimme nicht verbergen. »Ja, und reicht dir das?«

»Und ob mir das reicht!«, antwortete Liebscher wieder sicher. »Herr Rohnke sagt auch immer: Wichtig ist nur das, was einer leistet!«

Röbel, Pele und einige andere klatschten Beifall. Ellen sagte stolz zu Julia: »Gegen Werner kommt sie nicht an. Er ist einfach große Klasse.«

Julia stimmte zu. Warum stritt Frau Rosen mit Werner Liebscher? Der Lehrer stritt mit dem Schüler - unmöglich! Aber doch war Julia gespannt, was die Rosen Liebscher entgegnen würde.

Frau Rosen lief jetzt vor der Tafel auf und ab. Man konnte es ihr ansehen, dass sie nach Worten suchte.

Sie sagte: »Nimm mal an: Ein Wissenschaftler entdeckt eine bisher unbekannte Energiequelle, die der Menschheit sehr viel nützen, aber auch sehr viel schaden könnte. Von ihm hängt es ab, in wessen Hände sie gerät. Ist es da gleichgültig, was er für ein Mensch ist? Bestimmt ist es egal, ob er rote Grütze zum Frühstück isst oder gern wollene Unterhosen trägt. Aber es ist bestimmt nicht gleichgültig, ob er verantwortlich denken kann oder ob er skrupellos seine Entdeckung verkauft. Begreif das doch: Mensch und Werk muss man zusammen sehen. Das eine lässt sich durch die Kenntnis des anderen doch viel besser begreifen!«

Es klingelte zur Pause. Liebscher war gleichgültig ans Fenster getreten. Er öffnete es und begann seine Brote zu essen, ohne der Lehrerin zu antworten. Er wendete ihr den Rücken zu. Das hieß: Ich habe jetzt Pause!

Frau Rosen packte ihre Bücher in die Tasche. Zögernd, unbefriedigt, wie Julia schien. Sie ging langsam zur Tür, drehte sich herum und sagte: »Der Ausflug in die Genossenschaft nach Köhra - wer ist dafür verantwortlich?«

Gerda Munkschatz und Röbel hoben die Hand.

»Gibt es da noch etwas zu besprechen? Kann ich helfen?«

Röbel warf einen Apfelrest zum Fenster hinaus. »Alles okay.«

Frau Rosen verließ das Klassenzimmer.

Liebscher wandte sich um und schrie: »Mit der diskutiere ich doch gar nicht! Was soll überhaupt dieses Gerede! Sie ist doch Lehrerin! Da hat sie mir doch was zu erzählen! Nicht ich ihr!

Und überhaupt - wie die über Marx spricht! Als hieße er nicht Karl Marx, sondern Müller, Lehmann oder Krause!«

Julia war nachdenklich geworden. Diese Fragen: Was war Karl Marx für ein Mensch? Wie hat er gelebt?, ließen sie nicht los. Aus ihnen erwuchsen wieder diese Fragen, die in letzter Zeit aufgetaucht waren und ihr Mühe machten, sie aus ihren Gedanken zu verdrängen.

Es waren unbequeme Fragen: Wer eigentlich ist Pit Janko? Was wissen wir von ihm? Oder wer ist Werner Liebscher? Ist er nur ein guter Schüler und sonst nichts? Reichte wirklich nur die Leistung, diese Eins oder Zwei im Zeugnis aus, um einen Menschen zu kennen, zu wissen, ob auf ihn Verlass war oder nicht? Und sie fragte sich: »Und wer bist du eigentlich, Julia?«

Sie stand auf, sagte laut: »Werner, ich glaube, du siehst das falsch. Ihr geht es nicht darum, Karl Marx zu Müller oder Schulze zu machen. Im Gegenteil, sie will uns zeigen, wer Karl Marx war. Was für ein Mensch, verstehst du. Ich jedenfalls habe ihn mir heute zum ersten Mal richtig vorstellen können. Ich meine, nicht nur auf einem Bild, sondern lebendig, als hätte er unter uns gesessen. So verstehe ich auch besser, was er gesagt hat.«

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