Ali Erbas - Schatten der Wahrheit

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Der Münchner Arzt Dr. Kayahan macht die Beobachtung, dass Jahre nach einer Gallenblasenoperation bei zwei seiner Patienten die rechte Niere nicht mehr zu finden ist.
Er vermutet zuerst ein noch unbekanntes medizinisches Phänomen und bittet den Chefarzt des renommierten Krankenhauses München Mitte um fachmännischen Rat. Damit hat er sich den falschen Ansprechpartner herausgesucht. Denn seit diesem Zeitpunkt gerät sein Leben aus den gewohnten Bahnen. Anschläge und Übergriffe auf ihn und seinen Besitz bestimmen von nun an seinen Alltag.
Er gibt jedoch nicht auf. Er verfolgt jede Spur mit vollem Engagement und setzt all die Puzzleteile zusammen; dabei macht er eine völlig unerwartete Entdeckung…

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Sie hatten den Patienten nicht retten können. So schnell verwandelte sich ein lebendiger Körper in eine Leiche. Ein winzig kleiner Fehler und er verabschiedete sich für immer.

Der blutverschmierte Körper lag nun leblos auf der Liege. Die Haut glänzte eigenartig, flau, unnatürlich.

Die Ärzte schauten mit müden und traurigen Blicken einander. Die Realität kreiste grausam über ihren Köpfen. Es gab kein Zurück mehr. Ihnen blieb nun nur noch ein einziger Schritt:

Die Wunde zuzunähen.

- KAPITEL 1 -

Iskenderun (Türkei), April 1979

„Nein, nein, nein… Ich werde nicht weinen!“, sagte er mit einer nur für ihn hörbaren Stimme, als würde er Selbstgespräche führen. Gelegentlich hielt er aber auch inne, so dass kein Ton aus seinem kleinen Munde herauskam. Seine Zunge bewegte sich jedoch immer wieder, auch wenn er seine Lippen stillhielt.

Aus seinem Gehirn schossen wie wild Befehle zu seinen Tränendrüsen, dass sie ohne Wenn und Aber trocken zu bleiben haben.

Der zwölf Jahre alte Emin-Can Kayahan, hockte in der Ecke des ca. 20 qm großen Zimmers und kämpfte mit sich, um nicht zu weinen. Seine Unterarme umklammerten die angewinkelten Knie und stützten dabei den Kopf mit den kurz geschnittenen Haaren. Die Beine zitterten unter dem Gewicht des Kopfes, als bestünde er aus purem Eisen.

Die durch das Fenster im Raum hinein dringenden Sonnenstrahlen schienen genau auf den Kopf, so dass seine hellen Haare noch heller aussahen.

Er wagte nicht, die Augen zu öffnen. Die Furcht, er könnte doch noch weinen, bereitete ihm großes Unbehagen. Er wollte nicht mal für eine Millisekunde die Umgebung wahrnehmen. Daher schloss er die Augenlider immer fester und immer fester, bis sie schmerzten.

Angst lag bereits von der Geburt an in seiner Natur. Er stritt seine Ängstlichkeit niemals ab und gab es offen zu. In Momenten, in denen er jedes Leid zu überwinden hatte, entwickelte er allerdings ungeheure Kräfte, so dass er nicht nur seine Gefühle, sondern auch seinen Körper völlig in Griff bekommen konnte. Weinen bedeutete für ihn nichts Anderes als Schwäche, Ratlosigkeit, Resignation. Das Geheul und Gekreische seiner Mutter und der beiden Schwestern ärgerten ihn bereits seit Morgenstunden. Er spürte wie ihre Laute in seinem Gehirn hämmerten und in seinem Gehörgang scheuerten, als bestünden sie nicht aus irgendwelchen physikalischen Wellen, sondern aus grobem Sandpapier, das hin und her geschoben wurde.

Dass das Weinen nur ein Begleitphänomen für Trauer oder aber für Freude darstellte, wusste Emin bereits seit der ersten Schulklasse. Damals starben seine Großmutter und die ganze Verwandtschaft weinte tagelang. Was hatte es gebracht? Nichts. Gar nichts. Die Oma kam nicht zurück.

Also, wozu denn weinen, fragte er sich immer wieder, wenn es ehe nichts bringt? Mit Weinen konnte man nichts erreichen. Das galt für seine Mutter, für seine Schwestern und ohne Ausnahme für alle Menschen. Daher fragte er sich, wie es wohl wäre, wenn seine Mutter und seine beiden Schwestern mit dem ganzen Geheul aufhören würden? Gab es eine bessere Lösung? „Nein“, flüsterte er.

Wie sollte er allerdings seine Mutter, die am lautesten weinte und ihre Hände wie ein Trauerweib in regelmäßigen Rhythmen auf das Gesicht schlug, zum Schweigen bringen? Und auch noch seine beiden Schwestern? Durfte er einfach aufstehen und mit einer harschen Stimme allen den Befehl erteilen, nicht mehr zu weinen? „Nein“, flüsterte er ebenfalls mit einer nicht hörbaren Stimme.

Er hob seinen Kopf hoch und wagte nun doch noch einen verstohlenen Blick in Richtung seines Vaters.

Der Vater, einst der stärkste Ringer des Dorfes, der nie einen Kampf verloren hatte und deswegen den Namen Der Sieger bekam, lag bereits seit mehr als drei Stunden im Bett und kämpfte mit dem Tod. Aus seinem weit offenen Mund kamen röchelnde Atemgeräusche, als würde jemand ihm die Kehle zudrücken.

Emin erkannte ein paar von Karies zersetzte Zähne am Oberkiefer. Die halb geschlossenen Augen zeigten einen dezenten Streifen der honiggelben Skleren, die in der Mitte in einen bräunlich-grünen Bogen der Iris übergingen. Die Wangen wiesen tiefe Gruben und ließen die Backenknochen deutlich hervortreten. Der einstig unschlagbare Ringer Hasan Kayahan bestand nun nur noch aus Haut und Knochen.

In dem Moment, als Emin die Augen wieder schließen wollte, wurde sein Vater erneut von einem kräftigen Schüttelfrost erfasst. Das ganze Bett bebte. Sein Körper verkrampfte sich. Der Oberkiefer ging auf und zu und klopfte wie ein Hammer regelmäßig auf die Unterlippe, die sich in den Mund hinein stülpte und blutete.

Die Mutter, die vom ständigen Schreien und Weinen inzwischen heiser war, schlug kräftiger auf ihr Gesicht. Es hat sich von den ganzen Schlägen dunkel rot verfärbt und zeigte stellenweise bläuliche Flecken. „Gott, hilf uns bitte! Gott, bitte… Bitte…!“ krächzte sie immer wieder zwischen ihrem Schluchzen.

Emin blickte vorwurfsvoll auf seine Mutter. „Wie kann man so viel weinen?“, ging ihm durch den Kopf. Prompt kam ihm irgendwoher die Antwort: „Weiber!“

Der Vater zitterte immer noch. Der Anfall hatte jetzt seinen Gipfel erreicht. Emin konnte das Beben des Bettes sogar bis in die Ecke spüren. Der Boden leitete es weiter.

„Ein Erdbeben müsste sich genauso fühlen. Vielleicht etwas stärker“ dachte Emin. Seine Blicke blieben während der gesamten Schüttelattacke auf seinem Vater haften. Mit müden Augen beobachtete er, wie ein neuer Krampf ihn vereinnahmte. Sein Körper bildete einen leichten Bogen wie eine Brücke. Der Kopf und die Füße berührten die mit getrocknetem Heu gefüllte Matratze. Die oberste Decke mit Blumenmuster wanderte mit dem Körper zusammen ebenfalls nach oben und rutschte zur Seite. Sie fiel geräuschlos auf den Boden.

Emin wartete einige Sekunden. Er stand auf und hob sie auf. Er legte sie auf die anderen Decken. Nun konnte er direkt auf das Gesicht seines Vaters schauen. Er sah wie Speichel ihm seitlich am Mund auf das Kissen rann.

Als er sich wieder hinsetzen wollte, begann sein Vater zu husten. Dieses neue Symptom veranlasste ihn, sich umzudrehen. Der Husten nahm an Intensität zu. Emin sah, wie mit jedem Husten Bluttropfen aus seinem Mund herausspritzten. Sie landeten auf der Decke, die er eben aufgehoben hatte, und wurden schnell abgesaugt, so dass sie dann nur noch aus einem roten Fleck bestanden.

Die Mutter hörte nun auf zu weinen. Ihre geröteten Augen ohne jeden Glanz ähnelten einem verwelkten Apfel. Leblos und matt. Mit einer für ihren Körper überraschend flinken Bewegung packte sie ihr Kopftuch, riss es herunter und sprang zu ihrem Mann. Sie presste das mit Pailletten gestickte Tuch sanft auf seinen Mund und fing die herumspritzenden Bluttropfen auf.

Nach einigen Minuten ging der Husten zurück und mit ihm sowohl der Krampf als auch der Schüttelfrost.

Emin, seine Mutter und die beiden Schwestern standen nun nebeneinander und schauten ängstlich auf den Körper, der reglos im Bett lag. Er atmete. Die Spannung auf ihren Gesichtern lockerte sich. Ein röchelndes „mir geht es besser“ brachte sie zu einem schwachen Lächeln.

Der Vater schlug seine Augen auf und betrachtete mit müden Augen seine Familie. Das Lächeln auf den Lippen war kaum wahrnehmbar. Er schlug seine Lider ein paar Male auf, um anzudeuten, dass er sein Bewusstsein wiedererlangt hatte.

Als sich die ganze Familie an diesem Tag erschöpft zum Schlafen legte, war es erst kurz nach 21 Uhr. Die Sonne war bereits seit zwei Stunden verschwunden und spendete ihr Licht nur über den hell scheinenden Mond, der wie ein gelber von einem grauen Nebelkreis umgebener Plastikball am Himmel hing.

Durch die offenen Fenster wehte zwar gelegentlich eine Brise frischer Luft. Diese reichte aber nicht aus, das Zimmer auch nur um ein paar Grad zu kühlen. Alle vier schwitzten, auch ohne Decke.

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