Karl-Heinz Jakobs - Die Frau im Strom

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Liebe, Lust, Leidenschaft bis hin zu sexueller Abhängigkeit einerseits, Karrieresucht und Angst vor dem sozialen Abstieg andererseits sind die Triebkräfte für das gewaltsame Ende einer heimlichen Affäre. Wie aus den Vernehmungsprotokollen hervorgeht, diskutierten Sasse und Edith fünfundneunzig Tage lang die verschiedenen Möglichkeiten, Liesbeth Koslowski aus der Welt zu schaffen. Dabei gelangen sie zu immer tieferen Einsichten über den Mord, so daß sie am Ende ihrer Überlegungen imstande waren, systematisch vorzugehen.
Karl-Heinz Jakobs erzählt in diesem Roman die von ihm sorgfältig recherchierte Geschichte eines fast perfekten Verbrechens, das 1959 in einer Kleinstadt in der DDR – begünstigt durch die gesellschaftlichen Umstände – geschehen ist und bei der Bevölkerung wie ihrer Obrigkeit Unruhe und Unmut auslöste, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.

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Ja, sagte Sonja.

Wollen Sie aussagen, sagte Stein.

Ja, sagte Sonja.

Ohne Rücksicht auf Ihren Mann? fragte Stein.

Ohne, sagte Sonja.

Ach, sagte Stein.

Drittes Kapitel

Der Mord wurde an einem milden Sommertag begangen, im Juni nahe des Dorfes Wiesenthal, das an der Elbe liegt, und die Täter ermittelten sie erst ein viertel Jahr später.

Als Markschat und Beer, um Aufsehen zu vermeiden, früh am Morgen Sasse im Park abfingen, stieg wärmend die herbstliche Sonne auf. An diese Sonne wird sich Sasse vor Gericht erinnern, ein dreiviertel Jahr später, denn so lange brauchten sie, um die verworrenen Fäden des Mordfalles zu entwirren. Während der Dauer des Prozesses hatte Sasse gehofft und gehofft, der Kelch möge an ihm vorübergehen. Er saß zusammengesunken und lauschte dem Singsang der Zeugen, der Anwälte und des Richters. An die stolz aufgerichtete Edith verschwendete er keinen Blick. Der Tag der Urteilsverkündung war wieder ein Junitag. Er lauerte und lauschte, war heiter beinah.

Erst als er spürte, wie die Sonne ihm den Rücken wärmte, wurde er unruhig. Da erinnerte er sich an jenen Morgen im September letzten Jahres, als er an der Seite des Chefarztes durch den Park der Herzklinik spazierte. An der Seite des Chefarztes Doktor Drescher fühlte er sich geborgen. Natürlich schmeichelte es ihm, so sichtlich vor allen anderen Patienten ausgezeichnet zu sein. Es, wird sich schon alles einrenken, dachte er, schließlich hat sich in meinem Leben immer alles zum Guten gewendet.

Doktor Drescher, namhafter Herzspezialist, plauderte und legte ihm den Verlauf seiner Genesung nach dem Herzinfarkt dar. Es war ein tröstliches und beruhigendes Bild, das Sasse von sich erhielt. Sasse sei überarbeitet gewesen, sagte der Arzt, habe nervlich gelitten durch immer neue Komplikationen seines Amtes. Die Gerüchte in der Stadt, die Schmierereien und Anpöbelungen hätten ihn dann rasch umschmeißen können. Aber das Schlimmste sei nun überstanden, Doktor Drescher trage sich mit dem Gedanken, ihn bald zu entlassen, wenn er einverstanden sei, heute schon.

Es war für Sasse selbstverständlich, daß der Chefarzt so mit ihm sprach. Seit er Direktor war, genoß er es, sich berichten zu lassen und gefragt zu werden, ob er einverstanden sei. Verbindliche Antworten zu geben, war für ihn seit langem Routinesache. Manchmal hatte er von sich den Eindruck eines Weisen, zu dessen Füßen sich die ratlose Welt lagert und auf Auskünfte aus seinem Mund wartet.

War beredt und einsilbig zugleich. Wenn sein Auftrag war, eine Weisung der Obrigkeit zu verkünden, eine befohlene Maßnahme durchzusetzen, die Sache der Obrigkeit zu verteidigen oder Zweifler herunterzu-putzen, ging er hin und sprach, und was er seinen Zuhörern mitteilte, blieb dann unwidersprochen. Andererseits aber war er auch zurückhaltend. Ja und nein sei deine Rede, sagte sich Sasse dann, alles andere ist vom Übel.

Ohne Drumrumgerede hatte er Entscheidungen getroffen, in denen es um hunderttausend Mark, sogar um Millionen ging. Eigenartig, dachte Sasse, als er an der Seite von Doktor Drescher durch den Park der Herzklinik schlenderte, wie eine Entscheidung zur materiellen Gewalt wird, wenn sie ein Mann trifft, der nicht zaudert und nicht zweifelt. Selbst Entscheidungen, die sich später als falsch herausstellten, hatten ihn nicht umwerfen können. Es gab Geschrei, Vorwürfe, bei ihm Zerknirschung. Hatte er aber die Geduld, Anschuldigungen anzuhören und bescheiden ja, ja, nein, nein zu antworten, so sank nach kurzer Zeit die Anklage in sich zusammen. Das Leben ging weiter.

Sasse freute sich so sehr über diesen Tag, daß er ein Geräusch überhörte. Das kleine Geräusch eines langsam laufenden Motors folgte ihnen schon eine Weile, doch der Doktor plauderte so anregend und zeigte ihm so viel Verständnis, daß Sasse nicht auf die Idee kam, sich umzuschauen. Die Sonne wärmte ihm, wie gesagt, den Rücken, dazu die Aussicht auf Tisch und Bett zuhaus. Er überlegte schon, mit wem er sich zuerst verabreden sollte. Am besten erst mal mit Edith. Dann fiel ihm Sonja ein.

Wie ist es, sagte er, als ich ins Krankenhaus kam, hatte die Polizei ihren Streifendienst erweitert, ist das noch so?

Aber nein, sagte Doktor Drescher, es hat sich alles eingerenkt.

Da nahm er sich vor, zuerst Sonja zu fragen.

In dem Augenblick fuhr langsam, von hinten kommend, ein Auto an ihnen vorbei und hielt vorn an der Krümmung des Weges. Sind die verrückt, dachte Sasse, das ist ein Parkweg, der ist doch gesperrt für Autos, er blickte Doktor Drescher von der Seite an,doch der schien solche Bedenken nicht zu haben. Zwei Männer stiegen aus, warfen die 'Wagentüren zu, zuerst der eine die linke, dann der andere die rechte. Sie knallten die Türen so ungestüm zu, daß der Wagen schaukelte. Standen unschlüssig, wie es schien. Der große kräftige Mann mit der randlosen Brille sagte ein paar Worte zu dem Begleiter. Der kleine dünne Mann stieß 'mit dem Fuß gegen dieVorderreifen, als wollte er den Luftdruck abschätzen. Als Sasse mit dem Chefarzt vorbeigehen wollte, trat der große kräftige Mann auf ihn zu und sagte:

Sind Sie Herr Sasse?

Ja, sagte Sasse.

Kriminalpolizei, sagte der große kräftige Mann, er hielt Sasse ein kleines aufgeschlagenes Heftchen hin, Hauptmann Markschat, ich muß Sie bitten, uns auf das Revier zu folgen.

Sasse sah verblüfft Doktor Drescher an. Der legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte:

Regen Sie sich nicht auf, es wird sich alles finden.

Er stieg mit den beiden Herren in das Auto und dachte, daß er immer hatte wissen wollen, wie es ist, wenn sie einen festnehmen, und er fragte:

Bin ich festgenommen? S

Markschat legte ihm die Hand auf die Schulter, ach, so ist das, dachte Sasse, und Markschat sagte:

Herr Sasse, Sie sind wegen des dringenden Verdachtes verhaftet, gemeinsam mit Edith Schilder am neunzehnten Juni Liesbeth Koslowski ermordet zu haben. Hier, er zeigte ihm ein beschriebenes farbiges Formular. Was? dachte Sasse, ausgerechnet rot? Das ist der Haftbefehl, sagte Markschat, wenn Sie bitte lesen würden, aber Sasse wollte nicht.

Ach, dachte er, das ist ja ganz einfach, wie die das machen, und er fragte:

Legen Sie mir Handschellen an?

Nein, sagte Markschat.

Nicht mal Handschellen, dachte Sasse. Lange wollte er nicht glauben, daß Doktor Drescher ihn aus der Klinik gelockt hatte, um Aufsehen bei der Verhaftung zu vermeiden. Ein Zellengenosse versuchte es ihm vergebens einzureden. Sasse vermied, mit anderen Häftlingen vertraut zu werden, als hätte er dadurch seine Schuld eingestanden.

Monate später, mit der wärmenden Sonne im Rücken und im Ungewissen darüber, welche Strafe Richter Pinthus aussprechen wird, dasselbe Gefühl: heraufziehendes Verhängnis, Staunen, wie simpel sich ein Prozeß entwickelt, und Enttäuschung. Eine halbe Stunde nur noch, dann wird er nicht mehr staunen, nicht mehr enttäuscht sein. Dann wird er die Schließmuskeln nicht mehr beherrschen können,und sie werden ihn hinausschleppen, weil die Beine versagen, weil die Zuschauer im Gerichtssaal anfangen, unruhig zu werden von dem Gestank, den er ausströmt.

Edith wurde kurz vor Mittag verhaftet. Schattenberg bat sie zu sich, um mit ihr die neuen Aufgaben nach der Wahl zu besprechen, wie er am Telefon erläuterte., Sie schwang sich gleich aufs Rad, und als sie am Gemüsegeschäft vorbeifuhr, sah sie frischen Blumenkohl im Schaufenster und hielt an. Im Laden sah sie noch Schnittlauch und Porree, und als sie am Gewerkschaftshaus ankam, hatte sie zwei Netze voll. Im Vorzimmer von Schattenberg genierte sie sich und bat die Sekretärin, die Netze abstellen zu dürfen. Die Sekretärin sah sie mit eigenartig vorwurfsvollem Blick an, und Edith dachte, warum hab ich nicht auf dem Rückweg eingekauft?

Die machten gerade zu, sagte sie entschuldigend zur Sekretärin, die aber antwortete nicht, sah sie weiterhin nur an.

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