Hannes Meier - Annas Chronik und...

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Annas Chronik und...: краткое содержание, описание и аннотация

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Tot liegt Anna im Sterbezimmer des Pflegeheims. Ihre fünf erwachsenen Kinder und ein Schwiegersohn halten Totenwache am Bett der Mutter. Danach kommt es in der Cafeteria zur Abrechnung. Neid, Missgunst, aber auch zutiefst verletzte Gefühle eskalieren zum Geschwisterkrieg, der immer groteskere Formen annimmt.
Bernhard, der Älteste, findet im Nachlass der Mutter Briefe und eine Chronik, in der Anna ihr Leben von den Kriegs- und Nachkriegsjahren bis zur Jahrtausendwende schildert: Die Enge ihrer schweizerischen Kleinstadt, die Macht der katholischen Kirche, ihre Angst vor Sünde und ewiger Verdammnis, die sie von einer Schwangerschaft in die nächste treibt, ihre Ehe mit Johnny, der bis zum Ende ihre große Liebe bleibt, auch wenn er sich dem Kindergeschrei mit Überstunden und Schützenfesten entzieht. Immer mehr schlägt Annas Verzweiflung in Wut um auf jene, die sie für die Ursache ihres Unglücks hält: Die Kinder…

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„Unser nächste Erbfall“, sagt Bernhard.

„Das glaube ich weniger. Tante Magdalena wird alles dem Kloster hinterlassen.“

Sie begrüßen die Tante, die sich ehrlich freut, auch wenn der Anlass traurig genug sei. Nur Bigi fehlt noch. Die komme immer erst im letzten Moment, weil sie sooo viel zu tun habe, erklärt Agnes mit einem Unterton von Missbilligung. Die Sterbeglocke fängt an zu bimmeln, Pater Frido fragt nach der Toilette. Urs beeilt sich und schiebt ihn mit wehendem Ornat Richtung Friedhofsgärtnerei. Die Trauergemeinde drängt sich durchs Kirchenportal, gerät ins Stocken, als ein Jaguar vorfährt. Die Tratschweiber stecken die Köpfe zusammen. Arthur steigt hinten rechts aus, links reißt der Chauffeur den Schlag auf, stilvollendet steigt Bigi aus dem Fahrzeug. Mutters Beerdigung verlangt natürlich nach dem richtigen Dresscode. Einerseits war Annas Tod eine Erlösung. Andererseits ist es trotzdem traurig, wenn eine Mutter stirbt. „Stille Trauer gepaart mit melancholischer Eleganz“ hat es Bigis Modedesigner auf den Punkt gebracht: Ein raffiniertes schwarzes Fähnchen, das knapp unter dem Knie endet und ein breitkrempiger Hut mit weißer Lilie und schwarzem Tüll vor dem Gesicht. Ohne Sonnenbrille. Arthur, ein hochgewachsener Fünfziger im eleganten schwarzen Samtanzug, sportlich braungebrannt, rasierter Kopf und blasierter Blick, bietet Bigi den Arm und führt sie zur wartenden Verwandtschaft. Man begrüßt sich, knapp und leise. Neben Arthur kommt sich Bernhard in seinem Anzug von der Stange fast schäbig vor und beschließt, in Anbetracht der noch zu erwartenden Trauerfälle, sich bei einem guten Herrenausstatter umzusehen.

Nach der Trauermesse schreiten Bigi und Arthur an der Spitze des Trauerzugs, direkt hinter dem Sargwagen, dazwischen nur noch Arthurs Chauffeur mit einem überdimensionierten Kranz: tropisches Grün mit weißen Gardenien. Wie angekündigt hatte Bigi es vorgezogen, anstelle einer Spende für das SOS-Kinderdorf ihrer Betroffenheit mit einem Kranz Ausdruck zu verleihen. Ebenso Agnes und Franz, die den Totengräbern vor der Messe ein Trinkgeld zugesteckt hatten, damit ihr Kranz bei Annas letztem Gang auf dem Sarg liegt. Aber jetzt fällt das Gebinde stark ab gegen Bigis Gardenien: kleines, simples Grün mit drei, vier weißen Rosen und einer schmalen Schleife, die wegen der Textlänge vom Sarg bis zum Boden hängt und bei jedem Windstoß lustig flattert: „In ewigem Gedenken – Deine dich liebende Tochter Agnes und dein tief betroffener Schwiegersohn Franz“. Am offenen Grab dann die nächste Niederlage. Der Chauffeur legt Bigis Kranz an der Stirnseite des Sarges nieder, während der Kranz von Agnes achtlos auf der Seite landet. Arthur ordnet die Schleife, auf der in goldenen Lettern auf purpurroter Seide zu lesen steht: „In unendlicher Trauer – Deine Tochter Brigit und Arthur“. Dann nimmt er militärische Haltung an und salutiert. Pfarrer Sturzenegger räuspert sich, Arthur tritt ins Glied zurück. Der Pfarrer hält eine kurze Ansprache, in der er Anna als aufopfernde Gattin und Mutter, voller Bescheidenheit und Gottesfurcht, würdigt.

„Entscheidend ist nicht, wie man glaubt – ob man in die Geisteshöhen der modernen Theologie vordringt oder dem einfachen Volksglauben seiner Kindheit treu bleibt – entscheidend ist, dass man glaubt. Wer glaubt wird selig, spricht der Herr. In diesem Sinne hat sich unsere liebe Verstorbene Anna Weber ihren Platz im Himmel ganz gewiss verdient. Amen“.

Beim anschließenden Leichenmahl in der „Krone“ fehlen einige. Franz hat Bernhards Einladung mit dem Hinweis quittiert, dass er schon bald wieder von seinem Anwalt hören werde. Und Arthur hat noch eine Sitzung.

Was sich für Doblers ziemt und was nicht – 1940 bis 1941

Am Sonntagabend begleitet Johnny Anna zum Bahnhof, was Agathe Dobler großmütig genehmigt hat – wer weiß, welches Gesindel sich im Schutze der kriegsbedingten Dunkelheit herumtreibt. Danach setzt er sich an seine neue Hermes-Schreibmaschine, während Anna traurig und beglückt zugleich in einem vollbesetzten Abteil der 3. Klasse einer neuen Arbeitswoche entgegen rumpelt. Johnny versucht, wie es so seine Art ist, dem Grundsätzlichen Worte zu geben. Am späten Abend geht er nochmals zum Bahnhof und wirft den Brief in den Einwurf am Bahnpostwagen der Südostbahn Richtung Zentralschweiz.

Wie jeden Montag steht Anna an der Hintertür von Schmalzers Anwesen und nimmt Vorräte entgegen, die ihr der Kolonialwarenhändler aus dem Lieferwagen reicht, als der „Pöstler“ um die Ecke biegt und ihr Johnnys Brief übergibt. Sie steckt ihn schnell in ihre blauweiße Arbeitsschürze, bringt die Lebensmittel in die ´Speis´ hinter der Küche. Der Brief glüht wie ein Stück Kohle in ihrer Tasche. Schließlich hält sie es nicht mehr aus, lässt Mostflaschen und Fettbarren stehen, setzt sich auf einen Schemel neben dem Lieferanteneingang und reißt das Kuvert auf.

13. Oktober 1940

Liebe Anna!

Verzeihe mir, dass ich Dir nicht von Hand schreibe (wie sich das eigentlich gehört), aber mit meiner „Hermes“ kann ich die Gedanken einfach besser in Worte fassen (und das Wichtige sogar rot hervorheben). Ich bin immer noch tief beeindruckt von der Charakterstärke Deiner lieben Frau Mama und bedauere natürlich, dass Deine Tante Rosa unpässlich war. Aber das lässt sich ja bestimmt nachholen. Auch der Kuchen hat sehr geschmeckt (man merkte schon, dass Du, liebe Anna, dabei Deine Hände im Spiel resp. in der Rührschüssel gehabt hast!) Überhaupt bin ich immer wieder froh, dass wir zwei uns gefunden haben. Wie unvollständig war doch mein Leben bisher, und wenn ich genau darüber nachdenke, was mir denn fehlte, so war es eine liebe Freundin, eine Lebensgefährtin, die mich versteht. Und dass ich in Dir all dies gefunden habe, und nicht nur dies, ein Mädchen mit Intelligenz, und reich an Liebe und Opferbereitschaft, ist wirklich das größte Glück, das ich bisher erleben durfte….

Plötzlich greift eine Hand über Annas Schulter und zieht den Brief weg. „Na, was schreibt er denn, der Schatz?“, grinst Schmalzer und macht sich einen Spaß daraus, seine empörte Perle verzweifelt nach dem Brief zappeln und ins Leere greifen zu lassen. „Geben Sie her! Das ist mein Brief!“, worauf er nur dröhnend lacht: „Dann hol ihn dir!“ Schließlich hält er den Brief hoch in die Luft, packt Anna mit dem andern Arm und presst sie gegen seinen dicken Wanst. Sie zappelt, schreit: „Lassen Sie mich los! Sofort!“ Sie befreit sich, packt den Brief und läuft wütend weg. „Das war doch nur ein Spaß, Anna!“, ruft Schmalzer noch hinter ihr her und lacht sich kaputt über seinen Scherz. Später, hinter verschlossener Kammertür, schreibt Anna:

15.Oktober 1940

Lieber Johnny,

das war aber sooo eine Überraschung, als ich heute Deinen Brief in der Hand hielt! Ich konnte es kaum erwarten, ihn zu öffnen und plangte (sehnte mich) richtig danach, dass Herr Schmalzer, der wie immer noch dies und das von mir wünschte, sich zurückzog und ich endlich auf das Zimmer konnte. Ich habe Deinen Brief inzwischen dreimal gelesen und alles jubelt in mir. Nun weiß ich, dass Du mich auch liebst. Und darum empfinde ich ein stilles, aber großes, unendlich großes Glück. Ein Glücksgefühl, das zusammengesetzt ist aus innerer Glut und äußerer Scheu. Gell Johnny, Du hast Geduld mit mir. So sehr ich mich nach Dir sehne, so bangt mir doch ein bisschen, ob ich Deine hochgesteckten Erwartungen auch erfüllen kann. Ob Du Dir nicht zu viel erwartest von Deiner Anna? Aber leider muss ich Dich auch sonst enttäuschen, denn so schnell, wie wir glaubten, werden wir uns nicht wiedersehen. Herr Schmalzer hat am Sonntag zwei H.H. als Gäste und da kann ich natürlich nicht weg. Diesmal sind es Missionare aus Rhodesien, die wegen des Krieges in der Schweiz gestrandet sind. Armer Johnny, schon wieder muss ich ein Opfer von Dir verlangen. Aber umso mehr freuen wir uns halt auf die übernächste Woche, gell!

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