Tod eines Soldaten
Sebastian „Wickie“ Klinkhammer
Impressum
Texte: © Copyright by Sebastian Klinkhammer
Umschlag: © Copyright by Sebastian Klinkhammer
Verlag: Sebastian Klinkhammer
Zum Nordschacht 25a
49497 Mettingen
sebastian.klinkhammer@gmx.de
Druck: epubli ein Service der
neopubli GmbH, Berlin
ISBN 978-3-7418-4417-1
Printed in Germany
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Für Papa
Die Menschheit erobert den Weltraum
Am 16. Juli 2049, genau achtzig Jahre nach dem Start von Apollo 11, starteten die Raumfahrtbehörden der Erde gemeinsam die Raumschiffe Dawn und Mars Cruiser zum Mars. Es setzte ein Zeichen des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit nach Jahren der Krise. Als sie am 29. Juli 2050 auf dem Mars landeten, entdeckten sie eine Art Wrackteil. Eine Woche später entdeckten sie ein Raumschiff, welches nicht von der Erde stammte. In dem Wrack waren Daten gespeichert, die niemand auf Anhieb verstand.
Erst nach fünf Jahren gelang es Forschern, die Chiffrierung zu knacken. Auf Grundlage der Daten war man in der Lage, leistungsstarke Antriebe bis hin zu Hyperraumantrieben zu entwickeln. Das Wettrennen um den Weltraum hatte begonnen. Die USA entdeckten zeitgleich mit den Russen den bewohnbaren Planeten Galloway im Epsilon-Eridani-System. Sie besiedelten ihn.
Im Jahr 2081 entdeckten die Japaner eine seltsame Raumstation im Alpha-Centauri-System. Sie flogen darauf zu und wurden plötzlich durch eine Art Blitzescheibe, wie der Kommandant es beschrieb, gezogen. Sie kamen im Cruxarm, am anderen Ende der Galaxis wieder aus. Fremde Schiffe nahmen die Japaner unter Beschuss. Die flüchteten durch das Portal zurück. Doch die fremden Schiffe folgten ihnen. Sie zerstörten die meisten Schiffe und brachten das Flaggschiff auf. Sie brachten es in das Argussystem auf den Planeten Feror. Er war eine einzige begrünte Stadt. In ihr tagten der intergalaktische Rat und der Senat. Diese fremde Spezies, die die Japaner angegriffen hatten, nannten sich Amarier. Sie brachten die Menschen vor den Rat und beschuldigte sie, gegen intergalaktische Gesetze zu verstoßen. Der Rat befand, dass die Menschen Neuankömmlinge wären und keine Ahnung von intergalaktischen Gesetzen hätten. Sie integrierten die Menschen in die Gemeinschaft. Das war 2082.
2194 passierte etwas, womit keiner gerechnet hatte: Es kam zum dritten Weltkrieg. Terroristen und Unzufriedene aller Art hatten sich zu einer Allianz zusammengeschlossen, welche die Stadt Cryson auf Eden besetzten. Ein Rückeroberungsversuch des UNSC schlug fehl und endete im Tod Tausender Zivilisten. Der anschließende Krieg war lang und brutal, er forderte Milliarden Todesopfer. Die galaktische Gemeinschaft schritt während des gesamten Konflikts nicht ein. 2196 ist der Höhepunkt des Krieges erreicht, die Terroristen greifen offen die Erde an. Bei der Verteidigung verlieren die Russen ihre halbe Flotte, können die Erde aber halten. Erst im Jahr 2202, nach Jahren brutaler Stellungskriegen, kapitulieren die Terroristen.
Mittlerweile ist die Galaxie wieder ein friedlicher Ort und die Menschheit konnte ihre Botschaft auf Feror 2202 wieder eröffnen. Sie ist kurz davor, einen Sitz im Rat zu bekommen, dem schon fünf weitere Völker angehören: die Arcarianer, das militärisch stärkste Volk; die Quaren, ein überaus intelligentes Volk; die Amarier, ein Ordnung liebendes „Bürokraten“-Volk; die Calarier, das älteste Volk; die Menarianer, das weiseste Volk. Insgesamt gibt es 347 Spezies im All. Billiarden von intelligenten Lebewesen, tausende von bewohnten Planeten. Wir sind nicht alleine!
Death Star, Langley 21:23
Matt betrat den Death Star, eine kleine Bar neben dem IBI-Hauptquartier. Leise lief Musik aus dem beginnenden 21. Jahrhundert. Die Lieder waren quasi schon antik, doch Matt liebte sie. Insgesamt war die Bar auf alt gemacht, ein langer Tresen mit Hockern davor, Tische im Raum verteilt und ein alter Spielautomat. Das einzige, was nicht in das Bild einer uralten Bar passte, war der große Holoschirm in einer Ecke, auf der gerade einer der beiden Conference Championships der Galactic Football League übertragen wurde: Seattle Seahawks gegen die Garun Heroes. Die Championships waren so etwas, wie die Halbfinals der Liga vor dem Super Bowl. Matt war glühender Seahawksanhänger.
Manche Dinge ändern sich auch nach zweihundert Jahren nicht.
Matt ging zu dem Tresen und setzte sich. Der Barkeeper kam zu ihm.
„He Matt, schön dich zu sehen. Was darf es sein?“
„Ein Neutron Star“, sagte Matt und schaute dem Spiel zu.
Der Quarterback der Seahawks warf gerade einen sensationellen Pass, doch der Fänger wurde von einem Hero gestoppt. Matt stöhnte auf.
„Der hätte den doch eh nicht gefangen“, meinte der Barkeeper.
„Ach halt die Klappe, Dave. Die Seahawks werden dieses Jahr den Super Bowl gewinnen.“
„Wahrscheinlich. Dort waren sie schon seit drei Jahren nicht mehr“, entgegnete der Barkeeper.
Er stellte Matt den Neutron Star, ein schwarzer Cocktail aus Tanarischem Ale und Orangensaft, hin. Matt nahm ihn und trank ihn in einem Zug aus. Der Cocktail brannte sich seinen Weg die Kehle runter. Dave wollte Matt schon einen Zweiten geben, doch der winkte ab.
„Hab gleich wahrscheinlich noch Dienst“, sagte Matt. „Es vergeht kaum ein Montag ohne irgendein Fall.“
Matt lehnte sich zurück.
„So viele Morde passieren doch gar nicht“, meinte Dave.
„Ich ermittle bei so ziemlich allem, was in die Zuständigkeit des IBI fällt. Und wenn es nur Taschendiebstahl ist. Ist auch egal. Michael wird bestimmt gleich anrufen.“
Wie aufs Stichwort klingelte Matts Handy. Er holte es raus und schaute drauf.
„Hab ich es nicht gesagt?“
Matt stand auf und verließ die Bar. Draußen blies ein eiskalter Wind. Matt ging ran.
„Was gibt’s, Michael?“, fragte Matt sofort.
„Dir auch einen guten Abend“, antwortete Michael ironisch. „Ein toter Soldat. Seine ID wird gerade überprüft.“
„Okay, wo seid ihr?“
„Washington Convention Center.“
„Ich komm sofort.“
Matt legte auf und ging zu seinem Wagen, einem Dodge Charger SRT Hellcat aus dem Jahr 2016. Er stieg ein und lies ihn an.
Zwanzig Minuten kam er an dem Conventioncenter an. Um das gesamte Gebäude waren Absperrungen aufgestellt worden und Soldaten des UNSC sowie Polizisten bewachten diese. Matt wunderte sich, wieso Soldaten vor Ort waren. Er parkte den Wagen am Straßenrand und ging zu der Absperrung. Ein Polizist verlangte seinen Ausweis. Matt zeigte ihn.
„Okay, Sie dürfen vorbei. Michael wartet im Foyer“, sagte der Polizist.
Matt ging durch die Absperrung und auf das Gebäude zu. Mehrere Leute der Spurensicherung in Plastikanzügen standen dort und nahmen Beweise auf. Matt drängte sich an ihnen vorbei in das Gebäude. Kurz sah er sich in der riesigen Halle um. Er entdeckte Michael neben dem Treppenaufgang. Michael war ein großgewachsener, braunhaariger Mann in Maßanzug. Seine Gesichtszüge waren leicht eingefallen und ein fein gestutzter Bart bedeckte sein Kinn.
Matt ging zu ihm. „Wo liegt der Tote?“, fragte er direkt.
„Auf dem Dach. Ich denke, das wird unser ungewöhnlichster Fall“, antwortete Michael.
Die beiden gingen die Treppe in den obersten Stock. Auch dort waren Leute der Spurensicherung. Durch einen Angestelltenaufgang gelangten sie auf das Dach. Ein kalter Wind wehte und ein leichter Nieselregen setzte ein.
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