Petra Gabriel - Tod eines Clowns

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In der besinnlichen Vorweihnachtszeit des Jahres 1960 wird in der Moabiter Arminiushalle ein Toter mit einem Fleischermesser im Rücken entdeckt. Die Ermittlungen führen Kriminaloberkommissar Otto Kappe ins Zirkusmilieu, denn der Ermordete hatte sich als Clown beim Zirkus Reiz verdingt. Schnell entzaubert der Kommissar die nur scheinbar heitere Zirkusatmosphäre. Hinter den Kulissen brodelt es: Die Frau des Zirkusdirektors hatte nicht nur ein Verhältnis mit dem toten Clown, sondern auch mit einem Stallburschen. Handelt es sich um einen Mord aus Eifersucht? Bevor Kappe diese Frage klären kann, muss er sich um einen weiteren Mordfall kümmern: Im Zirkus stößt die Polizei bei einer Durchsuchung auf ein Skelett und damit auf eine längst vergessen geglaubte Tragödie…

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Petra Gabriel Tod eines Clowns Der 26 KappeFall Kriminalroman Jaron Verlag - фото 1

Petra Gabriel

Tod eines Clowns

Der 26. Kappe-Fall

Kriminalroman

Jaron Verlag

Inhalt

Cover

Titel

Über die Autorin Petra Gabriel , geboren in Stuttgart, ist gelernte Hotelkauffrau, Dolmetscherin und Journalistin. Als freiberufliche Autorin lebt sie in Laufenburg und Berlin. Sie schreibt historische Romane, Jugendbücher und Krimis, zudem verfasst sie Kurzgeschichten. Ihren ersten Roman, «Zeit des Lavendels», veröffentlichte sie 2001. Im Jahr 2010 erschien ihr Mystery-Roman «Der Klang des Regenbogens», ihren siebten historischen Roman «Der Ketzer und das Mädchen», zur Geschichte des Konstanzer Konzils, brachte sie 2014 heraus. Zur Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug sie bereits drei Bände (zuletzt: «Kaltfront», 2014) bei. ( www.petra-gabriel.de )

Impressum Originalausgabe 1. Auflage 2015 © 2015 Jaron Verlag GmbH, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien. www.jaron-verlag.de Umschlaggestaltung: Bauer+Möhring, Berlin Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015 ISBN 978-3-95552-025-0

Kapitel Eins

Montagmorgen, 12. Dezember 1960

Kapitel Zwei

Rückblende: Sonntag, 27. März 1960

Kapitel Drei

Montagnachmittag, 12. Dezember 1960

Kapitel Vier

Dienstag, 13. Dezember 1960

Kapitel Fünf

Rückblende: Ostermontag, 18. April 1960

Kapitel Sechs

Dienstag, 13. Dezember 1960

Kapitel Sieben

Rückblende: Freitag, 10. Juni 1960

Kapitel Acht

Mittwoch, 14. Dezember 1960

Kapitel Neun

Donnerstag, 15. Dezember 1960

Kapitel Zehn

Freitag, 16. Dezember 1960

Kapitel Elf

Sonnabendmorgen, 17. Dezember 1960

Kapitel Zwölf

Sonnabendmittag, 17. Dezember 1960

Kapitel Dreizehn

Montag, 19. Dezember 1960

Kapitel Vierzehn

Dienstag, 20. Dezember 1960

Kapitel Fünfzehn

Mittwoch, 21. Dezember 1960

Kapitel Sechzehn

Donnerstag, 22. Dezember 1960

Kapitel Siebzehn

Freitagabend, 23. Dezember 1960

Kapitel Achtzehn

Freitagabend, 23. Dezember 1960

Kapitel Neunzehn

Freitagnacht, 23. Dezember 1960

Kapitel Zwanzig

Sonnabendmorgen, 24. Dezember 1960

Nachwort

Es geschah in Berlin …

Petra Gabriel, geboren in Stuttgart, ist gelernte Hotelkauffrau, Dolmetscherin und Journalistin. Als freiberufliche Autorin lebt sie in Laufenburg und Berlin. Sie schreibt historische Romane, Jugendbücher und Krimis, zudem verfasst sie Kurzgeschichten. Ihren ersten Roman, «Zeit des Lavendels», veröffentlichte sie 2001. Im Jahr 2010 erschien ihr Mystery-Roman «Der Klang des Regenbogens», ihren siebten historischen Roman «Der Ketzer und das Mädchen», zur Geschichte des Konstanzer Konzils, brachte sie 2014 heraus. Zur Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug sie bereits drei Bände (zuletzt: «Kaltfront», 2014) bei. ( www.petra-gabriel.de)

Originalausgabe

1. Auflage 2015

© 2015 Jaron Verlag GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

www.jaron-verlag.de

Umschlaggestaltung: Bauer+Möhring, Berlin

Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015

ISBN 978-3-95552-025-0

KAPITEL EINS

Montagmorgen, 12. Dezember 1960

FLEISCHERMEISTER FRITZ FECHNER war immer der Erste in der Moabiter Arminiushalle, auch an diesem trüben und nasskalten Dezembermorgen. Es war noch dunkel. Er fröstelte. Obwohl der Dezember des Jahres 1960 bisher mild ausgefallen war.

Er kam stets, wenn in der Halle noch Stille herrschte. Fechner brauchte diese morgendliche Ruhe fast wie eine Droge. Es faszinierte ihn stets aufs Neue, wie das hohe Gebäude zum Leben erwachte, wie die anderen Händler nach und nach ihre Stände herrichteten, wie die Stille von immer mehr Geräuschen, Stimmen, Lachen und Flüchen durchbrochen wurde, ehe die ersten Kunden eintrafen. Er liebte das Erwachen der Markthalle beinahe mehr als den geschäftigen Trubel am Tage. Dann konnte es laut werden, störend. «Für einen Schlächter», sagte seine Frau immer wieder, «… für einen Schlächter bist du eine ziemliche Mimose, Fritz.»

In der Arminiushalle war Wurst-Fritz eine Autorität. Bei seiner Frau Edith nicht.

Fechner entdeckte Blumen-Erika und brummte im Vorübergehen einen Gruß. Sie hatte ihren Jungen im Schlepptau. Eugen Schreiber von «Zilles Obst- und Gemüseoase» schlurfte an Fechners Auslage vorbei zu seinem Stand, nickte ihm zu und brummte ein mürrisches «Tach!», bevor er hinter seine Holzaufbauten strebte und begann, die Planen von den Kisten zu entfernen. Fechner dachte sich nichts beim Anblick von Schreibers knurrigem Gesicht. Sie hatten seit Jahren ihre Stände nebeneinander. Gemüse-Eugen war morgens immer muffig, besonders wenn die Sonne so spät aufging wie jetzt in der Vorweihnachtszeit. Er brauchte Licht, um sich in ein umgängliches menschliches Wesen zu verwandeln.

Fechner hingegen schoss morgens aus dem Bett wie angeknipst. Er liebte seinen Beruf, verstand ihn mehr als Berufung denn als Broterwerb. Bis auf das Schlachten selbst vielleicht, aber das war nun mal notwendig. Die Kollegen lachten, wenn Fechner behauptete, das Fleisch von behutsam und möglichst schmerzfrei geschlachteten Schweinen und Rindern schmecke einfach besser, sei saftiger. Sollten sie doch lachen! Er liebte es, die Schweinehälften zu zerteilen, die Arme bis zu den Ellbogen im Brät zu versenken, um Fett, Fleisch und Gewürze miteinander zu verkneten, ehe die Masse in den Naturdarm gestopft wurde. Kurz, Fleischermeister Fechner war ein Perfektionist und weit über Moabit, sogar weit über Berlin hinaus bekannt für sein hervorragendes Fleisch und seine würzigen Wurstwaren, insbesondere für die Blut- und Leberwürste, die er nach einem Rezept seiner schlesischen Großmutter anfertigte. In der Vorweihnachtszeit verkauften die sich besonders gut.

Er war an diesem Morgen deshalb schon kurz nach Mitternacht und nach nicht mehr als drei Stunden Schlaf aufgestanden und hatte in seiner Fleischerei einen gehörigen Vorrat produziert, für den Laden und für die Halle. Den Laden betrieb seine Frau, er verkaufte am Stand.

Bei der Ankunft des Gemüsehändlers hatte er die ersten Würste bereits hinter dem Glas seiner Theke aufgeschichtet und mit einigen Blättern Grünkohl dekoriert, gleich neben dem rosigen Schwein aus Plastik, das ein Kleeblatt im lächelnden Maul hielt. Fritz Fechners Ehefrau Edith fand, das Schwein sei eine für die Vorweihnachtszeit unpassende Dekoration. Doch Fechner bestand auf der Anwesenheit des Plastiktiers in seiner Auslage. Es brachte ihm Glück. So hatten seine Frau und er einen Kompromiss geschlossen: Das Schwein lag der Jahreszeit gemäß auf einem Bett aus Tannenzweigen, weihnachtlich mit Strohsternen dekoriert. Das einzig Ärgerliche an diesem Arrangement, fand Fechner, war die damit einhergehende Platzverschwendung. Denn um nicht den Unmut der Lebensmittelkontrolleure zu erregen, mussten seine Waren einen bestimmten Abstand zu den harzigen Zweigen wahren. Deshalb brachte er in der Auslage weniger Würste unter. Doch deswegen einfach so nachgeben? Nein! Ein Mann hatte schließlich seinen Stolz und musste zeigen, dass er der Herr im Haus war.

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