Petra Gabriel - Kaltfront

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Im Februar 1956 schießt Kriminalkommissar Otto Kappe bei einer Polizeirazzia gegen eine Fälscherwerkstatt eine flüchtende Frau nieder. Bis auf weiteres ist er vom Dienst suspendiert. Doch ungeduldig, wie er ist, stellt er heimlich Nachforschungen an. Und wer, wenn nicht sein Onkel, der Oberkommissar a.D. Hermann Kappe, könnte ihm dabei behilflich sein? Als die beiden die verletzte Frau im Krankenhaus besuchen wollen, ist sie verschwunden. Auf der Suche nach ihr kommen Otto und Hermann Kappe den Machenschaften des DDR-Geheimdienstes in die Quere. Sie stoßen auf Versuche des Ostens, die West-Berliner Energieversorgung zu sabotieren – und decken einen politischen Mord auf …
Es geschah in Berlin, bekannt als 'Kappe-Reihe', spiegelt in fiktiven Kriminalfällen das Berlin des 20. Jahrhunderts wieder. Petra Gabriel zeichnet in ihrem neuen Band – dem ersten, in dessen Mittelpunkt der junge Kommissar Otto Kappe steht – ein packendes Bild von dem Gegeneinander westlicher und östlicher Geheimorganisationen im Berlin der 50er Jahre.

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Petra Gabriel Kaltfront Der 24 KappeFall Kriminalroman Jaron Verlag - фото 1

Petra Gabriel

Kaltfront

Der 24. Kappe-Fall

Kriminalroman

Jaron Verlag

Petra Gabriel,geboren in Stuttgart, ist gelernte Hotelkauffrau, Dolmetscherin und Journalistin. Sie lebt als freiberufliche Autorin in Laufenburg und Berlin. 2001 wurde ihr erster Roman «Zeit des Lavendels» veröffentlicht. Neben historischen Romanen schreibt sie Kurzgeschichten und Krimis. 2004 gründete sie das Internet-Magazin 3land.info. 2010 erschien ihr Mystery-Roman «Der Klang des Regenbogens», 2011 ihr sechster historischer Roman, «Die Köchin und der König». Zur Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug sie bereits die Bände «Beutezug» (2012) und «Operation Gold» (2013) bei. ( www.petra-gabriel.de)

Originalausgabe

1. Auflage 2014

© 2014 Jaron Verlag GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien.

www.jaron-verlag.de

Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin

Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin

ISBN 9783955520236

Inhalt

Cover

Titel Petra Gabriel Kaltfront Der 24. Kappe-Fall Kriminalroman Jaron Verlag

Über die Autorin Petra Gabriel ,geboren in Stuttgart, ist gelernte Hotelkauffrau, Dolmetscherin und Journalistin. Sie lebt als freiberufliche Autorin in Laufenburg und Berlin. 2001 wurde ihr erster Roman «Zeit des Lavendels» veröffentlicht. Neben historischen Romanen schreibt sie Kurzgeschichten und Krimis. 2004 gründete sie das Internet-Magazin 3land.info. 2010 erschien ihr Mystery-Roman «Der Klang des Regenbogens», 2011 ihr sechster historischer Roman, «Die Köchin und der König». Zur Krimireihe «Es geschah in Berlin» trug sie bereits die Bände «Beutezug» (2012) und «Operation Gold» (2013) bei. ( www.petra-gabriel.de )

Impressum Originalausgabe 1. Auflage 2014 © 2014 Jaron Verlag GmbH, Berlin Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwertung des Werkes und aller seiner Teile ist nur mit Zustimmung des Verlages erlaubt. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Medien. www.jaron-verlag.de Umschlaggestaltung: Bauer + Möhring, Berlin Satz: Pinkuin Satz und Datentechnik, Berlin ISBN 9783955520236

KAPITEL EINS: in dem Kommissar Otto Kappe an einer Razzia teilnimmt und Probleme bekommt

KAPITEL ZWEI: in dem Hermann Kappe von seinem Neffen um Hilfe gebeten wird

KAPITEL DREI: in dem eine Frau verzweifelt nach ihrer Nichte sucht

KAPITEL VIER: in dem zwei Kappes heimlich eine Wohnung aufsuchen und nicht nur einen Toten finden

KAPITEL FÜNF: in dem Otto Kappe Zeitung liest und den Namen einer Unbekannten erfährt

KAPITEL SECHS: in dem ein Mädchen sich aufmacht, ein Geheimnis zu ergründen

KAPITEL SIEBEN: in dem zwei Männer über zwei weibliche Wesen reden

KAPITEL ACHT: in dem Otto Kappe die Kollegen und Ida Berkowitz einen alten Flakturm aufsucht

KAPITEL NEUN: in dem Hermann Kappe eine Menge über einen Nachrichtenhändler erfährt

KAPITEL ZEHN: in dem Hermann Kappe keinen Morgenkaffee bekommt

KAPITEL ELF: in dem zwei Kappes einem Mädchen zu Hilfe eilen

KAPITEL ZWÖLF: in dem ein Einbruch misslingt und ein Erpresser verhaftet wird

KAPITEL DREIZEHN: in dem Otto Kappe rehabilitiert wird und seinem Chef ein Geständnis machen muss

KAPITEL VIERZEHN: in dem Klara Kappe einen Brief unterschlägt und ihr Mann seinen Sohn trifft

KAPITEL FÜNFZEHN: in dem Otto Kappe und seinen Kollegen ein Verdächtiger abhandenkommt

KAPITEL SECHZEHN: in dem Lenchen im Kranzler schlemmt und verschwindet

KAPITEL SIEBZEHN: in dem Ida Berkowitz auspackt und Otto Kappe eine Überraschung erlebt

KAPITEL ACHTZEHN: in dem Kappe endgültig die Nase voll hat und sich ein Genosse erinnert

KAPITEL NEUNZEHN: in dem Lenchen gefunden wird und einen Mord schildert

KAPITEL ZWANZIG: in dem sich zwei Frauen kennenlernen und ein Anschlag misslingt

NACHWORT

Es geschah in Berlin …

KAPITEL EINS

in dem Kommissar Otto Kappe an einer Razzia teilnimmt und Probleme bekommt

DIE ERSTEN GRÜNEN SPITZEN der Krokusse und Tulpen hatten schon im Januar 1956 die Hoffnung auf Frühling genährt. Doch dann waren die Temperaturen in den Keller gerauscht. Anfang Februar herrschte sibirische Kälte in Berlin. Im Urbanhafen saßen Schiffe im Eis fest. Auf dem Landwehrkanal verdichteten sich die Eisschollen zu einer festen Decke, krachten aufeinander oder rieben sich knisternd aneinander. Und bei der Grünen Woche kämpfte das Grün gegen arktische Verhältnisse.

Das Haus am Fraenkelufer lag zwischen Urbanhafen und Admiralsbrücke. Dort war um 6.30 Uhr morgens noch alles ruhig. Hinter den Fenstern herrschte Dunkelheit. Die Sonne würde erst in knapp einer Stunde aufgehen. Vermummte Männer huschten wie Geister durch die frostklirrende Kreuzberger Nacht und nahmen die vereinbarten Positionen ein.

Kriminalkommissar Otto Kappe nickte zufrieden, obwohl er trotz der russischen Pelzmütze mit den Ohrenklappen, die ihm seine Frau Gertrud aufgenötigt hatte, erbärmlich fror. Lippen und Nase fühlten sich bereits taub an. Nur ein Gedanke wärmte ihn ein wenig: Heute würden sie den Laden plattmachen.

Sie hatten seit Monaten von einer Fälscherwerkstatt gewusst – aber nicht, wo sie lag. Dort wurden falsche BRD-Ausweise, West-Führerscheine, und, was die Polizei am meisten wurmte, West-Berliner Polizeiausweise hergestellt. Die Leute verstanden ihr Handwerk, wie die Ermittler zähneknirschend eingestehen mussten. Die Fälschungen sahen täuschend echt aus.

Dann hatten sie zu nachtschlafender Zeit einen anonymen Tipp bekommen, dass sich die Fälscher im Erdgeschoss des Hauses am Fraenkelufer aufhielten. Dass drei Schüsse gefallen seien und es womöglich einen Toten gebe. Der KkvD, der Kriminalkommissar vom Dauerdienst, hatte sofort alle Kollegen zusammengetrommelt, die auf die Schnelle erreichbar gewesen waren, inklusive des Pressesprechers. Denn das versprach eine Aktion zu werden, für die sich die Presse interessierte. Den Dauerdienst gab es seit 1954, und er hatte sich in den ersten beiden Jahren bereits bewährt.

Kriminalkommissar Otto Kappe und sein Kollege Jürgen Rückert, zuständig für die Schüsse und den Toten, waren direkt vom Schreibtisch herbeigeeilt. Sie hatten die bisher relativ ruhige Nachtschicht genutzt, um allerlei Papierkram zu erledigen. In den letzten Jahren hatte die Flut der Formulare und der von oben angeordneten Berichte explosionsartig zugenommen. Kappe und Rückert waren unter den Ersten gewesen, die von dem Hinweis erfahren hatten, und sofort zusammen mit Kollegen von den Inspektionen B I (Betrug) sowie B II (Schwindel, Falschspiel, Glücksspiel und Rauschgift) ausgerückt. Diese würden sich mit den Fälschern befassen und waren ebenfalls nächtens bei der Arbeit gewesen, weil sie mit Hochdruck gegen je einen leitenden Beamten der Berliner Finanzverwaltung und des Landesausgleichsamtes ermittelten. Der Vorwurf: Untreue, Betrug und Bestechlichkeit. Die beiden feinen Herren sollten persönlichen Bekannten sogenannte Aufbaudarlehen zugeschanzt haben. Aber nun hatte der Moabiter Haftrichter einen der beiden tatsächlich wieder laufenlassen. Die Kollegen waren auf 180 und nicht gewillt, diese Entscheidung auf sich beruhen zu lassen. Sie ackerten fast rund um die Uhr.

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