Aus dem Englischen von
Paul Fleischmann
www.hannibal-verlag.de
Widmung
Für meine Lieben,
Jules und Flora Easlea.
Danke dafür, dass ihr mein Herz zum Lodern bringt.
Impressum
Der Autor: Daryl Easlea
Deutsche Erstausgabe 2014
Titel der Originalausgabe:
„Without Frontiers: The Life & Music of Peter Gabriel“
© 2013 Omnibus Press
ISBN: 978-1-78038-315-6
Umschlagdesign: © Fresh Lemon
Bilderauswahl: Jacqui Black
Foto Buchvorderseite: © Peter Noble/Redferns
Foto Buchrückseite: © Jerome Brunet/ ZUMAPRESS.com/Alamy
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Übersetzung: Paul Fleischmann
Lektorat und Korrektorat: Verena Zankl
© 2014 by Hannibal
Hannibal Verlag, ein Imprint der KOCH International GmbH, A-6604 Höfen
www.hannibal-verlag.de
ISBN 978-3-85445-460-1
Auch als Hardcover erhältlich mit der ISBN 978-3-85445-459-5
Hinweis für den Leser:
Kein Teil dieses Buchs darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, digitale Kopie oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlags reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden. Der Autor hat sich mit größter Sorgfalt darum bemüht, nur zutreffende Informationen in dieses Buch aufzunehmen. Es kann jedoch keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind. Der Verlag und der Autor übernehmen weder die Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für Schäden jeglicher Art, die durch den Gebrauch von in diesem Buch enthaltenen Informationen verursacht werden können. Alle durch dieses Buch berührten Urheberrechte, sonstigen Schutzrechte und in diesem Buch erwähnten oder in Bezug genommenen Rechte hinsichtlich Eigennamen oder der Bezeichnung von Produkten und handelnden Personen stehen deren jeweiligen Inhabern zu.
Es wurde alles versucht, um die Rechteinhaber der Fotos in diesem Buch aufzuspüren, aber ein oder zwei waren unauffindbar. Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die jeweiligen Fotografen mit uns in Verbindung setzen würden.
Inhalt
Prolog: Ein Mann, der für seine Kunst keine Kompromisse einging
Einleitung: Ein echt interessantes Leben
Teil I – Von Genesis …: 1950–1975
1: Lebe lieber unauffällig
2: Heulen, masturbieren oder beides: Charterhouse
3: Lauscht und versetzt euren Verstand in das Klangspektrum
4: Grüße aus dem Cottage
5: Charisma Records
6: Wenn Keith Emerson sie gut findet, müssen sie ja gut sein
7: Niemals frei von Sorgen
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8: James Brown trifft Horrorkabinett trifft Rummelplatz-Revue
9: GmbH für Liebe, Frieden und Wahrheit: Selling England By The Pound
10: Eine Irrfahrt ins Ich: The Lamb Lies Down On Broadway
Teil II – Ich werde euch mein anderes Ich zeigen: 1975–1986
11: Ausstieg aus der Maschinerie
12: Wenn man das Unerwartete erwartet
13: Mit Maß und Ziel
14: Glücklich im Dunkeln
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15: Ein neues Zeitalter elektronischer Skifflemusik: Security
16: So begeistert wie wir: WOMAD
17: Ein Abstecher ins Kino
18: Das Beben in den Hüften: So
Teil III – … zur Offenbarung: 1986–2013
19: Das Leben als großes Abenteuer: So und die Folgen
20: Zweifelsohne Rhabarber
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21: Düster und klebrig
22: Projekte diesseits und jenseits der Musik
23: Ein allgemeines Gefühl wunderbaren Grauens: Up
24: Mann des Friedens
25: Diese Art der Leichtfüßigkeit: Scratch My Back
26: Familienfoto
Nachwort: Peter ist nun einmal Peter
UK-Diskografie
Bibliografie
Danksagungen
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„Was mich anturnt, ist das Gefühl, auf jungfräulichem Schnee unterwegs zu sein.“
– Peter Gabriel, 2007
„Manchmal bin ich stolz auf meine Fehler, solange ich sie mit Überzeugung begangen habe.“
– Peter Gabriel, Star Test, 1989
Oktober 1982. Es schüttet wie aus Eimern. Im Herzen Englands spielen sechs Männer Songs, die sie im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts geschrieben haben, um den Traum ihres ehemaligen Sängers, der sich für diesen Abend noch einmal zu ihnen gesellt hat, am Leben zu erhalten. Aus rechtlichen Gründen können sie nicht unter ihrem eigentlichen Namen – Genesis – auftreten, weshalb sie bei diesem einmaligen Anlass als „Six of the Best“ auf der Bühne stehen: eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Bestrafung mit dem Rohrstock, die an englischen Privatschulen zum Alltag gehörte, und eine geschickte Anspielung auf Charterhouse, wo sie sich einst kennengelernt hatten und die damals berüchtigt war für die Anwendung körperlicher Züchtigung. Nur die griechisch anmutende Schrift, in der ihr Bandname im Programm geschrieben ist – eine Schrift, die auch für das Logo ihres Albums von 1974, The Lamb Lies Down On Broadway, verwendet wurde –, gibt einen Hinweis auf die Vergangenheit dieser Herren.
Der Sänger, Peter Gabriel, hatte sich sieben Jahre zuvor einigermaßen freundschaftlich – und für die meisten doch sehr überraschend – von der Gruppe verabschiedet. Da er zwischen 1967 und 1975 der Frontmann, Sprecher und einer der Songwriter gewesen war, hatten nur wenige nach seinem Ausstieg der Band gute Überlebenschancen eingeräumt. Aber obwohl sie sich dagegen entschieden hatten, ihn zu ersetzen, waren sie sogar noch erfolgreicher geworden – mehr, als es sich wohl je jemand hätte vorstellen können.
Gabriels Karriere jedoch verlief – nachdem er der Band den Rücken zugekehrt hatte – alles andere als geradlinig. Ihm war sein künstlerischer Ansatz wichtiger als kommerzieller Erfolg, womit er eine ganz neue Schar von Anhängern gewinnen konnte. Damals hatte er bereits ein Mainstream-Rock-Album mit den besten amerikanischen Session-Musikern eingespielt sowie ein weiteres, das teilweise in New York entstanden war und die Stadt in der Ära von New Wave und Disco widerspiegelte, aufgenommen. Außerdem – und das war am entscheidensten – hatte er eine weitere LP veröffentlicht, die die Richtung für seine zukünftige klangliche Orientierung weisen sollte. Diese Schallplatte enthielt mit dem Song „Biko“ auch den Track, der für seine Karriere mehr Bedeutung haben sollte als alles, was er bis dahin aufgenommen hatte bzw. noch aufnehmen würde. Der Song, der von Stephen Bantu Biko, einem südafrikanischen Studentenführer, der im September 1977 in Pretoria in Polizeigewahrsam ums Leben gekommen war, handelte, war unverhohlen politisch und mischte afrikanische Trommeln und das tiefe Dröhnen von Dudelsäcken zu einer hymnischen Nummer, die die bemerkenswerte Eigenschaft besaß, ans politische Gewissen ihrer Hörer zu appellieren – und kam später im Kampf gegen die Apartheid zum Einsatz. Dieser Song war Gabriels Visitenkarte, mit der er signalisierte, dass er sich für die Angelegenheit interessierte und sich engagieren wollte.
Aber Gabriel geriet plötzlich in enorme finanzielle Schwierigkeiten. Er war nie in Geld geschwommen – der Genesis-Drummer und spätere Leadsänger Phil Collins nannte ihn einen großen Grübler und Zögerer, der zuerst seinen Träumen folgte und sich erst später Gedanken über die zugehörige Logistik machte.
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