Franz Werfel - Franz Werfel - Die vierzig Tage des Musa Dagh

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Franz Werfel - Die vierzig Tage des Musa Dagh: краткое содержание, описание и аннотация

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Franz Werfels Roman «Die vierzig Tage des Musa Dagh» schildert mit höchstmöglicher Authentizität das Schicksal einer armenischen Familie während des Völkermords in Armenien von 1915 bis 1916. Werfels bewegende Erzählung ist mehr als ein Gesellschaftsepos. Wie kaum einem anderen Autor gelingt es Werfel in diesem Roman, das Menschsein an sich in seinem Facettenreichtum darzustellen.
Dieses E-Book enthält eine vollständige Ausgabe des Werkes «Die vierzig Tage des Musa Dagh» von Franz Werfel.

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Johannes Lepsius hat sich schon in Berlin Enver Pascha genau beschreiben lassen, dennoch ist er sehr überrascht, daß der türkische Mars, einer von den sieben oder neun Herren über Leben und Tod der Welt, so klein gewachsen und unansehnlich ist. Er begreift sofort Napoleons und Friedrichs Bilder. Heroen von 1,60 Körpermaß, geniale Gernegroßen, die ihren Erfolg gegen körperliches Zukurzgeratensein durchgesetzt haben. Lepsius möchte wetten, daß Enver Pascha hohe Absätze trägt. Die Persianerkappe, die er nicht ablegt, geht jedenfalls über die Höhe der Adjustierungsvorschrift hinaus. Die goldverschnürte Marschalls- (oder Phantasie-) Uniform ist wundervoll in die Taille geschnitten, hebt durch ihren straffen, knappen Sitz die Gestalt und verleiht ihr im Bunde mit zwei blitzenden Reihen von Orden etwas Leichtsinnig-Jugendliches und Zierlich-Wagemutiges. ›Zigeunerbaron‹, denkt Lepsius und kann sich, während sein Herz immer schneller klopft, eines energischen Walzers aus fernen Jugendtagen nicht erwehren:

Dies und noch mehr

Kann ich auf Ehr ...

Die Textworte aber, die ihn im Hinblick auf die strahlende Uniform anwandeln, stehen ganz und gar im Widerspruch zu Wesen und Anblick des jungen Generalissimus. Enver Pascha hat einen verlegenen, ja manchmal schüchternen Gesichtsausdruck und einen Augenaufschlag wie ein Mädchen. Mit seinen schmalen Hüften und abfallenden Schultern bewegt er sich fein und anmutig. Lepsius kommt sich plump vor. Der erste Angriff, den der Feind gegen ihn führt, besteht in einer jähen Sympathie mit seiner tänzerischen Erscheinung, die er in dem Besucher zu erwecken weiß. Nach den Begrüßungsworten führt er ihn nicht in das anstoßende Kabinett, sondern bittet ihn, Platz zu behalten, und rückt sich sofort einen Stuhl von dem Sitzungstisch zum Fenster, ohne auf die Lichtverteilung zu achten, die für ihn ungünstig ist.

Johannes Lepsius eröffnet das Gespräch (so hat er sich's in seinem Kampfprogramm zurechtgelegt) mit dem Gruß einer deutschen Verehrerin, den er dem General überbringt. Dieser lächelt mit dem ihm eigenen verlegenen Reiz und bekennt mit einem angenehmen Tenor, der die Harmonie seiner Erscheinung auch stimmlich zu voller Geltung bringt, in gutem Deutsch:

»Ich achte die Deutschen sehr hoch. Sie sind ohne Zweifel das erstaunlichste Volk der Welt. In diesem Kriege leisten sie Unübertreffliches. Ich persönlich freue mich immer, wenn ich einen deutschen Herrn hier bei mir begrüßen darf.«

Pastor Lepsius weiß sehr wohl, daß Enver Pascha im Komitee die französische Partei vertrat und vielleicht heimlich noch immer vertritt und daß er sich lange dagegen gesträubt hat, an der Seite Deutschlands und nicht der Alliierten in den Krieg zu treten. Da diese Frage aber im Augenblick ganz gleichgültig ist, fährt Lepsius in dem tastenden Austausch von Höflichkeiten fort:

»Exzellenz besitzen in Deutschland eine große Anzahl von ergebenen Bewunderern. Man erwartet von Ihnen weltbewegende Taten.«

Augenaufschlag Envers. Eine kleine Gebärde der Hand, welche sich gegen die Anforderungen, die in solcher Schmeichelei stecken, müde zu wehren scheint. Schweigen, das ungefähr bedeutet: Nun sieh zu, mein Lieber, wie du mich in deine Gasse kriegst. Lepsius wendet den Kopf lauschend zum Fenster, durch das kein anderer Laut dringt als das leise Pfeifen und Klingeln des Bosporus-Verkehrs:

»Ich habe die Bemerkung gemacht, daß die Stimmung hier in Stambul sehr begeistert ist. Besonders heute herrscht ein imposantes Treiben.«

Der General entschließt sich mit seiner angenehmen, aber jetzt gleichgültigen Stimme zu einem Kernsatz im Stil patriotischer Verlautbarungen:

»Der Krieg ist schwer. Aber unser Volk weiß, was es sich schuldig ist.«

Erster Ausfall des Deutschen:

»Ist es im Innern ebenso, Exzellenz?«

Enver schaut erfreut in die fernste Ferne:

»Gewiß, im Innern gehen große Dinge vor sich.«

»Exzellenz, diese großen Dinge sind mir wohlbekannt.«

Der Kriegsminister mißversteht mit einem leichten Erstaunen. Für den ersten Mann eines Riesenreichs hat er eine ausnehmend jungenhafte Gesichtsfarbe:

»Die Lage an der Kaukasusfront bessert sich von Tag zu Tag. Über die Südarmee Dschemals und Ihres Landsmannes Kreß zu reden, ist freilich noch verfrüht.«

»Sehr erfreulich, Exzellenz! Aber ich habe unter dem Innern nicht das Kriegsgebiet verstanden, sondern die friedlichen Vilajets.«

»Während sich ein Staat im Kriege befindet, sind alle seine Gouvernements Kriegsgebiet, mehr oder weniger.«

Dieser Satz bekommt einen leichten Nachdruck mit auf den Weg. Das Vorpostengeplänkel ist damit zuungunsten des Pastors entschieden, der zu einem Frontangriff übergehen muß:

»Exzellenz wissen vielleicht, daß ich nicht auf eigene Faust hierhergekommen bin, sondern als Vorsitzender der deutschen Orientgesellschaft, der ich über gewisse Vorgänge Bericht zu erstatten habe.«

Verwunderter Augenaufschlag Envers. Was ist das für ein Ding, Orientgesellschaft?

»Das Auswärtige Amt, ja der Herr Reichskanzler selbst nimmt an meiner Mission lebhaften Anteil. Nach meiner Rückkehr werde ich zur Information der Abgeordneten und der deutschen Presse einen Vortrag im Reichstag über die armenische Frage halten.«

Enver Pascha, der, mit routinierter Geduld zu Boden schauend, dem Besucher zuhört, hebt bei den Worten »armenische Frage« den Kopf. Der Unmut eines verzogenen Kindes, das die ernsten Leute immer mit dem gleichen Unsinn belästigen, umwölkt einen Augenblick seine Miene. Doch sofort ist wieder alles in Ordnung. Dem Lepsius aber geht das Herz jetzt schon durch:

»Ich komme in meiner Not zu Ihnen, Exzellenz, weil ich überzeugt bin, daß ein Feldherr Ihres Ranges, ein Held, nichts tut, was seinen Namen in der Geschichte verdunkeln könnte.«

»Ich weiß, Herr Lepsius«, ergreift Enver Pascha mit wohlwollendster Nachsicht das Wort, »daß Sie hierhergekommen sind und diese Unterredung gewünscht haben, um über die bewußte Sache Aufklärung zu verlangen. Obwohl mich tausend wichtige Angelegenheiten in Anspruch nehmen, bin ich bereit, Ihnen hier jede Zeit zu widmen und jede gewünschte Auskunft zu erteilen.«

Lepsius muß diese Opfer mit einer Bewegung tiefer Dankbarkeit entgegennehmen.

»Seitdem meine Freunde und ich die Regierung leiten«, beginnt der General, »waren wir immer bestrebt, der armenischen Millet jegliche Förderung und unbedingte Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Es liegen alte Verabredungen vor. Ihre armenischen Freunde haben unsere Revolution aufs lebhafteste begrüßt und alle erdenklichen Schwüre geleistet, uns die Treue zu bewahren. Diese Schwüre haben sie dann über Nacht gebrochen. Wir drückten beide Augen zu, solange wie möglich, solange die osmanische Nation, das Staatsvolk, nicht gefährdet war. Wir leben doch in der Türkei, nicht wahr? Als sich aber nach Kriegsausbruch die Fälle von Hochverrat, Felonie, subversiver Gesinnung mehrten, als die Desertion schauderhaft überhandnahm, als es zu offenem Aufruhr kam, ich erinnere nur an die große Revolte von Zeitun, da waren wir zu Gegenmaßregeln gezwungen, wenn wir nicht das Recht verlieren wollten, eine Volksregierung zu sein und Krieg zu führen.«

Lepsius nickt, als sei er auf dem besten Wege, überzeugt zu werden:

»Worin, Exzellenz, bestanden die gerichtlich erwiesenen Fälle von Hochverrat und Felonie?«

Große Handbewegung Envers, als lasse sich die Fülle der Verbrechen gar nicht ausschöpfen:

»Konspiration mit Rußland. Das Lob, das Sassonow den Armeniern in der Petersburger Duma erteilt hat, sagt genug. Ferner Verschwörungen mit Frankreich und England. Umtriebe, Spionage, alles was sich nur denken läßt.«

»Und hat man über diese Fälle regelrechte Gerichtsprozesse geführt?«

»Kriegsgericht natürlich. Bei Ihnen wäre das ja nicht anders. Vor kurzem wurden fünfzehn der ärgsten Fälle abgeurteilt und öffentlich hingerichtet.«

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