Johann Widmer - Barbara

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Das Jahr geht zur Neige.
Frühling ist nur noch ferne, verklärte Erinnerung.
Die Blütenpracht hat Patina angesetzt, der silbrige Mond ist schwarz geworden und das Gold der Jugendzeit ist von Grünspan überzogen. Tinnef.
Die Zeit von Sturm und Drang und jugendlichem Übermut ist Legende. Spurensuche bringt nichts an den Tag ausser ein paar Kratzern an der Seele und verwachsenen Narben
Wem der Herbst keine reiche Ernte gebracht hat, dem droht ein kalter Winter ohne Freunde und ohne Feinde.
Nach dem Herbst folgt eine zeitlose Epoche..
Die Zeit ist da und verrinnt sinn- und zwecklos, es sei denn, man fülle das Glas ein letztes Mal und geniesse das Leben bis zum letzten Zug.
Der Sinn des Lebens … ach lassen wir das und freuen wir uns, dass wir noch leben und noch Zeit und Musse haben dieses Buch zu Ende zu lesen.

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Ich gesellte mich zu der Kinderschar und wurde bald einmal als Reitkamel und dann als Springpferd gebraucht. Punkt vier Uhr kehrten sie nach Hause zurück, weil Josy um fünf Uhr zur Geigenstunde musste.

Ja, ich erinnerte mich, dass schon jemand in der Klasse ihr Können auf der Violine gelobt hatte.

Josy. Das stille Mauerblümchen, das sich immer scheu zurückhielt, bescheiden und genügsam.

Ob diese Lebensstrategie sich bewähren würde?

Eine Woche später teilte sie mir, auf meine Frage hin, mit, dass sie an diesem Tag keine Kinder hüten werde, weil sie schon um vier Uhr in der Musikschule sein müsse. Ich sagte ihr, dann würde ich, so um drei Uhr ungefähr, alleine mit dem Elefanten ausreiten.

Um halb vier trafen wir uns „zufällig“ im Friedhof vor der Kapelle. Sie war mit einer Pianistin verabredet zum Zusammenspiel, denn in zwei Wochen musste sie in einem Konzert auftreten.

Sie hatte eine Romanze von Beethoven auf dem Programm und da ich das Stück nicht kannte, packte sie ihre Geige aus und spielte es mir vor.

Ich war von ihrem Spiel völlig überwältigt, ich war gerührt, aufgewühlt und musste immer wieder Tränen auffangen, damit sie nicht sichtbar wurden. Aber auch die Musikerin faszinierte mich.

Diese kleine, leicht rundliche, einfache Person war eine Zauberin. Was die alles aus ihrer Geige hervorzaubern konnte an Tönen, an Farben, an Bildern, an Gefühlen und innerem Aufruhr, das war meisterhaft.

Ich hatte zwar auch einmal Geigenunterricht erlitten aber was da am Ende herausgekommen war, eignete sich kaum für empfindliche Ohren, daher war ich erstaunt, was man aus diesem Instrument machen konnte, wenn man es beherrschte.

Als Josy das Spiel beendet hatte, packte sie ihre Geige wieder in seinen Kasten und ich stand daneben und wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie schaute mich an, ich blickte in ihre Augen und stammelte leise: „Danke … danke … das war so schön … danke.“

Ich sah wie sie errötete, ihre Sachen packte und zur Musikschule hinüberlief.

Ganz versunken, noch im Banne der Musik, setzte ich mich auf die nächste Bank und wollte mich in Träumen verlieren aber da bemerkte ich, dass ich nicht der einzige Zuhörer gewesen war, denn aus dem Schatten der Kapelle trat eine hellgekleidete Gestalt, fast hätte ich gesagt „Lichtgestalt“ mit ihrer Aura von hellroten Haaren. Sie setzte sich einen Moment neben mich und meinte, das sei ein Erlebnis gewesen, das sie nie im Leben mehr vergessen werde. Musik, gespielt mit so viel Liebe und Hingabe, sei schön wie, wie …

… „wie eine mathematische Formel,“ fiel ich ihr ins Wort.

Marias Kneipe lief nicht besonders gut und es kamen sogar Monatsenden vor, an denen wir in die roten Zahlen rutschten. Meines Erachtens hätte man bedeutend mehr herausholen können, man musste sich nur etwas einfallen lassen.

Ein Italiener, der eine Bierkneipe führt, schien mir eh schon absurd.

Ich beriet mich lange mit den beiden, denn ich fand, dass man aus der Kneipe eine Goldgrube machen könnte. Ein schickes Italiener - Restaurant mit guter Küche, die Köchin hatten wir ja, mit guten Italienischen Weinen, statt dem billigen „Pferdebrunz“, vielleicht noch mit einem Pizzaofen, den Ofenbauer hatte ich auch unter der Hand und einer Renovation der Gaststube, also ein sauberes, gemütliches Lokal statt dieser aktuellen rauchigen Räuberhöhle.

Maria war gleich Feuer und Flamme und kochte vor ihrem geistigen Auge bereits alle italienischen Spezialitäten, rieb Parmesankäse über die Teigwaren, tischte ihren hausgemachten Pesto auf … und Beppe fragte nur: „Und das Geld?“

Ich gab ihm Recht, dass diese Investition ziemlich teuer werden konnte, sich aber später auszahlen werde.

„Mit der Bierkneipe bist du auch in hundert Jahren noch kein reicher Mann,“ gab ich ihm zu bedenken, „aber mit einem bekannten und beliebten Italiener Restaurant kannst du dir in zwanzig Jahren deinen Hof im Piemont kaufen, dich geruhsam zurücklehnen und deinen eigenen Wein trinken und auf dem Dorfplatz mit deinen Freunden Boccia spielen.“

Giuseppe lachte und sagte, dass ihm meine jugendliche Begeisterung gefalle und er mir in allen Teilen zustimme, nur, die Jugend sei nicht mehr seine Sache, aber wir würden das Projekt einmal genau miteinander durchdenken. Da seien freilich noch einige Probleme zu lösen, ausser dem Geld. Zum Beispiel war er nicht der Besitzer des Hauses, er hatte nur den ganzen Kram gemietet von einer bekannten, lokalen Immobiliengesellschaft, dann musste man mit der Bierbrauerei klarkommen mit denen er einen langfristigen Vertrag abgeschlossen hatte, dann kam die Heimatschutzbehörde, das Bauamt und, und, und mir begann zu grausen.

Wir beschlossen noch am selben Abend den Hindernislauf zu wagen.

Die Beethoven Romanze hatte mich irgendwie getroffen, sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf und mit ihr eng verbunden Josy. Meine grosse Liebe, die sich anzubahnen schien.

Aber da war auch noch meine andere, sagen wir einmal, grosse Leidenschaft, meine Partnerin in meinen Träumen, dieses sommersprossige Gesicht, diese roten Haare, dieser geheimnisvolle Blick und diese warme Stimme, die ich über alles liebte. Ich war mir absolut im Klaren, dass diese „Liebe“ völlig absurd war, dieses Wesen, das ich anbetete und vergötterte gehörte nicht in meine armselige Studentenwelt, sie war eine unerreichbare Göttin, aber wenn sie mich ansah, hatte ich immer das Gefühl, wir seien uns näher, als es der Kodex erlaube. Sie war schliesslich Lehrerin und ich war nur ein Schüler und zwischen uns war eine unüberwindbare Mauer, die uns trennte. Der Altersunterschied zwischen uns betrug lediglich acht Jahre, aber das waren alles Dinge, über die ich nicht nachdachte. Ich genoss jede Mathestunde wie ein heimliches Treffen mit einer Geliebten und Mathematik erschien mir wie eine Geheimsprache von Verliebten.

Sie war schon im ersten (gemeinsamen) Schuljahr nach Winterthur gezogen und so konnte es geschehen, dass man sich auch ausserhalb der Schule mal zufällig traf. Stadtbibliothek, Buchhandlung, Konzerte des Stadtorchesters und der Migros Laden am Oberen Graben erhöhten die Wahrscheinlichkeitsrate des Zufalls wesentlich. Ich verlor allmählich meine Blödheit, wagte es, sie anzusprechen, mit ihr zusammen ein paar gemeinsame Schritte zu tun und über Alltägliches zu sprechen und gemeinsam zu lachen.

Als sie dann in eine andere Wohnung umzog, half ich Barbara beim Einzug und wir bauten zusammen mit mathematischen Überlegungen diese neumodischen und praktischen Möbel zusammen, die irgendwie matheresistent sind und einer eigenen Logik gehorchend, kurz vor dem letzten Nagel in sich zusammenbrechen. Implodieren nennt man das. Der Verbrauch an Heftpflastern war übrigens enorm.

So gegen Mitternacht war so weit eingerichtet, dass man in der Wohnung leben konnte. Ich war hundemüde, aber der verräterische Duft von gebratenem Steak, der aus der Küche kam, hielt mich noch am Leben. Ich erinnere mich noch gut an den schweren Wein, das saftige Steak und etwas weniger gut an den Brandy und von der langen unruhigen Nacht blieb mir nur eine süsse Erinnerung, die warm und wohlig meinen Körper durchdrang.

Mit dem Bierbrauer verhandelten wir in der Kneipe. Er hatte einen Notar, den er als seinen Anwalt bezeichnete, mitgebracht und mit dem Winkeladvokaten war auch sein Assistent Hugo gekommen, den er mir nicht vorzustellen brauchte. Der Bierbrauer zeigte sich grosszügig, ja er unterstützte sogar unsere Idee, bot uns sogar Geld zu guten Bedingungen falls wir weiterhin exklusiv sein Bier ausschenken würden, die anderen Getränke waren unsere Sache.

Einmal ins Rollen gebracht lief alles ziemlich reibungslos und wenn irgendwo Sand ins Getriebe kam, fanden wir immer eine Lösung, sehr häufig dank Hugo, der ein abgefeimter, durchtriebener Kerl war und alle Kniffe kannte und auf allen Ämtern sich durchsetzen konnte. Ich habe nie begriffen was er an Ausbildung gemacht hatte. Er redete wie ein Jurist, kannte sich gut aus im Strafgesetzbuch und im Obligationenrecht und beeindruckte jeden Laien, wenn er Paragrafen zitierte oder auf Präzedenzfälle hinwies. Mir kam er immer wie ein gerissener Gauner vor aber die Gesellschaft hielt ihn in hohen Ehren, man vertraute ihm, man glaubte alles was er von sich gab.

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