Johann Widmer - Barbara

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Das Jahr geht zur Neige.
Frühling ist nur noch ferne, verklärte Erinnerung.
Die Blütenpracht hat Patina angesetzt, der silbrige Mond ist schwarz geworden und das Gold der Jugendzeit ist von Grünspan überzogen. Tinnef.
Die Zeit von Sturm und Drang und jugendlichem Übermut ist Legende. Spurensuche bringt nichts an den Tag ausser ein paar Kratzern an der Seele und verwachsenen Narben
Wem der Herbst keine reiche Ernte gebracht hat, dem droht ein kalter Winter ohne Freunde und ohne Feinde.
Nach dem Herbst folgt eine zeitlose Epoche..
Die Zeit ist da und verrinnt sinn- und zwecklos, es sei denn, man fülle das Glas ein letztes Mal und geniesse das Leben bis zum letzten Zug.
Der Sinn des Lebens … ach lassen wir das und freuen wir uns, dass wir noch leben und noch Zeit und Musse haben dieses Buch zu Ende zu lesen.

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Am Prüfungstag trafen wir uns am Bahnhof. Ich hatte mich „in die Schale“ gestürzt, das heisst ich war im besten Sonntagsstaat angerückt. Dunkle Hosen, einst Vaters Hochzeitsanzug, von der Mutter mir angepasst, waren nicht unbedingt im damaligen Modetrend und vor allen etwas kurz an den Beinen, sie gaben ein Stück meiner geringelten Strümpfe frei, dafür kamen die nagelneuen, etwas gross geratenen Schuhe besser zur Geltung.

Der Rock war etwas weit für meine Brust, dafür waren die Ärmel zu lang für meine Arme und die Manschettenknöpfe meines Opas kamen gar nicht zur Geltung. Umso auffälliger gebärdete sich mein faustdicker Krawattenknopf, der mich zu erwürgen drohte. Es war eine feuerrote Seidenkrawatte mit violetten Querstreifen drin. Den flachen „Fladenhut“ konnte ich den Eltern ausreden, denn ich fürchtete damit zum Gespött der anderen zu werden, wenn schon Kopfbedeckung, monierte ich, dann nur das grüne Barett, das mir Jacques vererbt hatte. „Bist du nun total verrückt geworden?“ war Vaters Kommentar.

Ich hatte mir vorgestellt mit Margrit allein am Bahnhof zu sein, aber da war eine ganze Menge von Mitschülern aus den Parallelklassen und von anderen Schulen, alle tadellos gekleidet, junge Herrchen und vornehme Dämchen, mit einem Wort, die geistige Elite des Landes.

Nachdem ich die Fahrkarte gekauft hatte benutzte ich den Hinterausgang des Bahnhofes und begab mich ans vordere Ende des Perrons und stellte mich hinter die Fahrradständer, damit mich die Meute nicht sehen konnte. Ich befürchtete mit Recht zum Gespött der anderen zu werden.

Aber es sollte noch schlimmer kommen.

Aus den Reihen der Prüflinge löste sich plötzlich eine, mir nur zu bekannte Person und eilte auf mich zu.

Hugo.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er auch ans Gymnasium wollte, da wir das letzte Schuljahr an verschiedenen Schulen absolviert hatten.

Als ich ihn herankommen sah, hatte ich nur einen Gedanken: „Wann zum Teufel werde ich dieses Aas nur los? Ich hätte damals fester zuschlagen sollen.“

Er war geschniegelt und schick angezogen, es kam wohl alles direkt vom Schneider und passte perfekt. Seine roten Haare glänzten dank einer Paste dunkler Brillantine, „wie aus dem Fettnäpfchen“ , und an der goldenen Uhrkette an seinem Veston war sicher auch eine goldene Uhr angebracht.

Neben diesem Dandy kam ich mir vor wie eine hässliche Vogelscheuche.

Als der Zug einfuhr, zerrte er mich mit sich und ich folgte ihm, geduldig und blöd wie ein Opferlamm in den Zug, in ein Raucherabteil wo sich seine Kumpane schon breit gemacht hatten. An ihren Blicken war ihr Urteil über mich unschwer abzulesen und ihr blödes, hämisches Grinsen, wenn sie mich musterten, liess mich erahnen, was mich da erwarten würde.

Glücklicherweise war jeder von ihnen mit sich selbst beschäftigt, denn die Prüfungsangst steckte den meisten tief in den Gliedern. Um davon abzulenken prahlten sie, wie sie gut vorbereitet seien, einer behauptete sogar, er kenne schon die Aufgaben, war aber nicht bereit sein Geheimwissen mit uns zu teilen. Sie hatten alle in vielen teuren Privatstunden eine siegessichere Vorbereitung genossen und als ich dann nach meinem Pauker gefragt wurde und zugeben musste, dass ich mich, zusammen mit einer Mitschülerin allein vorbereitet hätte, machte ein hämisches Grinsen die Runde. Aus zwei Gründen. Erstens. wer keine Privatstunden sich leisten könne, gehöre nicht an so eine Eliteschule, das sei nichts für arme Hunde und zweitens gab mein zweiter Ausspruch „zusammen mit einer Mitschülerin“ Anlass zu Spott und blöden Anzüglichkeiten. Vor allem Hugo tat sich hervor, mich mit kleinen Anspielungen zu demütigen.

Ich war mir im Klaren, dass ich nicht in diese elitäre Aufschneiderbande gehörte und, einen schweren Hustenreiz, wegen des Rauches, vortäuschend verliess ich das Abteil.

Erst drei Wagen weiter hinten fand ich Margrit. Ich hatte sie fast nicht erkannt, denn sie hatte sich hübsch gemacht. Statt ihrer langen Zöpfe hatte sie die Haare aufgesteckt und mit einem silbrigen Kamm befestigt und ihr dunkles Kleid machte sie zu einer verdammt hübschen Dame. Sie war derart schön, dass ich mich fast nicht getraute sie anzusprechen. Der Platz ihr gegenüber war noch frei (weil sie ihre Mappe daraufgelegt hatte) und mit einem Kopfzeichen lud sie mich ein, mich hinzusetzen.

„Hast dich hübsch gemacht,“ wagte ich zu sagen und sie lachte.

Dann meinte sie, ich hätte mir ja auch Mühe gegeben, nur mein dicker (doppelter) Krawattenknopf sei eine Katastrophe. „Komm näher, ich weiss wie man‘s macht,“ und schon hatte sie die „Kartoffelknolle“, wie sie es nannte, aufgelöst und neu geknotet. Und die ganze Zeit war ihr Gesicht so nah, ich spürte ihre feinen Hände am Hals, ich roch den Duft frisch gewaschener Wäsche und dahinter ein leiser Hauch von Maiglöckchenduft. Ich war verwirrt, wusste nicht wohin schauen vor lauter Verlegenheit und ich spürte, wie mein Herz vor Aufregung eine schnellere Gangart einschaltete.

Endlich (oder : leider allzu schnell) sassen wir uns wieder gegenüber und versuchten nun ein normales und unbefangenes Gespräch zu führen aber ich merkte, dass Margrit nicht bei der Sache war, es musste die Prüfungsangst sein, die sie gepackt hatte. Ich wollte ihr Mut zusprechen aber sie winkte ab und sagte, sie hätte familiäre Probleme, ihre Mutter sei wieder einmal „unpässlich“, aber sie wolle jetzt nicht davon sprechen. „Bitte, nicht,“ sagte sie mit leiser Stimme und flehenden Augen.

Wir schwiegen und ich begann die anderen Fahrgäste im Abteil zu mustern und da fiel mir vor allem die vornehme Dame auf, die neben Margrit sass. Vor allem ihre Lesebrille war interessant, randlose Gläser an goldenen Ohrbügeln, die unter ihren rötlichen Locken verschwanden.

Ja, sie hatte fast die gleiche Haarfarbe wie Hugo, was aber bei ihm hässlich wirkte, hatte hier eine besondere Anziehungskraft und ihre Sommersprossen, die sie offensichtlich stolz zur Schau trug, waren bei Hugo ein endloser Kampf, denn er mit Salben und Cremen führte.

Sie hatte unser Krawattenduell aus den Augenwinkeln heraus verfolgt und sichtlich ihren Spass daran gehabt und als wir nun so schweigend dasassen, fragte sie uns, ob wir beide zur Aufnahmeprüfung an die „Kanti“ reisten. Wir bejahten. Sie betrachtete uns schmunzelnd und las dann in ihrem Buch weiter, aber ich musste sie immer wieder verstohlen betrachten und wenn sie meinen Blick erwiderte wurde mir ganz weh ums Herz. So mussten früher die Hexen ausgeschaut haben.

Am Bahnhof in Winterthur bestieg die rote Dame aus dem Zug ein Taxi und fuhr weg.

Wir mussten zu Fuss quer durch die Stadt zum „Rychenberg“ hinüber wandern, wo das imposante Schulgebäude der Kantonsschule hingeklotzt worden war. Hugo hatte sich nun uns beiden angeschlossen, weil ich der einzige war, der den Weg kannte (ich hatte ihn am vorherigen Sonntag ausgekundschaftet).

Er machte sich nun in seiner üblichen galanten Art an Margrit heran, machte faule Komplimente, wusste sich selber in den schönsten Farben darzustellen und mich mit kleinen Randbemerkungen herunterzutun.

Margrit fand ihn interessant, hörte aufmerksam auf sein dummes Geschwätz, lachte, wenn er seine faulen und abgestandenen Witze erzählte und bewunderte ihn, wenn er von seinen Heldentaten erzählte.

In Gedanken verloren betrachtete ich die blaue, eiserne Sandschaufel in meinen Händen … damals.

Wenn das Schulhaus (sieht aus wie eine römische Kaserne) in Sichtweite ist, quert eine wichtige Eisenbahnlinie die Strasse und eine Barriere sperrt die Strasse wenn Züge vorbeifahren, und es fahren immer Züge vorbei. Auch als wir da waren, standen wir vor geschlossener Schranke.

Ich wusste nun, dass etwa hundert Meter weiter oben eine Passerelle, eine Fussgängerbrücke die Geleise überquert und teilte es den beiden mit. Aber sie hörten gar nicht hin, derart waren sie in ihr Gespräch vertieft. Ich machte mich alleine auf den Weg. In mir drinnen spürte ich eine grosse Leere, Verlassenheit, Einsamkeit und Trauer, Enttäuschung und Wut.

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