Johann Widmer - Maremma

Здесь есть возможность читать онлайн «Johann Widmer - Maremma» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Maremma: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Maremma»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.
Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.
Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.
Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.
In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.
Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

Maremma — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Maremma», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Titel Seite

Maremma

Kaminfeuergeschichten

aus der Toscana

Stiftung Augustine und Johann Widmer, Hrsg.

© Stiftung Augustine und Johann Widmer

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Bildungszentrums reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

www.johann-widmer.ch

Vorwort

MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.

Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.

Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.

Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.

In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.

Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

Monterotondo marittimo

(im Juli 1999 und im September 2019)

LA VEGLIA

Mit «la veglia» bezeichnete man hier in der ländlichen Toscana ein abendliches, geselliges Beisammensein, vor allem an den langen Winterabenden. Ziemlich spontan lud einer der Bauern seine Nachbarn zu einer Veglia ein. Meist scharte man sich dann ums Kaminfeuer, vielleicht wurde dabei noch Mais abgekernt, die Frauen im Hintergrund häkelten an ihren kunstvollen Decken, sicher aber hatte man sein Glas Rotwein neben sich, Kastanien brieten über dem Feuer und verbreiteten ihren typischen Heisse – Marroni – Duft. Man diskutierte aktuelle Probleme der Landwirtschaft, man besprach Tagesereignisse oder man sass einfach da und blickte schweigend in die Flammen. Es herrschte eine ruhige, gemütliche und zufriedene Stimmung.

Und irgendwann mal wurde einer aufgefordert, eine Geschichte zu erzählen. Was er erzählen wollte, blieb ihm überlassen. Es konnte sich um Erlebtes handeln, um Gehörtes, um längst Vergangenes oder auch um frei Erfundenes.

Was da alles zum Vorschein kam, war unglaublich. Manch einer, dem man normalerweise jedes Wort einzeln aus dem Mund ziehen musste, entpuppte sich hier als begnadeter Erzähler, der sehr wortreich und in epischer Breite die banalste Begebenheit zum literarischen Epos machen konnte, während ein anderer, den man für einen humorlosen Typen gehalten hatte, den restlichen Abend lang die ganze Gesellschaft zum Lachen brachte. Während man dem einen lange zureden musste, bis er endlich seinen Mund auftat, mussten andere in ihrer Redelust irgendwann gebremst werden, da morgen wieder ein arbeitsreicher Tag auf uns alle wartete.

Die erzählte Geschichte bildete jedesmal den Höhepunkt des Abends, auch wenn man sie vielleicht schon zum zweiten Mal gehört hatte.

Mündliche Überlieferung aber geht irgendwann mal verloren, wenn sie nicht aufgezeichnet wird und mit dem Schreiben taten sich damals die allermeisten Bauern hier sehr schwer, falls sie es überhaupt beherrschten.

Dieses alte Brauchtum hatte in den Jahren um 1882 den Schriftsteller Renato Fucini zu einem, leider etwas in Vergessenheit geratenen Geschichtenband angeregt, den «Veglie di Neri».

Die nachfolgenden Kaminfeuergeschichten sollen als «hommage» an meinen Vorgänger verstanden sein, der 1843 in «unserm“ Dorf geboren wurde.

Mit der Ankunft des Fernsehens in den siebziger Jahren wurde diese Idylle aber jäh zerstört, denn die neue Unterhaltung war spannender, unterhaltsamer und brachte die weite Welt in die engen Stuben. Da kamen neue Geschichten, sogar noch von bewegten Bildern begleitet, schöne Musik, viel nackte Frauenhaut und viel seichte Unterhaltung, dass man gut und gern auf die «Vegliageschichten» verzichten konnte.

Natürlich war der Fernseher nicht der einzige «Schuldige» am Untergang dieser alten Tradition, er war nur ein Glied in der langen Kette verschiedenster Ursachen, wie: die Landflucht, also die rasche Abwanderung der überalterten, kleinbäuerlichen Bevölkerung, das Auto, das mobil und unstet macht, die junge Generation, die anderen Vergnügungen den Vorzug gab und vieles mehr.

Es soll an dieser Stelle auch kein Klagelied auf die gute alte Zeit angestimmt werden, im Gegenteil sollen diese Kaminfeuergeschichten einen Hauch jener Atmosphäre vermitteln und ein frohes Andenken an all die schönen Veglia-Abende sein, die wir hier noch erleben durften, mehr als 150 Jahre nach Renato Fucini.

Aber nun zu den Geschichten:

FUNGHI

Altweibersommer. Altmännersommer hätte man sagen mögen, wenn man die alten Männer auf dem Mäuerchen am unteren Ende der Piazza Garibaldi sitzen sah. Müde, mauserige Vögel, die sich von der milden Herbstsonne aufwärmen liessen. Tagtäglich hockten sie da, krumm und müde, stumm und in sich gekehrt, aufs nächste Essen wartend, mit der matten Hoffnung, dass vielleicht mal etwas geschehe während man da war, oder vielleicht nicht einmal mehr dies. Man sass da, um nicht allein zu sein, man brauchte compagnia, sie war gut gegen düstere Gedanken.

Gesprochen wurde nicht mehr viel, man hatte der Redelust Genüge getan, damals, als noch jemand zuhörte oder zuhören musste, damals, als noch ihre Zeit war. Dann mussten sie abtreten, so nach und nach den Jüngeren Platz machen, bekamen ihre Rente und durften von nun an tagelang auf dem Mäuerchen sitzen. Und dort erstarben dann die Gespräche allmählich. Kaum ein Ereignis war noch der Rede wert, weder ihre unzähligen Gebresten und Krankheiten, die ihnen fest im Nacken sassen, noch der Dorfklatsch oder gar die neuste Regierungskrise.

Wirklich nicht der Rede wert.

Vielleicht, wenn eine der Dorfschönen vorbeistelzte und mit ihrem Hinterteil in den viel zu engen Jeans verführerisch wackelte, mochte ein träumerischer Glanz über die trüben Augen huschen, leckte sich da einer die dürren Lippen und ein anderer seufzte auf. Einen kleinen Augenblick lang mochten ihre Herzen etwas schneller schlagen, aber dann war es vorbei. Man musste sein Herz schonen.

Damals, früher, ja da waren wir doch Teufelskerle, tja, aber jetzt ist alles überstanden, sogar die vertraute Vergangenheit hatte sich vom vielen Erzählen der ewig gleichen Geschichten allmählich abgewetzt und war verblichen und vermodert.

Man schwieg, träumte sich in graue Nebel hinein, wartete, wartete auf nichts, erwartete nichts mehr.

Alberto, der arbeitslose Bergmann kam die Strasse herunter mit einem Korb am Arm. Die Alten hoben ihre Köpfe und beäugten den jungen Mann kritisch.

«Warst in den Kastanien?» fragte der alte Boni neugierig.

«Bah, Kastanien, da lohnt sich das Bücken nicht, « grinste der Gefragte.

Nonno Rossi schnupperte in der Luft und fuhr plötzlich hoch: «Funghi hat er, ragazzi, das riecht doch verdammt nach Pilzen, stimmt's?»

Elektrisiert fuhren alle auf und schrien : «Pilze! Zeig mal her!»

Was weder Politik noch Mädchenbeine vermocht hatten, schaffte dieses magische Wort und traf sie im Innersten. Voll jugendlicher Lebenskraft und schneller als ihre Arthrose es ihnen zugebilligt hätte, schossen sie auf und scharten sich neugierig um den jungen Mann, das heisst, um seinen Pilzkorb und schnupperten mit zittrigen Nüstern den herben Pilzgeruch, der sich auf der ganzen Piazza auszubreiten schien.

Wirklich und wahrhaftig Pilze. Zarte schöne Pilzchen lagen unter dem Tuch, ein ganzer Korb voll Pilze!

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Maremma»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Maremma» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Johann Widmer - Sandra
Johann Widmer
Johann Widmer - Barbara
Johann Widmer
Johann Widmer - Kriminalfallen
Johann Widmer
Johann Widmer - Barrabas
Johann Widmer
Johann Widmer - Le Veglie Di Giovanni
Johann Widmer
Johann Widmer - Chrüsimüsi
Johann Widmer
Johann Widmer - Stille Nacht
Johann Widmer
Johann Widmer - ICT-Virtualisierung
Johann Widmer
Johann Widmer - Hansdampf
Johann Widmer
Johann Widmer - Die Damaszener-Rose
Johann Widmer
Johann Widmer - Souk el Bazar
Johann Widmer
Johann Widmer - En Chranz
Johann Widmer
Отзывы о книге «Maremma»

Обсуждение, отзывы о книге «Maremma» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x