Johann Widmer - Maremma

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MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.
Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.
Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.
Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.
In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.
Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

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Der alte Sandro nahm mit spitzen Fingern einen heraus beroch ihn und musterte ihn mit Kennerblick: «Ich würde sagen, das sei ein grüner Ritterling, ein an und für sich wertloser Pilz, nicht giftig, aber völlig wertlos und zäh wie Leder.»

«Sag das nicht,» widersprach ihm Dino, «ich erinnere mich zwar nicht mehr an den Namen, aber ich weiss bestens wie er schmeckt, nämlich ausgezeichnet, deliziööös, sag ich euch.»

«Quatsch,» unterbrach ihn der alte Bianchi, « ich kenn den Pilz genau, das ist der graue Täubling, da bin ich hundertprozentig sicher. Der ist absolut ungeniessbar, das ist ein wahrer Kotzpilz, das garantier ich euch, ein Kotzpilz erster Güte, der lässt dich deine deliziööösen Gedärme aus dem Hals kotzen, du wirst dein Innerstes deiner allerinnersten Innereien zu Gesicht bekommen. Mein Schwiegersohn hatte letztes Jahr so einen in einem Pilzgericht, nur einen allereinzigen, und ich sag euch, die haben ja was gekotzt, die ganze Familie wär beinah daran gestorben. Und übel war denen noch wochenlang!»

«Na, die müssen sich nur gegenseitig angeschaut haben, dann glaub ich wohl, dass denen übel wurde,» giftete Dino zurück, «und wenn der die Pilze kennt wie du, so wird er bald mal an einer Pilzvergiftung jämmerlich krepieren, das sag ich dir.»

Um die brenzlige Lage zu entschärfen und Streit zu verhindern forderte nun der ehemalige Bürgermeister gebieterisch: «Zeigt mal her!»

Nach kurzer kritischer Prüfung entschied er, dass es sich hier um den weissen Ellerling handle. Zweifelnde Laute erstickte er mit seinem scharfen Autoritätsblick, den er einst, Kraft seines Amtes, meisterhaft beherrscht hatte und der schon damals jeden aufmüpfigen Gemeinderat sofort zum Schweigen gebracht hatte.

Damals. Tempi passati, vergangene Zeiten.

Aber jetzt wagte sogar Tommasino, der ehemalige Tagelöhner aufzumucken: «Mag er heissen wie er will, aber einen grünlichen Pilz würde ich nie essen, nie, denn grün schmeckt nun mal nicht gut.»

Der Exbürgermeister überhörte diesen reichlich naiven Einwand, da er von einem Vertreter der untersten Volksschicht kam, und mit denen hatte er sich nie gemein gemacht, auch als roter Sindaco nicht.

Zu Alberto gewandt erklärte er: «Ich sag dir, lieber Alberto, mit diesem Pilz steht dir ein kulinarischer Genuss erster Güte bevor. Dieser Pilz, richtig zubereitet, an einer Rahmsosse, ist so ziemlich das Höchste, was es an irdischen Tafelfreuden gibt. Das zarte Fleisch wird dir auf der Zunge zerfliessen, feiner und geschmackvoller noch als neugeborenes Lamm. Ein Gläschen weissen Malvasia dazu, ich garantier dir, dass da selbst die alten Römer neidisch auf dich herunterblicken werden.»

Nun mischte sich Filippi, ein alter und erfahrener Pilzsammler ins Gespräch ein und knurrte: «Hat man schon sowas gehört, Weisswein zu Pilz. Alkohol mit gewissen Pilzen zusammen genossen, kann tödlich sein, aber bei diesem Pilz spielt es eh keine Rolle, denn nach meiner Meinung ist das der tödlichste Pilz, den es überhaupt gibt, das ist der grüne Knollenblätterpilz.»

Entsetzt traten alle einen Schritt zurück.

Aber die abgedankte Obrigkeit blieb bei ihrem Urteil. Ellerling, Filippi hin oder her, und überdies sei Pilz ohne Wein wie ein Leben ohne Liebe.

«Und das solle ein Amanita phalloides sein? Lächerlich!“

Aufgeregt krächzte Filippi: «Latein hin oder her, wenn du diesen Pilz verzehrst, wirst du sofort tot vom Stuhl fallen.»

Das liess man aber allgemein nicht gelten, denn soviel wusste jeder, dass der Tod erst nach Stunden eintritt, erst dann, wenn man nichts mehr gegen das Gift tun konnte.

«An genau diesem Pilz sind vorige Woche in Bologna zwölf Personen gestorben,» rundete Filippi seine Warnung ab.

«Bolognesen,» meinte der alte Sindaco geringschätzig, «ha, Bolognesen, was verstehen die schon von Pilzen, die grasen einfach die Wälder ab und essen alles, was aussieht wie ein Pilz. Ist doch typisch, gleich zwölf aufs Mal, sowas kann ja nur denen passieren.»

«Wird auch dir passieren,» sagte Filippi zum verdutzten Alberto.

«Nur keine Panikmache,» beschwichtigte das alte Dorfoberhaupt,» dieser Pilz ist essbar, da fress ich einen Besen!»

«Friss lieber diese Pilze,» hetzte der andere wütend und kehrte der Gesellschaft den Rücken.

Inzwischen hatten die alten Schwätzer Alberto verunsichert und er wollte nun wissen, ob das garantiert ein essbarer Pilz sei.

«Garantieren, lieber Alberto, das kann dir niemand was auf Erden,» lächelte der Altpolitiker weise, «man kann lediglich etwas feststellen nach bestem Wissen und Gewissen, man kann eine Behauptung aufstellen, die es natürlich zu beweisen gilt. Die Mykologie ist eine grosse Wissenschaft, von der wir Laien nur wenig wissen können. Ich weiss zum Beispiel, dass man diesen Pilz essen kann und ihn auch isst, ohne davon zu sterben. In Frankreich, dem Land einer fast ebenso feinen Küche, wie der unsrigen, gilt eben dieser Pilz als erlesene Leckerei, die gleich nach der Trüffel kommt, und das will doch etwas heissen. Eine Verwechslung mit dem Knollenblätterpilz ist nach menschlichem Ermessen wohl kaum möglich, nur ist zu bedenken, dass, wie die alten Römer sagten – errare humanum est – , und dass zudem in Betracht gezogen werden muss, dass Pilze, je nach Standort, Bodenbeschaffenheit oder Klimabedingungen ihr Aussehen verändern können.»

Grinsend sagte einer der Tattergreise: «Richtig, richtig. Das ist wie der Farbwechsel gewisser Mitbürger und Genossen, die auch, je nach Standort und Windrichtung der momentanen Politik ihre Farbe wechseln. Ich könnte euch von Farbveränderung erzählen, die von Schwarz über Gelb und giftiges Grün bis zum schönsten und leuchtendsten Rot gingen und dabei erst noch Bürgermeister wurden.»

«Wen meinst du damit?» fragte der Angesprochene mit hochrotem Kopf.

«Ach, wir sprechen doch von Giftpilzen,» grinste der zahnlose Alte.

Wortloser Abgang Seiner Gewesenen Majestät.

Die Meinungen über die Essbarkeit Albertos Pilze gingen immer weiter auseinander, wie das bei Spezialistenkonferenzen halt so üblich ist. Aber die Gruppe löste sich rasch auf, weil jeder nach Hause hastete, sich einen Korb holte und in den Kastanienwald eilte, so gut und so schnell es Beine, Herz und Lunge noch zuliessen.

Obschon Alberto diesen Pilz jedes Jahr gesammelt und gegessen hatte, war er durch das Intermezzo auf der Piazza verunsichert und daher fragte er noch seinen Nachbarn Giacomo, einen versierten Pilzkenner um seine Meinung. Sicher ist sicher.

Echter Ritterling, entschied der Kennerblick und lachte verächtlich über das dumme Geschwätz der Alten auf der Piazza.

Um aber seiner Sache ganz sicher zu sein, lud Alberto seinen Nachbarn samt dessen Gemahlin zum Pilzessen ein, was dieser erfreut annahm.

Während die beiden Frauen die allerneusten Kochrezepte austauschten, rüsteten die Männer die Pilze und brachten schliesslich ein Pilzgericht auf den Tisch, das ausgezeichnet schmeckte.

Nur Albertos Bruder, der im gleichen Haushalt lebte, langte nicht besonders herzhaft zu, denn bei Pilzen hatte er immer ein seltsames Gefühl von russischem Roulette. Als man dann noch, wie es beim Pilzessen so üblich ist, von den alljährlich die Zeitungen füllenden Tragödien schrecklicher Pilzvergiftungen zu sprechen begann, die ganze Sippen brutal ausgelöscht oder zu Blindheit oder zu vollkommener Demenz geführt hatten, bereute der arme Carlo jeden Bissen, den er von diesem tückischen Teufelszeug bereits geschluckt hatte.

Nein, er hätte heute überhaupt keinen Appetit, er hätte ohnehin bereits eine leichte Magenverstimmung.

Da sei doch Pilz genau das Richtige, meinte der Nachbar grinsend und schöpfte dem ängstlichen Carlo nochmals den Teller voll, der mit wahrlich heroischer Todesverachtung verzweifelt Bissen um Bissen hinunterwürgte.

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