Johann Widmer - Maremma

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MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.
Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.
Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.
Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.
In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.
Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

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MUCCA PAZZA

Als sich in den siebziger Jahren unsere Landschaft geleert hatte, die ehemaligen contadini zu Städtern geworden waren, begann die grosse Einwanderung aus dem Norden. Deutsche, Schweizer, Holländer und was weiss ich, woher sie alle kamen, begannen die leerstehenden poderi zu kaufen und in geschleckte Landhäuser und Villen zu verwandeln.

Was die ja ein Geld rausgeschmissen haben!

Nun, war ja das ihrige. Und unsere Handwerker lebten gut davon.

Aber neben den Landhausbesitzern, meist kleinen Leuten, die hierherkamen um die Reichen zu spielen und gross zu tun, kamen noch andere, die wollten hier Bauer spielen. Meist waren es Städter mit null Ahnung von Landwirtschaft, aber den Köpfen voller Bio-Ideen. Sympathische Leutchen waren sie allesamt, vielleicht ein bisschen verdreht, aber nicht viel mehr, als wir alle es sind.

Nun, auch wir wurden mit ebensolcher Nachbarschaft beglückt.

Zwei wirklich nette Menschen waren sie.

Er, so ein studierter Typ, dauernd die Nase in irgend einem Buch, wo genau drin geschrieben war, wie man Salat verpflanzt, Weizen sät, Schafe schert und Bäume schneidet.

Sie, eine rassige und lebenslustige Ragazza, die so von Herzen lachen konnte aber den Mühseligkeiten des Landlebens gerne mal auswich.

In langen Abendstunden vor den knisternden Scheiten des Kaminfeuers erzählten sie mir von ihrer Stadtmüdigkeit und ihrem Kulturüberdruss und wie sie jetzt auf der Suche nach dem naturnahen, gesunden, erdverbundenen, beglückenden, befreienden, alternativen Landleben seien.

Eines Abends wurde das Experiment Kuh durchdiskutiert.

Als Selbstversorger kommt man über kurz oder lang auf die Kuh.

Sie liefert uns alle lebensnotwendigen Produkte wie Milch, Rahm, Butter, Käse, Joghurt, Kefir und dazu noch eine Menge Mist. Als erdverbundene Wiederkäuerin beschere sie uns sogar einen speziell fruchtbaren harmonischen Dung, so voller kosmischer Kräfte und dynamischem Schwung für die Pflanzen. Das edle Tier sei gewissermassen das landwirtschaftliche Perpetuum mobile, das den ökologischen Kreislauf von Sonnenkraft über Mist zum Salat so richtig vordemonstriere.

Nur dem naturzerstörerischen Eingriff des modernen vertechnisierten und geldgierigen Menschen seien Milchschwemme, Butterberge und Fleischgebirge zu verdanken.

So und ähnlich argumentierten meine Nachbarn.

Es genügt, dass man von Kühen träumt und schon steht der Viehhändler vor der Türe.

Ein kleines, dürres, quecksilbriges Männchen, das in allen Ställen der Gegend Bescheid weiss, kam wie gerufen zufällig vorbei.

Er weiss immer welche Bauern aus Futtermangel oder Geldbedarf verkaufen müssen, das sind dann eben die guten Gelegenheiten, wo man sich das beste Stück aus einem Stall auslesen kann.

Er hat dafür seine Prozente als Vermittler, mit dem Handel hat er sonst weiter nicht mehr viel zu tun, als mal der einen, mal der andern Partei etwas ins Ohr zu flüstern.

Diesmal hatte er etwas ganz Besonderes in seiner Trickkiste: Der alte Dino wollte seinem ältesten Enkel ein Auto kaufen, irgend so einen Alfa Romeo Extrasupersportwagen und zu diesem Zweck griff er tief in seinen Kuhstall.

Einmalige Gelegenheit, Sonderangebot zum absoluten Schleuderpreis sozusagen.

Schon am nächsten Tag schwärmten mir die beiden Leutchen die Ohren voll von ihrem vorteilhaften Kauf. Kuh mitsamt neugeborenem herzensallerliebsten Kälbchen. Spottbillig.

Und diese, nun ihre Kuh, war nicht etwa irgend so eine Dutzendkuh, nein, sie war frisch ab Weide, naturgestählt und erdverbunden, nicht so wie diese armen degenerierten Stallkühe, die nicht mal wissen, wie eine Blumenwiese ausschaut.

Auch im übrigen entsprach sie dem Bild, das man sich von einer Kuh machen kann: Samtenes braunes Fell, wunderbare kunstvoll geschwungene Hörner, dazwischen neckische blonde Lockenpracht, einen echt grazilen Gang, ja sie schreite einher, wie eine altgriechische Göttin, und das allerschönste an ihr sei ihr Blick. Ein träumerischer verklärter Ausdruck liege in ihren Augen mit einem matthellen Schimmer darüber. Alle Weisheit der tierischen Schöpfung spreche aus diesem Junoblick.

Tja, was sollte ich dazu sagen? Die Leute hatten nun mal ihre eigenen Vorstellungen, worauf man beim Viehkauf zu achten hat.

Ich versprach, demnächst mal vorbeizukommen und mir dieses Prachtstück von Milchkuh anzuschauen und zudem würde ich eventuelle Milchüberschüsse ab sofort zum Produzentenpreis übernehmen, ich wäre sogar froh darum, denn ich konnte die Milch zum Käsen gut gebrauchen.

Ich erwartete am Abend die erste Milchfuhre.

Da sie ausblieb, nahm ich an, sie hätten selber mit der Käseherstellung begonnen.

Tags darauf ging ich mir das Wunderwerk der Schöpfung anschauen. Da stand es, wie verloren, mitten auf dem Vorplatz mit seinem Jungen, einem Stierkalb übrigens und rupfte ein paar Hälmchen.

Nun, die Kuh entsprach nicht unbedingt meinen Idealvorstellungen, trotz Seidenfell und Kunsthörnern, aber ich mochte die Freude und das Glück der neugebackenen Viehzüchter nicht brutal zerstören.

Bei einem Glas Wein erkundigte ich mich vorsichtig nach der Milchleistung Bertas, so hiess die Gute nämlich, und stiess auf betretenes Schweigen.

Nach einigem Zögern gestanden sie, dass das liebe junoäugige Kühlein nicht ganz das liefere, was sie erwartet hätten, aber vielleicht leide sie noch unter dem Schock des Wechsels.

Sie hätten, nach totaler Fesselung der widerspenstigen Fruchtbarkeitsgöttin übrigens, knappe 5 dl herausgebracht und das hätte dann das putzige Kälbchen Helena noch umgeschmissen.

Ich gab ihnen den dringenden Rat sofort das Kalb, das übrigens ein Stierenkalb, also ein Männchen sei, von der Mutter zu trennen, denn er sei es, der alle Milch wegsaufe.

Ob das denn nicht widernatürlich sei?

Wehen Herzens befolgten sie meinen Rat und sperrten das niedliche Kälbchen Helena alias Archimedes in einen rasch gezimmerten Kälberpferch.

Nacht. Berta käute friedlich wieder und tiefe Ruhe senkte sich übers Land.

Schön wärs.

Das Kalb plärrte, als ob es schon zum Metzger ginge und die liebe und sanfte Berta schrie, wie nur bedrängte Mutterherzen schreien können.

Nichts vermochte die beiden zu beruhigen, weder Heu noch Wasser noch gutes Zureden.

Erst als die gepeinigten Bauersleute sich klar geworden waren über ihre barbarische, egoistische und widernatürliche Tat und der Natur wieder zu ihren Rechten verholfen hatten, kehrte Ruhe ein.

In stillem Mutterglück genoss Berta den saufenden Säugling an ihrer Mutterbrust.

Da man aber doch gerne auch einmal ein Schlücklein Milch gehabt hätte, kam ein Plan von stufenweise gesteigerten Trennungszeiten zur Anwendung.

Berta liess sich ruhig auf die Weide führen und Archimedes lag friedlich schlafend in seiner Box.

Eine Stunde später plärrte das Kalb, Berta horchte auf und raste wie blind zum Stall.

Der Zaun war niedergetrampelt, eine Pergolastütze umgeschmissen, die Stalltüre eingedrückt und Berta an ihrem linken Vorderbein verletzt, aber im Stall herrschte paradiesischer Friede.

Mutter und Sohn waren friedlich vereint.

Was soll man wider die Natur handeln, das bringt eh keinen Segen. Besser man lässt den Dingen ihren natürlichen Lauf und verzichtet auf materiellen Eigennutz.

Aber Archimedes gedieh gar nicht recht.

Die Milchleistung der Gelehrtenmutter bestand gerade noch in ein paar Tropfen, viel zu wenig für ihr durstiges Kind.

Grosse Ratlosigkeit.

Ich wurde um Rat gefragt und erntete dafür entsetzte Blicke. Archimedes zum Metzger? Nie und nimmer.

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