Johann Widmer - Maremma

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MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.
Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.
Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.
Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.
In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.
Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

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Daher wehte also der Wind, ein Wind, der sehr nach Verrat roch.

Man zog Parteigrössen der Provinz zu Rate.

Auch sie empfahlen, der Sache nun mal ihren Lauf zu lassen, denn beim gegenwärtigen Stand der Dinge könne nicht mehr viel manipuliert werden, ohne dass es bemerkt würde. Man könne auch siegen, indem man nachgebe und übrigens dürfe man die nächsten Parlamentswahlen nicht aus den Augen lassen und daher das Wahlvolk nicht allzusehr vergraulen, denn die allgemeine politische Situation im Lande sei sehr verworren und verlange äusserstes Fingerspitzengefühl.

Murrend fügten sich die Unterlegenen schliesslich.

Traditionsgemäss wurde der Präsident der Organisationskommission vom Parteisekretär bestimmt.

Und siehe da, siehe da, er bestimmte Ferro, einen Jungen, zum Anführer, mit der faulen Ausrede, dass seine Gruppe in der Kommission die Mehrheit und daher auch das Anrecht auf die Leitung habe.

Obschon Ferro ein schlauer Bursche war, als erfolgreicher Mittelstürmer der örtlichen Fussballmannschaft sogar eine Art Dorfheld, wollten die Alten diese Kröte nicht schlucken.

Sie stellten ein Ultimatum: Entweder wird Acciaio, der langjährig bewährte Anführer gewählt, oder sie würden einen eigenen Verein gründen.

Und so stand nun, über Nacht sozusagen, ein würdevoller Seniorenjagdverein altverdienter Patrioten diesem Juniorenclub unreifer Hubertusjünger gegenüber.

Die hitzigen Debatten und vereinzelten Handgreiflichkeiten der folgenden Tage wurden schliesslich vom Bürgermeister beendet, indem er auf Anraten des Parteisekretärs, per Dekret das Gemeindegebiet in zwei Jagdgebiete aufteilte und sie den zwei verschiedenen Jagdvereinen zur Verfügung stellte.

Die Grenze verlief mitten durch das grosse Waldgebiet im Südteil der Gemeinde, dort wo sich die vielen Wildschweine verstecken.

Kaum waren die Jagdgebiete abgegrenzt, so wurden Nacht für Nacht Spähtrupps ausgesandt, um die Wildwechsel und die Suhlstellen auszukundschaften.

Es wurden aber auch Freischärler ins gegnerische Waldgebiet geschickt, die dort nächtelang wild herumballerten, um die Wildschweine zu vertreiben und sie nach Möglichkeit ins eigene Revier zu lenken.

Acciaio drohte seinen Gegnern mit Prügeln, Parteiausschluss und Anzeige bei den Carabinieri, weil sie vor Jagdbeginn anscheinend wilderten.

Zwei Tage später wurde sein Vetter Ottorino im gegnerischen Waldstück erwischt. Mit zerbrochener Flinte und blutig geschlagenem Sitzteil kehrte er von seiner missglückten Expedition ins Dorf zurück.

Die Parteispitze tobte ob dieser Unverschämtheit, einen amtierenden Gemeinderat wider alle Menschenrechte derart zu misshandeln.

Das war Beamtenbeleidigung, das war ein Angriff auf die staatlichen Institutionen und Beleidigung aller patriotischen Partisanen, denn der Misshandelte war Träger verschiedener Tapferkeitsmedaillen. Man musste unbedingt etwas unternehmen gegen das überhandnehmende Rowdietum einer fehlgeleiteten, reaktionären und bourgeoisen Jugend. Man müsse die Schandbuben unbedingt erwischen um diesen kriminellen Hooligans ein für alle Mal ihr verbrecherisches Tun zu verleiden.

Das halbe Dorf war empört.

Die andere Hälfte zerplatzte fast vor Schadenfreude.

Vom nächsten Zwischenfall erfuhr man bedauerlicherweise nicht viel, da der Dorfarzt, der dem Pechvogel aus Ferros Gruppe die Schrotkügelchen aus dem Rücken entfernen musste, an die ärztliche Schweigepflicht gebunden war.

Einige unbedeutende Plänkeleien füllten die Zeit vor dem grossen Tag aus, an dem es endlich losgehen konnte.

Weil der Tag X ausgerechnet ein Werktag war, beschloss die Gewerkschaft einen Generalstreik, damit das Volk der Werktätigen an der grossen Hatz teilnehmen konnte.

Lange vor Sonnenaufgang entfernten sich zwei endlos lange Wagenkolonnen aus dem Dorf und als der Tag anbrach, hatten Treiber, Hundehalter und Jäger ihre Stellungen bezogen.

Die beiden Anführer waren sehr nervös, denn an diesem Tag ging es um weit mehr, als nur um Jägerehre allein, diesmal ging es förmlich um die Wurst.

Die Verliererpartei hatte sich um den Spott wahrlich nicht zu sorgen.

Falls alles schief laufen sollte, überlegte sich Ferro, würde er womöglich auswandern. Vielleicht dass er beim Fussballklub Milan unterkam, vielleicht würde er in Deutschland oder Belgien Arbeit suchen.

Acciaio seinerseits wusste, dass diese Schlacht gewonnen werden musste, denn sonst würde sein Ansehen im Dorf auf den Nullpunkt sinken und seine Hoffnung, den amtierenden Bürgermeister bei den nächsten Wahlen herauszufordern, müsste er wohl begraben. Man hatte ihm da schon allerhand Versprechungen oder Andeutungen gemacht, die natürlich alle wertlos würden.

Ferro hatte seine Truppe mit mobilen Funkgeräten ausgerüstet und er hatte sein Hauptquartier in seinem Geländewagen eingerichtet und mit einer Karte auf den Knien und dem Funkgerät in der Hand, leitete er die Schlacht seiner Getreuen.

Acciaio hatte auf einer alles überragenden Hügelkuppe Stellung bezogen, wo er mit einer Handvoll Getreuen, die er als Kuriere einsetzen konnte, den Schuss in die Luft abgab, mit dem die Jagd eröffnet wurde.

Die Treiberhunde durchstreiften das Dickicht, die Treiber begannen zu schreien, zu rufen, zu heulen und zu ballern um den Jägern die Wildsauen vor die Flinten zu treiben.

Für die Wildschweine war der jüngste Tag angebrochen. Die Hölle war los.

Für Nichteingeweihte schien mindestens die Schlacht von Montecassino oder um Verdun im Gange zu sein, denn vom Dorf aus liess sich das Geknalle der beiden Gruppen nicht voneinander unterscheiden.

Die Treiber schrien und schossen vor Begeisterung in die Luft, die Jäger knallten auf alles, was sich vor ihren Flinten bewegte und die Hunde bellten und heulten sich in eine wahre Hysterie hinein. Es war eine richtig herrliche Wildsauhatz.

Als nichts mehr abzuknallen war, ertönte das Trompetensignal der Anführer, das Zeichen, das den Abbruch und das Ende der Jagd ankündigte.

Der Augenblick des Zählens kam, es musste Bilanz gezogen werden.

Jede der beiden Gruppen hatte etwa zwei Dutzend Wildschweine verschiedener Grössen erlegt.

Dass auch einige Hunde dabei auf der Strecke geblieben waren, erstaunte niemand besonders, das gehörte halt dazu, aber als man kurz vor dem Wegfahren hinter einem Gebüsch die dreifach durchlöcherte Leiche des Parteisekretärs fand, wurde doch einigen Jägern sehr mulmig zumute.

LA PENSIONE

In unserer Gegend kennen ihn alle, den Beppino, der im kleinen weissen Häuschen unterhalb des Steinbruchs wohnt.

Vor Jahren, er war damals so um die 35 Jahre alt, arbeitete er als Marmorsäger im Steinbruch. Eine echt schwere, ermüdende und verdammt ungesunde Arbeit.

Zur Schwerarbeit kommt noch der Staub, und ihr wisst ja, die Angst vor Silikose, die Staublunge

Wenn Beppino abends von seiner Schufterei zurückkehrte, fütterte er noch seine zwei Ziegen, warf den Hühnern eine Handvoll Körner hin und kochte sich dann eine dicke Minestrone.

Nach dem Abendessen werkelte er noch in seinem Garten, denn da gab es immer etwas zu tun und wenn›'s dunkelte legte er sich ins Bett.

Ist ja kein Leben das, nur arbeiten, essen und schlafen, und dann so ganz allein.

Man sah ihn nie im Dorf, vielleicht einmal pro Jahr war er im ARCI, trank dort sein Glas Wein ohne grosse Worte und kehrte dann wieder in sein Häuschen zurück.

Ein trostloses und eintöniges Leben, das jeden normalen Menschen umgebracht hätte, aber ihm schien es zu behagen, er fand sogar einmal, dass er zu den glücklichsten Menschen der Erde gehöre.

Na ja, was wusste der Beppino schon vom Glück und wie wenig kannte dieser Simpel von dieser Welt.

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