Johann Widmer - Maremma

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MAREMMA bezeichnet die Gegend am Tyrrhenischen Meer zwischen Pisa und Grosseto.
Vor der Drainage war es ein unwirtliches Sumpfgebiet, wo die «schlechte Luft» (Malaria) den Menschen das Leben schwer oder gar unmöglich machte.
Ein Volkslied «Maremma amara» verflucht sogar diesen Landstrich, der heute als fruchtbare Gegend und beliebtes Touristenziel bekannt ist.
Für mich ist es keine «maledetta Maremma» wie im Lied, sondern eine «benedetta Maremma» in der ich schon lange lebe und arbeite.
In dieser, fast möchte ich sagen «paradiesischen» Gegend sind auch die folgenden Geschichten angesiedelt und hier agieren auch meine Personen.
Menschen wie ich und du, mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen.

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Seine Frau verzichtete seltsamerweise auf diese Prozedur, weil sie, wie sie behauptete, sich eigentlich wieder ganz wohl fühle und Lust hätte, nach Haus zu gehen. Sie musste lebensmüde geworden sein. Solche Dinge offenbarten sich scheinbar erst in Grenzsituationen.

Zur weiteren Überwachung wurden sie in Spitalbetten gelegt.

Die Nachtschwester prüfte Puls, Herzfrequenz, Temperatur und Blutdruck.

Die beiden Brüder fühlten ihr letztes Stündlein nahen und bemitleideten sich gegenseitig sehr wort- und tränenreich. Carlo, der sich bisher als Atheist und grosser Pfaffenfresser gefühlt hatte, dachte nun plötzlich daran, einen Priester anzufordern, denn, na ja, man konnte schliesslich nicht wissen...

Endlich kam der Spezialarzt.

An dieser Stelle erinnerte sich Alberto seines Nachbarn.

Giacomo! Der muss auch her, sofort, los, der krepiert sonst in seinem Bett, ohne dass er es merkt!

Am Telefon antwortete niemand.

Povero Giacomo! Der musste bereits tot sein. Oder im Koma liegen.

Man alarmierte die Carabinieri.

Die Polizisten läuteten Sturm an der Haustüre.

Nichts. Niemand regte sich.

Als sie dran gingen die Türe aufzubrechen, erschien endlich das verschlafene Gesicht Giacomos.

Man versuchte ihm die Sachlage zu erklären.

«Unsinn!» war sein Kommentar, «die Pilze waren OK, die Herrschaften haben zuviel gesoffen, das ist alles, ich übrigens auch, und nun gute Nacht.»

Sprach›'s und kehrte ins warme Bett zurück.

Und die Titelstory der Zeitungen berichteten am folgenden Morgen nichts von einem schrecklichen Massaker, das die Pilze wieder einmal angerichtet hatten.

Gar nichts.

LA SAGRA DEL CINGHIALE

Die grosse Wildschweinhatz ist der alljährliche Höhepunkt der Jagdsaison und das ganze Dorf nimmt daran regen Anteil. Aktiv oder passiv. Aktiv als Jäger, Treiber oder Sponsor, passiv als Nörgeler, Stänkerer, Besserwisser oder gar als Tierschützer.

Jagen, das ist die grosse Passion der echten Männer hierzulande, das ist das Fest urmännlicher Triebe und für manche bedeutet es das halbe Leben; von der Jagd erzählen und flunkern ist die andere Hälfte.

Erfolgreicher Abschuss von kleinen Singvögeln und von speziell ausgesetzten, ziemlich zutraulichen Fasanen und Hasen, das gilt als Geschicklichkeitsprobe, erfolgreiche Wildschweinjagd aber ist Heldentum. Dank der vielen furchterregenden Gräuelgeschichten, seit dem klassischen Altertum im Umlauf, gilt die Wildschweinhatz als äusserst gefährlich und daher als besonders männlich.

Ängstliche Hubertusjünger, und solche gibt es hier recht viele, die aber mit dem Doppelläufer ihren Mut und ihre Männlichkeit zu beweisen haben, bewahren ihr Leben und ihre teure Jägerkleidung vor Schaden, indem sie auf alles schiessen, was sich bewegt. Hinterher sehen sie dann nach, was oder wen sie getroffen haben. Mit ihrer wilden Ballerei versuchen sie wohl ihren Beitrag zu leisten gegen die drohende Überbevölkerung unseres Planeten.

Die Jagd, oder genauer gesagt der Jagdunfall soll häufig dazu dienen, unausgeglichene Konten von Familien- oder Nachbarschaftsfehden in Ordnung zu bringen, aber das sind natürlich unbeweisbare Behauptungen hinterhältiger Jagdgegner, die den edlen Sport in Verruf bringen wollen.

Je näher der Eröffnungstag der Wildschweinjagd rückt, desto emsiger werden die notwendigen Vorbereitungen getroffen. Geschäftige Nervosität befällt alle Familien, denn es müssen neue Jagdanzüge massgeschneidert werden, weil niemand gerne brutta figura machen will. Neue Flinten werden angeschafft oder die alten zum Büchsenmacher zur Revision gebracht, denn Fehlschüsse machen einen Jäger bald einmal zum Dorfgespött.

Die Hunde müssen trainiert werden, das verlorene Jagdmesser will ersetzt sein, der alte Hut geht auch nicht mehr, die Stiefel sind nicht mehr modern genug und vielleicht reicht›'s dieses Jahr zu einem Fernglas oder gar zu einem Walkie-talkie. Für die Jagd ist nichts gut genug, denn schliesslich geht es da um alles.

Das allgemeine Jagdfieber würde dieses Ereignis in südländisches Chaos stürzen, brächte nicht der örtliche Jagdklub Ordnung in die Sache mit seiner straffen Organisation. Dieser Verein, eine Unterorganisation der örtlichen Mehrheitspartei, wählt alljährlich die Jagdkommission, das heisst, sie bestätigt die von der Parteispitze vorgeschlagenen Kandidaten. Einheitsliste wie gewohnt.

Opposition hatte es nie gegeben, denn das wäre ja ein schwerwiegender Verstoss gegen die Parteidisziplin gewesen und diese Unmoral konnte sich im Dorf kaum einer leisten.

Und doch geschah das Unfassbare eines Tages.

Eine Gruppe junger Parteimitglieder wehrte sich gegen die Einheitsliste, mit der einfachen Begründung, diese Art von Wahl sei undemokratisch. Sie wollten die Liste erweitern, vor allem mit Leuten ihrer Generation.

Der Krach war da.

Parteiführung und die bisher von ihr bevorzugten Genossen liessen nicht mit sich reden. Das hätte man immer so gemacht und bei der Jagd zähle vor allem die Erfahrung und man könne nun doch nicht altverdiente Kämpfer einfach so mir nichts dir nichts kaltstellen und, und, und.

Die Jungen blieben hart und drohten schliesslich mit der Gründung eines eigenen Vereins.

Da kam Bewegung in die alte Garde. Man vertagte die Sitzung auf den nächsten Abend, damit alle nochmals darüber schlafen konnten.

Mit Schlaf war nicht viel, dafür aber waren die nächsten Stunden mehr als ausgefüllt mit Kungelei, Versprechungen, Drohungen, Schmiergeldangeboten und erbittert zähen Geheimverhandlungen.

Am folgenden Abend machte der Parteisekretär persönlich den Vorschlag, dass man für die 17-köpfige Jagdkommission 34 Kandidaten zur Wahl stellen werde.

Nach stundenlanger hitziger Diskussion war die Parteispitze einverstanden, dass Partei und Opposition je 17 Vorschläge bringen durften.

Wegen der späten Stunde verschob man die Wahl auf den folgenden Abend.

Jede Gruppe brachte sämtliche Mitglieder und alle nur möglichen zugewandten Parteigänger mit.

Der Gemeindesaal war zum Bersten voll.

Offensichtlich hatte die Partei eine gewaltige Übermacht organisiert.

Sie stellte ihre Kandidaten vor. Alles alterprobte Jäger, hochverdiente Parteigenossen, Behördenvertreter und legendenumwitterte Partisanen. Da hatten die Gegenkandidaten, diese grünen Jünglinge, Jagddilettanten und blutigen Anfänger keine Chance.

Der Wahlausgang schien im Voraus entschieden zu sein zugunsten der alten Garde und so verzichtete die Partei in ihrer Siegesgewissheit auf die sonst üblichen Manipulationen. Man konnte dem Verdikt ruhig entgegensehen.

Als die Wahlzettel ausgezählt waren, herrschte grosse Bestürzung im Parteihimmel.

Von den 17 Sitzen hatten die Jungen deren 9 erobert.

Der grosse Jubel im Saal übertönte das fast ebenso laute Zähneknirschen auf der Regierungsbank.

Die restliche Nacht verbrachte die Nomenklatura mit Geheimberatungen.

Irgend etwas war da schief gelaufen, das war klar. Wer hatte wohl die Parteidisziplin nicht beachtet?

Wer alles hatte da für die Gegner gestimmt? Wer waren die Heckenschützen?

Man wollte und musste wieder einmal zeigen, wer hier das Sagen hatte. Eine Säuberung drängte sich auf. Man hatte ja einige probate Mittelchen um die abtrünnigen Schäfchen zur Räson zu bringen.

Als erstes musste man wohl eine kleine Wahlkorrektur vornehmen.

Aber da lehnte sich plötzlich der Parteisekretär persönlich dagegen auf und riet, die Wahl zu akzeptieren.

Vielsagende Blicke wurden ausgetauscht.

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