Johann Widmer - Barbara

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Das Jahr geht zur Neige.
Frühling ist nur noch ferne, verklärte Erinnerung.
Die Blütenpracht hat Patina angesetzt, der silbrige Mond ist schwarz geworden und das Gold der Jugendzeit ist von Grünspan überzogen. Tinnef.
Die Zeit von Sturm und Drang und jugendlichem Übermut ist Legende. Spurensuche bringt nichts an den Tag ausser ein paar Kratzern an der Seele und verwachsenen Narben
Wem der Herbst keine reiche Ernte gebracht hat, dem droht ein kalter Winter ohne Freunde und ohne Feinde.
Nach dem Herbst folgt eine zeitlose Epoche..
Die Zeit ist da und verrinnt sinn- und zwecklos, es sei denn, man fülle das Glas ein letztes Mal und geniesse das Leben bis zum letzten Zug.
Der Sinn des Lebens … ach lassen wir das und freuen wir uns, dass wir noch leben und noch Zeit und Musse haben dieses Buch zu Ende zu lesen.

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Auf der Brücke schaute ich auf die Geleise runter als gerade ein Schnellzug vorbeidonnerte.

Springen?

Mich schauderte.

Wie hatte Jacques gesagt? Selbstmord ist Feigheit vor dem Leben.

Die Prüfung verlief wie in einem Traum.

Wir wurden in kleinen Gruppen geprüft.

Im mündlichen Französisch musste jeder drei, vier Sätze vorlesen und dann auf Deutsch übersetzen.

Schriftlich mussten wir ein Bild beschreiben. War alles kein Problem.

Deutsche Grammatik war mir ebenfalls kein fremdes Land und im Aufsatz gab ich mein Bestes.

Die letzten zwei Lektionen waren Geometrie und Mathematik, meine Lieblingsfächer.

Als die Glocke geläutet hatte betrat … betrat die „rote Dame“ aus dem Zug unser Zimmer.

Ich durfte (musste) dann auch als erster an die Wandtafel um eine schwierige Dreieckskonstruktion zu erklären was mir auch sehr gut gelang. Die anschliessende schriftliche Prüfung fand ich leicht und hatte sie auch schon nach der halben Zeit fertig, zweimal durchgerechnet.

Ich brachte die Blätter zum Lehrerpult, kassierte ein freundliches Lächeln und die geflüsterte Bemerkung, an dieser Schule herrsche kein Krawattenzwang. Ich nickte, schaute tief in ihre grünen Augen und verabschiedete mich.

Wie ein Schlafwandler gelangte ich zum Bahnhof, setzte mich dort auf ein Mäuerchen und versuchte im Chaos meiner Gedanken und Gefühle etwas Ordnung zu machen, doch es tauchten immer wieder die gleichen Bilder auf: zwei lächelnde grüne Augen, Hugo, der auf Margrit einredete, Margrit, die ihm an den Lippen hing, der Schnellzug unter der Brücke, die grünen Augen, die absolute Gewissheit, dass ich die Prüfung bestanden habe, die grünen Augen …

An einem Dienstag kamen die Resultate heraus und wurden in der Schule am schwarzen Brett angeschlagen und zugleich wurde die Klasseneinteilung bekanntgegeben.

Jeder Prüfling bekam das Ergebnis auch noch per Post zugeschickt aber erst etwa eine Woche später.

Am Anschlagbrett war ein dichtes Gedränge. Auch Hugo und Margrit waren im Gewimmel und versuchten vergeblich nach vorne zu kommen. Ich liess mich von der Seite her an der Tafel vorbeidriften und konnte schon aus der Ferne meinen Namen, ziemlich weit unten (weil alphabetisch geordnet) finden, dabei stand noch L1a, also in der ersten Lehramtsklasse A.

Ich wollte mich wieder entfernen, da winkte mir Hugo zu und rief, wir würden uns in der Eisdiele an der Stadthausstrasse treffen um zu feiern. Ich fuhr mit dem Fahrrad etwas später zur besagten Eisdiele, traf dort aber weder Hugo noch Margrit an, beide waren durchgefallen. Schadenfreude?

Auch Erleichterung.

Ich hatte mich rasch in der neuen Schule eingelebt. Es war eine neue Welt, eine neue Herausforderung und ein neues soziales Umfeld. Mit den Mitschülern und Mitschülerinnen verstand ich mich rasch und gut und die Lehrer schienen mir eine andere Kategorie zu sein als die, welche mir bisher untergekommen waren, vor allem war ich glücklich, dass die „rote Dame“ unsere Mathelehrerin war.

Die „rote Dame“ hatte auch einen Namen, Fräulein Doktor Barbara Meyer, aber in meinem Denken war es einfach „die Barbara“, die hübsche Barbarin oder vielleicht eine ferne, unerreichbare Fee, ein Engel aus dem Mathehimmel, ein faszinierendes Traumbild, das jeden Tag eine Stunde lang in meiner realen Welt erschien, eine Stunde des Glücks, eine Stunde algebraischen und analytischen Sonnenscheins.

Dass ihre Hausaufgaben Vorrang vor allen andern hatte, war klar, denn dann war ich in ihrer Welt, dass ich auch ihr bester und aufmerksamster Student war, (weil ich eben die Mathe so liebte) war auch nicht verwunderlich.

Zuhause lief es nicht so gut. Meine Mutter hatte immer häufiger ihre Depressionen und musste bei schweren Fällen interniert werden und fiel dann als Arbeitskraft aus, das heisst, dass der Haushalt nur auf Vaters kleines Einkommen angewiesen war und das reichte nirgendwohin.

Nun kam noch mein Studium hinzu, das im Ganzen betrachtet recht teuer war. Ich kaufte nun meine Schulbücher im Antiquariat, versuchte beim Essen zu sparen und fuhr jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule, statt mit dem Zug. Als man mich darauf aufmerksam machte, dass ich von der Schule ein Stipendium kriegen könnte, dass man mir zum Beispiel die Bahnfahrt bezahlen würde, winkte mein Vater energisch ab und meinte, so lange wir es selber machen könnten würden wir nicht betteln gehen und körperliche Betätigung sei übrigens gut für mich Stubenhocker.

Die Hinfahrt am Morgen war einfach, denn es ging, eine knappe Stunde vor allem abwärts bis zum Stadtrand, dann, zum Teil auf Schleichpfaden quer durch Winterthur.

Für die Rückfahrt musste ich zwei Stunden rechnen, aufwärts. Ein Stück der Hauptstrasse, die „Kempttaler - Kurven“ musste man sogar das Rad schieben oder sich an einen schweren LKW anhängen, die damals noch relativ langsam die Kurven hochgekrochen sind. Beim Bahnhof, dort wo die Steigung beginnt, mussten die schweren Brummer einen niedrigeren Gang einlegen, dabei verlangsamten sie die Fahrt (und stiessen eine schwarze Rauchwolke aus). Das war der Moment wo man mit einem kurzen Sprint das Fahrzeug einholen und sich daran festhalten konnte. Nach zwei oder drei Kilometern war die Talkante erreicht und dann musste man loslassen (Gangschaltung, schwarze Rauchwolke) wollte man sich nicht in Gefahr bringen, denn nun raste der Brummi davon.

Samstagnachmittag half ich meist meinem Vater bei Arbeiten , die er nicht alleine erledigen konnte und bekam eine leise Ahnung von der Kunst der Ofenbauerei. Wir bauten und renovierten Kaminfeuer, Kachelöfen und hatten vor allem Arbeit mit der damals beginnenden Mode der Gartengrill und Barbecues.

Eines Tages bemerkte ich, dass Vaters Unterarme rot und entzündet waren und machte ihn darauf aufmerksam. Ach das sei nichts, meinte er, das komme vom Zement und es werde gleich wieder vergehen.

Tat es aber nicht, sondern wurde schlimmer.

Der Arzt stufte es als typische Berufskrankheit ein, als Zementunverträglichkeit und riet ihm, den Beruf zu wechseln.

Er wollte ihn auch bei der damals neuen Invalidenversicherung melden , damit er eine kleine Rente erhalte, auf die er Anrecht habe.

„Wir sind keine Bettler,“ war die knappe und klare Antwort.

Dann solle er wenigstens bei der Arbeit Handschuhe tragen, riet der Arzt.

Seine Hände könnten viel ertragen, er sei doch kein Studierter, wehrte sich mein Vater.

Nein, kein Studierter, gab ihm der Arzt recht, aber deswegen müsse man auch nicht gleich ein sturer Dickschädel sein.

Ich lebte in zwei Welten. Zuhause die Armut, die Entbehrung, die Krankheit meiner Mutter und Vaters Hautprobleme, dazu kam die allgemein bedrückte Stimmung der trostlosen Hoffnungslosigkeit.

In der Schule, dieser Insel des Friedens herrschte Wohlstand, allgemeine Zufriedenheit, manchmal sogar Sattheit und Blasiertheit. Natürlich gab es da auch Probleme, Ärger und Enttäuschung, aber im Grunde genommen ging es um nichts Wichtiges. Manchmal wurde einer von der „Notenkeule“, von schlechten Zensuren getroffen, es gab Bestrafungen, die man sich aber selber eingebrockt hatte, es gab den ersten Liebeskummer und den ersten Kater, weil das Bier am Vorabend zu warm gewesen war.

Ich ärgerte mich oft, wenn so ein eingebildeter Affe von Lehrer vor der Klasse seine Weisheit und unseren Lehrstoff, gnädig und tröpfchenweise von sich gab und wir schlürften wissbegierig das Manna von seinen Lippen, aber wir kamen nicht vorwärts. Wir vertrödelten Stunden um Stunden für ein Kapitel, das man in zehn Minuten hätte abarbeiten können. Dabei ging mir durch den Kopf, dass sich jetzt meine Mutter mit schmerzenden, krummen Fingern am Waschtrog einer vornehmen Familie für mich, ihren Sohn, abrackerte und ich sass daumendrehend auf meiner Bank und hörte mir im Halbschlaf die inhaltslose Litanei des Geschichtslehrers an. Oder ich sah Vater, der mit wunden Armen mit seinem selber entwickelten Spezialmörtel die Schamottsteine eines Ofens aufschichtete und ich sass friedlich und schlaftrunken in meiner Bank, während unser Deutschlehrer, am offenen Fenster stehend, seine Weisheit auf den Schulplatz hinausplärrte, wo sich die Spatzen um Brotkrumen stritten. Aber jetzt wissen wenigstens alle Sperlinge der Stadt, weshalb die Judith im „Grünen Heinrich“ dunkle Augen hatte. Gibt es in Gottfried Kellers Werk auch eine Frau mit grünen Augen (und roten Haaren) so, wie Barbara? Das wäre doch eine Untersuchung wert.

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