Viktoria von Berlich - Adriana

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Stella, die nie eine Schule besucht hat, scheitert fast an den Normen der Gesellschaft, als sie ihr Abitur macht und an der Uni zu studieren beginnt. In Julian Winter glaubt sie ihre große Liebe gefunden zu haben, aber er verlässt sie wegen der spurlos verschwundenen Adriana. Als kurz darauf ihre Eltern erschossen werden, wird sie des Doppelmordes verdächtigt und muss erfahren, dass ihre Eltern nicht ihre Eltern waren. Um ihre wahre Identität zu finden, muss sie tief in die Vergangenheit eintauchen…

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Er lachte. „Natürlich hast du Recht, keine – oder – fast keine dieser Träume, die man an diesem Abend hat, werden wahr, oder sie entwickeln sich ganz anders. Aber es ist trotzdem schön, sie zu haben. Ich habe auch diesen Rausch an meinem Abschlussfest gehabt und er war wunderschön. Heute, nachdem ich schon einige Semester meines Studiums hinter mir habe, da sieht die Welt ganz anders aus. Jetzt gebe ich dir Recht, jetzt wirkt das auch auf mich kindisch. Aber entgeht dir nicht etwas, wenn du alles so rational betrachtest?“

„Was soll mir denn entgehen? Eine trügerische Wahrnehmung der Realität? Was bringt es mir, wenn ich die Welt an einem Abend berauschend schön finde und schon am nächsten Morgen alles wieder ganz anders aussieht?“ Meine Antwort war bissiger gewesen, als ich es beabsichtigt hatte. Ich fühlte mich ausgelacht durch sein Lachen und seine durchaus berechtigte Frage. Entging mir nicht etwas? Es erinnerte mich schmerzhaft an mein Unvermögen, so zu sein, wie die anderen.

Wir waren längst in der Stadt angekommen und standen auf dem Marktplatz vor einem Brunnen. Hier erst wurde mir die Außenwelt wieder bewusst. Hier war plötzlich auch wieder dieses tiefe Gefühl der Einsamkeit, dass ich den ganzen Weg über verloren hatte. Er sah mich überrascht an. Meine scharfe Reaktion hatte ihn verwirrt. Doch er war erfahren genug, das Thema zu wechseln. Er fing einfach an von sich zu erzählen. Er war Italiener. Sein Vater war Anwalt. Seine Mutter war Deutsche, daher war er zweisprachig aufgewachsen. Er hatte noch einen Bruder und eine Schwester. Sein Wunsch war es immer gewesen, in die Kanzlei seines Vaters einzusteigen. Doch nun, da sein Jurastudium an dem Punkt war, da er sich entscheiden musste, in welche Richtung er gehen wollte, da war er sich nicht mehr sicher gewesen, ob er wirklich Anwalt werden wolle. Und um Abstand zu allem zu bekommen, da hatte er sich zum Militärdienst gemeldet. Sein Vater hatte ihm geraten, sich zu verpflichten, um eine wirklich interessante Position zu bekommen. Es wäre auch gut in Hinsicht auf eine eventuelle Karriere als Diplomat, was Francesco in seinen beruflichen Plänen mit in Betracht zog.

„Die Welt kennen lernen, so wie du es hast, das würde mir gefallen“, schwärmte er mir vor. „Doch zuvor muss ich erst einmal in Italien bleiben, deshalb bin ich heute Abend hier. Und ich bin froh, dass ich gekommen bin.“

„Ich auch“, sagte ich leicht errötend, was er aber bei der Dunkelheit nicht erkennen konnte.

Er lächelte mich an, auf eine so zärtliche Art und Weise, dass mein Herz wieder wie verrückt zu klopfen begann und mein Verstand Purzelbäume schlug. Ich bekam wieder keinen klaren Gedanken zustande. Wenn ich nicht so unerfahren gewesen wäre, dann hätte ich ihn jetzt geküsst und ihm gezeigt, wie ich für ihn empfinde. Doch damals wusste ich von diesen Dingen noch nichts. So heftige Gefühle hatte ich noch nie erlebt und sie machten mir Angst, Angst vor mir selbst, Angst, vor dem, was da noch kommen könnte. Also ging ich weiter, aus Angst, er könnte mich küssen. Nur schnell wieder auf ein sicheres Terrain, schnell wieder zurück in die Unterhaltung.

„Die Welt ist gar nicht so aufregend, wie du dir vorstellst. Es sind auch nur irgendwelche Orte irgendwo.“ Was Intelligenteres fiel mir in diesem Moment nicht ein.

„Dann erzähl mir von irgendeinem Ort“, forderte er mich auf.

Das war das richtige Stichwort für mich und so kam ich zurück in den Schutz der Worte, die mir wieder leicht von den Lippen flossen. Es wurde eine wunderbare Unterhaltung, denn er hatte viel gelesen über die sieben Weltwunder und war amüsiert über meine Sichtweise der Dinge. Es war so leicht, ihm zu erzählen. Er konnte meinen Gedankensprüngen ohne weiteres folgen und auch, wenn ich anfing zu philosophieren, dann ging er mit und bot mir Paroli. Er ließ sich von meinen Versuchen, ihn auf ein Gebiet zu locken, von dem er nichts verstand, nicht beeindrucken. Im Gegenteil, er holte mich dann sehr schnell wieder zurück. Und dann musste ich lachen. So liefen wir die ganze Nacht durch die Stadt und erst als die Sonne schon aufgehen wollte, überkam uns eine leichte Müdigkeit.

Auf dem Weg zurück zum Internat schwiegen wir beide. Wir mussten wieder auftauchen aus der Welt unserer Gedanken, die eine Nacht lang im Gleichklang verweilt hatten und zurückkehren in die Realität. Jeder musste zurück in sein eigenes Leben. Francesco musste zurück nach Italien und seine eingegangenen Verpflichtungen aufnehmen und ich durfte zurück zu meinen Eltern, für eine kurze Weile, um dann wieder alleine den nächsten Schritt in meinem Leben zu gehen. In diesem Moment streifte mich eine Ahnung davon, dass es auch noch andere Inseln der Glückseligkeit geben könnte und sei es nur für eine Nacht.

Es war Zeit, sich zu verabschieden. Wenn er mich an die Hand genommen hätte und mit mir weiter durch die Stadt gelaufen wäre, ich hätte mich nicht gesträubt. Doch die aufgehende Sonne, das helle Licht veränderte alles. Die Dunkelheit war wie ein Kokon gewesen, der uns vor der Außenwelt geschützt hatte, in der Helligkeit konnten wir das Vorhandensein der übrigen Welt nicht mehr verleugnen.

„Ich danke dir für diesen außergewöhnlichen Abend, Stella. Ich habe mich noch nie so gut mit jemandem unterhalten wie mit dir. Du bist wirklich ganz anders als die anderen.“

„Ja, das bin ich, aber bisher habe ich immer gedacht, dass es besser ist, es zu verbergen.“

„Nein, bleib so wie du bist. Du bist außergewöhnlich und ich wünschte, wir könnten unsere Unterhaltung bald wieder aufnehmen. Aber ich sehe dazu so schnell keine Möglichkeit“, sagte er traurig.

Als ich ihn ansah, da klopfte mein Herz wieder so laut, dass mein Verstand keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen konnte. Ich stand nur da, wollte ewig bleiben und wollte doch so schnell wir möglich dieser Situation entfliehen, denn wieder war die Möglichkeit eines Kusses gegeben, was mir immer noch Angst machte.

„Ich könnte dir schreiben“, sagte ich schnell, um wieder in die Welt der Worte zu kommen, „dann können wir unsere Konversation schriftlich fortsetzen.“

„Es ist nicht dasselbe. Eine Unterhaltung lebt auch von der Nähe des Gesprächspartners, von seiner Stimme, von der Betonung der Worte und vor allem von der direkten Antwort. Ein Briefwechsel hat eine ganz andere Qualität. Ich würde zwar die Unterhaltung vorziehen, aber es bleibt uns wohl vorerst nichts Anderes übrig, als die Hilfe von Stift, Papier und der Post in Anspruch zu nehmen.“

´…von der Nähe des Gesprächspartners...´ wie wahr. Und genau diese Nähe wurde mir nun fast unerträglich. Es war so viel Gefühl in diesem Augenblick, so viel Verlangen, das unerfüllt bleiben musste, auf beiden Seiten, dass es wie eine Bürde auf uns beiden lastete, die wir nicht tragen konnten. Auch Francesco, der damals schon die eine oder andere Erfahrung mit dem anderen Geschlecht gesammelt hatte, war dieser Situation nicht gewachsen. Auch er konnte nicht, wie er eigentlich wollte. Er konnte mich nicht in seine Arme nehmen, konnte mich nicht küssen, wie es sein Wunsch war und wie es der Situation angemessen gewesen wäre. Die Emotionen zwischen uns waren zu groß, zu intensiv, um sie aushalten zu können. Er schaffte es gerade noch, mir seine Visitenkarte zu geben, bevor er Hals über Kopf das Weite suchte.

Seine Visitenkarte hütete ich wie einen Schatz. Sie war der Beweis dafür, dass es diesen Abend wirklich gegeben hatte. Von diesem Abend habe ich noch sehr lange gezehrt. Immer wenn mich wieder diese tiefe Einsamkeit umschlingen wollte, dann zog ich mich in die Erinnerung an diesen Abend zurück, dann holte ich die Bilder seiner Gesichtszüge vor mein inneres Auge und stellte mir vor, wie er mich anlächelte und wie er mir sagte, dass ich außergewöhnlich sei und dass er sich gerne wieder mit mir unterhalten würde.

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