Viktoria von Berlich - Adriana
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Über Dr. Hofmann kann ich leider nicht viel mehr berichten. Er war mir ein väterlicher Lehrer, der mich sehr gemocht haben muss, denn er hat wirklich viel Zeit in jenem Jahr mit mir verbracht, was - wie ich später erst begriffen habe.- nicht üblich war. Damals nahm ich es einfach so als selbstverständlich hin, ohne den Menschen hinter dem Lehrer zu sehen. Dazu war ich viel zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Erst Jahre später habe ich mich bei ihm dafür bedankt, was ihn sehr freute. Da erzählte er mir auch, dass es ihn sehr gefreut hatte, dass Milena und ich, obwohl wir so unterschiedlich waren, in Freundschaft verbunden waren, denn irgendwie waren wir in jenem Jahrgang seine Lieblingsschülerinnen. Er hatte immer ein Herz für Außenseiter.
In den Weihnachtsferien durfte ich endlich wieder zu meinen Eltern, doch die Insel der Glückseligkeit hatte sich verändert. Zum ersten Mal in meinem Leben hatten wir eine Zeitlang getrennt gelebt, getrennte Erlebnisse gehabt, getrennte Erfahrungen gemacht. Ich konnte nicht mehr mitreden, wenn sie von ihren Aufträgen erzählten, denn ich war ja nicht dabei gewesen. Und ich musste ihnen von meinen Erlebnissen ausführlich erzählen, denn sie waren ja auch nicht dabei gewesen. Zuerst war es fremd für mich, so ausführlich zu erzählen. Früher hatten wenige Worte genügt, damit sie im Bilde waren, jetzt musste ich mich wirklich anstrengen, damit sie mir folgen konnten. Und wenn sie berichteten, dann fühlte ich mich ausgestoßen. Ihre Zweisamkeit bestand noch immer, aber ich gehörte nicht mehr dazu, jedenfalls nicht mehr so wie früher. Der Dialog zwischen ihnen war geblieben, doch mit mir hatte er sich verändert. Dieses Weihnachten fühlte ich eine Einsamkeit, die ich nie mehr ganz verlieren würde. Es ist diese Einsamkeit, die einem bewusst macht, dass man ein Individuum ist, ein einzelner Mensch, getrennt von den anderen, auch wenn man nahe beieinander ist, so ist man doch allein, einzeln, getrennt. Man lebt ein eigenes Leben, niemand kann wirklich fühlen, was in einem vorgeht. Und am Ende des Lebens geht man alleine den letzten Schritt. Niemand, der einen begleiten wird. Als Kind glaubt man noch, dass man eine Einheit bildet mit der Mutter und dass auch die Eltern eine Einheit sind. Ich war sehr lange Kind, ich wollte es bleiben.
Als die Erkenntnis der Einsamkeit kam, da fürchtete ich mich vor dem Leben, so allein. Ich glaubte, ich hätte alles verloren, würde nie mehr diese Sicherheit haben, die mich immer umfangen hatte. Diese Sicherheit, die trügerisch gewesen war, die es nie wirklich gegeben hatte, diese Sicherheit verlor ich tatsächlich. Doch mit der Zeit erlernte ich eine andere Art von Sicherheit. Ich lernte mir selbst zu vertrauen, ich lernte, dass die Erfahrungen meines bisherigen Lebens ein ungeheurer Schatz waren.
Mir fehlten zwar die Erfahrungen, die andere in meinem Alter längst gemacht hatten, aber dafür halfen mir die Erfahrungen, die die anderen noch nicht hatten, leichter das Fehlende zu erkennen und bewusster anzunehmen. Ich lernte später und dadurch anders. Nicht unbedingt leichter, aber eben anders. Es rettete mich nicht vor manchen Irrungen und Wirrungen, aber ich war immer in der Lage, mich selbst zu beobachten und zu analysieren. Mein Verstand hat mich aus manch misslicher Lage immer wieder gerettet.
Maturafeier
Nach den Winterferien kam ich anders in die Schule zurück. Diese gefühlte Trennung von meinen Eltern hatte mich zwar innerlich einsamer gemacht, doch zugleich war es auch eine Art Befreiung gewesen. Ich war nun offener für das Leben außerhalb meiner Familie. Wenn man allein ist, dann braucht man andere Menschen, um dieses Alleinsein zu verdrängen. Solange ich mit meinen Eltern auf der Insel der Glückseligkeit meiner Kindheit gewesen war, solange hatte ich niemand anderen gebraucht und folglich auch alle anderen abgelehnt. Nun war ich allein, nun brauchte ich jemand anderen, nun war ich bereit, mich wirklich auf jemand anderen einzulassen. Und dieser Jemand war Milena. Sie hatte mir ihre Freundschaft von Anfang an bedingungslos angeboten. Und ich hatte sie genommen, ohne ihr dafür die meine zu geben. Ich hatte sie ja nicht gewollt! Ich war ja quasi gezwungen worden, sie anzunehmen! Von außen betrachtet, veränderte sich nichts. Es war nur eine Nuance, die vielleicht nicht einmal Milena bewusst wahrnahm. Ich hörte ihr anders zu und ich fing an, Fragen zu stellen. Fragen, die ich vorher nicht gestellt hätte, weil es mich nicht interessiert hatte. Nun wollte ich mehr über sie, ihre Familie, ihren Glauben wissen. Ich wollte sie verstehen, was mir aber nicht wirklich gelungen ist, weil auch sie sehr verschlossen war. Unsere Freundschaft erreichte dennoch eine Tiefe, wie ich sie später nur noch einmal in meinem Leben erfahren sollte, wir schufen ein Fundament, das fester war, als ich mir damals vorstellen konnte.
Nun war ich auch bereit, mich auf meine Mitschüler einzulassen. Auch hier öffnete ich mich und hörte zu, versuchte zu verstehen. Allmählich verloren sie ihre Abneigung gegen mich, aber ich wurde trotzdem nie ein Teil ihrer Gemeinschaft, vielleicht, weil ich erst sehr spät zu ihnen kam, weil nur wenig Zeit zur Verfügung stand, wir nur wenige gemeinsame Erlebnisse hatten. Vielleicht aber auch, weil man den ersten Eindruck nie mehr loswird, weil die anderen nicht wirklich bereit sind, ihr Urteil über dich zu ändern. Und so blieb es für mich schwierig, dieses eine Jahr in jener Schule, das doch ganz entscheidend auf mein weiteres Leben wirkte.
Milena war so ganz anders als ich. Sie konnte scheinbar mit allem und jedem klarkommen. Obwohl sie im Grunde genauso ernsthaft, ja fast altklug war wie ich, hatte sie doch eine Leichtigkeit, die mir damals noch fremd war. Wenn irgendwelche Feste oder Veranstaltungen innerhalb der Schule oder des Internats waren, ging sie selbstverständlich hin, um sich zu amüsieren, zu tanzen, zu lachen, einfach dabei zu sein. Sie flirtete mit den jungen Männern, als ob es das einfachste auf der Welt wäre und war doch absolut keusch, wenn einer der Kandidaten mehr als einen Kuss von ihr wollte. Ich dagegen saß meist nur herum und beobachtete, wie man sich in diesem Alter in Bezug auf das andere Geschlecht verhält. Niemand hat je mit mir getanzt, niemand hat je in irgendeiner Form Kontakt zu mir aufgenommen. Diese Veranstaltungen verließ ich immer früh, zog mich in mein Zimmer zurück und vergrub mich in meine Bücher, was für den schulischen Erfolg von Vorteil war.
Als das Schuljahr sich endlich dem lang ersehnten Ende zuneigte, da war ich ruhig und gefasst. Ich war gut vorbereitet und ein solches Desaster wie im Vorjahr war nicht zu erwarten. Milena bestand mit Auszeichnung und hatte damit ihr Ziel, ein weiteres Stipendium, erreicht. Meine Noten waren gut genug, um an einer Universität aufgenommen zu werden.
Ich weiß nicht, wer von uns beiden glücklicher war. Von ihr hatte man ja im Grunde nichts Anderes erwartet und vielleicht war es bei ihr eher eine Erleichterung, die Erwartungen (auch ihre eigenen) erfüllt zu haben, denn eine wirkliche Freude. Aber ich glaube, ihre Freude richtete sich mehr auf das, was vor ihr lag. Sie konnte nun den Weg beschreiten, den sie sich immer gewünscht hatte. Ihr stand die Welt offen! Sie konnte alles erreichen, was sie wollte. Was musste das für ein erhebendes Gefühl sein!
Mir standen nun auch viele Wege offen, aber ich wusste damit zunächst nichts anzufangen. Es war immer klar gewesen, dass ich die Arbeit meiner Eltern weiterführen wollte und dafür würde ich ein eben so umfassendes Studium, wie das meines Vaters benötigen. Meine Eltern, die sehr stolz auf mich waren, überlegten und diskutierten daher ausführlich darüber, womit ich denn nun beginnen sollte. Mein Vater schlug das Ingenieurswesen vor, meine Mutter meinte, dass die Betriebswirtschaft auch gut als Einstieg wäre. Mich interessierte beides irgendwie und irgendwie auch nicht. So genau wollte ich diese Dinge alle nicht wissen. Jetzt, da ich gelernt hatte, wie man in einer Schule lernt, wie ausführlich alles behandelt wurde, was man alles wissen sollte, was mich aber gar nicht interessierte, da bekam ich eine Ahnung davon, dass mir das Studium wohl auch keine so große Freude bereiten würde, wie einst meinem Vater. Ich versuchte es ein letztes Mal und schlug vor, dass ich doch als seine Assistentin auch ohne Studium weiter arbeiten könne. Denn im Grunde beherrschte ich die Arbeit, die mir Spaß machte. Das war aber in den Augen meiner Eltern ganz unmöglich. Sie hatten Recht. Ich brauchte eine fundierte Ausbildung, denn das Ende ihrer Tätigkeit war schon absehbar und was würde dann aus mir werden? Da ich nun überhaupt nicht wusste, was ich gerne studieren würde, einigten wir uns auf eine Universität in der Schweiz, in der viele verschiedene Studiengänge angeboten wurden, so dass ich in alles mal reinschnuppern konnte. Gleichzeitig wollten meine Eltern ihre Arbeit etwas einschränken, damit sie öfter in meiner Nähe sein konnten. Sie suchten ein Haus, das zu ihrem Alterswohnsitz werden sollte und von dem aus sie nur noch zu wirklich interessanten Aufträgen aufbrechen wollten.
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