Jan Holmes - Ein Zimmer ohne Aussicht

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Hattest du eine glückliche Kindheit?
Diese harmlose Frage in einem harmlosen Spiel unter Freunden schickt Bruno weit in seine Vergangenheit zurück.
Er wächst nach dem Tod seines Vaters unter den strengen Augen seiner Mutter auf. Diese versucht beinahe fanatisch, ihre Kinder von der Außenwelt fernzuhalten, die sie als feindlich empfindet.
Durch seine Großmutter lernt er jedoch eine andere Wirklichkeit kennen, die größer und freier ist als alles, was er sich jemals vorstellen konnte.
Ein Roman über die Hoffnung und die Suche nach dem Glück in einer Welt voller Zweifel.

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Im »Löwen« war die Meinung, dass es auf dem Hof nicht mit rechten Dingen zuging, zwar weit verbreitet, man sah Eva Schiefer mit Zurückhaltung an, misstraute ihrer Abkehr vom Leben im Dorf und ihre Zurückgezogenheit, trotzdem bestand keine Einigkeit darüber, dass man einschreiten müsse.

»Was geht uns das an? Lass sie doch machen, was sie will, die wird schon klarkommen.«

Gustav war sich seiner Einschätzung der Dinge sicher, aber Walter hatte eine andere Auffassung:

»Wir im Dorf haben uns schon immer beigestanden, und wenn da was nicht stimmt, müssen wir uns einmischen!«

Er schlug zur Bekräftigung seiner Worte auf den Tisch und sah herausfordernd in die Runde. Sein Bruder gab ihm recht: »Ganz genau. Wo wären wir denn, wenn wir nicht zusammenhalten würden?«

»Zusammenhalten, schön und gut, aber einfach so einmischen geht nicht.«

»Warum nicht?«

»Was würdest du sagen, wenn ich morgen bei dir in der Küche stünde und sagen würde: Hier müsste mal wieder geputzt werden?«

»Ich würde dir den Besen in die Hand drücken.«

Die Runde lachte, das Thema war vorerst abgeschlossen, aber noch lange nicht erledigt, jeder hing noch seinen Gedanken nach, und es dauerte eine ganze Weile, bis jemand ein anderes Problem ansprach und sich die Gruppe wieder geschlossen an der aufflammenden Diskussion beteiligte.

Kapitel Acht (innen)

Eines Tages erhielten wir unerwarteten, weil seltenen Besuch auf dem Hof. Seit Vaters Tod kamen immer weniger Leute zu uns, der Arzt hatte noch eine Weile nach den Tieren gesehen, aber als diese mit der Zeit immer weniger wurden, blieb auch er dem Hof fern, es sei denn, es wurde jemand ernsthaft krank, was eigentlich nicht passierte, kleinere Wehwehchen wurden mit Hausmitteln behandelt, von denen unsere Großmutter eine Unmenge kannte. Sie sammelte Kräuter, machte Tees und Umschläge und wusste scheinbar gegen alles ein Mittel, leider nur gegen die Nöte körperlicher Art. Seit auch Onkel Ernst nicht mehr kam, waren wir die meiste Zeit allein auf dem Hof, aber an diesem Tag besuchte uns der Pfarrer, den ich bisher immer nur in der Kirche gesehen hatte. Ich war erstaunt, dass er sich auch außerhalb der Messe völlig in Schwarz kleidete, irgendwie hatte ich mir nicht vorstellen können, dass dieser Mann sein ganzes Leben lang immer Pfarrer war. Vielleicht hatte ich gedacht, er würde in der Woche als Landwirt arbeiten, so wie die meisten hier, oder einen Laden führen oder etwas Ähnliches und nur am Sonntag in die Verkleidung des Gottesmannes schlüpfen, aber ich hatte mich offenbar geirrt. Er kam also auf den Hof und wurde von meiner Mutter beinahe ehrfürchtig begrüßt, so als wäre es entweder eine große Ehre, dass der Pfarrer uns besuchte, oder eine große Schande. Vielleicht war eine große Sünde geschehen, und es reichte nicht mehr, dass wir in die Kirche gingen, um zu bereuen? Aber es sollte um etwas anderes gehen, wir saßen zusammen im Wohnzimmer, meine Großmutter hatte in aller Eile den Tisch gedeckt, Kaffee gekocht und ein paar Kekse aus der Vorratskammer geholt. Erwartungsvoll sahen wir den Pfarrer an, der zunächst über Unverfängliches redete, dann aber irgendwann mit der Sprache herausrücken musste, als klar wurde, dass er nicht nur hergekommen war, um sich über das Wetter zu unterhalten.

»Ich möchte mit Ihnen über Frieda sprechen«, begann er, und der Blick meiner Mutter wanderte sofort zu ihrer Tochter herüber, die ihre Augen niederschlug, als wäre sie sich größter Schuld bewusst.

»Was ist passiert?«, fragte meine Mutter und wandte sich wieder dem Pfarrer zu, in Erwartung einer Hiobsbotschaft.

»Nein, nein, keine Sorge«, beschwichtigte sie der Mann, »ich wollte mich nur erkundigen, ob Sie gedenken, Ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. Ich meine, gerade Frieda ist eigentlich schon lange alt genug, bereits nächstes Jahr wird sie in die Schule gehen, und ich meine, es wäre hilfreich, wenn sie vorher zusammen mit anderen …«

Aber meine Mutter unterbrach ihn unwirsch: »Das kommt nicht infrage.«

Der Pfarrer sah sie fast erschrocken an, die Heftigkeit ihrer Antwort verschlug ihm die Sprache, mit einer so rigorosen Ablehnung hatte er nicht gerechnet. Meine Mutter ließ ihm keine Zeit für eine Antwort und fuhr direkt fort.

»Ich habe keine Zeit, sie zum Kindergarten zu bringen, und der Weg ist viel zu gefährlich und lang, als dass ich sie allein schicken könnte, das werden sie wohl verstehen.«

Nach einer kurzen Pause und einem strengen Blick auf meine Großmutter, so als wollte sie sich versichern, dass von ihr keine Widerrede zu erwarten war, redete sie unbeirrt weiter: »Meine Schwiegermutter hat ebenfalls keine Zeit, wir sind beide damit beschäftigt, den Hof in Ordnung zu halten, und kommen auch so kaum noch über die Runden. Wenn Frieda alt genug für die Schule ist, soll sie gehen, aber im Moment ist das reine Zeitverschwendung.«

Der Pfarrer hatte sich wieder etwas gefasst und startete noch einen Versuch.

»Aber meinen Sie nicht, dass es an der Zeit ist, dass sie auch andere Kinder …«

»Nein, das meine ich nicht. Ich denke, sie werden gesehen haben, wie man uns im Dorf behandelt.«

Sie unterbrach sich und sah Frieda und mich an, in ihren Augen war keinerlei Gefühl zu erkennen, aber man konnte sehen, dass sich ihre Hände ineinander krallten wie zwei kleine kämpfende Tiere und sich schließlich aneinander festhielten, um ihr Zittern zu verbergen.

»Geht mal raus, ihr beiden«, befahl sie, und es war ausgeschlossen, dieser Anweisung nicht Folge zu leisten. Es war allerdings möglich, dass wir nur so taten, als gingen wir ins Obergeschoss in unsere Zimmer, obwohl wir auf dem Treppenabsatz sitzen blieben und dem Gespräch durch die angelehnte Tür weiter zuhörten. Meine Mutter ließ den Pfarrer nicht zu Wort kommen, bevor sie ihre Rede nicht beendet hatte.

»Es ist Ihnen sicherlich nicht entgangen, dass wir wie Aussätzige behandelt werden, seit mein Mann verstorben ist. Ginge es nicht um den Gottesdienst, wir würden auch sonntags nicht ins Dorf kommen. Haben Sie die Blicke bemerkt, die man uns zuwirft? Niemand spricht mit uns, wir werden kaum gegrüßt, es ist, als hätten wir eine ansteckende Krankheit. Ich möchte nicht wissen, was über uns geredet wird, aber was man über uns denkt, sieht man den Leuten an.« Wir hörten sie Luft holen, es war ein verzweifeltes, hektisches Zischen, das keine Pause entstehen ließ, die lang genug war, damit der Pfarrer etwas hätte einwenden können. »Ich war nur einmal nach Jakobs Tod allein im Dorf und hatte das Missvergnügen, auf einen dieser Säufer zu treffen, die nichts Besseres zu tun haben, als den ganzen Abend im Löwen zu sitzen und ihr letztes Geld zu vertrinken. Wissen Sie, was man mir da gesagt hat? Wissen Sie das?«

Der Pfarrer schüttelte langsam den Kopf und wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, aber meine Mutter war noch nicht fertig.

»Ich wurde gefragt, vor allen anderen, was für ein Gefühl es sei, meinen Mann endlich los zu sein!« Sie schrie jetzt fast. »Diese Nichtsnutze und Säufer haben mir quasi unterstellt, dass ich meinen Mann umgebracht habe! Können Sie das verstehen? Würden Sie ihre Tochter allein in ein Dorf schicken, in dem solche Menschen leben?«

Sie machte eine kurze Pause, atmete zunächst noch schwer und sprach dann mit merklicher Anstrengung ruhiger weiter.

»Wenn es nicht um meine Familie ginge, um mein Erbe und um meine Geschichte, die hier auf diesem Hof liegt … wenn es nicht darum ginge, dass ich meinen Eltern auf dem Totenbett versprochen habe, dass ich den Hof weiterführen, dass ich ihn nicht aufgeben werde, dass ich die Tradition der Familie bewahre gegen alle Widrigkeiten, die da kommen mögen, dann wäre ich schon lange weg, dann hätte ich diesen Sumpf längst verlassen. Ich hätte diesem Dorf, in dem ich mein Leben lang gewohnt, gelebt und geliebt habe, vor langer Zeit den Rücken gekehrt. Was habe ich getan? Sagen Sie es mir! Was habe ich getan? Ich bin hier geboren, ich bin mit diesen Säufern in die Schule gegangen, wir kennen uns unser ganzes Leben lang, aber womit habe ich es verdient, mir den Vorwurf anhören zu müssen, ich hätte meinen Mann umgebracht? Meinen Mann! Dem Menschen, dem ich vor Gott meine Treue geschworen habe, bis dass der Tod uns scheidet.«

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