Jan Holmes - Ein Zimmer ohne Aussicht

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Hattest du eine glückliche Kindheit?
Diese harmlose Frage in einem harmlosen Spiel unter Freunden schickt Bruno weit in seine Vergangenheit zurück.
Er wächst nach dem Tod seines Vaters unter den strengen Augen seiner Mutter auf. Diese versucht beinahe fanatisch, ihre Kinder von der Außenwelt fernzuhalten, die sie als feindlich empfindet.
Durch seine Großmutter lernt er jedoch eine andere Wirklichkeit kennen, die größer und freier ist als alles, was er sich jemals vorstellen konnte.
Ein Roman über die Hoffnung und die Suche nach dem Glück in einer Welt voller Zweifel.

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Im »Goldenen Löwen« kam nicht selten die Rede auf den Hof, und einmal war auch Ernst anwesend. Nach dem Gespräch dieses Abends, an das der Wirt sich noch Jahre später erinnerte, blieb er allerdings weg, und es gab einige Spekulationen, was der Grund dafür sein mochte. An diesem Tag war auch der Pfarrer des Dorfes, Wilhelm Landhofer, im »Goldenen Löwen«, allerdings hielt er sich dem Stammtisch fern. Seine Haushälterin war krank geworden, und so war der Löwe die einzige Möglichkeit, abends noch etwas zu essen zu bekommen. Der Pfarrer saß einige Tische entfernt von der üblichen Runde, der die Reinbacher-Brüder ebenso angehörten wie Gustav Pesch, bereits erwähnter Ernst Schiefer und zwei weitere Bewohner des Dorfes. Schnell kam das Gespräch auf den »schiefen Hof«, es gab wildes Gelächter und böse Bemerkungen. Der Pfarrer hörte sich die Reden einige Zeit lang an, stand dann behäbig auf und ging zum Stammtisch herüber. Seine Autorität sowie der seltene Anblick des Geistlichen in der Kneipe ließ das Gespräch schnell verstummen, man war sich im Klaren darüber, dass das Gesagte diesen Raum nicht verlassen sollte und niemand es gewagt haben würde, Eva diese Dinge ins Gesicht zu sagen, auch oder gerade, weil man sie mied und nur sonntags in der Kirche sah. Gustav blickte den Pfarrer verstohlen von unten an und stieß ihm kumpelhaft die Hand in die Seite.

»Mensch, Willi, setz dich, lass dir einen Korn bringen«, begann er, aber der Angesprochene winkte nur ab. Die Runde blickte um sich wie eine ertappte Bande von kleinen Jungs, die beim Klauen von Äpfeln erwischt worden war.

»Mit welchem Recht redet ihr eigentlich so?«, fragte er niemand Bestimmten, aber es sah auch keiner hoch, um sich zu vergewissern, wen er meinte. Als er keine Antwort erhielt, fuhr der Pfarrer fort und sprach Ernst direkt an. »Schämst du dich nicht, so über deine Schwägerin zu reden? Als Jakob noch lebte, warst du voll des Lobes und jetzt sprichst du von ihr wie von einer Aussätzigen oder Mörderin!«

Die anderen am Tisch sahen Ernst an und wussten, dass die Kritik auch sie meinte, aber sie waren nicht so dumm, sich dem Pfarrer entgegenzustellen. Der Angesprochene sah von einem zum anderen, blickte dann kurz zum Mann Gottes, senkte die Augen aber sofort wieder.

»Man weiß ja nie …«, begann Ernst, wusste aber nicht wirklich, was er damit sagen wollte.

»Was weiß man nicht? Wenn du jetzt auch davon anfangen willst, dass Eva Jakob umgebracht hat, möchte ich dir mal eine Frage stellen: Wenn du tatsächlich meinst, dass Eva eine Mörderin ist, warum lässt du dann deine Mutter bei ihr?«

Ernst wusste keine Antwort, aber der Pfarrer hatte bereits eine Erklärung: »Ich sage dir, warum: Weil du feige bist und faul dazu. Glaubst du, es weiß niemand, warum du noch immer zum Hof gehst? Doch nicht, um deine Mutter zu besuchen, und an Eva ist dir auch nichts gelegen, wenn man dich so reden hört.«

Die Runde wurde hellhörig, und Ernst sank noch etwas weiter in sich zusammen, er wollte nur, dass der Pfarrer endlich ging.

»Was?«, fragte Adi, dem jetzt klar war, dass nur noch Ernst und nicht mehr er und die anderen die Angeklagten waren, die Reden von vorhin waren vergessen, nun ging es um etwas viel Schlimmeres, Abgründigeres. Er hob entschuldigend die Hände, sah den Pfarrer an und erwartete eine Erklärung. Doch dieser hatte seine Augen nur auf Ernst gerichtet, sein Blick glühte vor Zorn.

»Ich sage dir eins, Ernst, ich wohne jetzt schon sehr lange hier, und ich höre viel. Wenn ich nur die Hälfte von dem glauben soll, was ich über dich gehört habe, dann gebe ich dir nur einen Rat mit: Wenn mir zu Ohren kommt, dass da oben irgendetwas passiert, dann wirst du dich nicht mehr nur vor Gott zu verantworten haben. Ich erwarte dich am Sonntag zur Beichte.«

So hatte den Pfarrer noch niemand erlebt, und es würde auch nie wieder vorkommen. Ernst blickte nicht hoch, als der Pfarrer den Tisch verließ und wieder zu seinem Abendessen herüberging. Auf dem Weg dorthin begegnete ihm einer der anderen Gäste, der gerade von der Toilette kam, er setzte zu einem Gruß an, aber der Blick des Geistlichen ließ ihn verstummen, noch bevor ein Wort seine Lippen verlassen konnte. Die anderen versuchten, zu erfahren, wovon die Rede gewesen war, aber aus Ernst war nichts herauszubringen. Er trank sein Glas aus, machte dem Wirt ein Zeichen, dass er anschreiben solle, verließ den Löwen und würde nicht mehr an den Stammtisch zurückkehren. Der Pfarrer saß an seinem Tisch, ärgerte sich über seinen Ausbruch, kaute verbissen und wusste nicht, was er tun sollte. Er konnte seinen Verdacht niemals äußern und hoffte, dass seine Ansprache die gewünschte Wirkung gezeigt hatte. Ein verirrtes Schaf konnte ihm mehr Sorge bereiten als die ganze versprengte Herde.

Kapitel Sechs (innen)

Einige Zeit nach dem Tod unseres Vaters, ich war vielleicht fünf Jahre alt, spielten wir draußen auf dem Hof, im Blickfeld unserer Mutter, die uns vom Küchenfenster aus überwachen konnte. Wir rannten mit dem Hund um die Wette, schoben unsere Füße durch die Laubhaufen, die in großen Mengen herumlagen, schichteten Kastanien auf und bewarfen uns gegenseitig damit. Dabei erhielten wir von Zeit zu Zeit Ermahnungen aus dem Fenster, unsere Mutter beobachtete jeden unserer Schritte, sie verschwand immer wieder für nur eine kurze Weile in der Küche, schien aber jedes Mal zum richtigen Zeitpunkt wieder zurück zu sein, wenn wir gerade im Begriff waren, irgendetwas zu tun, was sie missbilligte. So war die Kontrolle fast lückenlos, denn bevor wir etwas taten, von dem wir wussten, dass sie es wahrscheinlich nicht gerne sehen würde, blickten wir kurz zum Fenster hinauf und hielten dann verdächtig in unserem Tun inne, wenn sie uns tatsächlich gerade sehen konnte. Es war ein ständiges Spiel mit der Versuchung, ob es uns gelingen würde, ihr für einen Moment zu entwischen. Irgendwann konnten wir sie eine ganze Weile nicht mehr sehen, wir erfuhren später, dass sie im Keller gewesen war, um irgendetwas zu holen, aber sie hatte es nicht sofort gefunden. Wir blickten argwöhnisch zum Fenster und erwarteten, dass ihr Gesicht jeden Moment wieder erscheinen müsste, aber die Überwachung blieb aus. Wir wurden mutiger, warfen die Kastanien härter und mit der Absicht, uns gegenseitig zu treffen, rannten schneller, schrien lauter. Als auch dann immer noch nichts passierte, überschritt ich eine Grenze und verschwand hinter der Scheune. Das war absolut verboten, denn hier gab es einen alten Wassertrog, völlig vermoost und mit allerlei Dreck und schmutzigem Wasser gefüllt, dann verrostete Geräte, die nicht mehr benutzt wurden, aber noch dazu gut sein konnten, Kinder zu verletzen, und ein altes Fallgitter, das über einem Schacht lag, durch den in früheren Zeiten Säcke in einen Kellerraum unter der Scheune befördert wurden. Ich lachte laut, rannte weiter und erwartete, dass Frieda mir folgen würde, aber nichts dergleichen geschah. Zuerst hörte ich nichts, mein Lachen übertönte alles, aber irgendwann vernahm ich ein hysterisches Kreischen. Ich blieb stehen, drehte mich um und sah meine Schwester auf dem Hof stehen und mir hinterherschreien. Ihr Blick sah unnatürlich starr aus, die Augen vor Angst weit geöffnet, ihr rechter Arm war ausgestreckt, sie zeigte auf mich, während sie den anderen Arm mit der geballten Faust dicht an ihren Körper gepresst hielt. Ich wusste nicht, was sie von mir wollte, aber dieser Anblick ließ mich erstarren, sie sah furchterregend aus, die Herbstsonne stand tief und ihr im Rücken, ihr Gesicht lag im Schatten, während die Haare, vom Wind gezaust, in einem leuchtenden, irren Heiligenschein um ihren Kopf fingerten. Ich sehe sie immer noch vor mir: Sie trug einen hellen, geblümten Rock, dazu eine dicke Strumpfhose, einen Wollpullover und Gummistiefel. Sie sah grotesk aus, und ihr Schrei machte die Situation nur noch gespenstischer, sodass ich umdrehte und langsam auf sie zuging. Kaum hatte ich sie erreicht, hörte der Schrei auf, sie atmete schwer und keuchte, in ihren Augen standen Tränen, sie zitterte am ganzen Körper.

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